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PENA:


1) (eigentl. KUMMER/al. ESCOBA): aus Breslau stammender Chinarindensammler und Goldsucher mit Wohnsitzen in Tucuman und Porto Allegre; den Decknamen Pena (die span. Übersetzung seines deutschen Namens KUMMER), legte er sich bei der Goldsuche in Mexiko zu; dort lernte er OLD SHATTERHAND (OS) kennen. Im Gran Chaco kommt es dann zur Wiederbegegnung. P. trägt »die Kleidung eines Gaucho, einen dichten Vollbart, welcher von seinem Gesichte fast nur die Nasenspitze sehen ließ« (28) und dazu einen tief in die Stirn gezogenen Hut. Er schließt sich OS bei der Befreiung weißer Siedler aus der Gewalt der Abipones und für den Rest der Reise an. Seine Rolle als Helfer und Gesprächspartner von OS ist recht bedeutend; gelegentlich, so in der Frage der Behandlung des SENDADOR, läßt er sich auch auf einen Streit mit OS ein. Zur Überlistung EL YERNOs bedient er sich zeitweilig des Decknamens ESCOBA. Am Ende nimmt er wieder seinen deutschen Namen an und siedelt nach Deutschland über, wo er von seinen Ersparnissen lebt. (GR 13: 27, 31, 38-43, 55-64, 74f, 108-12, 124-28, 130f, 149-56, 158-200, 205-218, 232-49, 268-78, 282-88, 291-95, 299-304, 306-29, 332f, 339-46, 363-66, 371-77, 397-402, 406f, 428ff, 441-46, 465f, 480-87, 494f, 502-05, 511f, 514f, 541, 549f, 557, 582ff)


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2) AUGUSTIN P.: Pächter der ANTONIO DE MEDIANA gehörenden Hazienda del Venado; Vater von 3); P. ist »ein hoher, schöner Mann in der Tracht eines reichen Haziendero« (69). Er und seine Tochter werden von FABIAN DE MEDIANA vor einem Anschlag SANG-MELEs und MAIN-ROUGEs gerettet. Am Ende des Romans treffen alle Hauptpersonen bei einer von P. am Büffelsee veranstalteten Pferdejagd zusammen, bei der der berühmte Hengst ›Weißer Renner der Prairie‹ gefangen wird. Über dessen Besitz kommt es zum Zerwürfnis mit dem Engländer WILLIAM WALLERSTONE. (WALDLÄUFER: 68ff, 105ff, 518ff, 537ff, 550, 556, 560)


3) ROSARITA P. (al. STERN VON SONORA): Tochter von 2); R. hat ein »wunderbar schönes Gesicht«. FABIAN DE MEDIANA rettet sie und ihren Vater vor einem Anschlag SANG-MELEs und MAIN-ROUGEs. Sie warnt Fabian vor einem Mordanschlag PETRO CUCHILLOs. Am Büffelsee versichert Fabian sie seiner Liebe und schenkt ihr den von ihm gezähmten Mustang ›Weißer Renner der Prairie‹. (WALDLÄUFER: 68ff, 112f, 120ff, 518f, 537f, 547, 551f, 560, 562)


PENENTRIER, ALOYS: Deckname des Jesuiten BRUDER -> VALERIUS


VATER PENT: wohlhabender Lappe; Mann von SNJÄRA; Vater von MARJA und NEETE; er trägt einen Talisman, der ein humoristisches Gedicht von Heinrich Heine enthält. Ihm wird Geld gestohlen; bei der Verfolgung des Diebes fällt P. in eine Eisspalte, kann jedoch gerettet werden. Mit Hilfe des Erzählers KARA BEN NEMSI gelangt er wieder in den Besitz seines Geldes. (SAIWA TJALEM: 3f, 9, 13, 18, 27)


PEPI (PEPITA): 18jährige mexikanische Marketenderin; Schwester von ZILLI; sie trägt eine Tracht aus kurzem, mit Tressen besetztem Röckchen und einem goldgeschmückten Jäckchen, unter dessen vorderem Saum, das volle, blausammtne Mieder hervorblickt. Sie hat eine schöne Altstimme. Ihre schwarzen Augen und ihr »üppiger« Busen wirken auf die französische Kompanie, die sie begleitet, sehr verführerisch. Sie wehrt sich jedoch gegen Annäherungsversuche der Offiziere, da sie in DR. BERTHOLD verliebt ist, einen österreichischen Arzt und Wissenschaftler, den sie in Mexiko-City sah und der mit den Franzosen reist. Nur seinetwegen hat P. sich den Franzosen angeschlossen. Berthold weist zunächst P.s Liebe barsch zurück, da P. ihm zu aufdringlich ist und er sie für ein Freudenmädchen hält. Um P. und ihre Schwester ist ein Geheimnis. So erfährt man, daß sie im Kloster della Barbara in Santa Jaga war, und FERDINANDO DE RODRIGANDA spricht sie in Fort Guadeloupe spontan mit dem Namen AMILLA an. Aus Andeutungen geht hervor, daß sie höheren Standes ist. Das Geheimnis wird jedoch nicht aufgedeckt. Nach den Ereignissen in Fort Guadeloupe ist sie ständige Begleiterin von Berthold. Auf der letzten Seite des Romans wird versprochen, daß der Roman ›Der verlorene Sohn‹ Licht in das Geheimnis um P. und ihre Schwester bringt; dieses Versprechen hat May aber nicht eingehalten. (2612: POPI) (WR: IV 1504ff, 1509, 1514, 1624, 1638ff V 2060 VI 2416, 2612)


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PEPITA -> PEPI (WR IV: 1624)


PERCY, LORD DAVID: reicher und jagdbegeisterter Afrikareisender; Sohn des EARL VON FORFAX; P. ist ein »ewig langer, zum Zerbrechen hagerer Mensch«, von schweigsamer Natur. Er ist ein gewandter Boxer. P. trifft als Begleiter KRÜGER BEIs, mit dem er als »Kenner und leidenschaftlicher Liebhaber« von Pferden zu Beduinen auf Pferdekauf ausreitet, auf KARA BEN NEMSI (KBN), mit dem er früher in Indien und Ceylon Elefanten und Tiger gejagt hatte. Er ist mit einem Elefantentöter und einem vergifteten Kris bewaffnet. Er schließt sich KBN an, um neue Abenteuer zu erleben. (KRUMIR: 223f, 227, 237, 260, 342, 346, 367)


PERDIDO (DER VERLORENE) -> RIBERTO


PERDILLO: Deckname PATER -> JUANITOs (WR VI: 2515)


PEREZ: argentinischer Bandillero unter Major CADERA (GR 12: 453)


PERILLA, FELISA: wohl Setzfehler für FELISA PERILLO


PERILLO:


1) ANTONIO P.: argentinischer Stierkämpfer; er ist stolz, Porteño (eingeborener Bewohner des Landes) zu sein und brüstet sich mit seinem Ruf, der »berühmteste Espada dieses Landes« zu sein, obwohl er seine beste Zeit als Stierkämpfer bereits überschritten hat. Bei seinem letzten Auftritt in der Arena von Buenos Aires rettet ihm nur die vorzeitige Aufgabe das Leben. Seinen aufwendigen Lebenswandel hatte er auch schon zu Zeiten seines größten Ruhmes nur zum Teil auf legalem Wege finanzieren können: Er beging mehrere unaufgeklärte Raubmorde. Eine seiner Untaten, der Mord am INKA (HAUKAROPORAs Vater) hat ihn auf die Spur eines unermeßlichen Goldschatzes der Inkas geführt. Unvorsichtigerweise hat P. jedoch den Skalp des Inkas als Trophäe behalten, das lenkt den Verdacht von VATER -> JAGUAR, ANCIANO und HAUKAROPORA (2) auf P. Nicht aus politischen Gründen, sondern um mit einem Schlage reich zu werden, beteiligt sich P. an der regierungsfeindlichen Verschwörung des GAMBUSINO. P. scheitert mit seinen Plänen in jeder Hinsicht: die Verschwörung wird durch den Vater Jaguar vereitelt; eine Erpressung des Bankiers ENGELHARDT, der zusammen mit DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER in die Hände von P. und dem Gambusino fiel (wobei der Führer MALZESO ermordet wurde), wird ebenfalls durch den Vater Jaguar verhindert. Als P. mit dem Gambusino den Eingang zur Schatzhöhle findet, löst er versehentlich einen Schutzmechanismus aus, der den Schatz zerstört und den Eindringlingen schwerste Brandwunden zufügt. Schwerverletzt von seinen Gegnern gestellt, bettelt P. um Gnade. Haukaropora verzichtet aus Verachtung auf seine Rache. P.


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stirbt kurz darauf an seinen Verbrennungen. (INKA: 4-8, 11ff, 20-30, 47, 68ff, 162f, 165f, 217, 309, 355f, 381-97, 401, 425f, 436-43, 502-09, 538-46)


2) FELISA P.: Sängerin und Tänzerin, »welche allen Sennores die Köpfe verdreht«; jüngere Stiefschwester von GIBSON, die in der Gegend von Chihuahua lebt (nur erwähnt) (108: PERILLA) (SCOUT/GR 8: 108, 121, 390)


PERKINS:


1) Steuermann (Maat) unter Leutnant JENNER (GR 15: 548)


2) Scout; Führer DSCHAFAR MIRZAs; er läßt den Perser feige im Stich, als dieser von Comanchen überfallen wird. (GR 26: 22, 44f, 180f, 258f)


PERLE -> INGDSCHA


PERLE VON DSCHUNETH -> AMAREH


PERULA: spanischer Carlisten-General (nur erwähnt) (GITANO: 822)


DER SCHWARZE PERSER -> KARA ADSCHEMI (DER -> SCHUT)


PESCH ENDATSEH (LANGES MESSER): Apachenbote; »sehr verwegener und listiger Krieger«; er wird von sechs Comanchen überfallen, tötet drei davon, muß sich dann aber doch gefangengeben. OLD SHATTERHAND (OS) befreit ihn. Danach tötet P. sofort die drei übrigen Comanchen und erhält dafür von OS einen strengen Verweis. (GR 14: 219-29, 232-240)


PESCH-ITSCHI (EISENHERZ): Häuptling einer Gruppe von Kotschiso-Apachen; Vater von INTAH-TIKILA; die Mormonenprediger BRUDER -> GIDEON und BRUDER -> JEREMIAS wollen die Apachen bekehren. Bruder Gideon begehrt die Tochter des Häuptlings und küßt sie öffentlich, um sie zu zwingen, ihn nun dem Brauch gemäß zu heiraten. P. schlägt ihn jedoch nieder und läßt ihn, als er zurückschlägt, binden und erschießen. Bruder Jeremias wird fortgejagt; er kehrt heimlich nachts in das Apachendorf zurück, das auf einem von einem tiefen Cañon umgebenen Felsplateau liegt, das nur über eine Brücke zugänglich ist, zündet das Dorf an und zerstört die Brücke, so daß P. mit seinem Stamm umkommt; nur Intah-tikila kann entkommen. (MORMONEN: 318f)


PETEH (KRIEGSADLER): Häuptling der Blutindianer; grausam und unerbittlich; P. »machte gleich beim ersten Blick, den man auf ihn warf, den Eindruck großer physischer Stärke. Er trug ein vollständiges Ledergewand, doch verrieten die eng anliegenden Teile desselben eine Muskulatur, welche einem professionellen Preisringer Ehre gemacht hätte. Ob er aber die entsprechende Gewandtheit besaß, das glaubte ich bezweifeln zu müssen.


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Der Ausdruck seines Gesichtes war mit den beiden Worten grausam-listig vollständig gekennzeichnet. Von seinen Waffen fiel mir der Tomahawk besonders auf. Er war von ausgezeichneter indianischer Arbeit und steckte, damit man ihn ja sehen möge, neben dem mit Skalpen reich geschmückten Futterale, statt daß er in demselben stak. Die Fransen seines Anzuges bestanden aus vierfach neben einander liegenden, in Zöpfe geflochtenen Menschenhaaren. Sein Schopf war mit Skalpen geschmückt; seine Brust hing voller Skalpe; aus lauter Skalpen bestand sein Gürtel; auf seinen Schultern und Achseln waren Skalpe gleich Epauletten angebracht, und um die Unterschenkel schlossen sich Skalpe in Form von Gamaschen. Alle diese Skalpe waren jedenfalls von ihm selbst erbeutet, und man sah es ihm auch an, daß sein größter Stolz in diesem Schmucke bestand.« (402f) P. will sich mit 100 seiner Krieger den Krähenindianern anschließen, um mit deren Häuptling, YAKONPI-TOPA, gegen WAGARE-TEY, den Häuptling der Shoshonen, zu kämpfen. Der Krieg wurde durch eine List INNUA NEHMAS, des alten Vertrauten P.s, ausgelöst und soll den Blutindianern reiche Beute bringen. P. nimmt CORNER und dessen Komplizen gefangen. Mit Corners Hilfe bringt P. OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und CARPIO in seine Gewalt. P. will die Gefangenen töten, doch muß er sie nach indianischem Brauch den Krähenindianern ausliefern, auf deren Grund sie gefangen wurden. Corner, der als Gegenleistung für seinen Verrat freigelassen werden will, wird von P. fast zu Tode geprügelt. Als OS und Winnetou Yakonpi-topa die Intrige der Blutindianer entdecken und OS mit seinen Gefährten freigelassen werden soll, fordert P. OS zum Duell. In drei verschiedenen Kampfarten - Würgekampf am Baum, Tomahawk-Nahkampf und Beilwerfen - ist P. OS unterlegen. Zweimal wird er geschont, aber der Beilwurf OSs trifft ihn zwischen Achsel und Schulter, so daß P. schwer verwundet auf dem Kampfplatz liegenbleibt. Ärztliche Hilfe lehnt er ab. Er stirbt an seiner Wunde, nachdem er zuvor seine Schuld an dem Beinahekrieg mit den Shoshonen zugegeben hat. (GR 24: 392f, 402f, 409ff, 419ff, 430, 440, 444, 466, 484ff, 489, 496ff, 514, 605)


PETER:


1) Knecht bei CLAUS VON QUITZOW; er ist »einer der wenigen Knechte, welche Herr Claus neben BALTHASAR (sc. LIEBENOW) besonders zu bevorzugen und bei gefahrdrohenden Anlässen ... oder bei Gelegenheiten, bei denen ein gutes Spürtalent größere Dienste zu leisten vermochte als lediglich Unerschrockenheit, zu verwenden pflegte« (514). P. kundschaftet den markgräflichen Goldtransport aus Hamburg aus, den sein Herr mit seinen Komplizen überfallen will. (Der Name kommt nur im nicht von Karl May stammenden Teil des Romans vor) (QUITZOWS: 514ff)


2) Knecht beim THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) in Scheibenbad (WzG II: 528)


3) »uralter« Müllerknappe beim MÜLLERHELM in Hohenwald, »der fast nicht mehr arbeiten konnte und also das Gnadenbrot aß«; er ist ungewöhnlich lang und hat eine tiefe Baßstimme. (WzG III: 910f, 913)


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4) Knappe; er liebt HANNE; bei jeder Gelegenheit sagt er: »Da muß ich erst mit meiner Hanne reden.« (PANTOFFELMÜHLE)


PETERMANN:


1) Frau von 4), Mutter von 5); sie starb aus Kummer über die Verhaftung ihres Mannes (nur erwähnt) (VS III: 996)


2) Vater von 4); Schloßverwalter bei den VON SCHARFENBERG; verstorben (nur erwähnt) (VS III: 997)


3) DAVID P. (al. DER ROTE DAVID): Bauer aus Prezelle; er ist ungewöhnlich lang, stämmig, grob, hat rote Haare. P. begehrt EMMA BREHMER. Als diese ihn wegen ihres Geliebten, PAUL SCHUBERT, abweist, läßt er Schubert von hannoverschen Werbern fangen, später inhaftiert er auch Emmas Vater, der gegen Schuberts Gefangennahme protestierte. Auch der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) wird nach einem Kampf von ihm festgenommen. Zum Schluß wird P. in den Dienst des Dessauers gezwungen. (LEIERMANN: 81, 84, 87)


4) KARL P.: fünfzigjähriger ehemaliger Gutsinspektor bei Major VON SCHARFENBERG; Sohn von 2), Mann von 1), Vater von 5); er erhielt wegen einer angeblichen Unterschlagung eine fünfjährige Zuchthausstrafe (Gefangener Nr. 306). Nach seiner vorzeitigen Entlassung wird klar, daß er die Strafe auf sich genommen hat, um die Ehre BRUNO VON SCHARFENBERGs zu schützen (den Diebstahl hat LEDA, die Geliebte Brunos begangen). Er gibt sich als Schriftsteller aus, der die ›Geheimnisse des Bordells‹ beschreiben will und kann so seine Tochter aus dem Bordell der MELITTA befreien, wobei er den Hausdiener versehentlich erschlägt. P. wird dann Sekretär beim FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT). Er ist verbittert: »Ich habe während jahrelangen Unglückes mit finsteren Geistern gerungen. Es war mir fast unmöglich, den Glauben an Gott und das Vertrauen zu den Menschen festzuhalten« (1949). Auch gegenüber EDUARD VON RANDAU, der P.s Tochter liebt, ist er zunächst mißtrauisch; die ernsten Absichten von Randaus trösten ihn aber über sein Schicksal hinweg: »Daß Sie aber sich nicht scheuen, Ihren Namen mit dem meinigen zu vereinigen, das söhnt mich mit Allem aus, was ich erlitten habe.« (1949) (VS: III 994-99, 1005-14, 1017-21. 1066-74, 1096ff, 1120, 1125-28, 1196-1202 IV 1376 V 1947, 1948-57)


5) VALESKA (VALESCA/WALLY) P. (angebl. geb. MEIER/al. VON SCHARFENBERG-PETERMANN): neunzehnjährige, sehr schöne Tochter von 1)/4); sie wird von AUGUST SEIDELMANN in das Bordell der MELITTA verkauft (wo sie als eine geborene MEIER geführt wird). Es gelingt ihr, sich gegen Zudringlichkeiten der Gäste zu wehren, bis ihr Vater sie befreit. Zuvor lernt sie EDUARD VON RANDAU kennen, der sie vor seinen betrunkenen Kameraden beschützt. Sie verlieben sich ineinander, sie


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glaubt aber wegen des Standesunterschiedes verzichten zu müssen. Durch das Eingreifen von Eduards Mutter kommt die Verbindung doch noch zustande. Valeska wird zudem noch vom Zuchthausdirektor VON SCHARFENBERG, der das Verbrechen seines Neffen an ihrem Vater wiedergutmachen will, adoptiert und darf sich VON SCHARFENBERG-PETERMANN nennen. (VS: III 991f, 999, 1073f, 1087-98, 1125-28 V 1942-47, 1953f, 1957, 1959f)


PETERS:


1) Schmied in Lüchow; Vater von 2); der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) kehrt inkognito in der von P. nebenbei betriebenen Wirtschaft ein. (BÄCKER: 43, 137, 250, 266)


2) Schmied; Sohn von 1); er hat eine lange Gestalt; P. soll ANNA GRUNERT heiraten, die jedoch den dessauer Feldwebel WILHELM GOLDSCHMIDT liebt. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) ist inkognito auf hannoversches Gebiet gekommen, um ›lange Kerls‹ für den preußischen König zu rekrutieren. Dabei gerät er in Gefangenschaft und wird von Wustrow nach Dannenberg transportiert, wobei P. zur Bedeckung gehört. Goldschmidt kann mit dessauer Soldaten den Fürsten befreien. P. wird dabei gefangengenommen. (BÄCKER: 43, NR. 4, 250, 266, 268,


3) Matrose unter Kapitän WAGNER; er bedient die verkleideten GASPARINO CORTEJO und HENRICO LANDOLA und schöpft Verdacht gegen sie, doch glaubt man ihm nicht. Er begleitet KURT HELMERS in Mexiko. (WR: V 2217ff, 2241f VI 2376, 2388, 2442)


PETERSILIE -> MADANA (Kurdin)


PETRILLO: carlistischer Soldat unter Colonel DE CALANDA Y MUNILLA (GITANO: 824)


PETRO:


1) -> SERTANO


2) Deckname eines kundschaftenden französischen Offiziers, der RESEDILLA PIRNERO zu vergewaltigen versucht und vom SCHWARZEn GÉRARD überwältigt und später erschossen wird (WR IV: 1435, 1437f, 1442)


3) Peon auf der Estanzia SENNOR ATANASIOs (SCOUT/GR 8: 254-58)


4) mexikanischer Peon bei EMERIA GAREZZO (DH-DH: 1165)


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5) italienischer Lieblingsschüler und Neffe von ANTONIO VENTEVAGLIO aus Latisana; er war lang und dürr, aus »seinem breiten, schmutzigen Hemdenkragen stieg ein himmelhoher Hals empor, auf welchem der Kopf schaukelte wie eine brandige Aehre auf ihrem Halme. Er schielte ein Wenig. Man wußte nur nicht, wohin. Er hatte die beiden Daumen im Knopfloche stecken, und die andern herabhängenden acht Finger waren in beständiger zuckender Bewegung, als ob sie Harfe spielten.« (2316) P. trug »Künstlerhabitus«, Sammetröcke und einen ungeheuer breitkrämpigen Calabreserhut, seine Wäsche war unsauber, er sah »überhaupt nicht salonfähig aus.« (2316) Sein Gesicht hat einen dummen, verschlagenen, tückischen Ausdruck. ANITA VENTEVAGLIO, die von ihm und ihrem Onkel malträtiert und gefangengehalten wurde und den beiden entfloh, soll zur Heirat mit P. gezwungen werden. Der WURZELSEPP verhindert, daß Anita wieder in die Hände der beiden gerät. (WzG VI: 2316f, 2387)


PETRUCCIO:


1) Fischer aus Barcola bei Triest; Bruder von 2), siehe dort.


2) LUIGI P.: Fischer aus Barcola bei Triest; Bruder von 1); L. und sein Bruder gehören zur Mädchenhändlerbande SALEKs und ABRAHAM BARUCHs. Sie halten die von Salek mit falschen Versprechungen angelockten und von Baruch an sie weitergeleiteten Mädchen in einer Höhle bei Triest fest, bis sie von Kapitän MARMEL per Schiff nach Amerika gebracht werden, wo sie in Freudenhäusern arbeiten sollen. Der Mädchenhändlerring wird vom WURZELSEPP gesprengt. Mit MAX WALTHER, JOHANNES WEISE und dem FEX befreit er die Mädchen, unter denen sich PAULA KELLERMANN befindet. Auch König LUDWIG II., der zufällig in die Hände der P.s gerät, wird befreit. Die Brüder werden festgenommen und zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2342f, 2384, 2490)


PE-WIDAH ISLETA (HASE) -> WILLIAM EVENING


PFARRER -> PASTOR


PFEFFERKORN:


1) vom Reißen geplagter Kartenspiel-Partner des Stadtkassiers PAPPERMANN und des Spezereikrämers HILLER (nur erwähnt) (HUSARENSTREICHE: 503f)


2) JAKOB P. -> JEMMY (DER DICKE JEMMY)


BRENNENDE PFEIFE: Apachen-Häuptling; Bruder von BRÜLLENDER BÜFFEL/STIER, Onkel von ISCHARSHIÜTUHA; er überraschte mit seinem Bruder ROLLINS, als dieser mit seinem Bruder/Vetter und einem Dritten JOSEPHs VATER


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ermordete. Die beiden Apachen töteten ROLLINS BRUDER/VETTER und den dritten Mann. Brennende Pfeife vergrub das Gold von Josephs Vater, auf das es Rollins und seine Komplizen abgesehen hatten, und ließ sich von INTSCHU TSCHUNA (in WINDHOSE: WINNETOU) ein ›Sprechendes Leder‹ zeichnen, dem der Tathergang und das Goldversteck zu entnehmen ist. Das Leder ›erbt‹ sein Sohn. (nur erwähnt) (GR 15: 234ff, 243ff)


PFEIL -> SÄTTE (Lappe)


FLIEGENDER PFEIL: Deckname eines Maricopa-Boten (DH-DH: 1112)


GROßER PFEIL:


1) -> AVAT-UH (Comanche)


2) -> NITSAS-KAR (Navaho)


SCHNELLER PFEIL:


1) -> TO-OK-UH (Panasht-Shoshone)


2) Nijorahäuptling; Bruder von SCHARFES AUGE, Freund WINNETOUs; er verschuldet auf einem Kriegszug gegen die Mogollon durch seine Ungeduld Blutvergießen. (GR 22: 366-74, 550)


DAS BRAUNE PFERD: Häuptling der Okananda-Sioux; er wird bei einem von SANTER angestifteten Überfall auf CORNERs Blockhaus von OLD SHATTERHAND und WINNETOU gefangen. Man zwingt ihn, mit seinen Kriegern wieder abzuziehen und mit Corner wegen der Ansiedlungsrechte zu verhandeln. (GR 8: 565f, 569f, 575-579, 613f)


FLIEGENDES PFERD (auch FLIEGENDES ROß): einer der größten Apachenhäuptlinge; Vater von GRIZZLY-TASTSA. Er ist von Kopf bis Fuß tätowiert und trägt ein Hirschfell um den nackten Körper, der von zahlreichen Narben entstellt ist. Die ergrauten Haare sind zu einem Schopf gebunden, in dem fünf Adlerfedern stecken. (WR III: 1050ff)


DAS WIEHERNDE PFERD: Miztecas-Häuptling; Vertreter von TECALTO (BÜFFELSTIRN) (WR V: 1937)


PFLANZENSAMMLERIN -> NEBATJA


GROßE PFLICHTTREUE (KI-TAI-SCHIN) -> FU (Chinese)


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PFOTENHAUER, DR. IGNATIUS (IGNAZ) (al. VOGEL-NAZI/DER GRAUE/ABU (EL) LAKLAK (VATER DES STORCHES)): bayerischer Naturforscher, Ornithologe (Vogelkundler); mit seinem Freund und Kollegen JOSEPH SCHWARZ sammelt er am oberen Nil Material für ein Buch über die Vogelwelt des Sudan. Seine Beinamen verdankt er seiner nahezu fanatischen Vogelliebhaberei und seinem Aussehen: Er »trug graue Zeugschuhe, graue Strümpfe, eine graue, sehr weite und sehr kurze Hose, eine graue Weste, eine graue Jacke und einen grauen Turban. Grau war auch der Shawl, den er sich um die Hüfte geschlungen hatte. An ihm schien alles grau zu sein, selbst die Augen, die Gesichtsfarbe, das lange, bis auf die Brust herabhängende Halstuch und das dichte Haupthaar, welches unter dem Turban hervor bis zum Rücken niederfiel. Das Sonderbarste an ihm aber war seine Nase, eine Nase, wie man sie nur einmal im Leben, und auch das kaum, zu sehen bekommt. Diese Nase war unbedingt ein sogenannter ›Riecher‹. Sie war entsetzlich lang, entsetzlich gerade und entsetzlich schmal und lief in eine förmlich lebensgefährlich scharfe Spitze aus. Sie glich dem Schnabel eines Storches, nur daß dieser nicht von grauer Farbe ist.« (149f) In den Gesprächen mit den Brüdern Joseph und EMIL SCHWARZ bedient sich P. seines kräftigen heimatlichen Dialektes. Er versucht ständig, die etwas steiferen deutschen Brüder dazu zu bewegen, ihn nicht mit seinem Doktortitel, sondern mit dem bayerischen Spitznamen VOGEL-NAZI anzureden. Seine Vorliebe für die Vogelwelt geht auf ein Jugenderlebnis zurück, auf das P. immer wieder in Gesprächen zurückkommt: Während seiner Gymnasialzeit brachte ihn ein Professor beim Osterexamen mit der Frage, warum die Vögel Federn haben, aus der Fassung. Welche Antwort P. auf diese Frage gab, erfährt der Leser nicht, da P. nie dazu kommt, seine Geschichte zu Ende zu erzählen. P. ist keineswegs nur ein Original, sondern bewährt sich in den Kämpfen mit den Sklavenjägern ABU und ABD EL MOT als Mann der Tat, der allerdings humane Grundsätze beachtet. So tötet er nie einen Menschen, solange er ihn auch anders besiegen kann. Seine lange Nase und seine Streitgespräche mit dem Pseudogelehrten ISTVAN USZKAR, dessen Fremdwortverwechslungen P. nicht schweigend hinnehmen kann, sorgen für komische Szenen. Zwei Jahre nach dem Ende der Abenteuer bewohnt er als Professor zusammen mit den Brüdern Schwarz ein Haus in einer süddeutschen Universitätsstadt in der Gartenstr. 6. (SKLAVENKARAWANE: 99, 101, 149-53, 157-62, 165-75, 185-93, 246-71, 292, 294-99, 310-15, 332-38, 342-45, 348f, 384-98, 415, 420f, 431, 439f, 445f, 468-71, 475-79, 490ff)


›PHANSEGAR‹: Anführer der Thugs (indische Mördersekte); er ist etwa 70 Jahre alt, wild und energisch, hat einen hageren, braunen Körper. Aus persönlicher Rache gegen TAMU und den damaligen König von Augh schloß er sich einst den Thugs an. Er ist ein heimlicher Freund MADPUR SINGs. Dessen Tod rächt er an LORD HAFTLEY, MERICOURT, dem SULTAN VON SYMOORE und dem RADJAH VON KAMOOH, die er in einer rituellen Zeremonie umbringen läßt. Er verhilft ALPHONS MALETTI und RABBADAH zur Flucht. (JUWELENINSEL: 210f, 260f, 273, 292, 307)


PHANTASIE: Maske MARAH DURIMEHs in BABEL


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