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GUALECHE (Gualèche) -> QUALECHE (Qualèche)


VON GUDDEN: Irrenarzt König LUDWIGs II. auf Schloß Berg (historisch: Bernhard v.G. (1824-86)) (nur erwähnt) (WzG VI: 2599)


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VON GÜNTERSBERG:


1) BRUNHILDE V.G. (al. DIE ROSE VOM GÜNTERSBERG): Tochter von 2); sie war ein Mädchen, das »als ein Engel auf Güntersberg waltete und überall Segen verbreitete, wohin ihr kleiner Fuß nur trat. Sie war ein gar herrliches, freundliches und herziges Wesen, und der Abgott ihres Vaters, der gar manchen seiner Streiche unterließ oder in Güte sühnte, weil er dem Blicke ihres Auges und dem Wohlklange ihrer Stimme nicht zu widerstehen vermochte. Trotzdem sie ein Muster ächter Weiblichkeit war, besaß sie doch einen festen, ja starken Character; was sie einmal ergriffen hatte, das führte sie auch sicher durch und es gab sogar Fälle, wo sie mit dem Vater in offenen Kampf trat, um irgendeinen Geängsteten oder Bedrohten gegen ihn in ihren liebreichen Schutz zu nehmen. Eine ihrer Lieblingserholungen war die Jagd, der sie ihre freien Stunden mit jugendlicher Fröhlichkeit widmete, und obgleich es ihrem weichen Gemüthe wehe that, die Beute leblos vor sich liegen zu sehen, so bereitete es ihr doch ein hohes Vergnügen, im kühnen Ritte scharf hinter dem Wilde herzufliegen« (273). HENNING VON WEDEL, einst ihr Jugendgespiele, dessen Familie jedoch jetzt mit ihrem Vater verfeindet ist, beobachtet B. heimlich bei der Jagd und verliebt sich in sie. Als Falkenmeister HENNING FRIEDLÄNDER läßt er sich von SIMON VON GÜNTERSBERG einstellen. Ihm wird bald der besondere Schutz B.s anvertraut. Während Simon in die Hände derer von Wedel fällt und seine Burg gebrandschatzt wird, kann Henning B. zu seiner Tante HEDWIG VON WEDEL auf Betow in Sicherheit bringen und schließlich auch die Freilassung ihres Vaters erreichen. Als er sich dann endlich als ebenbürtiger Ritter zu erkennen gibt, gesteht ihm B. ihre Liebe. Simon willigt in die Verbindung ein. (QUITZOWS: 273ff, 294 / 465f, 483ff, 497, 611, 614f, 625ff)


2) SIMON V.G.: Ritter; Vater von 1); er war »ein gar strenger und wilder Gesell, der durch die Rauhheit und Rücksichtslosigkeit seines Wesens sich verschrieen gemacht hatte. Er liebte es, die ihm auf seinem Gebiete Begegnenden scharf anzusprechen, um sich an ihrer Angst und Beklemmung zu weiden, und dabei mußte man den grimmen Herrn ruhig gewähren lassen, wenn man Schlimmeres vermeiden wollte. Er saß als ein strenger Fürst auf seinem Grund und Boden, erkannte kein anderes Gesetz als nur seinen Willen, und wer sich gegen denselben auflehnte oder auch nur einen leisen Zweifel über die Giltigkeit desselben hegte, der durfte froh sein, mit heiler Haut und einigen derben Püffen davonzukommen« (263). Nur durch das Eingreifen seiner Tochter, BRUNHILDE V.G., werden seine Ausschreitungen eingeschränkt. Zusammen mit JANECKE VON STEGELITZ gerät er während einer Fehde mit den VON WEDEL sowie den Herren VON KREMZOW und VON BORK in die Gefangenschaft HENNING VON WEDELs (1). Während die Burg Güntersberg gebrandschatzt wird, kann HENNING VON WEDEL (2), der sich auf Güntersberg als Falkenmeister unter einem Decknamen eingeschlichen hat, weil er sich in Brunhilde verliebt hat, das Mädchen retten. Er erwirkt auch S.s Freilassung von seinem Vater. Dafür muß sich S. verpflichten, sich nie wieder mit Gegnern derer von Wedel zu verbünden. Als sich der vermeintliche Falkenmeister zu


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erkennen gibt und um die Hand Brunhildes anhält, gibt S. seine Einwilligung. (QUITZOWS: 263, 273ff, 289ff / 471, 611ff, 629)


GÜNTHER:


1) Jäger aus Brandenburg; er »war lang und hager, und groß mußte die Anzahl der Jahre sein, welche seine Gestalt gebeugt und den dünnen Kranz seiner Haare so schneeweiß gebleicht hatte« (388). Seine Augen sind dunkel und die Brauen dicht und grau. CUNO VON QUITZOW hatte ihm einst die Frau geraubt und mit ihr den illegitimen DIETRICH VON QUITZOW gezeugt. Als Bettelmönch verkleidet kommt G. zu CLAUS VON QUITZOW, dem Vetter Dietrichs, nach Burg Stavenow. Von zwei ehemaligen Verbündeten Dietrichs, WRATISLAW und GIELJUSCHKEN, wird G. erkannt und gefangengenommen. Die beiden ermorden G., da er zuviele der Geheimnisse der Quitzows kennt. (QUITZOWS: 388, 405f, 418)


2) -> GÜNTHER VON LANGENDORFF


3) Einödbauer bei Regensburg; Dienstherr des Tagelöhners BEYER (nur erwähnt) (WzG: 831)


GÜTE:


1) -> YIN (Chinesin)


2) -> ASCHTA (Comanchin)


GÜTE DES HIMMELS -> JIN-TSIAN (Chinese)


GÜZELA (DIE SCHÖNE): ägyptischer Name SENITZAs


GUIDO -> GUIDO ROTHE


GUIJARD, JAQUES: Schmiedemeister GÉRARD MASONs (nur erwähnt) (WR II: 676)


GUL-I-SCHIRAZ (ROSE VON SCHIRAZ/eigentl. KHANUM GUL):

- in GR 26/27: Die G. ist eine geheimnisvolle Frau, die im Verborgenen lebt und deren Beziehung zu den Schmugglern (Sillan) ungeklärt bleibt wie die zu DSCHAFAR MIRZA, mit dem sie zusammen auf einem Porträt abgebildet ist: dieses zeigt ein »wunderschönes orientalisches Frauenangesicht mit geheimnisvollen Dunkelaugen, aber kalten, unerbittlichen Lippen und rätselhaften Sphinxzügen, ein Gesicht, welches mich sofort, doch nicht etwa den Menschen, sondern den Psychologen in mir, gefangen nahm ... geistig bedeutende Persönlichkeit« (384). Vom SÄFIR wird sie »Witwe des Herr-


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schers« und »unsere Königin« genannt. (nur erwähnt) (GR 26: 527, 573 578 GR 27: 324, 384f, 436)

- in GR 29: persische Prinzessin; sie hat eine hohe, volle Gestalt, trägt ihr Haar vorn abgeschnitten als Ponyfrisur, hinten reichen Zöpfe bis auf den Boden herab (»Sie waren mit goldenen Schnüren, Fransen und Trotteln durchflochten, also wahrscheinlich nicht echt«). Die G. hat ein lebhaftes, bestimmtes, keckes und gebieterisches Auftreten. Sie trägt eine Reitpeitsche. Ihre Stimme ist hart, hochmütig und verächtlich. Sie wollte DSCHAFAR MIRZA verderben, weil dieser nichts mehr von ihr wissen will (die Beziehung der beiden zueinander bleibt weiterhin ungeklärt). Nach dem geplanten Sturz des SCHAHs durch die Sillan und deren Verbündete soll sie an der Seite AHRIMAN MIRZAs Kaiserin werden. Als die Sillan eingeschlossen sind, ergreift sie die Initiative und feuert die Sillan an. Dabei stürzt sie tödlich in ihren Säbel. (444, 460, 551ff, 613, 620, 632)


VON GULIJAN:


1) CURTY V.G.: siehe unter FEX


2) ETELKA V.G. (geb. VON TOREGG): Baronin; Frau von 3), Mutter von 1); ein Foto zeigt sie als »junge, wunderhübsche Frau ... in der kleidsamen Tracht vornehmer Walachinnen«. Sie hatte goldblondes Haar und himmelblaue Augen. In der Moldau und der Walachei hatte sie bedeutende Besitzungen. Ihr Lieblingssitz war ein Schloß bei Slatina. Dort stellte ihr der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) nach und erschoß ihren Mann, als dieser ihn deshalb zurechtwies. Den kleinen Sohn der Baronin ließ Claus durch den Zigeuner BARKO entführen. Die Baronin wurde dann von Claus und dessen Schwager, dem THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN), ausgeraubt. Die beiden zündeten danach das Schloß an, in dem die Baronin bei lebendigem Leibe - gefesselt - verbrannte. (nur erwähnt) (WzG: I 369 II 740 III 1085f, 1150, 1190, 1243f)


3) SAMO V.G.: walachischer Edelmann (Bojar); Mann von 2), Vater von 1); er sieht seinem Sohn ähnlich. S. wurde vom SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) erschossen, als er diesen wegen zudringlichen Verhaltens seiner Frau gegenüber zur Rede stellte. (nur erwähnt) (WzG: III 1150 IV 1498)


4) TERZKY V.G (al. BARON VON WELLMER): Neffe von 2)/3); Cousin von 1); Nutznießer der Güter des Barons v.G. nach dessen Tod; als der FEX, der rechtmäßige Erbe, auftaucht und seine Ansprüche geltend macht, beauftragt T. den Verbrecher SALEK (EGON VON STUBBENAU), dem Fex in Wien wichtige Beweisdokumente zu stehlen. T. selbst tritt in Wien unter dem Decknamen VON WELLMER auf. Der Anschlag mißlingt, T. und Salek werden verhaftet. (WzG VI: 2232f, 2235, 2267)


GUNSTICK-UNCLE: erfahrener amerikanischer Jäger, Fallensteller und Westmann; unzertrennlicher Gefährte und langes Gegenstück zum HUMPLY-BILL; seine Haltung


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ist »steif wie ein Pfahl«. Er war früher Schauspieler, spricht wenig und wenn, dann nur in Versform (»Getroffen ist der Geier - der Schuß war ungeheuer«; 116). G. wird mit dem Humply-Bill von LORD CASTLEPOOL als Scout engagiert. Für jedes Abenteuer und jede Begegnung mit Berühmtheiten des Westens zahlt der Lord eine Extraprämie. Bei BUTLERs Farm treffen die drei auf OLD FIREHAND und reiten mit ihm zum Silbersee. (SILBERSEE: 110, 115, 142)


GUSTE: Frau des Schließers vom Schloß in Bad Wiesenstein; Major SENDEWITSCH gibt sich verkleidet für sie aus, um IBRAHIM PASCHA und FLORIN belauschen zu können. (DH-DH: 2396)


GUSTEL:


1) -> AUGUSTE (ROSE VON ERNSTTHAL)


2) (al. BOTENGUSTEL): alte Frau; Patin von BERTHA SCHUBERT; sie ist redselig, hat ein treues, unverfälschtes Gemüt. Wegen des Reißens muß sie sich auf Krücken stützen und kann sich ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit Botengängen verdienen. Deshalb ist sie mit Steuerzahlungen im Rückstand. Sie wohnt bei dem ehemaligen Schmuggler BALZER, dessen Sohn, LUDEWIG B., ihr hilft, sich in ihrer Not an den HERRGOTTSENGEL zu wenden, ein vermeintlich überirdisches Wesen, das für Gerechtigkeit sorgt und Hilfe in der Not gewährt. G. bekommt vom Herrgottsengel das fehlende Geld. (HERRGOTTSENGEL: 127f, 137, 158f)


3) Mädchen aus Helfenstein (nur erwähnt) (VS I: 71, 86)


4) -> GUSTEL KÖHLER


5) -> AUGUSTE EBERBACH


GUTE GESCHÄFTE/GUTES GESCHÄFT -> LIANG-SSI (Chinese)


DER GUTE MANN -> INDA-NISCHO (Apache)


GUTE SONNE:


1) -> INTSCHU TSCHUNA (Apache)


2) -> MENAKA-SCHECHA (Osage)


GUTER MANN -> YATO INDA (Apache)


GUTES AUGE -> INTSCHU-INTA (Apache)


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GUTES HERZ (AT-PUI) -> SAMUEL PARKER


GUSZKA (GANS): Frau von JUNAK, Schwester von SCHARKA VISOSCH; es »giebt ein Märchen von einer alten Zauberin, welche - tief im Wald lebend - einen jeden, der sich zu ihr verirrte, in den Backofen steckt, um ihn zu braten und dann zu verspeisen. An diese Hexe mußte ich unwillkürlich denken, als ich ... die Frau erblickte. Sollte ihr Name ... für ihre Individualität bezeichnet sein, so war sie doch nur mit einer jener steinalten Gänse zu vergleichen, welche auf jeden Fremden wie bissige Kettenhunde losfahren und nur darum nicht mit Borsdorfer Aepfeln und Beifußzweigen in Berührung kommen, weil ihr Fleisch zu hart geworden ist. Sie war erschrecklich lang und ebenso erschrecklich dürr. Um uns durch die Thüre betrachten zu können, mußte ihr Ober- zu dem Unterkörper fast einen rechten Winkel bilden. Ihr Gesicht war auch sehr in die Länge gezogen; es war überhaupt alles an ihr lang. Die scharfe, sichelförmig gebogene Nase, das spitze, von unten nach oben strebende Kinn, der breite, lippen- und zahnlose Mund, die großen, lappenartigen Ohren, die eng beisammen stehenden kleinen, wimperlosen und rot geränderten Augen, die tiefen Falten, in denen der Schmutz zu greifen war: das alles wirkte so abstoßend wie möglich. Den Kopf trug sie unbedeckt. Das dünne Haar, dessen Boden fischschuppenartig durchschimmerte, war nicht geflochten. Es hing in wirren, verfilzten Strähnen herab. Denkt man sich dazu ein unsäglich schmutziges Hemd und eine ebenso saubere, unten am Knöchel zugebundene Frauenhose und zwei nackte, skelettartige Füße, welche noch nie mit einem Tropfen Wasser in Berührung gekommen zu sein schienen, so wird man glauben, daß diese unvergleichliche Guszka ganz das Aussehen einer aus dem klassischen Altertum übrig gebliebenen Gorgo oder Furie hatte. Und als sie jetzt zu reden begann, zuckte ich beinahe zusammmen. Das klang ganz genau wie die heisere Stimme einer Krähe, die sich über irgend etwas erbost.« (97f) (GR 6: 96ff, 102ff, 119)


GUZMAN: Deckname HENRICO LANDOLAs, der sich unter diesem Namen als Schauspieldirektor ausgibt. (WR III: 1119)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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