//452//

KÖHLER:


1) Feldscheer; verstorbener Mann von 2), Vater von 5); er hat seiner Familie das Kräuterbuch des Dr. Johannes Mattheoli vermacht. (nur erwähnt) (DUKATENNEST: 425)


2) Frau von 1), Mutter von 5); sie verdient sich mit nach dem Kräuterbuch des Dr. Johannes Mattheoli gemachten Köhlers Universalpflastern ihren Lebensunterhalt. (DUKATENNEST: 408, 425)


3) AMÉLY K. (al. CHARBONNIER): siehe unter AMÉLY DE BAS-MONTAGNE


4) GUSTEL K.: Frau von 5); Dienstmädchen beim Stadtrat EPPERLEIN, der sie - eine Waise - wie eine Tochter hält. Sie darf ihren späteren Mann erst heiraten, nachdem dieser einen verborgenen Schatz entdeckt hat. (DUKATENNEST: 408, 425, 441f)


5) HEINRICH K.: Sohn von 1)/2), Mann von 4); die Erlaubnis, seine spätere Frau zu heiraten, erhielt er dadurch, daß er einen verborgenen Schatz entdeckte, als er - bei einem Stelldichein überrascht - in einen Uhrenkasten flüchtete und diesen von der Wand riß. (Vgl. SEEGERKASTEN: FRITZ MEIER) (DUKATENNEST: 408, 425, 440ff)


6) MADELON K. (al. CHARBONNIER): siehe unter MADELON DE BAS-MONTAGNE


7) NANON K. (al. CHARBONNIER): siehe unter NANON DE BAS-MONTAGNE


KÖNIG: Name, den EMMA VON KÖNIGSAU scherzhaft als den ihren ausgibt.


KÖNIG DER COWBOYS -> OLD WABBLE


KÖNIG DER NIAM-NIAM/SANDEH (BJIÄ): Vater von NUBA(H) (-> BEN WAFA); Verbündeter der Brüder JOSEPH und EMIL SCHWARZ im Kampf gegen die Sklavenhändler; sein »Gesicht war rund und voll, die Farbe desselben dunkelbraun. Seine breite, nicht zu hohe Gestalt stak in einem einfachen schlafrockähnlichen Gewande, um welches ein Säbel gegürtet war ... Den einzigen Schmuck bildete sein Haar, welches in viele dünne Zöpfchen geflochten war, welche, nach oben gerichtet, eine Art Trichter bildeten, auf dessen Spitze ein ausgestopfter Prachtfinke befestigt war« (441). Mit einem Thron, einem Zepter und einem Reichsapfel die Insignien europäischer Herrscher imitierend, dabei im Umgang mit Fremden aufrichtig wohlwollend, macht das Verhalten des Königs einen gewinnenden Eindruck. (SKLAVENKARAWANE: 439-442, 447, 490)


KÖNIG MAX -> MAX BRANDAUER


KÖNIG VON AUGH -> MADPUR SING


//453//

KÖNIG VON HOLLAND -> WILHELM III.


KÖNIG VON NORLAND -> WILHELM II.


KÖNIG VON (IN) PREUßEN:


1) -> FRIEDRICH WILHELM I.


2) -> FRIEDRICH I.


3) -> FRIEDRICH II.


4) -> WILHELM I.


KÖNIG (VON SACHSEN):


1) -> ALBERT VON SACHSEN


2) Ohne Namensangabe: Er ist durch HERMANN BERNSTEINs zweites Buch auf die Notlage der Weber im Erzgebirge aufmerksam geworden und beteiligt sich mit einem Festmahl für Arme an der Webereiausstellung. (nur erwähnt) (GELDMÄNNLE: 573f, 625)


KÖNIG VON SÜDERLAND -> MAX JOSEPH


KÖNIGE IM WALDE -> BOIS-ROSÉ und PEPE DORMILLON


KÖNIGIN DER WÜSTE -> BADIJA


KÖNIGIN VON AUGH -> AIMALA


KÖNIGIN VON SACHSEN: Sie interessiert sich, angeregt durch HERMANN BERNSTEINs zweites Buch, für die Klöpplerinnen im Erzgebirge und läßt HERZLE ein Ehrenklöppelkissen überreichen. (nur erwähnt) (GELDMÄNNLE: 638))


KÖNIGSAU: Handschuhfärber in Berlin; Wirt von HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE (nur erwähnt) (W: 978 / ULAN III: 1174)


VON KÖNIGSAU:


1) BERTHA V.K.: einmal - fälschlich - für EMMA V.K. (W: 92 / ULAN I: 186)


//454//

2) EMMA V.K. (al. HARRIET DE LISSA/KÖNIG): Tochter von 3)/5); Enkelin von 4)/6), Schwester von 7), Nichte von HEDWIG und KUNZ VON GOLDBERG; Cousine von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG); sie war »jung, eine wirkliche Schönheit, hoch und voll gebaut, blond von Haar und schneeig von Teint. Ihr Gewand war höchst einfach. Selbst an dem Hute ... war weder Blume noch Schleife zu sehen.« (979) »Sie glich ganz der Figur eines Germaniabildes.« (1175) Als sie mit ihrer Tante in Tharandt weilt, machen beide die Bekanntschaft des Malers HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE, der sie für eine Gouvernante hält und sie umwirbt. Sie nennt sich ihm gegenüber KÖNIG. In Schneffkes Begleitung befindet sich der unter dem Namen HALLER agierende Bernard de Lemarch. Durch ihren Bruder, RICHARD V.K., ist E. darüber informiert, daß Haller ein französischer Spion ist. In Berlin trifft sie Haller wieder, den sie ihrem Großvater vorstellt, der Haller mit falschen Informationen versorgt. Als E. hört, daß der Wachtmeister ihres Bruders, Fritz Schneeberg, einen der Löwenzähne besitzt, den die verschollenen Söhne Kunz von Goldbergs trugen, fährt sie mit MADELON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE) nach Thionville. Im Zug von Trier nach Thionville lernt sie GASTON DE BAS-MONTAGNE kennen, der unter den Namen BENOIT DEEPHILL nach Schloß Ortry unterwegs ist und dem E. sich als HARRIET DE LISSA aus London vorstellen läßt. Beide sind voneinander stark beeindruckt. Als der Zug entgleist, rettet Deephill E. In Thionville begegnet E. dem Erzfeind ihrer Familie, dem Capitän ALBIN RICHEMONTE, dem gegenüber sie sich als Mitglied des Clubs der Barmherzigen ausgibt, die die Bewegung der Franctireurs unterstützen wollen. Richemonte ist von ihr stark eingenommen. Eine Einladung auf Schloß Ortry schlägt E. aus, sie nimmt bei DR. BERTRAND Quartier. Bei einem Besuch auf Ortry schließt sie Freundschaft mit MARION DE SAINTE-MARIE, die ihr Bruder liebt. Zusammen mit ihrem von Richard aus jahrelanger Kerkerhaft befreiten Vater kehrt E. nach Berlin zurück. Am deutsch-französischen Krieg nimmt E. als Krankenpflegerin teil. Nach der Schlacht von Sedan verlobt E. sich auf Schloß Malineau mit Gaston de Bas-Montagne. (W: 979, 1062f, 1065f, 1175ff, 1192, 1205, 1218, 1320f, 1575f, 1684, 1702f, 1724 / ULAN: III 1176, 1264 IV 1265ff, 1269ff, 1381f, 1387, 1407, 1417, 1432, 1578f V 1836, 2027, 2069ff, 2125)


3) GEBHARDT V.K. (al. LAROCHE): Sohn von 4)/6), Mann von 5), Vater von 2)/7); er kommt kurz nach GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHERs Tod zur Welt und wird nach ihm benannt. Zusammen mit KUNZ VON GOLDBERG, seinem Freund, besucht G. die Militärakademie. Nachdem er sein Examen gemacht hat, wird er als Begleiter einer Saharaexpedition ausgewählt. Um seine Ausrüstung zu besorgen, macht er Zwischenstation in Paris, wo er von Kunz in die Familie DE RALLION eingeführt wird. Die Gräfin de Rallion unterstützt und fördert ihn (u.a. durch Empfehlung an den Arabisten Prof. GRENAUX), weil er der Enkel des Mannes (JEAN PIERRE RICHEMONTE) ist, den sie einmal geliebt hat. G. verliebt sich in IDA DE RALLION, die Nichte der Gräfin, was den Plänen Graf JULES DE RALLIONs, Idas Cousin, zuwiderläuft. G. fordert den Grafen zum Duell, dem sich der Graf durch eine plötzliche Reise


//455//

entzieht. Zwei Jahre später trifft G. in der Sahara auf Kunz, der ihn vor einem Raubüberfall warnt. G. kann sich mit der Ausbeute seiner Expedition, die ihn bis nach Timbuktu geführt hatte, in Sicherheit bringen; seine Treiber aber werden von Tuareg ermordet. Nach der Heimkehr aus Afrika veröffentlicht G. seine Forschungsergebnisse und nimmt seinen Abschied aus der Armee. Er heiratet Ida, die ihm zwei Kinder schenkt. Aufgrund einer Intrige des Capitäns ALBIN RICHEMONTE und Jules de Rallions wird die Familie von Königsau um ihr Vermögen gebracht. G. versucht vergeblich, die Hintergründe dieses Verbrechens zu erhellen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich mit dem Schreiben von Büchern über seine Forschungsreisen. Zusammen mit FLORIAN RUPPRECHTSBERGER begibt G. sich in den Ardenner Wald, um eine von seinem Vater vor Jahren dort vergrabene Kriegskasse zu suchen (durch eine schwere Kopfverletzung kann G.s Vater sich nicht mehr an die genaue Stelle erinnern). Unter einem Decknamen logiert G. in einem kleinen Dorfgasthaus in der Nähe des Verstecks der Kriegskasse. Capitän Richemonte, der sich zufällig auch dort aufhält, belauscht ein Gespräch G.s mit Rupprechtsberger und dessen Neffen. Der Capitän und sein Neffe, HENRY RICHEMONTE (ARTHUR DE SAINTE-MARIE), folgen den Dreien und überfallen sie auf dem Weg zur Kriegskasse. G. wird schwer verwundet, Rupprechtsberger und dessen Neffe ermordet. G. wird zur Hütte des Schäfers VERDY gebracht und dort von ADELINE VERDY (DE -> SAINTE-MARIE), der Tochter des Schäfers, gesundgepflegt. Capitän Richemonte holt G. dann nach Schloß Ortry, wo er ihn sechzehn Jahre lang in einem unterirdischen Verlies unter unmenschlichen Bedingungen gefangenhält. G.s Sohn, RICHARD V.K., befreit ihn mit Hilfe FRITZ SCHNEEBERGs (VON GOLDBERG) aus dem Kerker. Mit seiner Tochter Emma, die sich zum Zeitpunkt seiner Befreiung in Thionville aufhält, kehrt G. nach Berlin zurück. Am deutsch-französischen Krieg nimmt er als Krankenpfleger teil. Nach dem Ende des Krieges sucht er mit seinem Vater, dem die Erinnerung wiederkam, und seinem Sohn noch einmal nach der Kriegskasse. Dabei kommt es zu einem letzten Kampf mit dem Capitän, dem Erzfeind der Familie, bei dem der Capitän getötet wird. (W: 811, 822, 825, 833, 871ff, 882ff, 887ff, 897f, 913f, 946ff, 963ff, 968, 1626ff, 1635f, 1638, 1658-61, 1664f, 1670, 1676f, 1683, 1724 / ULAN: II 805ff, 817ff, 826ff III 848ff, 871ff, 879, 965ff, 981, 984ff, 992 V 1809ff, 1828, 1835ff, 2027, 2055, 2061)


4) HUGO V.K. (al. DE SAINTE-MARIE); preußischer Leutnant (später Rittmeister) bei den Zietenhusaren; Mann von 6), Vater von 3), Schwager von Capitän ALBIN RICHEMONTE; er »ist hoch und stark gebaut, wenn auch nicht zu lang, hat blondes Haar, einen starken, leicht gekräuselten Schnurrbart von derselben Farbe, blaue Augen, sehr gute Zähne und ... ein kleines, rothes Mal auf der rechten Wange.« (390) H. befindet sich mit dem preußischen Heer 1814 in Paris. In einem Pariser Lokal wird er Zeuge, wie Feldmarschall GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER von Albin Richemonte beleidigt wird. H. ohrfeigt Richemonte öffentlich, womit er sich Blüchers Sympathien erwirbt. Wieder auf der Straße sieht H., wie der russische Offizier MERTSCHAKEFF ein junges Mädchen belästigt. H. gibt sich als Bräutigam des Mädchens - es ist MARGOT RICHEMONTE - aus und kann sie so vor Übergriffen schützen. H. und


//456//

Margot verlieben sich ineinander. Diese Liebe, die die Billigung von Margots Mutter hat, ist den Plänen Albin Richemontes, dem Stiefbruder Margots, im Wege. Er plant, Margot mit dem reichen Baron DE REILLAC zu verheiraten, da dieser ihm in seinen ständigen Geldnöten hilft. De Reillac hat zudem Wechsel über 200000 Francs in seiner Hand, die Margots Vater vor seinem Tode unterschrieben hatte. Mit diesen Wechseln will de Reillac Margots Einwilligung zur Heirat erpressen. H., der von Blücher in einen Spielclub mitgenommen wurde, gewinnt dort die erforderliche Summe und kann so die Forderungen de Reillacs einlösen. Albin verübt daraufhin zwei Mordanschläge auf H. - einmal mit einem Glasdolch, einmal mit Pistolen -, die beide mißlingen. De Reillac läßt Margot dann entführen. H. kann sie mit Hilfe Blüchers und dessen Soldaten befreien. Er bringt Margot und ihre Mutter auf den Meierhof Jeanette bei Roncourt vor den Nachstellungen Albins und de Reillacs in Sicherheit. Von Blücher wird H. als Aufklärer nach Sedan gesandt. Auf einer Rast unterwegs kann er FABIER und BARCHANT belauschen, die eine französische Kriegskasse heben wollen. Er folgt den beiden und erschießt Fabier, der zuvor Barchant ermordet hatte. Das Versteck der Kriegskasse macht er unkenntlich. Er erfährt, daß Margot, ihre Mutter und die Baronin DE SAINTE-MARIE auf dem Heimweg nach Jeanette im Argonner Wald einen von Marodeuren unsicher gemachten Weg fahren müssen. Er reitet ihnen entgegen und kann die Frauen aus der Gewalt der Banditen freikämpfen. Den gleichen Weg benutzt auch NAPOLEON I. Er und seine Offiziere NEY, DE GROUCHY und DE GOURGAUD werden ebenfalls von den Wegelagerern überfallen. H. rettet auch sie vor der Gefangennahme. Napoleon lernt dadurch Margot kennen und verliebt sich in sie. H. zieht sich den Unwillen des Kaisers zu, als er dessen Annäherung an Margot verhindert. Der Kutscher der Baronin de Sainte-Marie, FLORIAN RUPPRECHTSBERGER, ermöglicht es H., der Napoleon als Seekapitän DE SAINTE-MARIE vorgestellt wurde, sich auf Jeanette zu verstecken und Napoleons Pläne zu belauschen. Als Albin in Jeanette auftaucht, flieht H. mit Margot und ihrer Mutter. Blücher, dem H. von der Kriegskasse berichtet, beauftragt ihn, mit einem kleinen Trupp Soldaten die Kriegskasse an einem anderen Ort zu verbergen, bis sie gehoben werden kann. Direkt nach Abschluß dieses Unternehmens wird der Trupp von französischen Soldaten angegriffen. H.s Begleiter werden getötet, H. von einem französischen Soldaten durch einen Säbelhieb so schwer am Kopf verletzt, daß er die Erinnerung verliert und sich nicht mehr an den Ort erinnern kann, an dem er die Kriegskasse vergraben hat. Er kehrt nach Berlin zurück. Am 25.12.1816 heiratet er Margot; Blücher macht den Brautführer. Als Hochzeitsgeschenk erhält H. den erbetenen Abschied aus der Armee, die Beförderung zum Rittmeister und das Gut Breitenheim. Als die Baronin de Sainte-Marie stirbt, erbt H. den Meierhof Jeanette, den er später an den falschen Baron ARTHUR DE SAINTE-MARIE (HENRY RICHEMONTE) verliert. Bald darauf wird ihm sein Sohn, GEBHARDT V.K., geboren. Viele Jahre später wird H. so beschrieben: »Schneeweißes aber kurz geschnittenes Haar ließ die Formen eines edel gewölbten Schädels deutlich erkennen; ein dichter Vollbart von eben derselben Farbe umrahmte ein leicht gebräuntes schönes Greisenangesicht, aus welchem ein Paar Augen blickten, so hell, so klar, wie man es bei so hohem Alter selten zu bemerken pflegt. Ueber diesem Angesichte lag es wie ein milder Seelenfrieden ausgebreitet, und doch konnte man bei näherer Betrachtung


//457//

zwei kleine Fältchen nicht unbemerkt lassen, welche, obwohl von den Spitzen des Schnurrbartes leicht verdeckt, sich an den Mundwinkeln schräg vorüberzogen und eine leichte Störung dieses Seelenfriedens zu bedeuten schienen. Die Gestalt dieses Mannes ... war hoch und breit. So und nicht anders mußten die Recken Carls des Großen gebaut gewesen sein, welche mit größter Leichtigkeit Rüstungen von solcher Schwere trugen, daß ein jeder Andere zur Erde niedergedrückt worden wäre.« (738f) Durch ein hinterhältig eingefädeltes Komplott Albin Richemontes und JULES DE RALLIONs verkauft H. sein Gut an einen Betrüger, der unter dem Namen SMIRNOFF agiert. HENRY DE LORMELLE (-> LEMARTEL), der sich als angeblicher Freund Gebhardts - ebenfalls von Albin gedungen - auf Gut Breitenheim eingeschlichen hat, stiehlt den Koffer mit dem Kaufbetrag. Er liefert ihn allerdings nicht den Anstiftern des Verbrechens ab, sondern verschwindet mit dem Geld. Die Familie H.s. wird durch diesen Coup mit einem Male um ihr Vermögen gebracht. MARGOT V.K. erleidet durch die Aufregung einen Schlaganfall. An ihrem Sterbebett bricht H. mit einem schweren Fieber zusammen. Er erholt sich nur langsam von dem Verlust. Nach seiner Genesung zieht er mit seiner Familie nach Berlin. Ein weiterer Schicksalsschlag trifft ihn, als sein Sohn Gebhardt von der Suche nach der vergrabenen Kriegskasse nicht mehr zurückkehrt. Sechzehn Jahre bleibt Gebhardt verschollen, bis H.s Enkel, RICHARD V.K., Gebhardt aus dem Verlies Albin Richemontes befreien kann. Am deutsch-französischen Krieg nimmt H. als Krankenpfleger teil. Auf dem Schlachtfeld sucht ihn AGNES LEMARTEL, die Tochter Henry de Lormelles, auf und berichtet von den damaligen Geschehnissen um den Güterraub. Sie will das von ihrem Vater verübte Verbrechen wiedergutmachen und bietet Entschädigung an, die aber nicht angenommen wird. Ihr wird das Verbrechen ihres Vaters nicht angelastet. Nach der Schlacht von Sedan erinnert sich H. plötzlich an den Ort, an dem die Kriegskasse vergraben liegt. Albin Richemonte und VATER MAIN können ein Gespräch H.s mit Richard und Gebhardt über das Versteck belauschen. Die drei Königsaus erfahren jedoch, daß Albin ihnen zuvorkommen will und können mit Hilfe von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG) die Verbrecher stellen. In einem letzten Kampf kann H. Albin Richemonte, den Erzfeind derer von Königsau, niederwerfen. Albin fällt dabei in eine Hacke, was zu seinem Tod führt. (W: 69, 121, 130f, 135f, 161ff, 166, 194, 225, 230ff, 242, 258f, 261ff, 276f, 279f, 289-93, 296f, 308-13, 535f, 569f, 371f, 388ff, 434, 470ff, 472, 484, 486, 597, 611f, 614ff, 709, 738f, 756f, 771, 775f, 787, 1684ff, 1693ff / ULAN: I 136, 232-35, 238, 242, 249ff, 280ff, 291, 319, 356, 366ff, 381, 405, 410ff II 427, 431, 438, 441ff, 448, 470-76, 516ff, 537, 541, 566ff, 619ff, 648ff, 654, 663, 666, 779, 795, 800, 805 III 887, 919, 931, 948, 956, 964 V 2027, 2029ff, 2050ff, 2056, 2060)


5) IDA V.K.: Frau von 3), Mutter von 2)/7): siehe unter IDA DE RALLION


6) MARGOT V.K.: Frau von 4), Mutter von 3): siehe unter MARGOT RICHEMONTE


//458//

7) RICHARD(T) V.K. (al. DR. ANDREAS MÜLLER/DE LISSA): Sohn von 3)/5), Bruder von 2), Enkel von 4)/6) und JEAN-PIERRE RICHEMONTE, Neffe von KUNZ und HEDWIG VON GOLDBERG, Cousin von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG); preußischer Ulanen-Rittmeister (später Major); er »(mochte) vielleicht achtundzwanzig Jahre zählen ..., war ein ausgezeichnet schöner Mann ... von einer hohen, breitschultrigen, höchst ebenmäßigen Gestalt ... Sein von einem vollen, blonden Barte umrahmtes Gesicht war von einem weichen, aber doch männlich edlen Schnitt. Aus seinen blauen, treuherzigen Augen blickte jene Gutmüthigkeit, welche körperlichen Riesen eigen zu sein pflegt; doch lag auf der Stirn eine Willensfestigkeit und Energie, welche sich nicht ermüden läßt, und unter den Spitzen des Schnurrbartes versteckte sich ein leiser, schalkhafter Zug, welcher widerwillig einzugestehen schien, daß der ausgesprochenen Guthmüthigkeit unter Umständen eine ganz hinreichende Summe von Verschlagenheit und Berechnungsgabe zu Gebote stehen könne.« (5f) R. wird mit seinem Wachtmeister Fritz Schneeberg als preußischer Aufklärer nach Schloß Ortry bei Thionville geschickt, um die Bildung von Franctireur-Banden und die Munitions- und Waffenproduktion der dortigen Waffenfabriken zu beobachten. Er maskiert sich zu diesem Zweck als Schulmeister: »Seine ... Gestalt war ... vornüber gebeugt und steckte in einem engen, ziemlich verschossenen, aber sehr reinlich gehaltenen Anzuge. Der Mann war buckelig, doch nahm ihm dieser bedauerliche Zustand nichts von der Würde seines Berufes, welche seinem ganzen Wesen sichtlich aufgeprägt war. Sein schwarzes, bereits spärliches Haar fiel lang bis auf den Kragen seines Frackes herab, der vor zwanzig Jahren einmal in der Mode gewesen war. Der Cylinderhut auf seinem Kopfe und der graublaue Regenschirm unter seinem Arme waren gewiß langjährige Gefährten dieses Frackes, und das einfache Messinggestelle der großglasigen blauen Brille schien auch nicht kürzere Dauer im Dienst gestanden zu haben.« (7) Als ANDREAS MÜLLER, Dr. der Philosophie, will er eine Stelle als Erzieher ALEXANDER DE SAINTE-MARIEs auf Schloß Ortry antreten. Er reist mit einem Moseldampfer nach Thionville. Auf diesem trifft er DR. BERTRAND, den Hausarzt der Familie DE SAINTE-MARIE, dem R. im deutsch-österreichischen Krieg das Leben rettete. Bertrand erklärt sich aus Dankbarkeit bereit, R.s Unternehmungen zu unterstützen, u.a. dadurch, daß er Fritz Schneeberg als angeblichen Kräutersammler bei sich anstellt. Ebenfalls mit dem Dampfer reisen die Baronesse MARION DE SAINTE-MARIE und ihre Gesellschafterin NANON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE) nach Thionville. R. erkennt in Marion die Frau wieder, in die er sich vor einiger Zeit verliebt hatte, als beide sich flüchtig in Dresden begegneten, und die er dann wieder aus den Augen verloren hatte. Auf dem Dampfer gerät R. mit dem Oberst DE RALLION aneinander, den Marion de Sainte-Marie heiraten soll. Als der Dampfer im Nebel Schiffbruch erleidet, rettet R. Marion aus den Fluten. Noch bevor er Schloß Ortry erreicht, rettet er auch seinem künftigen Zögling Alexander das Leben, indem er ihn geistesgegenwärtig vom Kutschbock eines mit wildgewordenen Pferden auf einen Steinbruch zurasenden Wagens reißt. Die Entscheidung, ob R. die Stelle als Lehrer auf Ortry erhält, wird von Capitän ALBIN RICHEMONTE, dem Erzfeind der Familie von Königsau, getroffen. Erst nach einer Geschicklichkeitsprobe im Reiten (Zähmung eines als unbezwingbar geltenden


//459//

Pferdes), Schießen und Fechten, die R. glänzend besteht, und auf Alexanders Wunsch hin erhält er die Anstellung, die ihm wegen des Buckels sonst verweigert worden wäre. Gleich am ersten Tag entdeckt R. die doppelten Wände und Geheimgänge in Schloß Ortry und kann so den Capitän belauschen. R. wird Zeuge, wie der Fabrikdirektor METROY vom Capitän ermordet wird. Den Respekt des Capitäns erwirbt er sich ein weiteres Mal, als er eine von Metroy gelegte Sprengleitung findet und (aufgrund einer Ausbildung beim Geniekorps) unschädlich machen kann. Auf einem seiner Streifzüge durch die Geheimgänge Ortrys trifft er auf LIAMA, die Mutter Marions. Marion, die bei dieser Begegnung auch zugegen ist, verhindert eine Kontaktaufnahme. R. kann erlauschen, daß Bernard de Lemarch unter dem Namen HALLER als Spion nach Berlin reist. R. weist seine Familie an, Haller mit falschen Informationen zu versorgen. R. gelingt es, die Hauptschlüssel zu den Verliesen des Schlosses in seine Hände zu bekommen. So kann er die Verbrechen des Capitäns durchkreuzen: er warnt den Baron GASTON DE BAS-MONTAGNE, der unter dem Namen BENOIT DEEPHILL nach Ortry kam, um die Kriegsvorbereitungen des Capitäns finanziell zu unterstützen, vor dem Capitän und befreit ihn, als der Capitän Deephill gefangensetzt. Eine Entführung Marions durch den Capitän und Oberst de Rallion kann R. verhindern; nach einem weiteren Anschlag der beiden Verbrecher befreit er Marion aus dem Kerker und bewahrt sie vor einer Vergewaltigung durch de Rallion. R. befreit auch Liama, die der Capitän zu einem verborgenen Leben in den unterirdischen Gängen gezwungen hatte, und den in die Hände des Capitäns geratenen Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE. Schneffke hatte R. zuvor durch einen Sturz in ein Waldloch auf weitere Geheimgänge aufmerksam gemacht. In diesen Gängen findet R. seinen verschollenen Vater, GEBHARDT V.K., den der Capitän unter unmenschlichen Bedingungen dort sechzehn Jahre lang gefangenhielt. Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges kehrt R. - inzwischen zum Major befördert - mit einer Schwadron Ulanen nach Ortry zurück, um die dort lagernden Waffen- und Munitionsvorräte für Preußen zu sichern. Die Franctireurs des Capitäns und die Vorräte fallen in seine Hand, der Capitän kann entkommen. Dieser gibt BERTEU den Befehl, sich mit einer Bande Franctireurs des Schlosses Malineau zu bemächtigen, auf das sich Marion und Liama in Sicherheit gebracht hatten. R. erfährt von dem Anschlag auf die Frauen und kommt mit seinen Ulanen gerade rechtzeitig dort an, um den Angriff französischer Gardekürassiere auf das Schloß, aus dem ARTHUR VON HOHENTHAL die Franctireurs vertreiben konnte, zurückzuschlagen. Im Zweikampf tötet er Oberst de Rallion. R. stellt sich Marion nun als preußischer Offizier vor und entdeckt ihr, daß er Dr. Müller war. Beide gestehen sich ihre Liebe und verloben sich. Auf einem Dienstgang ins preußische Hauptquartier kann R. Graf JULES DE RALLION, der sich dort als Mitglied der Genfer Konvention einschlich, entlarven und festsetzen lassen. Als in einer Schlacht Fritz Schneeberg, in dem R. seinen verschollenen Cousin erkannte, und Bernard de Lemarch aneinandergeraten, verhindert R. den Kampf, da er inzwischen weiß, daß beide Brüder sind. Nach dem Krieg hebt R. mit seinem Großvater, HUGO V.K., und seinem Vater Gebhardt sowie mit Fritz und Bernard die Kriegskasse, wegen der viel Leid über die von Königsaus gekommen ist. Der Capitän und VATER MAIN erfahren von dem Vorhaben und versuchen, den von Königsaus und ihren Helfern zuvorzukommen. Die


//460//

Verbrecher werden überwältigt, der Capitän im Kampf durch Hugo v.K. tödlich verletzt. (W: 3, 5ff, 9-14, 25-29, 33ff, 44, 51, 53f, 59f, 71f, 91f, 102ff, 116, 118ff, 1142f, 1303-08, 1334ff, 1365ff, 1475, 1477, 1491f, 1495ff, 1539ff, 1544f, 1554, 1556f, 1559f, 1571, 1576, 1639ff, 1643f, 1653f, 1666f, 1669-73, 1682f, 1688f, 1695f, 1724 / ULAN: I 9, 13, 16, 25, 28, 32ff, 56ff, 62ff, 67ff, 73, 95, 104, 107ff, 111, 124ff, 128ff, 143ff, 183-88, 202, 218, 226ff IV 1351, 1355ff, 1550ff, 1560ff, 1598ff, 1653ff, IV 1708ff, 1725ff, 1734ff, 1785ff, 1799ff, 1805, 1809ff, 1817ff, 1827, 1836, 1925ff, 1934ff, 1946ff, 1981, 1990, 1996ff, 2023ff, 2038f, 2056, 2060ff, 2125)


KÖPFLE-FRANZ -> FRANZ GRUNERT


VON KÖPPEN, CLAUS: »Ritter, dessen Name in ganz Pommerland und auch darüber hinaus einen guten Klang hatte. Er war bei den Herzögen gar wohl angesehen, und wenn es eine schwierige Sache gab, so wurde sie ganz gewiß in seine Hände gelegt. Sein Sinn war gern auf das Abenteuerliche gerichtet; seine Klinge hatte noch niemals ihren Dienst versagt« (340). Er hat eine breite und kräftige Figur. Als Freund DIETRICH VON QUITZOWs hilft er diesem bei dem Versuch, den von DETLEV befreiten Prinzen JOHANN VON ZOLLERN erneut gefangen zu nehmen. Beim Kampf mit dem Prinzen wird K. von den Leuten NYMAND VON LÖBENs überwältigt. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 339ff)


KÖRNER:


1) Bauer; Nachbar des KRONENBAUERn; Vater von 2) (nur erwähnt) (WzG V: 1807)


2) WALBURGI K.; Tochter von 1); sie hat ein schiefes Bein und »das böse Wesen«. (nur erwähnt) (WzG V: 1807)


DIE KÖSTLICHE -> PEKALA


Großes Karl May Figuren-Lexikon

Titelseite KMG

Impressum Datenschutz