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PACHTHOFER: Pächter des Hofs des MAJORs; unverheiratet, leichten Sinnes, der Arbeit weniger als dem Vergnügen zugetan, verläßt der P. sich für die ihm anvertraute Bewirtschaftung auf fremdes Gesinde, während er selbst die Zeit bei Kartenspiel und Trunk im Wirtshaus verbringt. Früher nahm sich sein arbeitsamer Knecht FRITZ FELBER des Hofs an. Als der P. jedoch dessen Braut PAULE unehrenhaft nachstellte, kam es zum Bruch. Seitdem verkommt das Gut. Nach einer Inspektion des Majors fürchtet der P. um seine Stellung und versucht, Felber zu erstechen. Dank der Fürbitte von Felbers Tochter SONNENSCHEINCHEN entgeht er der drohenden Verurteilung; wird jedoch verpflichtet, das Land zu verlassen. Er wandert nach Amerika aus. (SONNENSCHEINCHEN: 5, 10f, 21-25, 31, 37, 41)


- VATER DES PACHTHOFERs: verstorben; er war vor seinem Sohn Pächter des Gutes, das er stets gut bewirtschaftet hatte. (nur erwähnt) (SONNENSCHEINCHEN: 5)


PADDY: irischer Gastwirt in San Xavier del Bac mit schlechtem Ruf; er ist Hehler der Finders‹, deren Anführer BUTTLER sein Vertrauter ist. Mit diesem zusammen will er SAM HAWKENS, WILL PARKER und DICK STONE überlisten, wird aber selbst hereingelegt und kurzfristig gefangengenommen. (ÖLPRINZ: 3ff, 33f, 38, 64)


PADRE: siehe unter dem der Bezeichnung folgenden Namen (Beispiel: PADRE DITERICO unter DITERICO)


›PÄDÄR-I-BAHARAT‹ (VATER DER GEWÜRZE)/al. KASSIM MIRZA): persischer Schmuggler (Sill); er hat ein durchfurchtes, gebräuntes Gesicht mit unruhigem Blick und dunklem Schnurrbart. Der P. versucht, mit seinen Begleitern AFTAB und SAFI mehrfach, KARA BEN NEMSI und HALEF zu fangen. Halef läßt ihn auspeitschen. Er wird beim Überbringen eines Briefes des SÄFIR an den SANDSCHAKI VON HILLEH von OSMAN PASCHA überführt und in Ketten gelegt. (GR 26: 404ff, 415ff, 474, 483 GR 27: 167f, 220ff, 278ff, 294 GR 27 (nur erwähnt): 100, 103, 105)


PA-GU: Comanchenkrieger (GR 14: 98)


PAGU-ANGARE (ROTER FISCH): Utahkrieger; bester Schwimmer des Stammes; er hat runde Hüften, eine breite, fleischige Brust. P. unterliegt dem LANGEn DAVY durch eine List OLD SHATTERHANDs beim Wettschwimmen. (SILBERSEE: 346, 355f)


PAJARO (VOGEL):


1) Künstlername von MARTHA und FRANZ VOGEL


2) BENITO P. -> GAMBUSINO (BENEDICTUS VOGEL)


PALANG -> DER PANTHER


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PALANGEUR, EMILIE -> EMILIE POUILLET


PALGENZO:


1) CARLOS P.: Maultiertreiber aus Cavanca; Bruder von 2); er berichtet von der Rettung des auf hoher See ausgesetzten FABIAN DE MEDIANA. (nur erwähnt) (WALDLÄUFER: 44)


2) MANFREDONIO P.: Bruder von 1); er wird Zeuge der Rettung des auf hoher See ausgesetzten FABIAN DE MEDIANA. (nur erwähnt) (WALDLÄUFER: 44)


PALI: Dschesidi (Teufelsanbeter‹) aus Baadri; er und zwei Gefährten (MELAF und SELEK) werden, als sie mit Geschenken zum Statthalter von Bagdad unterwegs sind, von ZEDAR BEN HULI und seinen Söhnen überfallen und auf einer Insel auf grausamste Weise gefangengehalten (sie werden bis zu den Köpfen eingegraben und so der Sonne und den Insekten ausgeliefert). KARA BEN NEMSI befreit sie. Später bringt P. einen Brief ALI BEYs zum PASCHA VON MOSSUL. (GR 1: 488ff, 600 GR 2: 79f, 88f)


PALIKAO: französischer Marschall (nur erwähnt) (historisch: Charles Cousin-Montauban Graf v. P. (1796-1878)) (W: 808 / ULAN V: 2020)


VON PALM: Major/Rittmeister bei den Berliner Gardehusaren; er ist Ehrenrat des Regiments. Wegen des Streits zwischen dem bürgerlichen KURT HELMERS und adligen Offizieren beruft P. ein Ehrengericht ein, das Helmers zunächst für nicht satisfaktionsfähig erklärt und daher dessen Duellforderung gegen Oberst VON WINSLOW zurückweist. Als Helmers durch König WILHELM I. vor aller Augen ausgezeichnet wird, kann der Ehrengerichtsbeschluß nicht länger aufrechterhalten werden. P.s Rolle als Ehrenrat sieht vor, daß er einen Versöhnungsversuch zwischen den Parteien unternimmt. Doch er kann weder das Duell Helmers/von Winslow, noch das Duell Helmers/VON RAVENOW abwenden. (WR III: 1231, 1234, 1241, 1247f, 1252f)


PALMORA -> ROBIN WALKER


PALOMA-NAKANA (TAUBE DES URWALDES) -> ALMY WILKINS


PAMPEL:


1) Geheimrat; Bekannter von OLD FIREHAND (nur erwähnt) (SILBERSEE 51)


2) Vater von 3); Hochzeits-, Kindtaufs-, Leichenbitter, Glöckner, Kirchner, Kellner, Totengräber, Sensenschleifer, Obsthüter, Bürgergardefeldwebel; er hat fast ein Dutzend Kinder, ist arm. (verstorben) (nur erwähnt) (SILBERSEE: 156, 259)


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3) SEBASTIAN MELCHIOR P. -> TANTE DROLL


PANCROFT: Deckname DAVID HOLMANNs


PANDA: Zuluhäuptling; Bruder von DINGAAN und TSCHAKA (historisch)

- in AFRICANDER: Vater HANNJEs; als er einst von seinem Bruder verfolgt wurde, vertraute er seine Lieblingsfrau und seine Tochter einem Freund an. Dieser und die Mutter verschmachteten jedoch in der Kalahari. Hannje wurde von VAN HOLMEN gefunden und gerettet. Auf dessen Farm Klaarfontain erkennt P. seine Tochter wieder. P. trägt halbeuropäische Kleidung und ist mit Gewehr und Messer bewaffnet. Im Kampf gegen die Engländer unterstützt er die Buren. Als der mit den Engländern verbündete Dingaan in der Schlacht bei Pieter-Maritzburg gechlagen wird, nimmt P. dessen Stelle als Herrscher der Zulu ein. Seiner Tochter schenkt er zur Hochzeit mit PIET VAN HOLMEN als Brautgeschenk Diamanten. (574f, 591)

- in BOER-DH: Mann von TSCHARGA; Vater von MIETJE; P. ist »von hoher, schlanker, aber kräftiger Figur«. Er ist friedliebend und den Buren, die ihn an Stelle seines Bruders DINGAAN als Zulukönig wünschen, freundlich gesonnen. Auf der Farm JAN VAN HELMERS› hilft er dem Erzähler (KARA BEN NEMSI) bei der Behandlung einer schmerzhaften Wunde; dort erkennt er in Jans Braut und Adoptivschwester Mietje seine verlorene Tochter wieder, die einst mit seiner Frau in die Kalahari fliehen mußte, als P. von Dingaan verfolgt wurde. In der Schlacht an der Groote-Kloof kann er viele der Zulu Dingaans zum Überlaufen zu den Buren veranlassen. Dingaan flieht, P. wird Zuluherrscher. Zur Hochzeit Jans mit seiner Tochter schenkt er als Brautgabe Diamanten. (Vgl. BOER-GR: SOMI) (139, 157, 169ff, 184, 189)


PANG: Geschlechtsname von YE-KIN-LI, JIN-TSIAN und LIANG-SSI


PANKERT: ein »berüchtigter Kümmelblättler«, der in Hannover verhaftet wurde (nur erwähnt) (BRODNIK: 328)


PANSHLAW (auch: PANSCHLAW):


1) BETTY P. -> BETTY KRONER


2) ELLEN P.: achtjährige Tochter von 1)/3); sie wird vom Sklavenhändler WILLMERS mit ihren Geschwistern geraubt und an den KANADA-BILL verkauft. TIM SUMMERLAND und ABRAHAM LINCOLN befreien sie. (SELFMAN: 430f)


3) FINK P.: verstorbener Mann von 1), Vater von 2) (nur erwähnt) (SELFMAN: 415, 430)


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DER PANTHER (PALANG/al. ILKEWLAD (DER ERSTGEBORENE)): Prinz der Tschoban; Sohn des SCHEIKs DER TSCHOBAN, jüngerer Halbbruder (in DH: Bruder) SADIKs; seine Mutter ist eine strenge Mohammedanerin. Der P. ist »ein junger Mann von ungefähr fünfundzwanzig Jahren ... dessen Bart seine ersten Kräuselversuche zu machen schien«. (167) In seinem Gesicht zeigen sich »Spuren von Grausamkeit und Hinterlist«. »Unter seinem Turban ... hingen zwei wohlgeflochtene Zöpfe hervor, die mit goldenen und silbernen Münzen geschmückt waren.« (167) KARA BEN NEMSI (KBN) hält ihn für einen »reichbegabten aber vollständig un- oder falscherzogenen Menschen« (45). Gekleidet ist der P. in »schreiend gefärbte Stoffe ... Hose, Weste, Jacke, einen mantelähnlichen Umhang, Turban, lederne Halbstiefel mit fürchterlichen Sporen« (167). Den Krieg betrachtet er als Mittel zum Zweck, den Frieden zu erreichen, den auch er anstrebt. Er ist jedoch herrschsüchtig und menschenverachtend: »Mochte er noch so begabt sein, ein großer Mann zu werden, war ihm versagt. Das Naturell herrschte wie ein wildes Tier in seinem Innern.« (67) Er macht seinem älteren Halbbruder wegen dessen Abstammung von einer christlichen Mutter (in DH dem Bruder wegen dessen Taubheit) die Thronfolge streitig und lebt am Hofe des MIRs VON ARDISTAN als dessen Günstling. Sein Versuch, zusammen mit seinen Erziehern SEF EL BERINZ und KALAM EL BERINZ die Ussul in eine Falle der Tschoban zu locken, wird durch KBN und HALEF vereitelt, die ihn und seine Begleiter gefangennehmen, wobei er sich den Fuß bricht. Nach dem Sieg der Ussul wird er freigelassen. Er erklärt öffentlich MERHAMEH für seine Braut, ohne deren Einwilligung dazu zu haben. Der P. empfängt statt des Mirs von Ardistan KBN und Halef in Ard. Er wird dann vom Mir an die Spitze eines Heeres gegen den MIR VON DSCHINNISTAN gestellt. Heimlich jedoch hat er mit dem BASCH ISLAMI und dem MAHA-LAMA VON ARDISTAN eine Rebellion gegen den Mir von Ardistan vorbereitet, da er selbst Herrscher von Ardistan werden will. Es gelingt ihm, KBN, Halef, den DSCHIRBANI und den Mir von Ardistan in die ›Stadt der Toten‹ zu locken, wo sie verschmachten sollen. In Ard übernimmt er dann die Macht. Die Eingeschlossenen können sich befreien und verfolgen die Rebellen, die gegen Dschinnistan ziehen, mit den vereinigten Heeren von Halihm, El Hadd und den Ussul. Am Dschebel Allah soll es zur Entscheidungsschlacht kommen, doch wird vorher durch einen Vulkanausbruch der größte Teil des Rebellenheeres vernichtet. Mordend und brennend fällt der P. danach mit dem Rest seiner Truppen in El Hadd ein und wird schließlich auf einer Insel des wasserlosen Flusses Ssul eingeschlossen. Nach einem vergeblichen Versuch, KBN, den Mir von Ardistan und den SCHECH EL BELED (Mir von Dschinnistan) aus dem Hinterhalt erschießen zu lassen, verfällt der P. zunehmend dem Wahnsinn und schießt auf seine eigenen Leute. Er kommt in den Fluten des Flusses um, als dessen Schleusen geöffnet werden. (GR 31: 167f, 172, 175, 181f, 188, 197f, 201, 576 GR 32: 41f, 44-50, 66f, 86, 101, 175f, 178f, 236, 238, 242, 247, 489, 544, 552, 555ff, 564, 600, 617f, 620, 648f)


SCHWARZER PANTHER: Häuptling der Choctaws; er wird von WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) verleitet, mit Comanchen Fort Smoky Hill zu überfallen; der


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Überfall kann durch die Warnung TIM KRONERs und ABRAHAM LINCOLNs abgeschlagen werden. (THREE CARDE/GR 15: 42f, 66)


PANTHER DES SÜDENS:


1) -> FABIAN DE MEDIANA


2) -> JUAN ALVAREZ


PANTHERTÖTER-EFFENDI (MAUWATTI EL PARS-EFFENDI) -> KARA BEN NEMSI (CHRoMUH: 211)


PAPANICO, ANASTASIO: Gastwirt in Skutari (GR 6: 530)


PAPER, ANTONIUS (al. OKIH-TSCHIN-TSCHA (MÄDCHEN)): Halbindianer; Bankier; seine Mutter war eine Sioux, sein Vater armenischer Händler. Er ist ein sehr langer und sehr hagerer Mensch, »der sich in einem sonderbar hochbeinigen, schlingernden Gang ... bewegte. Er war nicht indianisch gekleidet, sondern trug einen sehr eleganten Yankeeanzug mit einem sehr weißen und sehr hohen Kragen und ebenso weißen, glänzenden Manschetten. An seiner Brust prahlte eine große, echte Nadelperle, und an seinen Fingern glänzten verschiedene Diamanten nebst anderen Edelsteinen. Aber seine Hände waren groß, sehr groß, seine Füße ebenso, und seine Nase - o, diese Nase! Die konnte nur von einer riesennasigen indianischen Mutter und einem noch riesennasigeren armenischen Vater stammen und war dann an ihren beiden Seiten derart abgeschliffen worden, daß sich nur die dünne Scheidewand erhalten hatte. Zu dieser Nase erschienen die wimperlosen, zudringlichen Aeuglein viel zu klein. Das Gesicht war schmal. Der Kopf glich einem Vogelkopfe, aber dieser Vogel war ganz gewiß kein kühner Adler, sondern nur ein monstreschnabeliger Pfefferfresser« (302). Seine Stimme klingt scharf und spitz. P. ist Kassierer des selbsternannten Komitees zum Bau des Winnetou-Denkmals am Mount Winnetou. Er hatte um die Hand der jüngeren ASCHTA angehalten, war aber abgewiesen worden. Am Nugget-tsil trifft er auf KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Begleiter. Er versucht, auf sehr aufdringliche Art, diesen auszufragen und verlangt von ihm, daß er den Ort, an dem die Gräber NSCHO-TSCHIs und INTSCHU TSCHUNAs liegen, verlasse. Er erhält von May eine Ohrfeige, doch räumt dieser, um den Frieden der ihm heiligen Stätte zu wahren, den Platz. Bei der Ankunft Mays am Mount Winnetou versucht P., May wegen der Ohrfeige festnehmen zu lassen, wird jedoch von ihm ins Wasser geworfen und später von ATHABASKA scharf zurechtgewiesen. OS findet heraus, daß P. ein Verräter ist, der zusammen mit WILLIAM EVENING für KIKTAHAN-SCHONKA und die anderen feindlichen Häuptlinge spioniert. Er soll für diese auch den Zweikampf zwischen OS und den Häuptlingen überwachen. Nach der Auflösung des Komitees wird P. davongejagt. (GR 33: 9, 302-10, 321, 371, 380, 392, 394f, 535, 545, 611ff)


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PAPPELMÜLLER: (nur erwähnt) (ZIEGE ODER BOCK 76)


PAPPERMANN:


1) Schuldirektor aus Grünewalde; Vorsteher des dortigen Turnvereins; Onkel von FRANZ SCHMERL; er ist vierzig Jahre alt, lang und spindeldürr. P. begehrt MARIE REICHMANN, deren Mutter ihm wegen seiner gesicherten Stellung, und weil er »den Schiller so gut deklamieren« kann, die Hand Maries gegen deren Willen zusagt. Im Rausch nach einem Schützenfest fällt P. erst in eine Jauchegrube und dann in eine Teigwanne. Aus der Verlobung wird dank der Intrigen Franz Schmerls nichts. (NUßBÄUMEN: 816, 822, 828f)


2) Stadtkassierer in Stolp; ehemaliger Wachtmeister der Belling-Husaren; Witwer von 3), Vater von 4); er hat ein hageres, in tiefe Falten gelegtes Gesicht mit einem Schnurrbart. Als begeisterter Reiter ohne Pferd pflegt er auf seinem Stuhl in der Stube hin und her zu reiten. Bei jeder Gelegenheit gibt P. auf seine Dienstzeit bei den Husaren bezogene Aufschneidereien im Stile Münchhausens zum besten. Seine Tochter soll den alten Spezereikrämer HILLER heiraten, da dieser P. für die Einwilligung zu dieser Verbindung ein Reitpferd versprochen hat. Deshalb weist P. auch den Unteroffzizier der Belling-Husaren, WILDEBRANDT, zurück, als dieser um seine Tochter anhält. Dessen Leutnant, VON BLÜCHER, nimmt sich der Sache der jungen Leute an. Er fordert P. zum Duell und bringt ihn dazu, mit ihm zu wetten. So schafft er es, P., der extrem wasserscheu ist, in eine Situation zu bringen, in der er bis zum Hals in einem Fluß steckt. Aus dieser Lage wird P. erst befreit, als er sein Einverständis zur Hochzeit seiner Tochter mit Wildebrandt gegeben hat. (HUSARENSTREICHE: 503f, 517ff, 534ff, 552, 565ff, 581f, 597f, 615f)


3) Frau von 2), Mutter von 4); verstorben (nur erwähnt) (HUSARENSTREICHE: 517)


4) ANNA P.: Tochter von 2)/3); Geliebte des Unteroffiziers der Belling-Husaren WILDEBRANDT; A. widersetzt sich dem Willen ihres Vaters, der sie wegen eines Reitpferdes mit dem alten Spezereikrämer HILLER verheiraten will. Durch von Leutnant VON BLÜCHER geschickt inszenierte Streiche wird dann die Zustimmung des Vaters zur Heirat mit Wildebrandt doch noch erlangt. (HUSARENSTREICHE: 533, 615)


5) MAX P. (al. DER BLAUE MAKSCH): P. ist seit 40 Jahren als Präriejäger bekannt; KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) kennt ihn von früher her: »In ... Trinidad wohnte ein alter, guter Bekannter von mir ..., einst ein sehr brauchbarer Präriejäger, jetzt aber Besitzer eines sogenannten Hotels. Er war von deutscher Abstammung und hatte die Eigentümlichkeit, seinen Namen für die Quelle alles Unheiles, welches ihn traf, zu halten. Er sprach seinen Vornamen nicht mit dem englischen e, sondern noch mit dem deutschen a aus, konnte aber infolge eines Sprachfehlers mit dem x nicht fertig werden; sein Max wurde stets zum Maksch. Obgleich er sich hierüber tief, tief unglücklich fühlte, kam es ihn doch gar nicht in den Sinn, das zu tun, was jeder andere an seiner Stelle getan hätte,


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nämlich diesen Namen möglichst zu vermeiden; er gab ihn ganz im Gegenteile bei jeder Gelegenheit zu hören und wurde darum ... von Jedermann ›der blaue Maksch‹ genannt. Er hatte nämlich auf einem seiner Streifzüge durch den Westen das Unglück gehabt, sich die linke Seite des Gesichtes durch explodierendes Pulver zu verbrennen. Dabei war ihm zwar kein Auge verloren gegangen, aber die vom Pulver betroffene Hälfte des Gesichtes hatte sich für immer blau gefärbt. Er war unverheiratet geblieben, aber ein lieber, prächtiger, treuer und aufopferungsvoller Kamerad« (82). Er hat gute, treue und ehrliche Augen. P. »hatte sehr viel gehört und sehr viel nachgedacht und war trotz der Niedrigkeit seines Lebensweges keineswegs unbegabt« (138). OS und WINNETOU hatten ihm einst bei einem Überfall der Sioux beigestanden. P. ist einer der Westmänner, die OS herzlich liebgewonnen hat. May/OS sucht ihn in seinem Hotel auf, das er jedoch gerade verkauft hat. P. ist außer sich vor Wiedersehensfreude. Zwar alt und grau geworden, aber immer noch umsichtig und überlegend, bittet er May inständig, ihn zum Mount Winnetou begleiten zu dürfen. Da Mays Frau HERZLE diese Bitte unterstützt, stimmt May zu. P. führt die Eheleute May zum Kanubisee. Dort erzählt P., wie er zu seinem blauen Gesicht kam. Er lernte damals ASCHTA (die Ältere) kennen und lieben. Diese wurde auch von SAND(T)ER, der sich unter dem Namen TOM MUDDY bei den Seneca aufhielt, umworben. Aschta wies Sand(t)er jedoch ab. Aus Rache wollte dieser WAKON, der die Erlaubnis erhalten hatte, Aschta im Rahmen des Brautwerberitus zu rauben, mit einem Pulverschuß blenden. P. konnte dies zwar verhindern, wurde dabei aber so schwer verletzt, daß er für immer eine blaue Gesichtshälfte behielt. Am Nugget-tsil trifft er Aschta wieder, die ihm seine damalige Tat nicht vergessen hat. P. entwickelt im Verlauf der Reise eine besondere Zuneigung zu Mays Frau. Am Mount Winnetou begleitet er OS zum Tal der Höhle und nimmt mit ihm die beiden Medizinmänner AVAT-TOWAH und ONTO-TAPA gefangen. Er unterrichtet OS über die Aktivitäten der ENTERS-Brüder und über die Vorgänge bei den Arbeitern und dem Denkmalskomitee, den Befürwortern des Winnetou-Denkmal-Projektes. Er führt OS zur Kantine des NIGGERs, dessen Verschwörung mit TO-KEI-CHUN und TUSAHGA SARITSCH beide belauschen. Später hilft P. bei der Rettung der durch den Höhleneinsturz gefangenen Indianer. (GR 33: 82, 88-95, 113, 129, 133, 138ff, 142-52, 154ff, 170f, 173, 226f, 277, 303-07, 334f, 340ff, 346-49, 451, 466, 556-63, 577, 595)


- PAPPERMANNs (1) SCHWESTER: beste Freundin von MILCHEN REICHMANN (nur erwähnt) (NUßBÄUMEN: 816)


PAQ-MUH (BLUTIGE HAND): Schlangenindianer; Vaquero auf OLD WABBLEs Ranch; er wird von SAMUEL PARKER in seiner Elk-Erzählung erwähnt. (ELK/GR 14: 16f)


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