DJANGEH: achtjähriges Dinka-Mädchen, das nach dem Namen ihres Volkes genannt ist; sie ist ein süßes Kind mit feiner Stimme. Seit zwei Jahren wird sie mit ihrem Bruder von ABD EL BARAK als Sklavin gehalten. Sie muß für ihn an einer Straßenecke in Kairo Feigen verkaufen. Wenn der Erlös nicht groß genug ist, erhält sie nichts zu essen, wird geprügelt und gequält. KARA BEN NEMSI, der beobachtet, wie brutal Abd el Barak mit dem Kinde umgeht, nimmt D. und ihren Bruder zu sich. Er gibt sie dann in die Obhut des REIS EFFENDINA. Später treffen die Kinder auf ihren Onkel AGADI. (GR 16: 41, 44, 50, 54ff, 63f, 71, 106, 177f GR 17: 521, 529)
- DJANGEHs BRUDER: Mit seiner Schwester ist er seit zwei Jahren Sklave von ABD EL BARAK. Er arbeitet als Gehilfe in einem Kaffeehaus in Kairo, wo er MURAD
NASSYR Streiche spielt. Er »war ein höchst aufgewecktes Kerlchen. Er trug das Haar ganz glatt geschoren und war trotz seiner Jugend schon tätowiert. Er hatte einen tiefen Einschnitt zwischen den Augenbrauen, von welchen, als dem Centralpunkte, kreisförmige, punktierte Linien sich nach dem Scheitel und den beiden Seiten der Stirne hinzogen« (38). Mit den ab und zu für ihn abfallenden Trinkgeldern hilft er seiner Schwester, wenn diese nicht genug Feigen verkaufen konnte. Er wird mit seiner Schwester von KARA BEN NEMSI aus den Händen des brutalen Abd el Barak befreit und später dem REIS EFFENDINA übergeben, der beide mit in den Sudan nimmt, wo sie ihren Onkel AGADI treffen. (GR 16: 7, 38, 42, 54 GR 17: 521, 529)
DJEZZAR-BEI (MENSCHENWÜRGER) -> HASSAN EL KEBIHR
DOBRONITSCH:
1) MARIA PETROWNA D.: deutsche Frau von 3), Mutter von 2); sie stammt aus der Nähe von Königsberg, ist »eine behäbige Gestalt mit freundlichem Gesichte und mildem Blicke«, »eine außerordentlich sanfte und gutmüthige Frau«. (DH-DH: 1979, 1988, 1997, 2032)
2) MILA D.: Tochter von 1)/3); sie hat eine »hohe, schlanke und doch volle Gestalt ... Ihr rosiges Gesichtchen war von einer ganzen Fülle hellblonder Flechten umrahmt, wie man sie in dieser Färbung am häufigsten in Esthland findet. Sie trug einen rothen, kurzen Rock und ein schwarzes, mit Stahlschnallen versehenes Mieder, aus welchem der Brusttheil und die kurzen Aermel des Hemdes schneeig hervorblickten.« (1948) M. ist 18 Jahre alt, »reich, schön und so muthig wie selten ein Mann ist.« Sie hilft ihrer Freundin KARPARLA dabei, flüchtige Verbannte zu unterstützen und versorgt mit ihrem Vater ein Versteck der Flüchtigen. Einen Heiratsantrag ihres alten, frömmelnden Nachbarn SERGIUS PROPOW lehnt sie ab. M. hat sich in ALEXIUS BORODA verliebt und nimmt dessen Antrag an. Mit ihren Eltern und Boroda zieht sie nach Deutschland. (DH-DH: 1937, 1948, 1997f, 2182, 2212, 2517)
3) PETER D.: aus der Gegend von Warschau stammender, reicher Gutsbesitzer am Baikalsee; Mann von 1), Vater von 2); er »war ein hochgewachsener Mann mit ernsten, energischen aber doch wohlwollenden Gesichtszügen.« (1969) Mit seiner Tochter unterstützt er aus Sibirien flüchtende Verbannte, indem er ein Versteck des ENGELs DER VERBANNTEN (KARPARLA) versorgt. Seinen Mut beweist er, als er den anmaßend auftretenden Kosakenwachtmeister WASSILEI und zwei Kosaken mit Hilfe einer Wasserspritze von seinem Hof verjagt und kurz darauf dem auf Rache sinnenden Wassilei und seinem hinterhältigen Nachbarn SERGIUS PROPOW einen Streich spielt, indem er sie in seine Räucherkammer einsperrt und einwässert. Seine Besitzung, auf der OSKAR STEINBACH BANDA und GEORG VON ADLERHORST wiederfindet, hat D. für 100000 Rubel verkauft, um in seine Heimat zurückkehren zu können. Wegen der Verbindung seiner Tochter mit ALEXIUS BORODA zieht er im Gefolge Steinbachs mit seiner
Familie dann aber nach Deutschland. (DH-DH: 1937, 1969, 1972, 1981, 2056 pass., 2229, 2517)
VON DÖNABORG, GRAF GERT: Er ist alt und leidend. Als Gefangener auf einem dänischen Schiff wird er von den Vitalienbrüdern, die das Schiff kapern, gefunden und befreit. Deren Anführer, ROLF VENDASKIOLD, wird von v.D. als Sohn des Grafen OLAF VON MOLTKE, erkannt, dessen Freund v.D. war. Der Graf kann das gekaperte Schiff den Eignern zurückbringen. (QUITZOWS: 322f)
DOHUB: tapferer Berwari-Kurde; Bote des BEYs VON GUMRI beim MUTESSELIM VON AMADIJAH (GR 2: 181-84, 192f, 198-203, 214f, 422-25)
- DOHUBs MUTTER: Dohubi-Kurdin (nur erwähnt) (GR 2: 202)
- DOHUBs VATER und BRUDER: Beide wurden vom MUTESSELIM VON AMADIJAH ins Gefängnis geworfen, weil sie eine Steuer nicht bezahlen konnten. Durch KARA BEN NEMSIs Intervention läßt der Mutesselim sie frei. (GR 2: 200, 216f)
PATER DOMINIKANER -> MENDOSA
DON/DONNA .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: DON GERONIMO unter GERONIMO)
DER ALTE DONNER -> NANAP VARRENTON (Utah)
GROßER DONNER:
1) -> VUPA UMUGI (Comanche)
2) -> NITSAS-INI (Navaho)
DER HUNDERTFACHE DONNER -> MAKIN-OH-PUNKREH (Upsaroka)
DONNERPFEIL (ITINTI-KA) -> ANTON HELMERS
DOPPET: Arzt, der in der Französischen Revolution General wird (historisch: François Doppet (1753-99)) (SURCOUF/KAPER: 15, 18ff, 31)
PEPE DORMILLON (al. DER SCHLÄFER/DER ZÜNDENDE BLITZ): spanischer Milizsoldat, später Waldläufer; Begleiter und Schüler von BOIS-ROSÉ; P. benutzt als ständige Redensart den Ausruf »Santa Lauretta«. Er »war ein Kerl von fünfundzwanzig Jahren, groß, mager, sehnig und überaus stark. Seine schwarzen, tief unter dichten Brauen verborgenen Augen blickten gewöhnlich apathisch in die Welt, doch konnten sie, wenn er
sich unbeobachtet wußte, auch Blitze werfen, die man ihnen sonst nicht zugetraut hätte.« (4) Wegen seiner (vorgetäuschten) Schläfrigkeit führt er den Beinamen DER SCHLÄFER, in Wahrheit besitzt er jedoch geistige Beweglichkeit und Kühnheit. Er wird Zeuge des Verbrechens, das ANTONIO DE MEDIANA an seiner Schwägerin LUISA DE MEDIANA und ihrem Sohn FABIAN DE MEDIANA begehen läßt. Er tötet im Kampf den Piraten JOSE. Als er Antonios Untat zur Anzeige bringt, wertet die korrupte Justiz dieses als falsche Anschuldigung. P. wird zu Zwangsarbeit verurteilt, doch gelingt ihm die Flucht mit Hilfe seines Vorgesetzten LUKAS DESPIERTO. In Mexiko kann er Bois-rosé das Leben retten und führt mit ihm unter dem Trappernamen DER ZÜNDENDE BLITZ das Leben eines Waldläufers: P. trägt nun eine Kleidung, »welche ungefähr die Mitte zwischen derjenigen eines Indianers und eines Weißen hielt. Auf seinem Kopf saß in Form eines Kegels eine aus Fuchspelz gefertigte Mütze« (126). Am Leibe hat er ein baumwollenes Hemd mit blauen Streifen. Bewaffnet ist er mit einem Bärentöter. Jahre später treffen P. und Bois-rosé auf Fabian. Die drei verfolgen Antonio d.M., der eine Expedition zur Ausbeutung einer Bonanza anführt. Dabei werden sie von Apachen angegriffen, können sich aber auf einer schwimmenden Insel verschanzen, mit der sie schließlich entkommen. Bei der Bonanza stellen sie Antonio und dessen Komplizen CUCHILLO; sie verurteilen bei einem Savannengericht beide zum Tode. P. erweist sich als der rachgierigste der Gefährten. Am Büffelsee zeichnet P. sich im Schlußkampf gegen die Apachen aus. (WALDLÄUFER: 4ff, 23ff, 36ff, 76ff, 89ff, 100ff, 125ff, 142ff, 160ff, 294ff, 405f, 439ff, 512f, 523ff, 549, 559, 562)
DOROTHEA: alte, taube Magd beim Förster WILDACH (WzG V: 2005f)
DORREGARRAY: spanischer Carlisten-General (nur erwähnt) (historisch: Antonio Marqués de Eraul Dorregaray (ca. 1820-82)) (GITANO: 822)
DOUAI:
1) CHARLES ABEL D.: französischer General; Bruder von 2); er verkehrt als Emissär in Berlin mit LANDOLA. KURT HELMERS kann ihm ein wichtiges Geheimdokument entwenden und ihn dadurch als Agenten entlarven, woraufhin D. fliehen muß. (historisch: Ch. A. Douay (1816-79)) (WR III: 1197ff, 1209f)
2) FELIX CHARLES D.: (historisch: 1809-70)
- in WR: Erzieher des französischen Kronprinzen; Bruder von 1) (nur erwähnt) (III 1199)
- in W/ULAN: D. fiel im deutsch-französischen Krieg (nur erwähnt) (1642 / V 1930)
GENERAL DOUGLAS -> DANIEL ETTERS
DOXATI: bulgarischer Gastwirt in Edreneh; D. ist »ein kleines, altes Männchen mit einem sehr verschlagenen griechischen Gesichte« (582); MANACH EL BARSCHA wohnt bei ihm. (GR 3: 574, 582ff)
DOZORCA: polnischer Emigrant; er lebt als ehemaliger türkischer Major und oberster Zollbeamter Bagdads mit seinem Diener KEPEK in Bagdad.
- in GR 3: KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF mieten sich bei ihm ein. (GR 3: 276f)
- in GR 26/27: D. ist ca. 60 Jahre alt, hat eine lange, spitze Nase, ein altes, fahles, sehr runzeliges Gesicht, trägt große, runde Brillengläser. Er entstammt einem alten polnischen Adelsgeschlecht, wurde Offizier, ging nach Deutschland, Rußland und Paris, um dort den Aufstand in Polen (Posen 1846) vorzubereiten, mußte fliehen und trat unter dem angenommenen Namen D. in türkische Dienste. Er wurde Moslem und heiratete AELMAS, die Tochter des persischen Händlers AGHA (MIRZA) -> SIBIL. Seit den Unruhen von Damaskus (1860) ist seine Familie (Kinder: IKBAL und SEFA) verschollen; er glaubt sie ermordet. Er selbst wurde zum Tode verurteilt, aber von Kepek gerettet, dem er deswegen größte Nachsicht entgegenbringt. D. geriet als Zollbeamter in die Hände des SÄFIR, der ihn ausplünderte und zur Dienstaufgabe zwang. Er bittet KBN um seelische Hilfe in seinem Unglück, die dieser ihm auch geben kann. D. erhält dann von KBN und HALEF sein Eigentum zurück und wird rehabilitiert (von OSMAN PASCHA zum Oberst befördert). (GR 26: 496, 522, 539-49, 559-615 GR 27: 436, 447)
- in GR 29: KBN trifft bei den Dschamikun Agha Sibil, den totgeglaubten Schwiegervater D.s, und führt diesen mit seiner Familie zusammen. D. will sich in Isphahan niederlassen und PEKALA als Köchin beschäftigen. (nur erwähnt) (121f, 510, 582)
DRAGOJLO: Wirt im Newera-Khan bei Gori (GR 6: 485)
DRECHSLERSTOCK, HEIMDALL -> HEIMDALL TURNERSTICK
DREI FINGER -> KA MAKU (Nijora)
VON DRIGALSKI: Major; Adjutant GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHERs (nur erwähnt) (W: 471 / ULAN II: 652)
DROLL -> TANTE DROLL
DROUET, JEAN BAPTISTE: General NAPOLEONs I. unter MICHEL NEY; er ist ein »enragierter Blücherhasser«, ein tatkräftiger, kühner aber auch vorsichtiger Mann. In seinem Auftrag geht ALBIN RICHEMONTE nach Lüttich, um bei GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHER zu spionieren und ihn nach Möglichkeit zu ermorden. (historisch: 1765-1844) (W: 263, 273ff / ULAN II: 421, 423)
MUTTER DRY -> ELLA WALLOT
DSCHAFAR (al. AEMIR-I-SILLAN (FÜRST DER SCHATTEN)): D. wird vom SÄFIR in der Weise erwähnt, daß zu schließen ist, er sei der oberste Anführer des Sillan-
Bundes (in GR 28/29 wird AHRIMAN MIRZA als Aemir-i-Sillan bezeichnet) (GR 27: 325)
DSCHAFAR MIRZA (MIRZA DSCHAFAR/al. ITEMAD (GEHORSAM)): persischer Prinz/Gelehrter und Dichter; Sohn MIRZA MASUKs, Verwandter von HASSAN ARDSCHIR-MIRZA und DSCHANAH
- in GR 26: D. ist vielleicht 40 Jahre alt, hat einen starken, schwarzen, herabhängenden Schnurrbart und trägt eine Lammfellmütze. Er war Gesandter des SCHAHs in Stambul, Paris und London und bereist in dessen Auftrag Europa und Amerika. Er wird von OLD SHATTERHAND (OS) aus den Händen von TO-KEI-CHUN befreit. OS erhält von ihm zum Andenken einen wertvollen Chandschar. (in GR 26 stets Mirza Dschafar) (76, 89f, 138-41, 191f, 249, 264f)
- in GR 27: D. ist auf einem Porträt zusammen mit der Schahzadeh KHANUM GUL (GUL-I-SCHIRAZ) abgebildet; die Beziehung der beiden zueinander bleibt jedoch unbekannt. (nur erwähnt) (383)
- in GR 25: D. ist der beste Freund KHUTAB AGHAs. OS hatte ihm einst ein Neues Testament gegeben, das er an Khutab Agha weitergab. (in GR 25 stets Mirza Dschafar) (nur erwähnt) (141f, 149, 485)
- in GR 28/29: Er ist Ratgeber des Schahs ohne besonderes Amt. Der Schah hat ihm den Ehrentitel ITEMAD (GEHORSAM) verliehen. D. ist ein Freund des USTAD. Er hat ein freundliches, gütiges Wesen, ist vorsichtig und tritt energischer auf als in Amerika. D. ist kein guter Reiter, doch hütet er im Auftrag des Schahs dessen Lieblingspferd Syrr und überbringt es KARA BEN NEMSI. Er unterrichtet den Schah ständig über die Ereignisse bei den Dschamikun. AHRIMAN MIRZA, zu dem er in ungeklärter Beziehung steht und der ihn als Gegenspieler betrachtet, will ihn von GHULAM EL MULTASIM ermorden lassen, was D. weiß. Er trägt deswegen ein Panzerhemd. Auch das Verhältnis zur Gul-i-Schiraz bleibt geheimnisvoll; sie will ihn verderben, weil er nichts mehr von ihr wissen will. (GR 28: 287f, 589 GR 29: 109f, 398-403, 440, 444f, 447f, 475, 479, 602)
DSCHANAH: Frau HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; Schwägerin BENDAs; sie pflegt mit Benda KARA BEN NEMSI nach einem Überfall durch Bebbeh-Kurden. Mit ihrer Familie wird sie durch Verfolger ihres Mannes ermordet. (GR 3: 170, 327f)
DSCHANNEH (SEELE):
1) Nach der Scheidung KARL MAYs von seiner ersten Frau, EMMA MAY, (1903) wurde der Name EMMEH in GR 26/27 durch den Namen D. ersetzt (ab dem 31. Tsd. der Freiburger-Ausgabe).
2) Kosename für SCHAKARA (GR 29: 170, 172, 387f, 395, 504f)
DSCHELLAD (HENKER) -> GHULAM EL MULTASIM
DER DSCHIAHUR (eigentl. LAKTOEUL): Unteranführer des KIANG-LU; er gerät mit seinen Flußpiraten mehrmals mit KARA BEN NEMSI (KBN) und FRICK TURNERSTICK aneinander. Der D. war »ein Mann, der eine solche Länge besaß, daß er mich ganz sicher um einen vollen Kopf überragte«, »war sehr gut bewaffnet ... hatte ... hohe mongolische Stiefeln, und die wenigen, aber wohlgepflegten Haare seines dünnen Schnurrbartes hingen ihm beinahe bis zum Gürtel hernieder« (184). Als KBN und Turnerstick aus dem Hause des Kiang-lu fliehen, schießt Turnerstick den sie verfolgenden D. nieder. (KIANGLU: 184, 200, 229, 264, 299, 317)
DER DSCHINNISTANI (MIR VON DSCHINNISTAN) -> SCHECH EL BELED
DSCHIRBANI (DER RÄUDIGE): Anführer des Ussul-Heeres; Sohn des SCHECHs EL BELED (MIR VON DSCHINNISTAN), Enkel des SAHAHR und der PRIESTERIN DER USSUL; er ist etwas über 20 Jahre alt, hat große dunkle Augen und ist »von außerordentlich hoher, imponierender Gestalt. Sein langsamer Gang und seine Haltung waren von einem ganz eigenartigen, charakteristischen Stolz. Sein Kopf war unbedeckt. Ein starkes, fast übervolles Haar hing ihm weit über den Rücken herab« (aus DH wurde hier gestrichen/geändert: »Auch sein Gesicht war war lang behaart, von der Stirn bis auf den Hals herab, ganz wie bei den Ussul, aber so dünn und fein, daß man wie durch einen Schleier hindurch die Züge des ungewöhnlich edlen und ganz eigenartig schönen Gesichtes sehen konnte« (DH 446)). »Die Züge seines edel geschnittenen Gesichtes waren von einer ganz eigenartigen, fast augenfälligen Schönheit. Einen Bart trug er nicht.« (264) Der D. trägt einen »weiten, bequemen Haïk, der um die Hüften durch einen schmalen Ledergürtel zusammengefaßt wurde.« (264) Darunter trägt er jedoch seine »eigentliche lederne Kleidung.« Er ist ein guter Redner mit der Gabe zu überzeugen und zu begeistern. Seine Mutter ist die TOCHTER DES SAHAHR; sie heiratete einen Fremden aus Dschinnistan, den DSCHINNISTANI (Schech el Beled). Der Sahahr war gegen diese Verbindung, wurde von seinem Schwiegersohn jedoch im Zweikampf besiegt, was er ihm nie verzieh. Der Ehe entstammt der D., der als Schüler seines Vaters ein bedeutender Arzt ist (in DH gelingt es ihm, durch eine Operation SADIKs Taubheit zu heilen). Seit langer Zeit sind der Vater und die Mutter des D. verschwunden. Der Vater kam von einer seiner vielen Reisen nach Dschinnistan nicht zurück, und die Mutter wurde vom Sahahr für tot ausgegeben. Der D. lebte dann allein im Haus der Eltern auf der Insel der Heiden in Ussula. Der Sahahr erklärte ihn für innerlich räudig und wahnsinnig, weil er anders denkt und handelt als die Ussul, und hält ihn in einem von Bärenhunden bewachten Stachelzwinger gefangen (in DH gilt der D. als körperlich räudig, da er im Gegensatz zu den stark behaarten Ussul nur wenig behaart ist. Er war lange Zeit mit Aussätzigen zusammen gefangengehalten worden und erst später in den Stachelzwinger gekommen). KARA BEN NEMSI (KBN) befreit ihn, wobei der Sahahr schwer verletzt wird, der dann aber durch die ärztliche Kunst des D. gerettet werden kann. KBN wird vom D. an seinem Schild als Bote des Mirs von Dschinnistan erkannt, auf den er wartete, um mit ihm nach Dschinnistan aufzubrechen. Als Anführer der »Hukara«, den »Verächtlichen und Unzufriedenen« unter den Ussul, will er den drohenden Angriff der
Tschoban abwehren. Er entwickelt den Plan, die angreifenden Tschoban und das Heer der Dschunub im Engpaß von Chatar unblutig zu besiegen. Durch sein offenes, aufrichtiges Auftreten gegenüber Sadik und dem SCHEIK DER TSCHOBAN gelingt es ihm, die beiden Feindvölker zu Verbündeten zu machen und mit ihnen gegen den MIR VON ARDISTAN zu ziehen. Auf eine briefliche Anweisung des Mirs von Dschinnistan hin läßt er sich dann vom PANTHER in die Stadt der Toten locken, wo er den Mir von Ardistan kennenlernt, zu dem ein respektvolles und freundschaftliches Verhältnis entsteht. Der D. nimmt an der Dschemma der Lebenden gegen den Mir teil und bietet diesem dann seine Truppen zur Unterstützung im Kampf gegen die Rebellion des Panther an. Er zeigt sich stets ernst, schweigsam und nachdenklich und ist bestrebt, die Lehre seines Vaters (siegen, ohne Opfer zu bringen, und Frieden zu schenken) in die Tat umzusetzen. Durch die Ereignisse wirkt er zunehmend gereifter und gefestigter, »der große Mensch, der er innerlich war, hatte begonnen, nach außen zu treten.« (68) »Er glich in seiner edlen Haltung, seiner vornehmen Art, sich zu bewegen, und seinem ledernen Gewande einem Winnetou in Riesengestalt, und mit der herabwallenden Haarmähne einem noch nicht ganz gezähmten Löwen.« (34) Später heißt es dann: »Wenn ich sein von der Seele vollständig durchdrungenes Aeußeres kurz, bündig und treffend beschreiben wollte, müßte ich sagen: Ein hoch und herrlich gewachsener, männlich schöner, jugendlicher Asket vor Beginn der Askese.« (421) Zusammen mit den Truppen des Schechs el Beled und ABD EL FADLs verfolgt er den Panther bis nach El Hadd, wo er im Schech el Beled seinen Vater und in dessen Frau seine Mutter wiederfindet. Bei dem Versuch, den auf einer Insel von den Fluten des Flusses Ssul vom Ertrinken bedrohten Panther und dessen Männer zu retten, wird er vom Panther angeschossen, doch von den Hunden KBNs gerettet. (GR 31: 230-36, 243, 264, 275ff, 377-79, 384-88, 408, 412 GR 32: 5f, 12, 17f, 34f, 68, 70-74, 300, 339f, 365, 399, 419-22, 453, 468f, 535f, 578, 604, 635, 647ff / DH 34. Jg.: 406, 446 / DH 35. Jg.: 14f)
DSCHUMEILAH (al. ROSE VON HAMRA KAMUDA/ROSE VON AIUN): Tochter OMAR ALTANTAWIs; sie ist Gast im Lager MOHAMMED ER RAMANs. M. ist »ein junges, vielleicht siebzehnjähriges Mädchen«, sie »trug weiße Pantalons und ein kurzes ärmelloses Jäckchen. Goldene Krollkralls (Spangen) schmückten ihre Hand- und Fußgelenke; um den Hals trug sie eine Kette von Silberstücken und Gewürznelken, und die langen Dafirah (Zöpfe) waren mit Perlen und kleinen Münzen durchflochten.« (327) Im Lager der ihm feindlich gesonnenen Mescheer stellt sich KARA BEN NEMSI (KBN) unter ihren Schutz und rettet sie später vor dem Angriff eines schwarzen Panthers. KBN ist sehr von D. beeindruckt: »Wäre ich ein Beduine gewesen, so hätte es leicht sein können, daß sie meine MOCHALLAH geworden wäre« (346, M. ist die Geliebte ACHMED ES SALAHs, KBNs Begleiters). (KRUMIR: 327ff, 345f, 353ff, 374f)
DSCHYDD (FLEIß): Dschubeileh-Araber; Reitknecht des SCHAHs, der dessen Lieblingspferd Syrr von Anfang an pflegte (GR: 29: 409f)
DU .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: DU MOULIN unter MOULIN)
DUAT NEFRET: Tochter von Amenemhet III. (1837-1789 v. Chr.); KARA BEN NEMSI erhält die Hand ihrer Mumie von BEN WASAK geschenkt. (nur erwähnt) (GR 16: 268)
DUGOMMIER: französischer General; Oberbefehlshaber vor Toulon als Nachfolger von General CARTAUX (historisch: Jean-Fran‡ois Jacques D. (1738-94)) (SURCOUF/KAPER: 31, 39, 46ff)
DUKATENBAUER -> GRAF
DUKATENGRAF(F) -> GRAF(F)
DUKATENPRINZ -> HEINRICH GRAF
DULAK: Taschdschy (Steinbrucharbeiter) aus Kolutschin; er wird von KARA BEN NEMSI dem den Köhler SCHARKA VISOSCH und dessen Komplizen bewachenden Dolmetscher SIR DAVID LINDSAYs zu Hilfe gesandt. (GR 6: 340, 346)
DUNKELAUGE:
1) -> KOLMA PUSCHI (Moqui)
2) -> INTAH-TIKILA (Apachin)
DUNKER, WILL (al. DER LANGE DUNKER/DER LANGE WILL (in DH: WILL PARKER/DER LANGE PARKER)): ehemaliger Scout bei General Grant; D. ist ein »sehr langer und dürrer Mensch ..., dessen Anzug ihm in Fetzen um die Glieder hing ... Hätte sich der Mann auf einer deutschen Landstraße sehen lassen, er wäre auf der Stelle als Stromer und Vagabund arretiert worden.« (375) D. hat die Angewohnheit, als Ehrbezeugung einen imaginären Hut abzunehmen. Er war von MURPHY als Führer engagiert worden, wurde mit diesem und MARTHA VOGEL von Mogollons überfallen, konnte aber fliehen und OLD SHATTERHAND und WINNETOU, denen er sich dann anschließt, wichtige Hinweise geben. Im weiteren Verlauf der Handlung ist er ohne Bedeutung. (GR 22: 374-88, 537 / DH 22. Jg.: 427 pass.)
DER DUNKLE RAUCH -> TSCHU-GA-CHAT (Racurroh-Comanche)
DUNKLE WOLKE: Yumakrieger (GR 20: 455ff)
DUNKLES HAAR -> KAKHO-OTO (Kiowa)
DURAND: französischer Kapitän (Offizier); er wird von GRANDEPRI(E)SE niedergeschlagen und seiner Uniform beraubt, um damit HENRICO LANDOLA und GASPARINO CORTEJO aus dem Gefängnis zu befreien. (WR V: 2297f, 2303)