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VON WINSLOW:


1) preußischer Baron; Oberst und Regimentskommandeur bei der Garde in Berlin; Mann von 2); als Vorgesetzter von KURT HELMERS benimmt er sich diesem gegenüber beleidigend und wird von Kurt, zusammen mit v.W.s Günstling VON RAVENOW, zu einem Duell gefordert, in dem er eine Hand verliert. Da er sich die Verwundung nicht im Dienst zugezogen hat, wird er ohne Pension verabschiedet, und nur Helmers Einfluß bewahrt ihn vor einer Festungsstrafe. Später gerät er in der Eisenbahn mit TRAPPER -> GEIERSCHNABEL aneinander und wird auf dessen Veranlassung vorübergehend verhaftet. (WR: III 1184ff, 1211, 1214ff, 1231, 1237f, 1245, 1253, 1264, 1268 V 2147, 2149ff)


2) Frau von 1) (WR III: 1264)


WINTER:


1) Vater von 11); er hatte sich gegen den Willen seines Sohnes zum zweiten Male vermählt; dadurch wurde die zweite Frau des BARONs VON CHLOWICKI seine Stieftochter. (nur erwähnt) (WANDA: 606f)


2) Polizist; älterer Sohn von 11)/7), Bruder von 10)/8); er mußte nach dem Tod des Vaters die Universität verlassen und Polizist werden. Da er wegen seiner akademischen Kenntnisse beneidet wird, ist er der Mißgunst seiner Kollegen und Vorgesetzten (insbesondere des Kommissars VON HAGEN) ausgesetzt. Das ist umso schlimmer, als er die Tochter eines höheren Vorgesetzten liebt und Erfüllung dieser Liebe nur erhoffen kann, wenn er in eine höhere Stellung aufsteigt. Es gelingt ihm, gemeinsam mit seinem Bruder den Mord an Baron EGINHARDT VON SÄUMEN aufzuklären und MORELLY und den PROFESSOR, in dessen Dienste er sich geschickt einschleicht, zu entlarven. Am Schluß gibt er den Polizeidienst auf, weil er nicht »für diesen Beruf geschaffen« ist. (WANDA: 447, 510, 541 (eigentlich 511), 512, 610, 696, 699)


3) -> OLD FIREHAND


4) (eigentl. HAUCK): fast siebzigjähriger Einsiedler; er lebt in einem alten Turm. W. war Kürschner und bestahl, weil dieser seine Geliebte heiratete, seinen Bruder, der dadurch


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ins Elend geriet. Er wurde in Sibirien als Pelzhändler reich und nannte sich nach seiner Rückkehr WINTER. W. verliebt sich in seinem hohen Alter in THEODOLINDE VON TANNENSTEIN, verletzt ihre Ehre (was ihr Plan war) und muß sich deshalb mit ihr verloben. Er gibt ihr ein Verlobungsgeschenk von 30000 Gulden. Aus Liebe zu ihr ist er bereit zu morden, wird jedoch von ERNST VON TANNENSTEIN niedergestochen, der W.s Vermögen rauben will. Im Sterben gesteht W. seine Schandtaten, und sein Neffe, der Paukenschläger HAUCK, erbt das Vermögen von 90000 Gulden. (2375: irrtüml. WINKLER) (VS VI: 2257-65, 2375-79, 2385ff, 2392f, 2401)


5) Name eines Ziegenbesitzers in Herlasgrün (wohl nur fiktiv) (nur erwähnt) (DH-DH: 1033)


6) Frau von 9); HARALD DELMENBORG verschuldete einst ihren Tod. (nur erwähnt) (GR 13: 336)


7) Frau von 11), Mutter von 2)/8)/10) (nur erwähnt) (WANDA: 527)


8) Töchter von 7)/11); Schwestern von 2)/10) (nur erwähnt) (WANDA: 527)


9) ALFRED W. -> DESIERTO


10) EMIL W.: Sohn von 7)/11), Bruder von 2)/8); er mußte nach dem Tode seines Vaters das Gymnasium verlassen und bei seinem Paten eine Schneiderlehre absolvieren; später wurde er Schornsteinfeger. In seiner Freizeit ist E., der Autodidakt ist, Dichter und Komponist. Als Dichter wird ihm eine »gewandte und aristokratische Schreibweise« nachgesagt. WANDA VON CHLOWICKI schwärmt dagegen: »Seine urwüchsige Natürlichkeit, die so kraft- und effectvoll unter säuselnden Blättern und duftigen Blüthen zum Himmel strebt, kann unmöglich in der künstlich gemischten Blumenerde des Salons ihre Wurzeln geschlagen haben. Sein gegen den Druck niederbeugender Verhältnisse kämpfender, in die Zügel knirschender und muthig sich aufbäumender Geist durchbricht, himmelanstrebend, die von socialer Anmaßung gezogenen Schranken und steigt, Asche und Schlacken von sich schleudernd, in stolze Höhe wie der Lichtstrom, welcher dem Krater entfluthet, um zu verkünden, daß der Boden unterhöhlt und den ewigen Gesetzen der Natur kein dauernder und siegreicher Widerstand zu leisten sei.« (462) E. ist zudem Vorsitzender der Gesellschaft Die Erheiterung, in der er als Improvisator und Deklamator und als Sänger mit sonorer Baritonstimme zur Unterhaltung der Mitglieder beiträgt. Er ist auch Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. »Ein wehmütiger Ernst schien ... seinen Sitz in den blassfeinen, geistreichen Zügen aufgeschlagen zu haben. Die hohe freie Stirn gab dem männlich schönen Angesichte etwas ungemein Dominirendes ... seine Haltung trug das Gepräge strengster Eigenthümlichkeit.« (431) »Er besaß einen gewandten kräftigen Körper, ein schwindelfreies Auge ... Er gehörte zu jenen zähen, consequenten Naturen, welche durch momentanes Nachgeben selbst das feindlichste Schicksal zu besiegen wissen und die Ausführung eines einmal gefaßten Gedankens ... niemals ... aufgeben.«


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(463) E. trägt ein Spitzbärtchen. Während eines Brandes holt er unter Einsatz seines Lebens drei Menschen aus dem Feuer. Wanda von Chlowicki, der er als Siebzehnjähriger begegnete, und die er seit damals liebt, wird mehrfach vor Anschlägen des falschen Barons VON SÄUMEN (MORELLY) von ihm gerettet (dabei meistert er eine gefährliche Ballonfahrt). Gemeinsam mit seinem Bruder klärt E. die Ermordung des Barons EGINHARDT VON SÄUMEN auf. Später stellt sich heraus, daß E. ein Cousin Wandas ist, die ihm schließlich auch ihre Liebe gesteht. (WANDA: 414, 416, 431, 446f, 463, 480, 496, 526, 542, 606, 670, 684f, 699)


11) FRANZ W.: Schornsteinfegermeister; Mann von 7), Vater von 2)/8)/10), Sohn von 1), dessen zweite Heirat er strikt ablehnte; er wurde durch diese Ehe zum Stiefbruder der BARONIN VON CHLOWICKI. Als er verstarb, hinterließ er Schulden. (nur erwähnt) (WANDA: 463, 606)


DER LANGE WINTERS: Begleiter von JOSUA HAWLEY in der Geschichte vom MISTAKE-CANNON (GR 14: 35-37)


WIRRKOPF (OLD JUMBLE) -> CARPIO


WIRT IN KHOI: Kurde; nebenberuflich Steuereinnehmer; Trunkenbold; 60 Jahre alt; seinen »struppigen Kopf schmückte ein Tuch, welches eigentlich kein Tuch mehr war, sondern ein wirres Gefitz von zerrissenen Fäden. Und eine Hose wie seine Hose war keine Hose! Das unerklärliche Ding, welches ganz betrügerischerweise diesen Namen führte, war ein ausgefranster Lappen, welcher sich die ganz vergebliche Mühe gab, bis zum Knie herunterzureichen, und was die Unterschenkel betraf, so hatte es den Anschein, als ob sie von dunkeln Trikotstrümpfen bedeckt seien; bei näherer Betrachtung aber zeigte es sich, daß dieser Trikotstoff der landwirtschaftlichen Goldgrube des ... Hofes entstammte. Auch eine Jacke hatte dieser edle Kurde an, von welcher rechts der dritte und links der vierte Teil eines Aermels vorhanden war; hinten war sie zu, wirklich zu, außer den Löchern, die es gab; vorn war sie offen, wirklich offen, denn sie war hier, wenn ich die Wahrheit sagen soll, gar nicht mehr da. Ich erblickte an ihrer Stelle eine Brustbedeckung, welche sehr wahrscheinlich das vorstellen sollte, was der Türke als Gömlek (Hemd) und der Araber als Kamis (Hemd) zu bezeichnen pflegt, doch war es mir unmöglich, das, was ich sah, zu klassifizieren, weil es eine zu große Aehnlichkeit mit der Bedeckung der Unterschenkel hatte.« (157) KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und SSALI BEN AQIL wohnen bei ihm. Er prahlt Ssali Ben Aqil gegenüber damit, 10000 Piaster Steuergelder im Hause zu haben, die ihm von dessen Vater, AQIL, prompt gestohlen werden. Auch Rih wird aus dem Gasthof gestohlen. Der Wirt will sich wegen des Geldverlustes erhängen. KBN verhindert das, redet ihm wegen seiner Trunksucht ins Gewissen und verhilft ihm wieder zu dem Geld. Der Wirt gibt das Trinken auf. (GR 18: 155ff, 163, 267ff, 369)


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WITES, STOJKO: Barjactar eines Skipetarenstammes in der Gegend von Slokaczie; Vater von LJUBINKO; Onkel von RANKO; er hat eine hohe, ehrwürdige Gestalt. W. wird im Karaul von Rugova vom SCHUT gefangengehalten. KARA BEN NEMSI befreit ihn. Mit seinem Neffen, der nach ihm suchte, und dessen Männern reitet W. zum Köhler SCHARKA VISOSCH, dem Mörder seines Sohnes, um an ihm Rache zu nehmen. (GR 6: 296, 298, 420)


WITSCH PANAHKA (EISERNES MESSER): Anführer der Nukweint-Cheyennes, die HARBOURs Farm überfallen (GR 19: 161-72)


WITTLER:


1) Ölprinz; Mann von 2); Vater von 3), Bruder von 4), Schwager (172: irrtüml. Bruder) von JOHN HELMING; er beutet am Shayansee ein großes Ölvorkommen aus. DER ROTE OLBERS will ihn überfallen. W. ist feige und der Situation nicht gewachsen. Als der Überfall wegen der rechtzeitigen Warnung durch OLD SHATTERHAND und WINNETOU nicht gelingt, zünden die Banditen das Öltal an. (ÖLBRAND: 165, 172f, 180)


2) Frau von 1), Mutter von 3); sie wird von OLD SHATTERHAND aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 179)


3) Kinder von 1)/2); alle drei werden von WINNETOU aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 179)


4) Schwester von 1); Frau von JOHN HELMING; sie wird von OLD SHATTERHAND aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 165, 179)


WLASTAN: reicher bulgarischer Ziegelbrenner; sein früherer Freund, der ZIEGELSTREICHER, ist jetzt sein Feind, da er das Grab seiner Tochter, von der W. annimmt, sie sei ein Vampir, nicht öffnen will. W., seine Familie und sein Knecht ANDRAS wollen das Grab heimlich selbst öffnen, werden aber von KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF daran gehindert. KBN entlarvt Andràs, der aus Rache den Vampir gespielt hatte, und W. versöhnt sich wieder mit dem Ziegelstreicher. (GR 4: 408, 419-24)


- W.s FRAU (GR 4: 409, 419)


- W.s SOHN: Er war der Verlobte der verstorbenen Tochter des ZIEGELSTREICHER. Er ist todkrank, woran seine verstorbene Geliebte, von der der Knecht ANDRAS behauptet, sie sei ein Vampir, schuld sein soll. KARA BEN NEMSI findet heraus, daß Andràs dem Kranken kleine Mengen Rattengift ins Essen tat, um Wlastans Erbe zu werden. (GR 4: 408f, 419-23)


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DIE WOHLRIECHENDE -> MOCHALLAH


WOKADEH (WEIßER BÜFFEL): Mandane; Sohn WAH-KIHs, Neffe MAH-TO-TOH-PAHs; er überlebte als einer von wenigen die Ausrottung seines Stammes, wurde von Ponca, dann von Oglala adoptiert. W. hat schwarze Augen, dunkles, schlichtes Haar und jugendlich weiche Züge, die Backenknochen treten nur wenig hervor. Obwohl erst 18 Jahre alt, trägt er die Federn des Kriegsadlers, da er einen weißen Büffel erlegte. Seine Bewaffnung besteht aus einem Bogen aus den Hörnern des Bergschafes und einem Köcher, der mit Klapperschlangenhaut überzogen ist. Bekleidet ist er mit einem weichledernem Jagdhemd und hirschledernen Leggins, beide an den Nähten ausgefranst. Zwischen den Nähten befindet sich kein Menschenhaar, da W. noch keinen Feind tötete. An den Füßen trägt er zierliche Mokassins, mit Stachelschweinborsten verziert. W. verläßt die Oglala, um MARTIN BAUMANN die Nachricht von der Gefangennahme des Bärenjägers BAUMANN zu bringen. Er zieht mit Martin, denn HOBBLE-FRANK, dem DICKEN JEMMY und dem LANGEn DAVY - später stoßen OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU dazu - zur Befreiung des Bärenjägers aus, wird von den Oglala gefangen und als Verräter zum Tode verurteilt, aber durch OS gerettet. Die Figur W. wurde durch das Buch George Catlins: Die Indianer Nordamerikas angeregt (vgl. dort Kap. 19, 21 u. Anhang A Aussterben der Mandaner). (BÄRENJÄGER: 20f, 34f, 168, 184, 192, 200f, 213f)


WOLF:


1) Spielgefährte FRANZ SCHMERLs (NUßBÄUMEN: 815)


2) Schmied und Wirt des Ortes Helfenstein; Mann von 3), Vater von 4); Pate CHRISTIAN UHLIGs; zusammen mit seinem Sohn ist er Hehler der Schmuggler, später WALDKÖNIG (Schmuggleranführer) in Tannenstein. Er und sein Sohn sind Zeugen, als FRANZ VON HELFENSTEIN den Hauptmann VON HELLENBACH erschießt, und erpressen ihn damit. In Helfensteins Auftrag sollen sie den kleinen ROBERT VON HELFENSTEIN (-> ROBERT BERTRAM) ermorden. Sie zünden das Schloß der von Helfensteins an, vertauschen dann aber Robert mit dem toten Kind einer Botenfrau und retten ihm damit das Leben. Sie befreien GUSTAV BRANDT, als dieser ins Zuchthaus gebracht wird, da ihm der von F. v. Helfenstein verübte Mord zur Last gelegt wird. W. ist kein gewissenloser Verbrecher; in der Untersuchungshaft entlastet er Brandt und belastet F. v. Helfenstein. Er nimmt alle Schuld auf sich, um seinen Sohn zu retten, und begeht danach Selbstmord, indem er aus einem Fenster springt, wobei er F. v. Helfenstein gewaltsam mit sich reißt, so daß dieser schwer verletzt wird. (VS: I 28ff, 49-56, 71-76, 78, 84-89, 91-98 II 628f, 636, 857ff, 866-69, 872-75, 880-98, 903-14, 941ff IV 1662-67, 1670, 1683-89, 1692 V 1713-19, 1773-80, 1785f, 1788 VI 2199f, 2202f)


3) Frau von 2), Mutter von 4) (VS I: 880f)


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4) Schmied; Mann von 5), Sohn von 2)/3); Schulkamerad von GUSTAV BRANDT; Komplize seines Vaters; wie dieser WALDKÖNIG; er wird mit seinem Vater zusammen festgenommen. Bei der Flucht aus dem Gefängnis ermordet er einen Aktuar, wird jedoch freigesprochen, da sein Vater alle Schuld auf sich nimmt. (VS: I 28ff, 36, 49f, 55f, 74ff, 87f II 628f, 636, 857, 866-69, 872-75, 880f, 883, 885ff, 889ff, 893-98, 903-14, 941ff IV 1663-67, 1691 V 1719ff, 1776ff VI 2406)


5) Frau von 4) (VS II: 880f)


6) Setzfehler für HORN (Apotheker) (VS VI: 2406)


7) -> MBA (Chickasaw)


8) armer, kinderreicher Feldhüter, dem HEINRICH GRAF die Hand zerschossen hat. Graf will ihn mit den Dukaten seiner Uhrkette entschädigen. (nur erwähnt) (DUKATENHOF: 206)


9) irrtümlich für den Cellisten VOGEL


10) (MAITSO): reicher Pflanzer, Besitzer von Herden und Silbergruben; Bruder von 11), Onkel von 12); W. lebt bei den Navahos, bei denen er im Ansehen eines Häuptlings steht. W. ist ein enger Freund NITSAS-INIs. Er ist lang, hager, sehr kräftig und hat einen eisgrauen Vollbart. W. ist kinderlos; um einen Erben für sein Vermögen zu haben, läßt er seinen Neffen aus Deutschland kommen. Als GRINLEY, BUTTLER und POLLER bei den Navahos auftauchen, schöpft er Verdacht und nimmt ihnen die ROLLINS abgeschwindelten Bankanweisungen ab. Den deutschen Auswanderern, die zusammen mit ROSALIE EBERSBACH in den Westen gekommen sind, vermittelt er Siedlungsland bei den Navahos. (ÖLPRINZ: 80f, 85, 418ff, 435ff, 452ff, 460ff, 542, 552f)


11) armer, kinderreicher Förster in Heimberg; Vater von 12), Bruder von 10) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 80f)


12) ADOLF W.: Sohn von 11), Neffe von 10); er ist etwa 18 Jahre alt, hat eine mehr breite als hohe Figur, ein intelligentes, sonnengebräuntes Gesicht. A. stammt aus armen Verhältnissen, studierte aber durch Opfer der Familie erfolgreich an der Tharandter Forstakademie. Auf der Schule lernt A. SCHI-SO kennen, den Sohn NITSAS-INIs, der sein Freund wird. Als sein reicher, kinderloser Onkel ihn zu sich nach Amerika ruft, um ihn als Erben einzuarbeiten, reist er mit Schi-so und einem Treck deutscher Auswanderer unter ROSALIE EBERSBACH nach Arizona. Bei den Navahos wird er herzlich aufgenommen. Mit Schi-so soll er die Navahos künftig mit den Errungenschaften der weißen Zivilisation bekanntmachen. (ÖLPRINZ: 51, 66, 80f, 454, 468, 554)


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13) HILARIUS W.: Gastwirt des Gasthofes zum Leopold in Halberstadt; Mann von 15) (SCHEERENSCHLEIFER: 42)


14) LESSER W.: Jude; er ist ein kleiner, hagerer Mann mit scharfen Gesichtszügen und tief liegenden, lauernden Augen« (250). 1742 ist er als preußischer Spion in Böhmen unterwegs. Dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) ist er ergeben, da dieser ihm erlaubt hat, sich in seinem Land niederzulassen. W. begleitet den Baron KARL VON BODTMANN auf einer Reise nach Schloß Moldauthein und trifft dabei in Humpoletz auf den Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK, auf dessen Anerbieten, gegen viel Geld in seinen Dienst zu treten, W. scheinbar eingeht. W. soll für von der Trenck den Dessauer nach Chotiborz locken, wo von der Trenck diesem auflauern will. W. informiert den Dessauer über von der Trencks Pläne. (PANDUR: 234, 250, *66f)


15) MARGARETHE W.: Frau von 13) (SCHEERENSCHLEIFER: 42)


16) PETER W. -> JEAN LETRIER


17) WITZA W.: siehe WITZA VON WOLF


GROßER WOLF -> OVUTS-AVAHT (Utah)


SCHLEICHENDER WOLF: alter Apachenkrieger (WALDLÄUFER: 233ff)


SCHWARZER WOLF -> YO-OVUTS-TOKVI (Comanche)


(VON) WOLF, WITZA: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244)


WOLF VON HAGEN, JOACHIM: Deckname von JOACHIM -> GANS VON PUTLITZ


VON WOLFF: alter, dürrer Leutnant; Schwarm FREYA, WANKA und ZILLA VON HELBIGs, von denen jede glaubt, sein besonderes Interesse zu haben. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 2, 375)


VON WOLGAST, WRATISLAFF (WRATISLAW): Gegner des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN; er bietet DIETRICH VON QUITZOW Asyl an. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 339, 629)


DUNKLE WOLKE: Yumakrieger (GR 20: 455ff)


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WOLKENBERG: Kaufmann; Kunde bei SALOMON LEVI (nur erwähnt) (VS IV: 1623)


WOLSTRAATEN: geldgieriger Bäcker in Bitterfeld; er betätigt sich als Elbschmuggler und bietet sächsischen Werbern in seinem Keller einen Schlupfwinkel. W. gehört wie sein Mündel SOPHIE zu in Bitterfeld angesiedelten Flamländern. Eine Verbindung Sophies mit dem preußischen Korporal FRITZ NAUHEIMER lehnt W. ab, da er möchte, daß Sophie den jungen HABERMANN heiratet, der ihm Teile der Erbschaft Sophies versprochen hat. W. wird in Halle auf Veranlassung des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) festgenommen, während in Bitterfeld das Versteck im Keller ausgenommen wird. (WERBERN: 32, 45, 47f, 55, 57, 71, 91)


WONNE -> SEFA


WOOD (WORD): Bankhaus GREY (GRAY) AND WOOD (WORD) in Little Rock (nur erwähnt) (GR 15: 600, 610)


WOODWARD: Leutnant der Tramps; Vertrauter des ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY); er wird beim Eisenbahnüberfall von OLD FIREHAND erschossen. (SILBERSEE: 100, 249, 272)


WORD: Bankhaus GREY (GRAY) AND WOOD (WORD) in Little Rock (nur erwähnt) (GR 15: 600, 610)


WORSBERG: Kaufmann aus Kirchberg; Deckname von ERNST VON TANNENSTEIN (2360: irrtümlich MOOSBERG) (VS VI: 2351)


VON WRANGEL, GRAF FRIEDRICH HEINRICH ERNST: preußischer Generalfeldmarschall (historisch: 1784-1877) (nur erwähnt) (W: 808 / ULAN III: 997)


WRATISLAW: Wende; zusammen mit GIELJUSCHKEN gehörte er einst zur Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW). Beide stehen nach dessen Verschwinden im Dienst CLAUS VON QUITZOWs auf Burg Stavenow. W. ist ein Mann, »welcher eine wahrhaft abschreckende Häßlichkeit zur Schau trug. Er schien ein Sclave [recte: Slave] zu sein, und sein Gesicht zeigte nicht allein alle Mängel und nicht einen einzigen Vorzug dieser Race, eine breite Nase, dicke, aufgeworfene Lippen, kleine, schiefgeschlitzte, schielende Augen und weit vorstehende Backenknochen, sondern es war in den widerlichen Zügen auch ein Ausdruck geistiger Verkommenheit mit thierischer Sinnlichkeit zu bemerken, welcher Abscheu erregen mußte.« (388) Als sich der einst von Dietrich von Quitzow betrogene Jäger GÜNTHER als Mönch verkleidet auf Stavenow einfindet, ermorden W. und Gieljuschken ihn. Im anschließenden Handgemenge wird W. von DIETZ VON QUITZOW getötet. (QUITZOWS: 388f, 391, 405, 418f)


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VON WREDE:


1) preußischer Leutnant (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 600)


2) ADOLF V.W.: deutscher Reisender (historisch 1807-63) (nur erwähnt) (ER RAML 223 / GR 13: 157)


WREN: einfacher, mutloser Westläufer; zunächst Begleiter von SAM PARKER und JOSUA HAWLEY (GR 14: 193-97)


WÜRGER DER KARAWANEN -> KOFLA-AGA


WÜSTENFELD: Orientalist; KARL MAY nennt ihn seinen Lehrer. (nur erwähnt) (FREUDEN/LEIDEN 18)


WUNDERLICH:


1) Förster; Mann von 3); Freund von Förster BRANDT; Helfer des FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT); Findelkind; W. ist humorvoll, gutmütig und voller Empörung über die Ausbeutung der Weber. Eifrig und tatkräftig beteiligt er sich an der Entlarvung der WALDKÖNIGe SEIDELMANN und wird mit der Ernennung zum Oberförster beim FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) belohnt. (VS: II 499-517, 550-57, 573, 625, 637, 722, 737f, 755-70, 772-76, 779f, 835f, 853f, 857, 861, 863, 865, 871, 876-80, 894f, 917-20, 934f, 939f, 946, 949, 951f, 955, 959 VI 2133-54, 2159-67)


2) Rentier; Mitglied einer Falschgeldbande; Komplize SALOMON LEVIs; er versorgt BRUNO VON SCHARFENBERG mit Falschgeld und nimmt den flüchtigen Artisten BORMANN bei sich auf, mit dem er früher als Falschmünzer zusammenarbeitete. (VS: IV 1578f, 1593-99, 1612 V 1756-59, 1789-92, 1828-34, 1848-59)


3) BARBARA (BÄRBCHEN) W.: resolute, humorvolle und gütige Frau von 1); Waisenkind (VS: II 503-o6, 508-11, 514-16, 554ff, 755, 757f, 917f, 920, 959 VI 2132-35, 2139-43, 2146-50, 2164)


WURZELSEPP (eigentl. JOSEPH (VON) BRENDEL): königl. bayerischer Hauptmann a.D.; Geheimpolizist und Kräuterhändler; Pate der MUHRENLENI; Vertrauter König LUDWIGs II.; Freund von FINKENHEINER, FEX, KRONENBAUER und LUDWIG HELD; er »war ganz gewiß bereits siebzig Jahre alt. Sein graues, buschiges Haar und der mächtige weiße Schnurrwichs unter der scharf gebogenen Nase stachen recht eigenartig von dem hageren, tief gebräunten Gesichte ab. Alter und Beschwerden hatten dasselbe tief gefurcht; aber aus diesen Falten lugten tausend Schalke und


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Schälkchen hervor. Das Auge, wohl noch ganz so scharf wie in den Tagen der Jugend, lachte hell und freundlich unter den Wimpern hervor, und so energisch das Gesicht gezeichnet war, es zeigte doch trotzdem einen Ausdruck froher Gutmüthigkeit, welcher herzgewinnend wirkte. Die Kleidung ... bewies, daß ... er wohl nicht mit Glücksgütern gesegnet sei. Die derben, mit großen Nägeln versehenen Bergschuhe waren von der gröbsten Arbeit. Die grauen, wollenen Halbstrümpfe bedeckten nur die sehnigen Waden, so daß die Fußknöchel und die wetterbraunen Knie nackt frei blieben. Die Hosen waren alt und vielfach geflickt, ebenso die lodene Juppe. Eine Weste trug er nicht, dafür einen breiten Gürtel, in welchem die Buchstaben J. und B. eingestickt waren. Das graue Wollhemde stand auf der Brust offen und ließ auch den Hals frei, denn ein Tuch um den Letzteren schien der Alte für sehr überflüssigen Luxus zu halten.« Der W. trägt stets einen Rucksack mit sich, »welcher mit knolligen Gegenständen gefüllt zu sein schien.« Sein Hut »war ein wahres Prachtstück von Kopfbedeckung. Er hatte seit bereits zwei Ewigkeiten die Krempe verloren; ein Löchlein gab es am anderen, natürlich vor Alter, so daß er eigentlich einem Siebe oder Durchschlage glich; durch diese vielen Löcher aber hatte der praktische Alte allerlei Alpenkräuter geschlungen, Aretia, Primula, Soldanella, Saxifraga und andere, so daß der Hut einem Blumentopfe glich, welcher dem Studium der Alpenflora als Anschauungsmittel dienen sollte.« (2f) Der W. ist starker Pfeifenraucher. Er jodelt gern und trägt stets seine Zither bei sich. Er war »früher Soldat und zwar Cavallerist gewesen, das Einzige, worauf er sich Etwas einbildete. Er hatte eine Wunde aufzuweisen und war stolz darauf, sein Blut für das Vaterland vergossen zu haben. Darum trug er an Sonn- und Feiertagen das Bändchen im Knopfloche, welches sein Kriegsherr ihm als Ehren- und Erinnerungszeichen geschenkt hatte.« (10) Als er vom Militär heimkehrte, hatte seine Geliebte, da er verleumdet worden war, einen anderen geheiratet. Der W. wurde später der Pate ihres Kindes (MAGDALENA BERGHUBER (-> MUHRENLENI)). Als deren Eltern starben, wurde er ihr Pflegevater und Vormund. Der W. ist die positive Hauptfigur des Romans, das Pendant König Ludwigs auf der Ebene der Alltagswelt: »Er ist, wie in der Oper, der alte Ueberall und Nirgens, und wo er hinkommt, da thaut das Eis, die Wolken theilen sich, und die Sonne beginnt, die ersehnten Strahlen wieder herab zu senden.« (1098) Er kommt als Kräuterhändler viel im Land herum und hört den Leuten genau zu. So kann er als Geheimpolizist die Spuren der Verbrechen des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS), des THALMÜLLERs (GOTTHOLD -> KELLERMANN), des SAMIEL (-> KRONENBÄUERIN), des Barons FRIEDRICH VON ALBERG und seiner Gehilfen, HERMANN ARTUR WILLIBOLD KEILBERG und GOTTFRIED HOLLANIZ, sowie den Mädchenhändlerring SALEKs und BARUCH ABRAHAMs aufdecken (dabei befreit er PAULA KELLERMANN und ANITA VENTEVAGLIO und rettet Ludwig II. das Leben) und die Verbrecher stellen. Er klärt die Identität verschleppter und ausgesetzter Kinder (Fex, MAX WALTHER, FRITZ HILLER) und führt sie mit ihren Eltern zusammen; dem Fex hilft er, seinen Anspruch auf die Baronie durchzusetzen. Er stiftet Ehen, indem er Liebespaare, die durch Mißverständnisse oder die Verhältnisse auseinandergerieten, zusammenführt: so Paula Kellermann und den Fex, MARTHA CLAUS und Max Walther; MILDA VON ALBERG und RUDOLF VON SANDAU, dessen Familienehre auch durch die Recher-


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chen des W. wiederhergestellt wird. Seine Aktivitäten beschränken sich nicht auf Bayern, er ist auch in Wien und Triest tätig. Als Helfer stehen ihm Max Walther, JOHANNES WEISE, der Fex, Ludwig Held und Fritz Hiller zur Seite. All dies führt er mit List und Verstand aus, »als ob es seine Lebensaufgabe sei, seinen Nebenmenschen die ihnen aufgelegte Last zu erleichtern.« (1044) Auch zu drastischen Streichen greift er, um seinen Schützlingen gegen Widersacher beizustehen oder den Bösewichten eins auszuwischen: in einem aberwitzigen Geisterschabernack um einen Schatz düpiert er den Thalmüller und dessen Großmagd KÄTHE; den FINGERLFRANZ legt er mit einem Zauber herein, der ein verlorengegangenes Schwein wiederbeschaffen soll, und den lüsternen Geiger ANTONIO RIALTI setzt er auf einem Baum fest, so daß der Fex sein Debüt als Geigenvirtuose geben kann. Die Nachricht, daß man Ludwig II. als Geistesgestörten nach Schloß Berg brachte, läßt den W. so sehr verzweifeln, daß er eine Lungenentzündung trotz seiner derben Natur nicht überlebt. Am 13. Juni 1886, dem Todestag des Königs, stirbt er in der Villa des KRIKELANTON. »Kein Denkmal steht auf seinem schlichten Grabe. In der Kirche aber hängt ein einfaches Gedenkbret [!] mit seinem Namen, Geburts- und Todestag. Daneben sieht man die alte Zither, mit Trauerschleifen und dem von ihm angeordneten Veilchenkranze geschmückt. Sein Leben war dem Glücke seiner Mitmenschen gewidmet. Sein Wirken dauert fort. Sein Erbe ruht in der Hand der Gräfin VON SENFTENBERG (d.i. Muhrenleni), welche es genau in seiner Weise und seinem Geiste verwendet. Es ist eine verborgene Quelle der Wohlthaten. Gar Manchem, der nicht weiß, woher die Hilfe aus schwerer Noth kommt, zeigt Sepp noch nach seinem Tode durch die Hand der mild- und wohlthätigen Leni den »WEG ZUM GLÜCK«.« (2616) (WzG: I 2f, 10, 49, 255ff, 262ff II 460f, 474, 654 III 1039, 1041, 1098, 1254 IV 1744 V 2018, 2166 VI 2615f)


Großes Karl May Figuren-Lexikon

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