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PARANOW:


1) kroatischer Prinz; Mann von 2); P. hatte sich früher mit Magie und Alchimie beschäftigt, ließ aber dann davon ab. In Wien hatte ihm einst der GRAF VON -> SAINT


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GERMAIN einen Diamanten verkauft, der sich als unecht herausstellte. Deshalb wurde P. ein erbitterter Gegner des Grafen, den er am Hofe des dänischen Statthalters KARL VON -> HESSEN-KASSEL in Eckernförde wiedertrifft. Er verbündet sich mit dem deutschen Baron KARL VON LANGENAU, der ebenfalls den Verbrechen von Saint Germains auf der Spur ist. Bei einer abendlichen magischen Vorstellung will von Saint Germain beweisen, daß ihn sein Aqua benedetta unverwundbar macht und läßt einen Diener mit einer Pistole auf sich schießen. P. hatte jedoch zuvor unbemerkt die präparierte Kugel gegen eine andere ausgetauscht, so daß von Saint Germain erschossen wird. In AQUA fehlt die Kugel-Episode, dort bezeichnet P. von Saint Germain öffentlich als Betrüger, worauf es zu einem Duell kommt, bei dem von Saint Germain getötet wird. (AQUA: 382f FÜRST: 417f, 422f)


2) Prinzessin; Frau von 1); mit ihrem Mann weilt sie beim dänischen Statthalter KARL VON -> HESSEN-KASSEL in Eckernförde. (in AQUA kommt sie nicht vor) (FÜRST: 417, 422)


PARCOUREUR: französischer Oberst der Spahis; er hat von Capitän ALBIN RICHEMONTE einen wichtigen Brief Marschall MAC-MAHONs erhalten, den er an den Marschall BAZAINE weiterleiten soll. Darüber hinaus soll er MARION DE SAINTE-MARIE und LIAMA auf Schloß Malineau in seine Gewalt bringen. SAADI BEN HASSAN und ABU HASSAN entführen ihn aus dem Lager der Spahis und übergeben ihn RICHARD VON KÖNIGSAU. Der Brief fällt so in die Hände der Preußen, die dadurch wichtige Kriegsgeheimnisse der Franzosen erfahren. (W: 1674, 1679f, 1681 / ULAN V: 2003, 2015ff, 2021)


PARDERO: Leutnant der Lanzenreiter; befreundet mit Kapitän VERDOJA; bei einem Aufenthalt auf der Hazienda del Erina verliebt der Wüstling sich in KARJA, die ihn aber abweist. Er duelliert sich mit KARL STERNAU, der ihm die rechte Hand mit einem Pistolenschuß zerschmettert. P. wird aus der Armee ausgeschlossen. Er, Verdoja und ihre Komplizen überfallen die Hazienda del Erina, entführen Sternau, der sich jedoch befreien kann, den Steuermann HELMERS, MARIANO, Karja und EMMA ARBELLEZ und verschleppen sie in Verdojas Pyramide, wo P. von Karja in den Mund geschossen und erstochen wird, als er sie vergewaltigen will. (WR III: 950ff, 964ff, 979f, 996ff, 1023f)


PARDUNA (PARDUNNA): argentinischer Kaufmann und sein Sohn, die von OLD SHATTERHAND aus der Gefangenschaft der Mbcovis befreit werden (GR 13: 345, 388, 437, 462)


PAREYMA (al. MATA ORI (AUGE DES TAGES)): Frau von POTOMBA, Tochter ANOUIs; sie hat eine »schlanke, edle Gestalt, noch voll Jugendfrische« und »schöne, dunkle Augen«; »ein Parau von weicher, gelbbrauner Tapa, der ihr nur wenig über die Kniee herabreichte, umschloß ihre Hüften, und ein Tehei von demselben Stoffe verhüllte als Überwurf ihre Schultern samt dem Oberkörper. Ihr rabenschwarzes Haar hing ihr voll,


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lang und lockig am Nacken hernieder, mit keiner Blüte besteckt und von keiner wehenden Faser Arrow-root gehalten« (56). Während einer Abwesenheit ihres Mannes, der sich zum Christentum bekehrt hat, wird sie von ihrem heidnischen Vater entführt und soll MATEMBA heiraten. Es gelingt POTOMBA jedoch, sie kurz nach der Hochzeit aus dem Hochzeitsboot Matembas zurückzuholen, das er zum Kentern bringt. (Vgl. EHRI-FS: MANINA/TUIFANUA: AIMATA) (EHRI-GR: 18, 45, 48, 55ff, 63f)


PARKER:


1) Frau von 5), Mutter von 2)/3), Schwester WINNETOUs; sie wurde mit zweien ihrer Kinder von SCHA-TUNGA geraubt, skalpiert und den Cojoten vorgeworfen. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851)


2) Kinder von 1)/5); sie wurden von SCHA-TUNGA geraubt, skalpiert und den Cojoten vorgeworfen. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851)


3) Sohn von 1)/5); er und sein Vater sind im Westen unter dem Namen THE BOTH SHATTERS als »berühmteste Jäger zwischen den Seen und dem mexikanischen Busen« bekannt. »Er trug dichtes schwarzes Haar lang gehalten und in einen Knoten geschlungen wie das der Indianer; sein volles, dabei aber scharfes Gesicht war von der Sonne, vielleicht auch von der Abstammung gebräunt, denn seine ausgewirkten Züge verriethen den Mestizen; das eng anliegende Elennwamms ließ seinen breiten Brustbau hervortreten, anstatt ihn zu verbergen, und jede seiner Bewegungen war plötzlich, gewandt und kräftig, wie diejenige des Jaguar, der den Feind vor sich sieht.« (851)


4) Bruder von 5); er wurde von SCHA-TUNGA lebendig am Marterpfahl verbrannt. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851)


5) JOSIAS P. (al. THE BOTH SHATTERS/ZERTRÜMMERER): Kentuckymann; Mann von 1), Vater von 2)/3)), Bruder von 4), Schwager WINNETOUs; J. und sein Sohn sind im Westen unter dem Namen THE BOTH SHATTERS als »berühmteste Jäger zwischen den Seen und dem mexikanischen Busen« bekannt. Er ist Anführer einer Westmannsgesellschaft, zu der die TWO SAMS, JIM POLTER, und BILL HAWKINS gehören. J. »war eine wirklich hünenhafte Gestalt. Langes weißes Haar wallte ihm bis auf die breiten Schultern herab; der Strahl seiner großen blauen Augen war noch vom Alter nicht ermattet; Sturm und Wetter, Schnee und Regen, Hitze und Kälte hatten seine festen Züge gegerbt, und jeder Zollbreit seiner riesigen Figur zeugte von einer Kraft, die weder Zeit noch Anstrengung zu schwächen vermocht hatte.« (851) Seit seine Familie von SCHA-TUNGA grausam getötet wurde, ist es sein Ziel, den Stamm der Yankatou-Sioux auszurotten, was ihm auch weitgehend gelingt, da er bei einem Angriff der Indianer diese in eine Falle lockt und in die Luft sprengt. Seine Hütte ist von oben bis unten voll mit Skalpen. Den Namen ›Shatter‹ (Zertrümmerer) erhielt er, weil er Feinden mit dem Beilkopf den Kopf zertrümmert. Nach dem letzten Kampf mit den Indianern in seinem Hide-


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spot kehrt er in die Zivilisation zurück. Er kann dort als reicher Mann leben, da seine Gesellschaft reiche Goldlager ausbeutete. (BOTH SHATTERS: 838, 851f)


6) MAX P.:


6.1) Deckname von MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN (siehe dort)


6.2) Leutnant der amerikanischen Kriegsmarine; P. ist von Geburt Deutscher. Als Kommandant der ›Swallow‹, bringt er die ›l'Horrible‹ des SCHWARZEn KAPITÄNs (FRANÇOIS LATOUR) und der MIß ADMIRAL auf. Latour kann das Schiff wieder in seine Gewalt bringen. P., der ein hervorragender Seemann ist, verfolgt ihn erfolgreich mit der ›Swallow‹. Nach einem siegreichen Seegefecht mit einem Südstaatenschiff wird P. zum Kapitän befördert. (Vgl. AUF DER SEE: MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN) (GR 15: 442ff, 567f, 570f, 578)


7) SAM(UEL) P. (al. AT-PUI (DAS GUTE HERZ)): Westläufer; Gefährte JOSUA HAWLEYs; er reitet mit OLD SHATTERHAND (OS), den er zunächst als Greenhorn verkennt, in den Llano estakado. P. hält sich selbst für einen fähigen Mann, wird aber von OS in seine Schranken verwiesen. Nach dem Wüstenabenteuer trennt er sich von OS. Er erzählt die Geschichte von seinem ersten Elk: P. war Bauschreiber in Princeton (in ELK: Ogden) und ging mit BEN NEEDLER auf Goldsuche in den Westen. Sie trafen auf OLD WABBLE, der sie mit auf die Elkjagd nahm. P. warnte TO-OK-UH vor einem Anschlag Old Wabbles und erhielt dafür von dem Shoshonen den Namen AT-PUI (in ELK: AT-QUI) sowie einen erlegten Elk, den P. als eigene Jagdbeute ausgab, um Old Wabble zu imponieren. (ELK/GR 14: 9ff, 14-23, 27ff, 45-49, 67ff, 73-76, 78f, 81, 90f, 128, 174-79, 197ff, 231f, 332f, 496ff, 518-22, 618-20)


8) WILL P.:


8.1) erfahrener und kühner Westläufer; ständiger Begleiter von SAM HAWKENS und DICK STONE

- in GR 7 unbedeutende Nebenfigur (39, 239, 269, ab 534 häufig Gesprächspartner OLD SHATTERHANDs)

- in FIREHAND/WESTEN/GR 8: P. gehört mit SAM HAWKENS und DICK STONE zur Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs. Beim Kampf um die ›Festung‹ Firehands wird er getötet. (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 465, 491, 523f, 536)

- in ÖLPRINZ: (al. WHITE) P. war lang und dürr, »hatte ein großes, dunkles Tuch turbanartig um den Kopf gewunden und trug eine rote Husarenjacke ..., lange Leinenhose und darüber Wasserstiefel, an welche zwei riesige Sporen geschnallt waren. In einem Gürtel steckten zwei Revolver und ein Messer vom besten Kingfieldstahl; sein Gewehr war eine jener doppelläufigen Kentuckybüchsen, welche in der Hand ihres Besitzers nie einen Schuß versagen und nie das Ziel verfehlen. Wollte man in der Physiognomie dieses Mannes nach irgend einer Eigentümlichkeit suchen, so viel [!] der sehr breite Mund auf,


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den er hatte. Die beiden Mundwinkel schienen eine ganz bedeutende Zuneigung für die Ohrläppchen zu besitzen und näherten sich denselben auf die zutraulichste Weise. Dabei besaß das Gesicht den Ausdruck der ehrlichsten Treuherzigkeit; der Besitzer desselben war jedenfalls ein Mann, in dem kein Falsch gefunden werden konnte.« (10) Seit 15 Jahren bildet er mit SAM HAWKENS und DICK STONE das unzertrennliche und berühmte Trio THE LEAF OF TREFOIL (DAS KLEEBLATT). P. ist ein geschickter Westmann, auch wenn Sam Hawkens ihn gerne als Greenhorn bezeichnet. Er tritt allerdings nicht durch besondere Aktivitäten hervor. (10ff, 19, 64, 85, 100f, 105ff)


8.2) Name der Figur WILL DUNKER in der Zeitschriftenfassung von GR 22


PARKERT: Deckname HENRICO LANDOLAs (WR III: 1178)


DON PARMESAN/DR. PARMESAN RUI EL IBERIO DE SARGUNNA Y CASTELGUARDIANTE (al. EL CARNICERO (DER FLEISCHHACKER/

FLEISCHHAUER)): einer altkastilianischen Adelsfamilie entsprossener Sonderling, der vorgibt, Chirurg zu sein; sein »Gesicht war so bärtig, daß man von demselben nur die Nase und die Augen sah. Sein Haar hing unter dem Hute, welcher auf (einem) Kopftuche saß, lang bis auf den Rücken herab. Dennoch machte er den Eindruck eines Menschen, vor dem man sich nicht zu hüten brauchte« (83). Gegenüber DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER, die dem VATER -> JAGUAR nachreisen, gibt er sich als Mitglied von dessen Gesellschaft aus und erbietet sich, sie zu ihm zu führen. Wie sich nach und nach herausstellt, beruht seine Beziehung zum Vater Jaguar, wie auch seine Kompetenz als Chirurg nur auf Einbildung: mit seiner stehenden Redensart über seine Amputationskünste »ich säble alles, alles herunter!« (85) jagt er seinen Gesprächspartnern zwar zunächst ein gelindes Grausen ein, doch erkennen sie bald, wes Geistes Kind er ist. Der Don verhält sich teilweise grob unkameradschaftlich: er verlangt von seinen Gefährten für Proviant Bezahlung. Auch, daß er den Vater Jaguar zu Hilfe holt, als seine Reisekameraden in Gefangenschaft geraten, erhöht sein Ansehen nicht; er wird mehr geduldet als respektiert. Seine Blutegelsammlung regt EL PICARO zu einem derben Streich an. (INKA: 83-89, 94f, 107f, 111f, 116, 132, 135-40, 145-48, 165f, 168, 181f, 228ff, 241-48, 546)


PARRANOH (al. TIM FINNETEY): weißer Jäger, der in den Stamm der Atabaskah aufgenommen und dessen Häuptling wurde; er ist »dann von dem bösen Geist verblendet worden« und behandelte »seine Krieger wie Nigger«, deshalb mußte er fliehen. Er wurde »der weiße Häuptling« der Poncas (in FIREHAND/WESTEN: der Oglalas). Der als grausam bekannte P. kam einst als Jäger zu den Assineboins und begehrte RIBANNA, die Frau OLD FIREHANDs, der gerade abwesend war. Er wurde abgewiesen und rächte sich, indem er mit Schwarzfußindianern die Assineboins überfiel, als deren Krieger auf einem Jagdzug waren. Mit den anderen jungen Frauen und Mädchen entführte er auch Ribanna und ihre kleine Tochter. Als Old Firehand und WINNETOU die Räuber stellten, tötete P. Ribanna. Jahre später will P. einen Eisenbahnzug überfallen, was durch OLD


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SHATTERHAND (OS)*, Winnetou und Old Firehand vereitelt werden kann. Beim Kampf kann OS P. niederstechen; Winnetou (!) skalpiert P. Man glaubt, P. sei tot; er überlebt jedoch und erfährt durch OWINS von der ›Festung‹ Old Firehands. P. versucht, in sie einzudringen. Dabei wird er nach einem Zweikampf mit OS gefangengenommen. Er soll an dem Ort hingerichtet werden, an dem er Ribanna ermordet hat. Seine Indianer können ihn jedoch befreien. Er erobert dann doch noch die ›Festung‹ und tötet den größten Teil der Besatzung. Old Firehand wird im Kampf von einer Kugel schwer verletzt (in FIREHAND/WESTEN getötet und von P. skalpiert). OS, Winnetou, SAM HAWKENS und HARRY/ELLEN** werden gefangengenommen. OS und Sam Hawkens können sich und die anderen jedoch befreien. Winnetou erschießt den sie verfolgenden P. (* in FIREHAND/WESTEN: (anonymer) ICH-ERZÄHLER /** in FIREHAND: Ellen; in WESTEN/GR 8: Harry) (FIREHAND: 157, 173ff, 221f, 224, 255f, 269-72/WESTEN: 36-59, 154f, 170f/ GR 8: 428-45, 505ff, 534, 541, 543, 546, 549f)


PASCHA VON DAMASKUS: Durch harte Anordnungen gegen die Aussätzigen der Stadt, die er teils in ein verschlossenes Haus bringen, teils nach einer Ruine in der Wüste treiben lassen will, hat er deren Rache herausgefordert. Spitzel informieren ihn über eine Weihnachtsfeier, mit der KARA BEN NEMSI, HALEF und JACUB AFARAH den Aussätzigen eine Freude bereiten wollen. In Begleitung seiner Offiziere wohnt er unerkannt dem Ereignis bei und gibt sich schließlich in einer Mischung aus Zorn und Rührung zu erkennen, um den Aussätzigen die Rücknahme seiner Befehle zu verkünden. Der Hochmut, mit seinem plötzlichen Erscheinen Schrecken zu verbreiten, vergeht ihm, als sich der SCHEIK DER AUSSÄTZIGEN nicht mit dieser Geste zufriedengibt, sondern den Rücktritt des Paschas verlangt und droht, ihn und seine Anhänger widrigenfalls mit der Krankheit zu infizieren. Der Pascha, der trotz seines hohen Amtes dem Ultimatum des Scheiks machtlos gegenübersteht, läßt sich in eine andere Stadt versetzen. (AUSSÄTZIGEN: 257ff)


PASCHA VON MOSSUL: ein nicht sehr großer, hagerer Mann; »sein Gesicht wäre ein sehr gewöhnliches gewesen, wenn der Zug von Schlauheit und Grausamkeit gefehlt hätte, der sofort auffallen mußte« (508). Der P. ist abergläubisch und trinkt - obwohl er Mohammedaner ist - gern Alkohol. KARA BEN NEMSI (KBN) braut ihm Schaumwein, der dem Pascha so sehr gefällt, daß er ihm die erbetenen Legitimationspapiere und eine Soldaten-Eskorte gibt. Er vertraut KBN auch seine Pläne für einen Feldzug gegen die Dschesidi (Teufelsanbeter) an. Die Hauptbeschäftigung des Paschas besteht darin, sich zu bereichern: »Halb Mossul ist leer, weil sich alle vor ihm fürchten ... Wer reich ist, lebt morgen nicht mehr, und sein Vermögen gehört dem Pascha. Er hetzt die Stämme der Araber aufeinander und bekriegt dann den Sieger, um ihm die Beute abzunehmen.« (505) So versuchte er es auch mit den Haddedihn, den Abu Hammed, den Dschowari und den Obeïde zu treiben, was jedoch nicht gelang. Er läßt AMAD EL GHANDUR, den Sohn MOHAMMED EMINs, in Amadijah gefangenhalten. Der Überfall auf die Dschesidi mißlingt, da KBN ihnen den Plan des P.s verrät. Der P. wird gezwungen, mit den Dschesidi Frieden zu schließen. Der Oberrichter der asiatischen Türkei, ein Freund von MIR


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SCHEIK KHAN, setzt ihn ab, als er von den Vorkommnissen erfährt. (GR 1: 505-31, 599f GR 2: 88f, 95f, 114, 255)


PASCHA VON SULEIMANIA: Er hält MARAH DURIMEH bei den Dawuhdijeh-Kurden in einem Turm gefangen, um ein Geheimnis von ihr zu erfahren. (GR 27: 525, 534, 577, 601)


PASCHERKÖNIG: Schmuggleranführer; siehe unter HEINRICH GRAF


PASCUAL: Büffeljäger; Gefährte von ENCINAS (WALDLÄUFER: 332ff, 516ff)


PASSELMÜLLER:


1) Bäckermeister; Mann von 2); Vater von 3); Lehrherr von FRANZ SCHMERL; er ist Hauptmann der Schützenkompanie und hat eine Baßstimme. (NUßBÄUMEN: 815)


2) Frau von 1), Mutter von 3) (NUßBÄUMEN: 815)


3) JULIUS P.: Bäcker; Sohn von 1)/2); Freund von FRANZ SCHMERL, der J. hilft, seine Geliebte, MARIE REICHMANN, heiraten zu dürfen. (NUßBÄUMEN: 822f, 829)


PASTOR (PFARRER): Er versteht sich auf gelehrte Worte. Zusammen mit HERMANN BERNSTEIN hat er die Weberausstellung im Dorf durchgesetzt. Er läßt den Selbstmörder NEUBERT in allen Ehren begraben und verteidigt diesen Beschluß auch gegen den einflußreichen FROMMHOLD UHLIG. Zur Ausstellungseröffnung hält er eine Predigt zum Thema »Wirket, so lange es Tag ist, denn es kommt die Nacht, da niemand wirken kann« (637). Der Prolog der Erzählung wird ihm zugeschrieben. (GELDMÄNNLE: 441-54, 460, 469, 510f, 525f, 540, 569, 637)


- FRAU DES PASTORs: Sie kümmert sich nach dem Tod NEUBERTs um dessen Tochter ANNA. (GELDMÄNNLE: 536, 629f)


PATER: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: PATER DOMINIKANER unter DOMINIKANER)


PATRAS, ISKANDER: Deckname KARA BEN NEMSIs (GR 17: 462)


PATRIARCH VON EL KOSCH: ein von KARA BEN NEMSI sehr verehrter, sehr frommer Mann; HUSSEIN ISA ist sein Diener. (nur erwähnt) (MAT.DOL: 579)


PATS AVAT (GROßER MOKASSIN): Häuptling der Pa-Utes; sein Sohn wird von OLD CURSING-DRY erschossen, woraufhin er dessen Gefährten gefangennimmt. Diese werden von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU befreit. P. wird mit


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den Pa-Utes von Navahos in einem Cañon eingeschlossen, gegen 50 Gewehre aber freigelassen. Nach dem Schuldspruch einer Präriejury übergibt OS den gefangenen Old Cursing-Dry an P., dem der Verbrecher zwar entkommt, auf der Flucht aber in eine Schlucht stürzt. (GOTT LÄßT SICH: 531, 543, 554ff, 558ff)


PAUL -> PAWEK


PAULE:


1) -> PAULINE


2) -> PAULE FELBER


- PAULEs (2) MUTTER: Botenfrau; Schwiegermutter FRITZ FELBERs, Großmutter SONNENSCHEINCHENs (SONNENSCHEINCHEN: 8-11, 20-24, 29)


MADAME PAULI: Besitzerin eines Lokals und Bordells in der Ufergasse, in das VALESCA PETERMANN und MARIE BERTRAM zunächst verschleppt werden. Sie arbeitet mit ADELHEID GROH und AUGUST SEIDELMANN zusammen. (VS: I 220 III 972, 1021)


PAULINA: im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangenes Mädchen, das von OSKAR STEINBACH befreit wird (DH-DH: 1457)


PAULINE:


1) Magd bei Oberförster KURT VON RODENSTEIN (WR I: 270)


2) (al. PAULE): Tochter des BLÖßENFÖRSTERs; sie hat ein rosiges, gutes Gesicht, ist jedoch an Schönheit der WIESENBÄUERIN, ihrer Rivalin um die Liebe HERMANNs, unterlegen. Zwar erkennt Hermann nach der unglücklichen Liebschaft mit der sich als falsch und böse erweisenden Wiesenbäuerin, daß seine wahre Liebe P. gilt, die von beiden erhoffte Heirat scheitert jedoch zunächst am Widerstand von P.s Vater. Die Unglückszeit findet ein Ende, als Hermann durch die Entlarvung des Wilderers SAMIEL, der mit der Wiesenbäuerin identisch ist, die Gunst des Försters zurückerhält und als Schwiegersohn akzeptiert wird. (SAMIEL: 424-30, 445)


PAWEK (PAUL): norwegischer Knecht von STALO; er wird vom Erzähler (KARA BEN NEMSI) als Dieb von VATER -> PENTs Geld entlarvt, kann jedoch entkommen. (SAIWA TJALEM: 37f, 43ff)


PEDEHR (auch: PEDER (VATER)/al. SALLAB/eigentl. SCHIR ALAMEK BEN ABD EL FADL IBN ILUCHT MARAH DURIMEH): Scheik der Dschamikun; Sohn


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von ABD EL FADL, Großneffe MARAH DURIMEHs, Onkel von SCHAKARA; sein Enkel (28/608: Sohn) wurde von den Massaban ermordet. Gang und Haltung des P. sind würdevoll; »seine Gesichtszüge waren außerordentlich regelmäßig, Stirne und Wangen trotz des Alters beinahe ohne Falten ... Geradezu selten schön waren seine großen sonderbaren Augen. Es schien, als ob eine bisher unberührte Gazellenunschuld in ihren dunklen Tiefen wohne. Und doch konnten aus diesen Tiefen Blitze aufsteigen, als ob sich da unten plötzlich ein verborgener Krater geöffnet habe. Dann bekam die schwarze Pupille einen hellen, fast möchte ich sagen, gelben Ueberschein, und die Lider öffneten sich hoch und weit, als ob alle Ströme und Fluten einer unbekannten seelischen Welt hervorbrechen wollten« (168). Als P. ist er »ganz in weiß in weite, kurdische Hosen und ein bis auf die Kniee reichendes Obergewand gekleidet, welches in der Taille von einer blauen Schärpe zusammengehalten wurde. Da steckten ... einige schön erblühte, purpurglänzende Schirasrosen. Sein langes, seidengrau glänzendes Haar war von vorn nach hinten zurück gekämmt und hing bis über die Schultern herab. Sein ... Ehrfurcht erweckendes Angesicht wurde von jenem Hauche innerer Jugend verschönt, welche aus der Seele auf den Körper überstrahlt und selbst im höchsten Lebensalter nicht vergeht. Man sah ihm an, daß er mit vollem Recht Pedehr genannt wurde, ein Vater, der den Seinen nichts als Liebe giebt, Liebe mit verständiger Einsicht gepaart« (270). (Der P. gleicht der Johannesstudie eines mit May befreundeten Künstlers - 321.) Er gibt sich bei den Massaban als SALLAB, der Fakir, aus und teilt KARA BEN NEMSI (KBN) die Wahrheit über diese mit. Er bereitet für die Massaban eine Falle im Tal des Sackes vor und empfängt KBN und HALEF. Er deutet ihren Sprung über den Abgrund symbolisch und überwacht als Arzt ihre Pflege. Der P. ist als Scheik für die weltlichen Angelegenheiten der Dschamikun zuständig. Sich selbst sieht er als Faust des USTAD und seine Aufgabe darin, die geistigen Erzeugnisse des Ustad den Dschamikun auf materiellem Wege zu übermitteln. Der P. hat seinerzeit TIFL und PEKALA zu den Dschamikun geholt. Durch eine Unvorsichtigkeit ermöglicht er GHULAM EL MULTASIM die Flucht. (Im P. spiegelt sich in einzelnen Szenen deutlich Mays Verleger Fehsenfeld.) (GR 28: 168ff, 174, 215-35, 255-59, 270f, 297ff, 308ff, 318-29, 427, 443, 448, 463, 469, 473-78, 572, 600, 603, 608, 617-21 GR 29: 105, 126, 130, 132, 190, 248, 273f, 419f, 439, 610)


PEDER (VATER) -> PEDEHR


PEDRILLO: Knecht SENNOR MANFREDOs (GR 20: 507-11)


PEELS: niederländischer Bankier (nur erwähnt) (AQUA/FÜRST: 401)


PEITSCHENMÜLLER -> THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN)


PEKALA (DIE KÖSTLICHE): in Persien geborene türkische Köchin; ihr Vater HAGAD und ihre Mutter sind tot. Sie ist »strahlend weiß wie eine abendländische Festjungfrau gekleidet«, trägt lange Zöpfe; das »Gesicht war zwar etwas Ganzes, sogar etwas seltsam Harmonisches, und aber doch schien es, als ob jeder einzelne seiner Teile sich


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bestrebe, herauszutreten und für sich selbst zu bestehen. Jede Wange bildete ein blühendes rotes ... Halbkügelein. Das Kinn that sich weiter unten fast noch mehr hervor« (348). Sie hat ein kleines Näschen, eine glatte, faltenlose, heitere Stirn und »liebe, kleine gute außerordentlich lebendige« (349) Äuglein. TIFL nannte sie P.; er kümmerte sich in Teheran nach dem Tod ihres Vaters um sie. Der PEDEHR brachte sie dann zu den Dschamikun. Sie glaubt, alle Männer ›erziehen‹ zu müssen, auch KARA BEN NEMSI, besonders aber Tifl. P. hat »ein eigenes Gefühl für den rechten Augenblick« (459); sie erweist sich zunehmend als »psychologisch zweifelhafte Person«, wird zwar als strahlend freundliche Gestalt, doch auch als geistige Nichtigkeit, als hohle Null ohne Charakter und Inhalt bezeichnet. Sie hintergeht den USTAD und schadet durch ihre Schwatzhaftigkeit seinem Ruf, indem sie ihm Fehler und Schwächen andichtet. Aufgrund ihrer Eitelkeit läßt sie sich von ihrem ›Geliebten‹ ASCHYK und dem SCHEIK UL ISLAM aushorchen. Zusammen mit KEPEK und Tifl verläßt sie nach einem gleichgültigen Abschied die Dschamikun und wird Köchin bei DOZORCA. (GR 28: 348f, 412, 413f, 419f, 467, 543-50, 559ff GR 29: 198-203, 225f, 247, 255f, 266f, 450-54, 511f, 557f, 582)


PELLEJO: argentinischer Kapitän (Hauptmann) in Santa Fe; Mitglied der regierungsfeindlichen Verschwörergruppe um den GAMBUSINO und ANTONIO PERILLO; von seinen Vorgesetzten auf eine Grenzinspektionsreise geschickt, versucht er, durch falsche Befehle die dortigen Militärs zu Handlangern seiner Komplizen zu machen. Als der VATER -> JAGUAR den Verschwörern eine Falle stellt, wird P. vom Gambusino, der für die Flucht das Pferd P.s benötigt, kaltblütig niedergeschossen. Der Todgeweihte enthüllt dem Vater Jaguar die weiteren Pläne seiner ehemaligen Komplizen. (INKA: 71f, 75-80, 130, 162f, 166f, 207-11, 217, 377-80, 398ff, 424, 428ff)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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