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VON WEHLEN: Baron; Rittmeister; Gesandter am sächsischen Hof; er überbringt dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) Schreiben von PRINZ EUGEN und vom Minister VON BRÜHL. (PFLAUMENDIEB: 44, 60)


WEHRENPFENNIG: Schneidermeister, bei dem PIRNERO vor fünfzig Jahren in die Schule gegangen ist (nur erwähnt) (WR VI: 2415)


WEIDAUER:

- in AMSENHÄNDLER/LEIERMANN: Korporal beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (27/87)

- in BÄCKER: Korporal der Werberstation in Gardelegen von »sehr kriegerische(m) Aussehn. Er war nicht mehr jung, aber äußerst kräftig gebaut«. W. überbringt dem ALTEn DESSAUER einen Brief des Leutnants VON KRAUSIGK. (Der Name ist hier möglicherweise nicht authentisch.) (Nr. 4)


WEIGELT: Wirtshausbesucher (GELDMÄNNLE: 471)


WEIKERT:


1) Bäcker; Mann von 2); Vorsteher des Gesangsvereins in einem erzgebirgischen Dörfchen (HEIMATH: 1741, 1866)


2) Frau von 1); sehr dick (HEIMATH: 1887)


WEINHOLD:


1) Musikprofessor aus Wien; Mann von 2); er bildet aus Dankbarkeit wegen der Rettung seiner Frau den KRIKELANTON zum Sänger aus. W. ist auch der Musiklehrer MILDA VON ALBERGs. (WzG: I 85, 209, 211 II 445, 465, 550, 791, 794, 797)


2) Frau von 1); während einer Bergwanderung verunglückt sie. Sie bleibt an einer unzugänglichen Stelle auf einem Felssims in einer Felswand liegen. Der KRIKELANTON rettet sie. (WzG: I 85, 209 II 445, 550)


WEISE:


1) ANNA W. (al. MYLLA): Frau von 3) und vom SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS); Mutter von 4)/5); sie hat eine volle, fast üppige Gestalt. A. wurde in der Schneidemühle von Hohenwald als Tochter eines reichen Müllers geboren. Sie heiratete den Müllerknappen HEINRICH WEISE (FINKENHEINER) gegen den Willen ihres Vaters, der sie dem Müllerknappen Conrad Claus versprochen hatte. Bei einer Auseinandersetzung der beiden Bewerber stieß Claus Heinrich ins Mühlrad, so daß dieser seinen linken Arm verlor. Claus ging dann eine zeitlang in die Fremde. Nach Jahren kehrte er


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nach Hohenwald zurück und näherte sich wieder A., die sich von ihm verführen ließ. A. wußte nicht, daß Claus inzwischen an der unteren Donau geheiratet hatte. Als Claus ihr die Ehe versprach, verließ A. ihren Mann und ihre beiden Kinder. Sie verkaufte die Mühle, als ihr Mann nach einer Auseinandersetzung mit Claus schwerkrank im Fieber lag, und nahm den Erlös (3000 Gulden) mit, so daß die Familie ins Elend geriet. Von Wien aus ließ sie sich scheiden (sie war evangelisch). Claus reiste mit ihr weiter nach Ungarn. Auf dieser Reise verschwand er. A. trat aus Not in die Dienste der Baronin ETELKA VON GULIJAN, mit der sie auf Schloß Slatina wohnte. Dort wurde A. Zeuge der Verbrechen von Claus und GOTTHOLD KELLERMANN (THALMÜLLER) an der Familie VON GULIJAN. Nach langen Jahren - A. ist nun etwas über 40 Jahre alt -kehrt sie unter dem Decknamen MYLLA in Begleitung des Zigeuners JESCHKO nach Hohenwald zurück, um sich an Claus, der nun der reiche Silberbauer ist, zu rächen und ihre Familie heimlich wiederzusehen. Eines Abends taucht sie aus dem Dunkeln plötzlich vor dem Silberbauern auf. Er erschrickt und stürzt in das Mühlrad, in das damals Heinrich fiel. Auch er verliert seinen linken Arm. Sie begegnet auch Heinrich. Er verzeiht ihr und nimmt sie, als er ihre Reue und Wandlung erkennt, erneut zur Frau. Nach der Verhaftung des Thalmüllers zieht sie mit Heinrich in die Thalmühle von Scheibenbad. Ihren Sohn, JOHANNES WEISE, begleitet sie ein Stück auf seiner Ägyptenreise, die LUDWIG II. ihm und MAX WALTHER schenkt. (WzG: II 648, 657, 659, 716, 736f, 777 III 1085 VI 2324)


2) EMIL W.: fälschlich für JOHANNES WEISE (WzG II: 561)


3) HEINRICH W. (al. FINKENHEINER): armer Löffelschnitzer aus Hohenwald; Mann von 1), Vater von 4)/5); Freund des WURZELSEPP; H. ist ein grauköpfiger Mann mit einem grauen Schnurrbart, der seine Lippen verdeckt. Seinen Beinamen erhielt er, da er ein Vogelfreund ist, der sich am liebsten mit Finken im Wald abgibt, die er zutraulich macht. Einst war er Müllerknappe an der Schneidemühle in Hohenwald. Er verliebte sich in ANNA (WEISE), die Tochter seines Dienstherrn, und heiratete A., die von ihrem Vater dem Müllerknappen CONRAD CLAUS (SILBERBAUER) versprochen war. Bei einer Auseinandersetzung mit Claus stieß dieser H. in das Mühlrad, so daß H. seinen linken Arm verlor. Claus verschwand dann aus der Gegend; bestraft wurde er nicht, da eine Magd ihm ein falsches Alibi verschaffte. Nach Jahren kehrte Claus zurück und verführte Anna, die seine Geliebte wurde. In einer Auseinandersetzung mit Claus wurde der einarmige H. so schwer niedergeschlagen, daß er mit starkem Fieber irreredend liegenblieb. A. verließ H., während dieser krank niederlag, und ging mit Claus in die Fremde. Sie verlangte von Wien aus die Scheidung, in die H. einwilligte. Bevor A. wegging, hatte sie die Mühle verkauft. Den Erlös nahm sie mit, H. mußte die Mühle nach seiner Genesung verlassen, er geriet mit den Kindern ins Elend. Seinen Kindern, die noch klein waren, erzählte H., die Mutter sei verstorben. Als die Not besonders groß wurde, brach H. in den Keller des Dorfschulzen ein, um Kartoffeln zu stehlen. Dabei wurde er erwischt. Man steckte ihn ins Gefängnis. Seit der Zeit wurde er im Dorf als Spitzbube verachtet. Als Anna Jahre später nach Hohenwald zurückkehrt, um sich am Silberbauern,


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der sie in der Fremde verlassen hatte, zu rächen, trifft sie zufällig H., der ihr verzeiht und sie, als er ihre Reue und Wandlung erkennt, erneut heiratet. Nach der Verhaftung des THALMÜLLERs (GOTTHOLD -> KELLERMANN) zieht H. mit seiner Frau in die Thalmühle in Scheibenbad. (WzG: II 556, 558ff, 564, 648, 654, 659ff, 772 V 2147 VI 2324)


4) JOHANNES (HANNS) W.: (al. ELEPHANTENHANNS): Maler; Sohn von 1)/3), Bruder von 5); er ist »hager, außerordentlich hager, mit einem schönen, aber erschrecklich wachsfarbenen Angesichte. Er war seiner Schwester außerordentlich ähnlich. Seine Haltung, Alles, Alles an ihm war müd.« (643f) J. hat blaue Augen, »er schien ein mehr anschmiegender als befehlender Charakter zu sein«. (2296) Wegen seiner Krankheit sitzt er stets zu Hause und malt. Da seine Zeichnungen immer auch einen Elefanten enthalten, wird er ELEPHANTENHANNS genannt. Der Lehrer MAX WALTHER erkennt das Talent des Jungen und besorgt ihm Bücher, an denen J. lernen kann. Auch König LUDWIG II. erkennt die große Begabung J.s. Er läßt ihn vom MEDIZINALRAT, seinem Leibarzt, untersuchen, der feststellt, daß J. an einer Art Schwindsucht leidet. Auf Kosten des Königs reist J. zusammen mit Walther nach Ägypten, um dort zu gesunden und gleichzeitig Studien zu treiben. Auf der Rückreise machen J., der wieder gesund geworden ist, und Walther in Triest Station. J. verliebt sich in ANITA VENTEVAGLIO, die er mit Walther und dem WURZELSEPP aus den Händen des Mädchenhändlers ABRAHAM BARUCH befreit. Der Mädchenhändlerring wird von den dreien gesprengt. J. nimmt Anita mit nach Deutschland und heiratet sie. Für die Uraufführung der Oper Götterliebe in Scheibenbad entwirft J. die Dekoration. (561: EMIL) (WzG: II 578, 643, 697, 847 VI 2296, 2324, 2221, 2295, 2351)


5) LIESBETH W.: Tochter von 1)/3); Schwester von 4); sie ist etwa 18 Jahre alt, sehr hübsch: diese »rehbraunen Augen; die küßlichen Lippen; diese volle Büste; diese runden, gebräunten Arme, und doch Alles so keusch, so rein, so züchtig.« (575) Um Medizin für ihren kranken Bruder kaufen zu können, nahm sie in Regensburg eine Stelle beim Kaufmann HEROLD an. Da die Krankheit sich verschlimmerte, so daß der Bruder ständige Pflege brauchte, gab sie die Stelle bald wieder auf. Der Lehrer MAX WALTHER, der sie aus Regensburg kennt, schützt sie vor den rohen Belästigungen durch FRITZ CLAUS. L. liebt und heiratet den MÜLLERHELM. (WzG: II 560f, 565, 567, 575, 578, 664f VI 2324)


WEIßBAUCHIGER (WEIßLEIBIGER) LAO -> LAO-PUNG-KHAO


WEIßER BIBER -> OYO-KOLTSA (Comanche)


WEIßER BÜFFEL -> WOKADEH (Mandane)


WEIßER VATER -> KLEKIH-PETRA


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WEIßPFLOG: frommer Schmiedemeister in Ernstthal; bester Beschläger weit und breit; er wohnt in der Obergasse. W. gewährt der Wäscherin und Näherin ANNA und deren blinder Tochter AUGUSTE in seinem Haus Wohnrecht. Er stellt den als Handwerksburschen verkleideten preußischen Offizier VON GÖBERN nach einer Probe als Gesellen ein. (historisch: Christian Friedrich W., Karl Mays Pate, Schmied in Ernstthal (1819-94)) (ROSE E-THAL: 171, 173, 185ff, 217)


WEKIL VON KBILLI: türkischer Statthalter in Kbilli; Mann von MERSINAH; er ist sehr dumm; hat verschwommene Gesichtszüge. Wahrscheinlich wurde er mit seinen zehn Soldaten in Kbilli vergessen, da es in Tunesien sonst keine türkischen Soldaten mehr gab. Er war angeblich Oberst in Stambul und wurde dort von HAMD EL AMASAT vor griechischen Banditen gerettet. In Kbilli ist Hamd el Amasat, der von KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und OMAR BEN SADEK verfolgt wird, Gast des W.s und klagt die drei bei diesem an. Die Gerichtsverhandlung gerät zur Farce, KBN und seine beiden Gefährten bedrohen den W. und seine Soldaten. Die Frau des W.s ergreift daraufhin die Initiative und nimmt die drei als Gäste auf. Sie kann aber trotz ihrer »beglückende(n) Pantoffelherrschaft« (82) nicht verhindern, daß der W. Hamd el Amasat zur Flucht verhilft. (GR 1: 55-74, 76-80)


WELAD EN NARI: bärtiger Scheik der Uled Ayun; er gibt sich als Scheik der Meidscheri aus und lockt KARA BEN NEMSI, WINNETOU und EMERY BOTHWELL in eine Falle, als diese THOMAS und JONATHAN MELTON verfolgen. (GR 21: 494ff, 498-503, 509-17, 528-33)


WELHURST: Leutnant in Fort Smoky Hill (THREECARDE/GR 15: 35)


VON WELLDONE: Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN


WELLER:


1) -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON


2) Kajütenwärter; Sohn von 3); Verbündeter HARRY MELTONs; er wird nach einem Versuch, den HERKULES zu erschlagen, von OLD SHATTERHAND gefangen und kurz darauf vom Herkules erwürgt. (GR 20: 61ff, 511-515, 531)


3) R.W.: Mormone; Vater von 2); Verbündeter HARRY MELTONs; er hat die Yumas als Gehilfen für dessen finstere Pläne geworben. W. versucht mit seinem Sohn, den HERKULES zu erschlagen und den PLAYER zu ermorden. Er wird vom Herkules erwürgt. (Der Name ergibt sich aus den Gewehrinitialen) (GR 20: 61ff, 82, 528-31 GR 21: 91-95, 122-26)


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LORD WELLESFIELD: Engländer; war einmal Gast bei Großherzog LUDWIG III. (nur erwähnt) (WR II: 705)


WELLEY: Westläufer; er durchstreift seit über zwanzig Jahren zusammen mit WATTER den Westen. Am Stihi-Creek fanden beide Gold. W. trennte sich von Watter, um die Verbrecher CORNER, FRANK SHEPPARD und EGGLY abzuschütteln, die es auf das Gold abgesehen hatten. W. wird auf dem Platte-River von einer Kugel der Verbrecher getroffen. Er überlebt den Anschlag mit Hilfe EMIL REITERs, der zunächst zu der Bande gehörte, sich aber dann von dieser lossagte. Das Gold fällt allerdings in die Hände der Banditen. W. verfolgt mit Reiter die Verbrecher. Dabei treffen sie auf VON HILLER. Die drei stellen die Verbrecher am Goldfundort. Dort agieren auch OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU. Es gibt einen Streit um das Gold, das Winnetou zu seinem rechtmäßigen Eigentum erklärt. W. begehrt auf und will die inzwischen gefangengenommenen Verbrecher befreien, um mit ihnen gemeinsame Sache gegen Winnetou und OS zu machen. Man schlägt ihn, Reiter und von Hiller nieder und läßt sie von Shoshonen fortschaffen. Gemeinsam mit Corner und seinen Komplizen, die wieder freikamen, folgen sie Winnetou und OS ins Pa-ware, ein Winterlager der Shoshonen. Dort werden sie in einer Hütte durch eine Lawine verschüttet und von OS gerettet. W. zeigt sich dankbar und leistet OS und Winnetou Abbitte. OS kann ihm und Watter das Vermögen zurückgeben, das ihnen die Verbrecher geraubt hatten. Später gründet W. mit Watter, Reiter und AMOS SANNEL ein Holzgeschäft. (GR 24: 175f, 182, 228, 230, 558ff, 563ff, 587, 597, 599, 608, 619)


VON WELLINGTON (Herzog v.W.): britischer Feldmarschall (historisch: Arthur Wellesley, Herzog v.W. (1769-1852)) (nur erwähnt) (W: 471f, 483 / ULAN II: 652, 661)


VON WELLMER (Baron v.W.): Deckname von TERZKY VON GULIJAN in Wien


WELLNER, JOHANNA -> JOHANNA FRANKE


WELTEN: Bure (BOER-GR: 190)


WENDELIN:


1) Unterförster bei KURT VON RODENSTEIN (nur erwähnt) (WR II: 693)


2) Knecht beim SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) (WzG III: 905)


3) -> AURORA ELIAS


WENDELMANN: Ein Polizist gibt sich unter diesem Namen als Bankier aus Wien aus, um den Mädchenhändler BARUCH ABRAHAM zu überführen. (WzG VI: 2399)


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VON WENDEN:


1) BALTHASAR FÜRST V.W.: Vetter des FÜRSTen VON -> WAREN; (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324)


2) JOHANN FÜRST V.W.: Vetter des FÜRSTen VON -> WAREN; (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324)


3) WILHELM FÜRST V.W.: Vetter des FÜRSTen VON -> WAREN; (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324)


WENDLER:


1) Gefängnisaufseher in Schloß Hochberg (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 115)


2) Tochter von 3); sie »hat Sommerflecken im Gesicht, so groß, daß man gleich einen Reitsattel hat, wann man so einen Sommerfleck aufs Pferd legt. Und faul und schmutzig ist sie halt auch.« (nur erwähnt) (WzG V: 1807)


3) MICHEL W.: nächster Nachbar des KRONENBAUERn in Kapellendorf; Vater von 2) (nur erwähnt) (WzG V: 1807)


WENZEL: siehe unter POSAUNENWENZEL


VON WERDEN: Hauptmann in preußischen Diensten; er kann eine vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) an ihn gesandte handschriftliche Botschaft nicht entziffern. (nur erwähnt) (Der Name ist möglicherweise nicht authentisch.) (PANDUR: *65, *68)


WERNER:


1) (al. BISMARK): Gastwirt; Vater von 15); er verkaufte wegen Geldschwierigkeiten seinen Gasthof Drei Schwanen in Limberg an FRANKE und kaufte später einen Gasthof in Ebersbach. W. »war der eingefleischteste Socialdemokrat, den es gab«, doch seit er in Ebersbach in den Armenvorstand gewählt wurde, ist er ein National-Liberaler und ein glühender Verehrer HELMUTH VON MOLTKEs und vor allem OTTO VON BISMARCKs. Dieser Leidenschaft hat er seinen Spitznamen zu verdanken. W. führt gegen Franke einen Prozeß, da er meint, daß dieser ihm aus dem Verkauf noch Geld schuldig sei. Beim nächsten Gerichtstermin will er ein Schriftstück präsentieren, das seine Ansprüche belegt. Er vertritt sich selbst vor Gericht, da er meint, auf einen Advokaten verzichten zu können, weil er »ein Buch darüber hat«, wie seine ständige Redensart lautet. Der bei Franke gastierende Theaterdirektor EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD will Franke


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helfen. Er und sein Souffleur SCHMIDT begeben sich in den Masken von Bismarcks bzw. von Moltkes nach Ebersbach zu W., dem sie weismachen, inkognito für eine bevorstehende Schlacht zwischen Preußen, Frankreich und Rußland das Terrain sondieren zu wollen. Sie ziehen W. mit in ihre Beratungen ein und unternehmen mit ihm am nächsten Morgen eine Geländebesichtigung. In der Nacht zuvor hatte Frankes Sohn, ANTON FRANKE, zudem noch die Uhr W.s zurückgestellt. W. versäumt durch diese Maßnahmen den Gerichtstermin und verliert den Prozeß; er wird über die Intrige später informiert. Es gelingt Uhlewald jedoch, Franke und W. miteinander zu versöhnen und die Einwilligung zur Verbindung der Kinder der beiden zu erwirken. (EXCELLENZEN: 341, 354ff, 423ff, 426, 428, 430, 432)


2) DR. W.: Knappschafts- und Armenarzt; er verhält sich gegenüber den Armen gleichgültig und verantwortungslos. Durch seine Schuld stirbt ein Kind der WILHELMIs an den Pocken. (VS II: 654f, 614, 794-800)


3) Theaterdiener; Mann von 5), Vater von 6)/11)/14); da er sehr wenig Gehalt bekommt, lebt die Familie (5 Kinder, 2 Enkel, die Schwiegertochter und die alten Eltern) in großer Armut. Aufgrund einer Intrige des Intendanten BAUMGARTEN und des Zirkusdirektors BAUMGARTEN verliert er seine Stelle. Später erhält er durch Vermittlung des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) eine Stelle als Theaterkassierer. (VS: III 1237-51, 1276-89, 1300-03, 1312-21 IV 1368-71, 1375f, 1434f, 1488ff VI 2076f, 2118ff, 2284, 2308, 2404)


4) Eltern von 3) (nur erwähnt) (VS III: 1243)


5) Frau von 3), Mutter von 6)/11)/14); sie hat eine Gesichtsflechte (und nicht Krebs, wie zunächst angenommen wird) und wird von DR. ALFRED ZANDER geheilt. (VS: III 1277 VI 2076)


6) Steinmetz; Mann von 7), Sohn von 3)/5); er ist verunglückt (nur erwähnt) (VS III: 1243)


7) Frau von 6); sie strickt Seelenwärmer; wohnt mit ihren beiden Kindern bei 3)/5). (nur erwähnt) (VS III: 1243


8) Frau von 12), Mutter von 10); sie hat EDUARD (HORN) gesundgepflegt. (GR 15: 87)


9) Mutter von 13); Armenhäuslerin und Trinkerin; sie mißhandelt ihren Sohn, um leichter Almosen zu erhalten. Sie stirbt an Säuferwahnsinn (nur erwähnt) (GR 21: 206f, 225f)


10) ANITTA W.: Tochter von 8)/12); A. ist ungewöhnlich schön. sie soll DR. WHITE (WILLIAM JONES -> KANADA-BILL/in V.T.ERSTANDEN: DR. HAFFLEY) hei-


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raten, damit ihr Vater nach Deutschland zurückkehren kann. Sie liebt jedoch EDUARD (HORN), mit dem sie sich verlobt, nachdem er die Bedingung des Vaters, ein bestimmtes Vermögen zu erlangen, erfüllt hat. (V.T. ERSTANDEN/GR15: 82, 84, 86-89)


11) EMILIE W.: Tochter von 3)/5), Schwester von 14); Freundin von ANNA LANDROCK; wäre die Famlie nicht so arm, so »wäre dieses Mädchen jedenfalls eine große, sogar eine üppige Schönheit« (1277). Ihr späterer Verlobter ADOLF: »Sie sind ein Bild reiner, keuscher Jungfräulichkeit und vermögen dennoch Gedanken zu erwecken, welche ganz gegentheilig sind.« (2115) Ihre Schönheit wird ihr zum Verhängnis, als der Zirkusdirektor BAUMGARTEN sie angeblich als Kassiererin engagiert, dann aber mißhandelt, um sie gefügig zu machen, als Tau-ma' (Dame ohne Unterleib) halb entkleidet aufzutreten. (VS: III 1277, 1279f, 1285, 1287f, 1304-09, 1312, 1314f, 1318-21 IV 1478f, 1486, 1488, 1490 VI 2107-20)


12) KARL W. (al. SENNOR CARLOS): Deutscher; Faktotum des Pfarrers in der Mission St. Lucia (THREE CARDE: St. Barbara) bei Sacramento; Mann von 8), Vater von 10); er will nach Deutschland zurückkehren und hat deshalb nichts gegen eine Verbindung seiner Tochter mit dem reichen DR. WHITE (WILLIAM JONES -> KANADA-BILL/in V.T.ERSTANDEN: DR. HAFFLEY). Der Geliebte seiner Tochter, EDUARD (HORN), soll diese nur bekommen, wenn er in 6 Monaten mindestens 3000 Dollars zusammenbringt. (V.T.ERSTANDEN/GR 15: 82, 89-92)


13) KONRAD W.: Sohn von 9), Mann von 16)

- in GR 21: K. wurde in einem Erzgebirgsdörfchen im Armenhaus als Sohn einer herumstreunenden Trinkerin geboren, die ihn mißhandelte, um wegen des weinenden Kindes eher Almosen zu erhalten. W. wurde dann sehr früh zu einem Flickschuster in die Lehre gegeben, und dort, ebenso wie später bei einem Harzer Landfuhrmann, nur ausgenutzt. Er flieht, schlägt sich als Matrose und in Amerika als Baugehilfe, Fabrikarbeiter, Hausierer im Wilden Westen und Knecht auf einer Hazienda durch. Dann kauft er scheinbar wertloses Land, auf dem ACKERMANN ein reiches Ölvorkommen findet. So wird W. zum Ölprinzen. Als 26jähriger trifft er in Bremerhaven OLD SHATTERHAND, dem er seine Lebensgeschichte erzählt (vom Tod seiner Mutter berichtet er »in einem so gleichgültigen Tone, als ob von einer ihm vollständig fremden Person gesprochen werde«). W. heiratet MARTHA VOGEL, benimmt sich jedoch schon auf der Hochzeit flegelhaft und entwickelt sich zum Trinker. Er trennt sich auf Anraten POTTERs von seinem ehrlichen Kompagnon Ackermann. Potter veranlaßt ihn zu gewagten Spekulationsgeschäften und treibt ihn dadurch in den Bankrott. W. verläßt seine Frau und treibt sich nur noch in Spelunken herum. (201-31, 239-51)

- in HEIMATH: Es wird erzählt, wie K. seine Frau kennenlernte. Nach dem Treffen in Bremerhaven sucht K. KARL MAY kurze Zeit darauf in dem Verlag auf, in dem May als Redakteur arbeitet. May nimmt ihn mit in ein Konzert MARTHA VOGELs. Er merkt, daß May tiefere Gefühle für Martha empfindet und macht sich darüber lustig, so daß May beleidigt ist. K. macht dann Martha den Hof. Sie nimmt seinen Heiratsantrag aus Enttäu-


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schung über die Unentschlossenheit Mays, ihr seine Gefühle für sie zu offenbaren, an. (2105, 2110-36, 2170-75)


14) LAURA W.: Tochter von 3)/5), Schwester von 11); sie wurde unschuldig zu acht Jahren Zuchthaus (Häftling Nr. 160) verurteilt, weil LEDA ihr eigenes Kind, das sie erwürgt hatte, mit dem an Entkräftung gestorbenen Kind Lauras vertauschte, das einer Vergewaltigung durch FRANZ VON HELFENSTEIN entstammt, bei dessen Frau L. im Dienst stand. Nach vier Jahren beweisen der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und MAX HOLM L.s Unschuld. Nach der Entlassung verlobt sie sich mit dem Paukenschläger HAUCK. (VS. III 1243, 1245f IV 1483-86, 1488, 1490 VI 2118f, 2285f, 2309-12)


15) LISBETH W.: Tochter von 1); gegen den Willen ihres Vaters liebt sie ANTON FRANKE, den Sohn des Wirtes FRANKE aus Limberg, mit dem ihr Vater verfeindet ist und gegen den er prozessiert. Nachdem der Schauspieldirektor EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD den Prozeß zugunsten Frankes zu Ende gebracht hat, schafft er es auch noch, die beiden Väter zu versöhnen und deren Einwilligung zur Verbindung L.s mit Anton zu erwirken. (EXCELLENZEN: 352, 354, 424, 428, 432f)


16) MARTHA W.: Frau von 13); siehe unter MARTHA VOGEL


VON WERTHENSTEIN, GRAF HOLK VON: Deckname FRANZ VON HELFENSTEINs (VS I: 149)


WERTHMANN:


1) Schmuggleranführer in Helfenstein; Bruder von 2); er wird von anderen Schmugglern erschossen. (VS I: 16f, 23)


2) ELLA W.: Schwester von 1); siehe unter ELLA VON HELFENSTEIN


WESSALOWITSCH, IWAN: berüchtigter Petersburger Gauner; Komplize von WANKA, die ihm zur Flucht aus dem Gefängnis verhalf, und des GRAFen MILANOW; ein »junger, schmächtiger Mann ... aus dessen Zügen die verkörperte List und Verschlagenheit zu lesen war« (741). Im Auftrage Milanows lockt er mit Wanka den Geschäftsführer des Juweliers OBRENOWICZ in das Haus der GRÄFIN VON SMIRNOFF; dort schlägt er den Angestellten nieder und raubt die mitgebrachten Diamanten. Durch den BARON VON FELSEN wird das Verbrechen aufgedeckt. Iwan wird verhaftet, kann aber durch Machenschaften Milanows ins Ausland entkommen. Er bleibt verschollen. (SIBIRIEN: 741f, 757, 760, 773, 791)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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