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IBAREK: Landwirt und bierbrauender Gasthofbesitzer in Dabila; er »war türkisch gekleidet und trug einen roten Fez auf dem Kopf. Seine Gestalt war kräftig, und der lange, dunkle Vollbart, welcher ihm fast bis auf die Brust wallte, gab ihm ein imponierendes Aussehen.« (430) Er wird von MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT bestohlen und verfolgt mit KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten die Diebe bis Ostromdscha. I. wird zunächst auf Veranlassung des MÜBAREK festgenommen. KBN verhilft ihm zu seinem Eigentum und erzwingt seine Freilassung. (GR 4: 430-54, 461-67, 475-501 GR 5: 12, 14, 24)


- IBAREKs FRAU: (nur erwähnt) (GR 4: 433, 493)


- IBAREKs SCHWAGER: Wirt des Gasthofes Zum roten Ochsen in Ostromdscha (GR 4: 552, 587f)


- IBAREKs SCHWÄGERIN: Schwester von IBAREKs FRAU; Frau von IBAREKs SCHWAGER (nur erwähnt) (GR 4: 550)


IBN ASL (SOHN DES URSPRUNGS (-> GOTTES)/eigentl. IBN ASL ED DSCHAFUHR (SOHN DES URSPRUNGS DER KÜHNE): berühmter Sklavenjäger und -händler; Sohn von ABD ASL; er »war von mittlerer aber breiter Statur, hatte einen schwarzen Vollbart und trug einen weißen Haïk.« (132) »Dieser Mensch hatte nie ein Herz, ein Gewissen gehabt. Seine Seele schien gar nichts Menschliches zu haben. Er hatte eine wahre, wirkliche Lust am Bösen« (138). Zunächst war er Gehilfe des Kaufmanns BARJAD EL AMIN in Khartum. Er wurde dann dessen Kompagnon und zog ihn mit ins Sklavengeschäft hinein. Er überredete Barjat, HAFID SICHAR auszuzahlen und dann in der Wüste überfallen zu lassen; er übernahm es, Hafid als Sklaven an die Takaleh zu verkaufen. Mit seiner Truppe überfiel er ein Lager der Fessarah-Araber und raubte deren Mädchen und Frauen, um sie in die Sklaverei zu verkaufen. KARA BEN NEMSI (KBN) kann ihm im Auftrag des REIS EFFENDINA die Frauen wieder abjagen. I. selbst entkommt, da er eine Dschebel-Gerfeh-Stute, das schnellste Kamel der Wüste, reitet. Sein Plan, den Reïs Effendina samt Mannschaft und Schiff in einer Falle auf dem Nil zu verbrennen, kann von KBN und BEN NIL vereitelt werden, die sich unter Decknamen bei ihm eingeschlichen hatten. Sie werden allerdings entdeckt. Auch die Drohung, daß sein Vater Abd Asl, der in die Hände KBNs gefallen war, getötet wird, wenn die beiden nicht zurückkehren, kann I. nicht bewegen, beide freizulassen: »Mag er sterben, er hat lange genug gelebt.« KBN und Ben Nil können jedoch entkommen. Am Dschebel Arasch Kol gelingt es Ben Nil beinahe, I. unschädlich zu machen, doch trifft sein Schuß nur die Brustschnalle von I.s Kamel. KBN und Ben Nil geraten dann abermals (jetzt zusammen mit SELIM) in I.s Hände. Er steckt sie in die Sklavengabel und schleppt sie mit zu der Sklavenjagd auf das Dorf Foguda. KBN kann sich befreien und I. in seine Gewalt bringen. Auf Befehl des Reïs Effendina wird I. erschossen. (GR 16: 323ff, 364, 635, 637 GR 17: 132-48, 202f, 218f, 273-81, 306f, 310-20, 408, 530ff GR 18: 103-08, 150f)


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IBN EL DSCHIDRI (SOHN DER BLATTERN) -> ISTVAN USZKAR


IBN EL IDRAK (SOHN DES VERSTANDES): Taki-Kurde; Sohn des reichsten Mannes des Stammes; er ist klug und ehrlich. I. studierte in Teheran und machte weite Reisen. Als heimlicher Gegner des SCHEIKs UL ISLAM ist er mehrmals Gast des USTAD. Er vertritt die gemäßigten Taki-Kurden und unterstützt den Ustad im Kampf gegen die Sillan. (GR 29: 528f, 542f, 608)


IBN ES SA'IKA (SOHN DES BLITZES) -> HILAL und TARIK


IBN KURBAN (SOHN DES OPFERS): Beni Lam; Sohn von ABU KURBAN; er wurde mit seinen Begleitern von BEN ABADILAH ermordet. (nur erwähnt) (GR 25: 562)


IBN MULEI: Sangak (Major) der Arnauten in Faschoda; Untergebener des Mudirs ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT); es »giebt menschliche Gesichter, welche mit gewissen Tiertypen eine täuschende Aehnlichkeit haben; der Betreffende besitzt dann gewöhnlich die hervorragenden Eigenschaften des bezüglichen Tieres. Als ich in das Gesicht des Sangak sah, mußte ich unwillkürlich an einen Stier denken, welcher mit gesenkten Hörnern und heimtückisch blickenden Augen zum Angriffe schreitet.« (461) I. ist Geschäftspartner des Sklavenjägers IBN ASL und wird als solcher von KARA BEN NEMSI und BEN NIL durch die Überbringung eines Briefes überführt. Der Mudir läßt ihn mit 500 Hieben totpeitschen. (GR 17: 351, 461ff, 490-500)


IBN NAZAR: Haddedihn; Kundschafter (GR 1: 411ff, 417)


IBN SULEIMAN: alter Schech el Djemali (Karawanenführer); er führt die Karawane des (anonymen) ICH-ERZÄHLERs der Gum in die Hände. I. hat ein finsteres, schroffes Wesen. Der Ich-Erzähler entlarvt ihn, zieht ihm die Peitsche quer übers Gesicht und ersticht ihn (in GUM-GR tötet ABU BILLA BENI ihn). (GUM-FS: 206f, 222)


IBN ZEDAR BEN HULI: Scheik der Abu Hammed; (wohl) Sohn und Nachfolger ZEDAR BEN HULIs (nur erwähnt) (GR 3: 20)


IBRAHIM:


1) türkischer Beamter in Amadijah; er tritt als Zeuge gegen KARA BEN NEMSI auf. (GR 2: 350f)


2) angeblicher Name ABD EL FADLs, den er nach seiner Errettung aus Seenot KARA BEN NEMSI nennt (CHRoMUH: 180)


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IBRAHIM EFFENDI: Postbeamter in Kairo, der KARL MAY gut kennt; er ist auch mit SEJJID OMAR gut bekannt. (nur erwähnt) (GR 30: 44, 54, 74)


IBRAHIM PASCHA (al. HULAM/ABRAHAM): Türke; Sohn von MELEK PASCHA; »Liebling des Sultans«; im Alter von ungefähr achtundzwanzig Jahren: »Er war in reiche türkische Tracht gekleidet und trug kostbare Waffen in dem feinen Kaschmirgürtel. Sein Gesicht war hager und zeigte scharf geschnittene Gesichtszüge. Die Nase war fast habichtsartig gebogen; von den dünnen, blutleeren Lippen hing ein dünner, schwarz gefärbter Schnurrbart zu beiden Seiten lang herab, so daß er die verächtlich nach unten gebogenen Mundwinkel bedeckte; die Augen waren klein, von unbestimmter Färbung, von blutigen Aederchen durchzogen und blickten spitz, kalt und mit grausamem Ausdrucke unter dem wimperlosen, gerötheteten [!] Oberlide hervor. Die schmale, eckige Stirn verschwand fast ganz unter dem großen Turban, welchen der Mann trug.« (1) FLORIN, als DERWISCH OSMAN auftretend, verstand es, I. seine Rache gegen die Familie VON ADLERHORST anzuhängen: es gelang ihm, den Pascha zu überzeugen, daß ALBAN VON ADLERHORST I.s Vater ermordet habe. I. schwört der Familie daraufhin furchtbare Rache. Zwei Jahre später kann er dem angeblichen Derwisch den Vollzug melden: »Der Mörder ist eines unbeschreiblich qualvollen Todes gestorben« (3), die Familie von Adlerhorst ist in alle Welt zerstreut worden, alle Mitglieder mußten einen »fürchterlichen Schwur« (1480) ablegen, den Namen nicht mehr zu tragen und ihn auch nicht mehr zu erwähnen. Viele Jahre später kann der Derwisch dem Pascha in Konstantinopel mit der Sklavin TSCHITA (VON -> ADLERHORST) wieder ein Mitglied der Familie in die Hände spielen. Bevor deren Bruder, HERMANN VON ADLERHORST, sie zusammen mit PAUL NORMANN befreien kann, reist I. mit Tschita und mit ZYKYMA, einer anderen Sklavin, als Spion nach Tunis. Er tritt dort als Smyrnaer Kaufmann HULAM auf. OSKAR STEINBACH, Hermann von Adlerhorst, Paul Normann und LORD EAGLE-NEST können seine dunklen Machenschaften - er will auf Anstiftung des Derwischs den BEI VON TUNIS (-> MOHAMMED ES SADAK PASCHA) in die Luft sprengen - durchkreuzen. I. muß fliehen. Dabei kann Tschita befreit werden. Als Gesandter des türkischen Sultans tritt er danach in Ägypten beim Stamm der Beni Sallah auf, die er versucht, zum Krieg gegen den ägyptischen Vizekönig aufzuwiegeln. Auch hier kann Steinbach I.s Pläne stören. Zusammen mit seinem Komplizen ALEXEI POLIKEFF entkommt I. mit Hilfe des französischen Kapitäns LEBLANC. Dabei muß er Zykyma zurücklassen. Einige Zeit später taucht er als Bankier ABRAHAM in Bad Wiesenstein auf, um dort Zykyma und Tschita zu suchen: er »war wohlbeleibt. Sein aufgeschwommenes Gesicht wurde von einem dichten Vollbarte eingerahmt, dessen tiefes Schwarz wohl mehr der Kunst als der Natur zu danken war. Der Backenbart wuchs ihm bis auf die Mitte der Wangen und fast bis zum Gesichtsknochen herüber, und unter den Augen bildete die Haut zwei wulstige, blau schimmernde Säcke, was dem Gesichte ein keineswegs ideales Aussehen verlieh. Allem Anscheine nach hatte der Herr sehr viel und sehr rasch gelebt! Er sah aus wie Einer, dessen Leidenschaften die Nerven zerrüttet haben. Seine Kleidung war elegant, von feinstem Stoffe und neuestem Schnitte, schien ihn aber hier und da zu geniren, als ob er eigentlich eine andere Tracht


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gewöhnt sei. Die Finger steckten voller kostbarer Ringe und an seiner dick goldenen Uhrkette hingen Berloquen, deren Werth gar manchem armen Teufel hätte Erlösung bringen können. Auf der Nase trug er einen goldenen Klemmer mit tiefblauen Gläsern. Vor diesen Gläsern und dem Barte war von dem ganzen Gesicht nur die Nase und die Stirn zu sehen.« (2305) Mit Hilfe des Agenten ALBIN SCHUBERT kann er Zykyma und Tschita ausfindig machen. I. und seinem Komplizen gelingt es, den in Bad Wiesenstein gefangenen Florin zu befreien und die beiden Frauen in ihre Gewalt zu bringen. In Wirklichkeit aber sind die Schurken einem Plan SAM BARTHs aufgesessen, der - um einen beweiskräftigen Tatbestand für eine Gerichtsverhandlung herzustellen - Befreiung und Gefangennahme inszeniert hatte. Als I. und Florin in die Hände Steinbachs geraten, erschießt Florin erst I. und dann sich selbst: »Nun geht mit ihnen das Hauptgeheimniß hinüber.« Nicht nur das Hauptgeheimnis bleibt ungeklärt, es wird auch nicht deutlich, was es mit dem Rätsel um die Geburt I.s, mit seiner nicht erwiderten Liebe zu ANNA VON ADLERHORST und seinen deutschen Sprachkenntnissen auf sich hat. (DH-DH: 1ff, 60-67, 98-108, 320, 379ff, 390, 479, 636, 686-705, 2305-19, 2331-38, 2361-65, 2397-2403, 2468-76, 2481-2511, 2536-64, 2581-95)


ICH (MENSCHHEITSFRAGE) -> KARA BEN NEMSI


ICH-ERZÄHLER:


1) ANONYM:


- in INN-NU-WOH/WINNETOU: Der Erzähler ist lediglich Beobachter; er will mit dem Dampfboot von New Orleans nach St. Louis fahren, wo Verwandte auf ihn warten. Er erlebt, wie der Sioux-Häuptling INN-NU-WOH trotz einer durch deren Vater vorher erfolgten Beleidigung ein junges Mädchen vor einer auf dem Dampfer aus einer Menagerie ausgebrochenen Tigerin rettet.

In WINNETOU ist er »nach den Vereinigten Staaten gekommen, um Land und Leute kennen zu lernen, hatte den civilisirten Osten zur Genüge durchstreift« und will mit dem Dampfboot nach St. Louis fahren, um von dort aus »durch die Prairieen [!] das Felsengebirge« (478) zu gewinnen. In Boston und Charleston hatte er den Tierbändiger FRED FORSTER kennengelernt, der nun mit seiner Menagarie auf dem Mississippi-Dampfer reist. Am Ende der Erzählung deutet er an, den tapferen Indianer, der jetzt der Apache WINNETOU ist, wiedergesehen zu haben. Er hat »an seiner Seite die Prairie in ihrer ganzen Länge und Breite durchstrichen, bin ihm mein Leben mehr als zehnmal schuldig, habe von zahlreichen Abenteuern zu berichten, bei den [!] ich ohne ihn verloren gewesen wäre, nenne ihn den besten, treuesten und edelsten meiner Freunde« (491). (INN-NU-WOH: 8ff WINNETOU: 478f, 491)

- in GITANO: Deutscher; er vertritt ein saragossisches Handelshaus, war beauftragt, bei den Carlisten Zahlungen einzufordern, und befindet sich in Begleitung einer Maultierkarawane auf dem Rückweg von Tolosa nach Saragossa. Er besitzt keine kriegerische Geschicklichkeit, erzählt meist nur als Beobachter das Geschehen. (822, 824f, 827)


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- in FIREHAND/WESTEN: Westläufer; Freund WINNETOUs; sein Äußeres ist recht mitgenommen: »Die Moccassins waren mit der Zeit höchst offenherzig geworden; die Leggins glänzten, da ich sie bei der Tafel als Serviette zu gebrauchen pflegte, vor Fett; das sackähnliche, lederne Jagdhemde verlieh mir den würdevollen Anstand einer von Wind und Wetter maltraitirten Krautscheuche, und die Bibermütze, welche mein Haupt bedeckte, hatte einen guten Theil ihrer Haare verloren und schien zu ihrem Nachtheile mit den verschiedenen Lagerfeuern intime Bekanntschaft gepflogen zu haben.« (107) Bewaffnet ist er u.a. mit einem fünfundzwanzigschüssigen Henrystutzen (156). Das Leben war ihm »bisher Nichts gewesen als ein Kampf mit Hindernissen und Schwierigkeiten; ich war einsam und allein meinen Weg gegangen, unbeachtet, unverstanden und ungeliebt, und bei dieser inneren Abgeschiedenheit hatte sich eine Art Weltschmerz in mir entwickelt.« »Noch hatte mich kein Mund geküßt« (107), klagt er, aber er trifft dann in der Prärie kurz vor New Venango auf das Mädchen ELLEN, in die er sich verliebt. Sie ist auch von ihm angetan, wendet sich aber von ihm ab, als er sich ihrer Meinung nach gegen den Ölprinzen EMERY FORSTER nicht energisch genug durchsetzt. Er rettet Ellen aus einem brennenden Öltal. Da er die aus einer Ohnmacht Erwachende küßt und weil sie glaubt, er habe die Menschen im Öltal feige im Stich gelassen, verachtet sie ihn. Später verhindert der Erzähler mit Winnetou einen Indianerüberfall auf einen Zug, in dem sich zufälligerweise OLD FIREHAND befindet. Beim Kampf mit den Oglalas gerät Old Firehand an PARRANOH, dem er wegen einer Verletzung unterlegen ist; der Erzähler rettet Old Firehand. In Old Firehands Festung trifft er Ellen wieder, die die Tochter Old Firehands ist. Sie entschuldigt sich bei ihm und erwidert seine Liebe, nachdem er sie aus den Händen Parranohs befreit hat. (in WESTEN entfällt die Liebesgeschichte, da dort aus Ellen der Knabe HARRY wurde; die WESTEN-Fassung wurde dann Grundlage für GR 8, wo der Erzähler - recht oberflächlich angepaßt - OLD SHATTERHAND ist.) (FIREHAND: 107, 109, 123ff, 139f, 156f, 175f, 190ff, 206, 236f, 270ff)

- in GUM-FS: Europäer; er hatte in Nordamerika »so mancher wilden Bestie gegenüber gestanden« und ist jetzt nach Nordafrika gekommen, »um Löwen zu sehen« (204) und »einen Ausflug in die trübe Einsamkeit« (190) der nordafrikanischen Steppe zu machen. Er besitzt einen »Bärentödter« aus »Front-Street, St. Louis«, und einen 25schüssigen Henry-Stutzen. Er tötet einen Löwen und rettet dadurch dem HEDJAHN-BEI das Leben. Später entlarvt er IBN SULEIMAN als Verbündeten der Gum und ersticht ihn. Er nimmt den Hedjahn-Bei gefangen und zwingt ihn, der Karawane Schutz zu gewähren. (Vgl. GUM-GR: KARA BEN NEMSI (KBN): Ibn Suleiman wird dort nicht von KBN, sondern von ABU BILLA BENI erstochen./Vgl. DER KARAWANENWÜRGER: KORN) (190, 204f, 207, 221)

- in SOKNA: Deutscher; er hat »im wilden Westen von Nordamerika auf die Fährte des Büffels, Bären oder Indianers zu achten gelernt« (30). Das Glück hatte ihn »selbst in den kritischsten Situationen nicht verlassen« (46). Jetzt kommt er als Neuling in die afrikanische Wüste. Als Gast MANASSE BEN AHARABs rettet er dessen Tochter RAHEL aus den Händen KOFLA-AGAs. (Vgl. BEFREIUNG: KARA BEN NEMSI) (14f, 29f, 46, 62)


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- in ÖLPRINZ-FS: Begleiter von SAM HAWKENS; er hat einen Henrystutzen, reitet das Pferd Arrow. Während einer Auseinandersetzung mit dem Ölprinzen JOSIAS ALBERTS, der Arrow kaufen will, erlebt er einen Brand im Öltal des Young-Kanawha. Er rettet Alberts Tochter aus dem Feuer. (158, 172, 174f)

- in SCOUT: Er hatte in Deutschland nach seinem Studium während der Berufsausübung Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten, die Recht und Gesetz mißachteten, deshalb kündigte er und wanderte nach Amerika aus, wo er als Detektiv bei TAILOR arbeitet. Von diesem erhält er den Auftrag, den Fall des entführten WILLIAM OHLERT zu übernehmen. GIBSON, ein skrupelloser Betrüger, reist mit Ohlert, einem geistesgestörten Bankierssohn, durch das Land, um an das Vermögen der Ohlerts heranzukommen. Der Erzähler findet in New Orleans eine erste Spur der beiden. Dort trifft er auch auf OLD DEATH, dem gegenüber er sich zunächst jedoch äußerst herablassend verhält: »Er stand an Bildung tief, tief unter mir; es war eine Versündigung gegen meine Würde, ihn zu meinem Vertrauten zu machen.« (187) Dann tut er sich aber doch mit Old Death zusammen, was auch notwendig ist, da er ein ausgesprochenes Greenhorn ist, dem die Fähigkeiten eines Westmannes völlig fehlen: er kann nicht einmal reiten. Beide folgen Gibson und Ohlert bis nach Mexiko und geraten in Kämpfe zwischen Apachen und Comanchen. Der Erzähler kämpft mit WINNETOU auf Leben und Tod - und gewinnt. Er schenkt aber Winnetou das Leben und wird so dessen Freund (600, 602, 614f). Seinen Auftrag kann er erfolgreich abschließen: Gibson wird erschossen, Ohlert befreit und geheilt. (In GR 8 ist der Erzähler - recht oberflächlich angepaßt - OLD SHATTERHAND.) (170, 187, 202, 218, 360, 383, 439, 475, 488, 490, 507, 518, 550ff, 600, 602, 614, 650, 663f, 680, 682)

- in MISTAKECANNON: Er erzählt die Geschichte, wie er seinen Freund, den Apachen TKHLISCH-LIPA, versehentlich erschoß. (Vgl. GR 15: JOSUA HAWLEY, siehe dort die genauere Darstellung der Handlung.) (148f)

- in STRAUßENREITEN: Der Erzähler ist täglicher Besucher einer Somali-Karawane auf einer Völkerwiese. Er berichtet von seinen dortigen kleinen Erlebnissen, angereichert mit völkerkundlichen und geographischen Informationen über die Somal. (531-35)


2) ICH-ERZÄHLER, die ausdrücklich einen Namen haben, bei einem Namen gerufen werden oder deren Name als Autor genannt wird (außer KARL MAY). Bei den Autorennamen handelt es sich um MAY-PSEUDONYME. In allen Fällen findet sich der Artikel unter dem jeweiligen Namen.


2.1) CHARLEY - in CEYLON


2.2) M. GISELA (MAY-PSEUDONYM) - in LEILET


2.3) FRANZ HALBERMANN - in LAUBTAHLER


2.4) HEINRICH HALBERMANN - in AUSGERÄUCHERT


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2.5) FRITZ HILLMANN - in WOLLTEUFEL


2.6) KARL HOHENTHAL (MAY-PSEUDONYM) - in BOTH SHATTERS


2.7) HOBBLE-FRANK - in VILLA BÄRENFETT


2.8) HOBBELFRANK/HOPPELFRANK - in SCHLANGENMENSCH


2.9) KARA BEN NEMSI (KBN): Er ist der Ich-Erzähler in allen Romanen/Erzählungen, in denen er auftritt (siehe Aufstellung im Artikel KARA BEN NEMSI).


2.10) TIM KRONER - in THREE CARDE (in GR 15: falscher TIM KRONER)


2.11) FRITZ MEIER - in SEEGERKASTEN


2.12) PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT - in TUIFANUA


2.13) OLD SHATTERHAND (OS): Er ist der Ich-Erzähler in allen Romanen/Erzählungen, in denen er auftritt und die in der Ich-Form geschrieben sind (die Jugendromane BÄRENJÄGER, GEIST, SILBERSEE, ÖLPRINZ, MUSTANG haben keinen Ich-Erzähler (siehe Aufstellung im Artikel OLD SHATTERHAND)).


2.14) SAMUEL PARKER - in ELK


2.15) FRED SOMMER - in SEEHUNDSJAGD


2.16) TIM SUMMERLAND - in SELFMAN (in GR 15: falscher TIM SUMMERLAND)


2.17) WILHELM, Webergeselle - in WASSERSTÄNDER


2.18) YATO-INTA - in GR 15 (in WINDHOSE: OLD SHATTERHAND)


IFRA: türkischer BULUK EMINI (Schreiber und Quartiermeister); Sohn des NACHIR MIRJA, Begleiter KARA BEN NEMSIs (KBN) von Mossul bis Amadijah; er ist »ein Original«, reitet einen Esel und trägt ein großes Tintenfaß um den Hals. »In seinem Turban staken einige Dutzend Schreibfedern. Er war ein kleines, dickes Männchen, dem die Nase fehlte; desto größer aber war der Schnurrbart, der ihm an der Oberlippe herabhing. Seine Wangen sahen fast blau aus und waren so fleischig, daß die Haut kaum zuzulangen schien.« (533) I.s Schicksal ist es, in seiner Erzählung, wie er um seine Nase gekommen ist (er berichtet jedesmal von einer anderen Schlacht), immer wieder unterbrochen zu werden. Sein Esel ist berüchtigt, weil er während der Dunkelheit ständig schreit. KBN behauptet im Scherz, der Geist von I.s Großvater (MUTHALLAM SOBUF) sei in den


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Esel gefahren und könne nur erlöst werden, wenn I. einen Stein an den Schwanz des Esels bände. Tatsächlich hört der Esel auf diese Art auf zu schreien. I. ist ein treuer, wenn auch überflüssiger Gefährte. Er wird von SIR DAVID LINDSAY beim Abschied reichlich entlohnt. (GR 1: 533-38, 549-52, 573-76, 581-88 GR 2: 4f, 14, 118ff, 359f)


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