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ZABOR: Graf; er hat dem GRAFen VON -> SAINT GERMAIN angeblich in Wien Diamanten übergeben. (historisch: Zobor, Kammerherr Kaiser Franz I. von Österrreich) (AQUA/FÜRST: 404, 406, 418)


VON ZACHWITZ: hannoverscher Major; intimer Freund des hannoverschen Freiherrn VON BERNSTORFF; er läßt sich von seinen Helfershelfern, den Wirten HÄMMERLEIN und FÄHRMANN, mittels hinterhältiger Werbemethoden brandenburgische Burschen für den Dienst in der hannoverschen Armee beschaffen. Hinter diese Machenschaften ist FÜRST LEOPOLD I. VON ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) gekommen und will selbst jenseits der Grenze - als Viehhändler verkleidet - rekognoszieren. Dabei wird er durch v.Z. gefangengenommen. Durch eine List des preußischen Wachtmeisters BELLHEIMER und dessen Geliebter, ANNA FÄHRMANN, wird v.Z. getäuscht, und der Dessauer kann fliehen. (FELDMARSCHALLS: 585, 617f, 633f, 664f)


ZADEMACK:


1) Gewandschneider aus Berlin; Mann von 2); er hat eine kleine, dünne, bewegliche Gestalt. Z. redet andere Leute stets in der Diminuitivform (»Ihr Leutchen«) an. Er hat sich in Angermünde niedergelassen und sich dort hoch verschuldet. Als sein Hausrat versteigert werden soll, bezahlt der zufällig vorbeikommende DETLEV die Schulden. (QUITZOWS: 325f)


2) Frau von 1) (QUITZOWS: 326)


VON ZALBA: fälschlich für VON ZOLBA


DR. ZANDER, ALFRED: sehr fähiger Arzt mit bedeutendem Ruf, der ihm zunächst eine Stelle als Assistent von DR. MARS in der Irrenanstalt Rollenburg einbringt; nach der Trennung von Mars rettet Z. als Helfer des FÜRSTen VON BEFOUR (FÜRST DES ELENDES/GUSTAV -> BRANDT) zusammen mit EDUARD VON RANDAU EMILIE WERNER und hilft dem betrogenen FRANZ HEROLD. Er heilt MAX HOLM, dessen Vater, Frau WERNER und Frau FELS. Zum Schluß verlobt er sich mit MAGDA WEBER, die er aus seiner Jugend kennt, und wird aufgrund seiner Fähigkeiten und Verdienste Gerichtsarzt. (VS: III 973-80, 1102-05, 1118ff, 1124, 1128f, 1223f IV 1467, 1469ff, 1474-80, 1486ff, 1537f, 1556, 1602-10, 1614-16, 1628 V 1937-41, 1958f, 1961-64 VI 2069-77, 2082-89, 2122, 2130)


ZARBA:


1) Fürstin und Anführerin der Zigeuner vom Stamm der Brinjaaren und Lampedaren; Tochter von KANAVEDA, Schwester von KARAVEY, Mutter von VON WALLROTH


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- in ZEPTER: sie hat seherische Fähigkeiten und unterhält über eine geheime Gesellschaft, die u.a. auch organisierten Schmuggel betreibt, weitreichende Verbindungen politischer Art. Z. deckt am Ende alle Rätsel des Romans auf. Sie wird motiviert durch Rachegedanken, deren Ziel der HERZOG VON RAUMBURG ist. Diesem war sie als junges Mädchen in Liebe verfallen. Damals war sie eine Schönheit: »Sie mochte kaum siebzehn Jahre zählen, aber ihre Formen waren beinahe diejenigen eines vollendeten Weibes, schwellend und üppig und doch dabei so fein und zart, als hätte eine einzige Stunde einem kindlichen Körper die Vollkommenheiten der entwickelten Jungfrau verliehen. Ihr kleines Köpfchen vermochte kaum die Fülle des reichen Haares zu tragen, welches ihr in einem langen, dichten, blauschwarz schimmernden Strome über den Nacken herniederfloß; die ideale Stirn, etwas egyptisch vorstehend, das feine, kleine Näschen mit den leicht beweglichen, trotz der dunklen Gesichtsfarbe rosa angehauchten Nasenflügeln, der schwellende, kleine Mund, zwischen dessen Lippen zuweilen zwei Reihen blendender schmaler Zähnchen zu bemerken waren, das mit einem liebenswürdigen Grübchen versehene Kinn, alle diese Einzelheiten gaben ihrem Antlitze einen Ausdruck, welcher den Kenner weiblicher Schönheit entzücken mußte. Vor Allem aber war das Auge bewundernswerth. Aus der orientalisch-mandelförmig geschlitzten Oeffnung desselben strahlte unter den langen Lidern und seidenen Wimpern der tiefschwarze Stern eine Gluth hervor, welche aus geheimnißvollen, unbewußten Tiefen zu kommen schien, eingehüllt vom Schleier jungfräulicher Ahnungslosigkeit, und doch zuweilen auf einen Augenblick so mächtig und unwiderstehlich hervorbrechend, daß sie sicher jeden traf, der sein Herz diesem Blicke unbewacht entgegenstellte« (290). Den Herzog, den sie, dem Plan ihrer Mutter nach, nur für sich entflammen, dann aber fallen lassen sollte, liebte sie wirklich. Sie verließ ihren Stamm und ihren Verlobten KATOMBO seinetwegen. Als der Herzog, von dem sie einen Sohn bekam, sie verstieß, rächte sie sich durch die Vertauschung des Königssohnes von Norland gegen den Sohn des Hofschmiedes BRANDAUER, so daß der Herzog über den Verbleib des Thronfolgers im Unklaren bleibt. Zu Beginn der eigentlichen Handlung ist sie »eine alte Frau. Sie ging vollständig barfuß, trug einen einzigen Rock von grellrother Farbe, um die Schultern einen gelben, arg beschmutzten Ueberwurf und hatte ein blaues Tuch turbanartig um den Kopf geschlungen. Ihr Teint war tiefbraun; zahlreiche Runzeln durchfurchten ihr Gesicht, in welchem eine scharfe Nase über einem spitzen Kinne thronte, und ihre Gestalt lag gebeugt auf dem Stocke, auf den sie die beiden dürren Hände stützte. Als Norländerin hätte man sie über sechzig Jahre alt schätzen müssen, aber sie war ... Zigeunerin ... so war es sehr wahrscheinlich, daß sie diese Höhe noch nicht erreicht hatte« (2f). Als sie den Herzog mit ihren Geheimnissen bedroht, läßt dieser sie in der Landesirrenanstalt verschwinden. Sie wird jedoch von ihrem Schützling MAX BRANDAUER, dem vertauschten Königssohn, befreit. Mit ihren Leuten und ihren Verbindungen hilft sie Max und dem KÖNIG VON NORLAND (-> WILHELM II.), die Verschwörungen und die kriminellen Machenschaften des Herzogs zu entlarven und zu hintertreiben. Am Ende bringt sie den sterbenden Herzog dazu, seine Untaten zu bekennen und von Wallroth als seinen legitimen Sohn und Katombo als seinen Bruder anzuerkennen. (2f, 18f, 67, 88, 94, 145f, 178, 274, 290, 386, 418, 722, 742, 758f, 818f)


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- in JUWELENINSEL: Sie tritt noch einmal als Seherin auf; wird aber als verwirrt, schwach und mit glanzlosen Augen geschildert. Als sie ihren verschollenen Bruder Karavey wiedersieht, der ihr von dem geborgenen Schatz der Juweleninsel erzählt, sieht sie ihr Leben erfüllt und will sterben. Die Nachricht von der Entführung MAGDA VON HELBIGs verleiht ihr nochmals die alte Energie. Sie stellt sich an der Grenze der Kutsche des Entführers (HUGO VON SÜDERLAND) entgegen und wird von diesem erschossen. (131, 659f)


- ZARBAs (1) MUTTER: Zigeunerfürstin; Frau von KANAVEDA, Mutter von KARAVEY; sie war die Geliebte des HERZOGs VON RAUMBURG (sen.), der sie aber verstieß und eine andere Frau heiratete. Aus Rache raubte sie den ersten Sohn des Herzogs und zog ihn als Zigeuner KATOMBO auf. Sie wollte durch ihre Tochter, ZARBA (1), am zweiten Sohn des Herzogs Rache üben. Als sie merkt, daß ihre Tochter den Herzog aber wirklich liebt, fordert sie die Tochter vom Herzog zurück. Der Herzog erwürgt sie daraufhin. (ZEPTER: 337f, 340)


2) Zigeunerin; Königin des Stammes der Brinjaren und Lambadaren; Tochter von JARKO (1) und KASCHIMA, Mutter von TOMBI und JARKO (2); als junges Mädchen war sie von einer außergewöhnlichen Schönheit. »Sie trug über dem schneeweißen Hemde nichts als ein vorn offenes, leichtes, mit Goldschnüren besetztes Jäckchen, und einen kurzen, rothen Rock, der kaum einen Zoll breit über die Kniee herabhing und ein Paar Beine mit Füßchen sehen ließ, wie sie der größte Bildhauer nicht entzückender dem Meißel hätte entspringen lassen können. Das volle, schwere, rabenschwarze Haar hing in vier langen, schweren Flechten fast bis zur Erde herab und war mit silbernen Münzen geschmückt und mit schimmernden Ketten durchflochten.« (317f) Sie wird von GASPARINO CORTEJO verführt, der aber das ihr gegebene Eheversprechen nicht einhält. Von ihm stammt ihr Sohn Tombi. Z. besorgt Cortejo einen Liebestrank, mit dem dessen damaliger Dienstherr, Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA, die Gouvernante WILHELMI (später Frau STERNAU), seinen sexuellen Wünschen gefügig macht. Als diese merkt, was mit ihr geschehen ist, will sie sich das Leben nehmen. Z. rettet sie und pflegt sie gesund. Ein Vierteljahrhundert später ist sie dem Anschein nach noch immer Cortejos Verbündete, hintertreibt jedoch in Wahrheit dessen Absichten, um sich für das einst erlittene Unrecht zu rächen. Als sie in Cortejos Auftrag den zuvor mit Gift schwachsinnig gemachten Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA von einem Felsen in den Tod stürzen lassen soll, bringt sie ihn stattdessen in ein sicheres Versteck nach Avranches. Auch den Herzog von Olsunna verfolgt sie mit Haß, doch kann dieser sich ihrer Rache entziehen, als er seine Untaten bereut und ein neues Leben beginnt. Z. besitzt ein Verzeichnis aller ihrer Verbündeten: Diese stammen nicht nur aus dem Kreis der Zigeuner, sondern umfassen über Ländergrenzen hinweg »alle Leute, welche vom Gesetz aus der Gesellschaft gestoßen sind« (829). Dank dieser Verbindungen gelingt es ihrem Sohn Tombi, GÉRARD MASON zur Aushändigung des gestohlenen Tagebuchs zu bewegen, in dem der falsche Graf ALFONZO die Einzelheiten der Verschwörung der Cortejos gegen die Familie DE RODRIGANDA festgehalten hat. Z. könnte nun eigent-


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lich ihrem Erzfeind Gasparino Cortejo das Handwerk legen, stattdessen taucht sie im Rest des Romans fast gar nicht mehr auf. Folgenlos bleibt auch die Szene, in der Z. sich der dreijährigen ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) gegenüber als - bisher verkannten

-Schutzgeist der Sternaus bezeicnnet. Erst als sich - wieder einige Jahre später - andere Gegner zum Schlag gegen die Cortejos formieren, taucht auch Z. wieder auf. Die einstige Schönheit ist nun eine alte, häßliche Frau: »Falte legte sich an Falte, tief und breit, lederfarben und auch lederhart. Die Nase bog sich weit nach unten, die Zähne waren verschwunden, daher war die Mundgegend tief eingefallen, und so schien es, als ob das Kinn eine sehr energische Anstrengung machte, mit der Nasenspitze zusammenzustoßen. Aber die Augen waren nicht alt geworden. Sie besaßen noch die ganze Gluth und Schärfe der Jugend; in ihnen konnte es noch leuchtend aufflammen, in Liebe oder in Haß, ganz wie es kam« (2180). Diesen Haß bekommt Gasparino Cortejo zu spüren, als ihn Z. ein letztes Mal aufsucht, um ihm den nahen Untergang zu prophezeien. Eine aktive Rolle beim Sieg der Rächer spielt sie jedoch nicht. (671: ZERBA) (WR: I 149ff, 290, 296, 317ff, 366ff, 371 II 753, 810 III 1166 IV 1620 V 2179ff)


ZARFA, MATEO (al. CARRERA): ehem. uruguayischer Kaufmann; angebl. Comisario criminal; Anhänger LOPEZ JORDANs; er stellt dem Erzähler (OLD SHATTERHAND) und MAURICIO MONTESO eine Falle. (GR 12: 99, 123, 127f, 147-51, 171-84, 204-08, 215, 217-24, 231)


VON ZARHEIM: Deckname HUGOs VON SÜDERLAND bei EMMA VOLLMER (ZEPTER: 244)


ZARKA (DIE BLAUE): Frau von ABD EL BIRR, Mutter von EL LAKIT; sie hat blaue Augen. Als ihr kleiner Sohn von HUMAM BEN DSCHIHAL entführt wird, wird sie von ihrem Mann verstoßen. Nachdem OMAR BEN SADEK das Kind den Eltern zurückgeben konnte, versöhnt sich ihr Mann mit ihr und heiratet sie erneut. (BLUTRACHE: 301f, 311ff, 317, 319)


DER ZAUBERER:


1) -> GADUB ES SAHHAR


2) (al. DER WARNENDE): Traumfigur aus KARA BEN NEMSIs (KBN) Großem Traum; er tritt zunächst als DER WARNENDE mit »kalten Augen« dem im Traum in die Ruinen der Dschamikun eindringenden KBN entgegen und warnt ihn vor dem Herrscher der Unterweltsschatten, dem ZAUBERER, einer »mächtigen Persönlichkeit, die jeden, der ihr [sc. der Schatten] dunkles Reich betritt, zum Schatten macht, verzaubert oder tötet« (314). Beim Rundgang durch die Ruinen bemerkt KBN, daß er von einem Wesen mit schneeweißem Haar und dolchspitzen Augen beobachtet wird. Der Beobachter ist der Zauberer, der KBN zunächst als USTAD anspricht, den er für seinen größten Feind »auf dieser Erde« hält. Beim Gespräch plustert er sich gewaltig auf und spricht mit


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fester, starker Stimme. Je mehr KBN ihm aber Gegenpart bietet, desto mehr schrumpft er zusammen. Als er merkt, daß er KBN nicht gewachsen ist, versucht er, ihn ins unterirdische Bassin zu stoßen. KBN weicht aber aus und stößt ihn selbst hinunter. Er springt dann hinterher, erlöst im Bassin die Opfer des Zauberers und diesen selbst auch, indem er die Opfer veranlaßt, auf Rache zu verzichten. Er spricht den Zauberer von aller Schuld frei. KBN führt die Erlösten aus den Ruinen heraus. Der Zauberer, der sich draußen wieder in den Warnenden (jetzt mit freundlich ernsten Zügen und weichem, väterlichen Blick) verwandelt, folgt KBN ins Hohe Haus, redet mit ihm und verabschiedet sich bei Sonnenaufgang mit einem Kuß von ihm. (GR 29: 314-17, 323, 327ff, 344f, 350)


3) -> SAHAHR


DIE ZAUBERIN -> MARAH DURIMEH


ZEDAR BEN HULI: grausamer Scheik der räuberischen Abu Hammed; er ist am Überfall auf die Haddedihn beteiligt. Z. und seine Söhne verschleppen Reisende auf eine Insel, fordern Lösegeld für sie und töten sie dann. Die drei Dschesidi (Teufelsanbeter) PALI, MELAF und SELEK werden von ihnen bis an den Kopf in die Erde eingegraben, so daß sie sich nicht vor der Sonne und den Mücken schützen können. KARA BEN NEMSI befreit sie. Bei dem Versuch, seinen in Gefangenschaft geratenen jüngeren Sohn zu befreien, verwundet Z. SIR DAVID LINDSAY und wird von dessen Diener BILL erschossen. (GR 1: 382-87, 389f, 469, 480ff, 489, 492f / NURESSEMA (nur erwähnt): 483)


- ZEDAR BEN HULIs FRAU (GR 1: 485)


- ZEDAR BEN HULIs ÄLTERER SOHN: Komplize seines Vaters; er und fünf andere Abu Hammed stehlen die Pferde KARA BEN NEMSIs und SIR DAVID LINDSAYs. (GR 1: 328ff, 382, 481, 492)


- ZEDAR BEN HULIs JÜNGERER SOHN: Komplize seines Vaters; ca. 20 Jahre alt; er gerät in Gefangenschaft. Bei einem Befreiungsversuch wird sein Vater erschossen. (GR 1: 465f, 481, 485, 493)


ZEIßIG:


1) Seiler; Mann von 2); alt; hat sich aufgehängt (nur erwähnt) (SCHEERENSCHLEIFER: 105f)


2) (geb. LINDE): Wirtschafterin bei ANNA VON BOBERFELD; Frau von 1); verwitwet, aber Jungfer, da ihr Mann alt war und kein Interesse an ihr zeigte; ihre ständige Redenart ist: Das ist ja eine Wirtschaft, gerade wie in Polen. (SCHEERENSCHLEIFER: 91, 104ff)


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VON ZELBA: fälschlich für VON ZOLBA


VON ZELLA: fälschlich für VON ZOLBA


ZELMST: Bure; Kräutersucher; Nachbar von JAN VAN HELMERS (BOER-GR: 72, 114)


ZENNORT: Deckname von ROBIN WALKER


ZENZI: kleine Tochter der BOTEN-URSEL, sie schaut bei der Wasserrast der Soldaten zu. (WASSERRAST: 523)


ZERBA: fälschlich für ZARBA (WR II: 671)


ZERNO: Slowak; Komplize von USKO (-> BARKO); beide arbeiten in Paschergeschäften mit den OSECs und GEORG KERY zusammen. In Hohenwald wollen sie in die Mühle einbrechen und den dort logierenden König LUDWIG II. berauben und ermorden. LUDWIG HELD, der Oberknecht Kerys, belauscht sie und hilft bei ihrer Verhaftung. (WzG IV: 1307, 1309f, 1315)


DIE ZERSCHMETTERNDE HAND -> OLD SHATTERHAND


1) NON-PAY-KLAMA

2) SELKI-LATA (Apache)

3) TAVE-SCHALA (Yuma)


ZERTRÜMMERER -> JOSIAS PARKER und Sohn (BOTH SHATTERS)


DER ZETTEL -> EL GHANI


ZETTELKRAMER: Betrüger; eigentlich Privatkopist; er nimmt mit dem BARON und dem BERGWIRTH beim Spiel die Bauern aus und schwätzt ihnen seine schlechten Aktien auf. Der Z. »war klein und außerordentlich hager; seine spitze Physiognomie hatte etwas Raubvogelähnliches, was durch die große, schnabelartig gebildete Nase, auf welcher ein blauglasiger Klemmer ritt, keineswegs gemildert wurde« (95). Er kleidet sich stets nach der neuesten Mode. Mit seinen Komplizen ruiniert er auch den DUKATENGRAF (HEINRICH GRAF), der ihm zunächst seine Kutsche abtreten muß und schließlich auch seinen Hof verlieren soll, den der Baron und der Z. ersteigern wollen. Bei der Hofbesichtigung verliert der Z. jedoch eine Zeitungsnotiz, aufgrund welcher die beiden Betrüger entlarvt und schließlich verhaftet werden können. (DUKATENHOF: 95, 97, 141, 147, 191, 201, 204)


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ZEUS: junger Neger; Bediensteter bei ROBIN WALKER; Geliebter der Negerin MILLY; er belauscht Walker und dessen Geliebte, MIRANDA, als diese einen Raubmord an GÜNTHER VON LANGENDORFF planen, und gibt diese Information an SAM BARTH weiter. (DH-DH: 1205f, 1230ff)


›ZIEGELSTREICHER‹: armer bulgarischer Christ; er und seine Frau glauben, daß ihnen ihre verstorbene Tochter als Vampir erscheine. Der frühere Freund des Z.s, WLASTAN, fordert, der Z. solle das Grab seiner Tochter öffnen und ihr einen Pfahl ins Herz stoßen. Da der Z. sich weigert, das zu tun, sind er und Wlastan verfeindet. KARA BEN NEMSI und HALEF, die vom Z. gastfreundlich aufgenommen werden, entdecken, daß Wlastans Knecht, ANDRAS, den Vampir spielt. Der Z. und Wlastan versöhnen sich daraufhin wieder. (GR 4: 399-411, 417f, 422ff)


- FRAU DES ZIEGELSTREICHERs (GR 4: 401ff)


- TOCHTER DES ZIEGELSTREICHERs: Verlobte von WLASTANs SOHN; sie ist an den Pocken gestorben. Da sie Wlastans Knecht ANDRAS abgewiesen hatte, spielt dieser nach ihrem Tod Vampir, um die Eltern zu ängstigen. (nur erwähnt) (GR 4: 400, 405, 409)


ZIEGENKOPF, GOTTFRIED -> GOTTFRIED VON BOUILLON


VON ZIETHEN, HANS JOACHIM: preußischer Reitergeneral (historisch: 1699-1786) (nur erwähnt)) (W: 1130 / ULAN IV: 1343)


ZILLI: 17jährige mexikanische Marketenderin; Schwester von PEPI, sie ist sehr hübsch. Z. begleitet eine französische Kompanie in die mexikanischen Berge, da sie sich in Mexiko-City in den die Franzosen ebenfalls begleitenden österreichischen Forscher und Arzt DR. WILLMANN verliebt hat. Dieser weist sie jedoch wegen ihres vermeintlichen Standes und ihrer Aufdringlichkeit zurück, bis sie sich für ihn einsetzt, als die Franzosen Willmann, da er ihnen bei ihren amourösen Erwartungen bei Z. und ihrer Schwester im Weg ist, unter einem Vorwand erschießen lassen wollen. Gegen die Franzosen schützt Z. sich dabei durch einen mit Curare vergifteten Dolch. Um sie und ihre Schwester gibt es ein Geheimnis; so erfährt man, daß beide im Kloster della Barbara in Santa Jaga waren, und es wird angedeutet, daß sie höheren Standes sind. Nach den Erlebnissen in Fort Guadeloupe ist Z. ständige Begleiterin von Willmann. Auf der letzten Seite des Romans wird versprochen, daß der anschließende Roman Der verlorene Sohn Licht in das Geheimnis um Z. und ihre Schwester bringt; dieses Versprechen hat May aber nicht eingehalten. (WR: IV 1504ff, 1514, 1516, 1624, 1638ff V 2060 VI 2612)


ZIMMERMANN: Buchhändler; Verleger ROBERT BERTRAMs; er betrügt Bertram, indem er ihm nur eine Auflage seines Gedichtbandes bezahlt, aber weitere vier Auflagen ohne Erlaubnis druckt. Der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) sagt zu


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ihm: »Sie lassen den Dichter verhungern, während sie seine Erzeugnisse in Saffian binden ... Hier darf man nicht Bücher kaufen, da man befürchten muß, daß die Verfasser derselben verhungert sind.« (416) (Bei dieser Figur wird recht deutlich auf Mays Verleger H.G. Münchmeyer angespielt) (VS I: 123f, 414ff)


VON ZIMMERMANN, KARL (al. CARLOS CUARTANO): deutscher Adeliger aus Bayern; er »konnte nicht viel über drei- oder vierundzwanzig Jahre alt sein. Sein nordisch weißes Gesicht war außergewöhnlich hübsch zu nennen. Der kleine Schnurrbart, welchen er trug, machte es pikant.« (1102) Er trägt einen sehr breitrandigen Sombrero und ist in Büffelleder gekleidet. Bewaffnet ist er mit einer Büchse, »deren Schaft mit silbernen Nägeln beschlagen war« (1102). K. sucht die von ROULIN und Papagos-Indianern verschleppte MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST), die er liebt. Als er sie gefunden hat, muß er erkennen, daß sie GÜNTHER VON LANGENDORFF, seinen Freund, liebt. Er bittet sie, sie wie ein Bruder lieben zu dürfen, worauf Magda eingeht. In diesem Zusammenhang erwähnt er, daß sein Leben dunkel und traurig sei. Mit Magda, WILKINS und dessen Tochter, ALMY W., fällt er ROBIN WALKER und dessen Gefährten in die Hände und wird ins Tal des Todes verschleppt. Dort werden die Gefangenen von OSKAR STEINBACH befreit. K. taucht dann als reicher Mann nachdem er »drüben noch recht gute Geschäfte gemacht« hat in Bad Wiesenstein auf. Es gibt einige Ungereimtheiten um diese Figur: K. behauptet, sein Gesicht habe »einmal in einem tüchtigen Vollbarte gesteckt« (2596f); dann begrüßen sich in Bad Wiesenstein K. und Magda als Liebende, von Langendorff wird nicht mehr erwähnt; weiter stellt K. fest: »Ich bin nur Kaufmann und bürgerlich« (2604). (DH-DH: 1102ff, 1109, 1306, 1312, 1322, 2596ff, 2604f)


ZINGEN: Buren-Anführer (in BOER-DH nur erwähnt) (BOER-GR: 81, 133)


VON ZÖRNER: Hauptmann der Anhalter Musketiere (nur erwähnt) (BÄCKER: 282)


VON ZOLBA, ASTA: österreichische Baronesse aus Wien; Bekannte von MILDA VON ALBERG; dünkelhaft und adelsstolz; sie ist hochgewachsen, »eine fast mehr als königliche Gestalt.« (782) A. hat blonde Haare und blaue Augen, ist »sehr üppig gebaut. Schon beim ersten Blicke auf sie mußte man sich sagen, daß sie den besseren, vielleicht sogar den höheren Ständen angehöre.« (781f) Sie hat eine feste, klangvolle Stimme. Mit dem KRIKELANTON beginnt sie ein Liebesverhältnis, nachdem sie erfahren hat, daß er ein berühmter Tenor ist. Direkt nach dem Kennenlernen verbringen beide eine Liebesnacht auf Schloß Steinegg miteinander. A.s Devise ist: »Ich halte es mit der Liebe, denn ich bin jung und schön.« (794) Da sie diese Devise allzusehr in die Praxis umsetzt, verläßt Anton sie später. Mit dem Baron FRIEDRICH VON ALBERG wandert A. nach Amerika aus. Er stirbt dort in ihrer Begleitung; »Baronesse Asta ist seitdem verschollen.« (Der Name wird mehrfach variert: VON ZALBA, VON ZELBA, VON ZELLA) (WzG: II 781f, 784, 787, 794, 798 III 918, 962, 964, 972 V 2109f)


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VON ZOLLERN:


1) FRIEDRICH MARKGRAF V.Z.: »Burggraf von Nürnberg, Bayreuth und Karlsberg, Herr von Hof, Wunsiedel und Ansbach usw.« (167); Vater von 2); »es war ihm die hohe und allerdings schwere Aufgabe geworden, den Marken eine rühmliche Zukunft zu geben ... und so griff er denn mit fester und sicherer, starker Hand hinein tief in das Geschick des ihm anvertrauten Landes, weder rechts noch links hörend, sondern einzig und allein nur den Stimmen seiner hohen Verpflichtungen folgend« (166). Er erläßt ein Edikt zum Landesfrieden. Teile der märkischen Ritterschaft unter Führung DIETRICH VON QUITZOWs widersetzen sich F., der daraufhin Dietrichs Burg Friesack einnimmt und diesen selbst ächtet. Als der Ritter WERNER VON HOLTZENDORFF Dietrich in Schutz nimmt und verteidigt, zitiert ihn F. vor ein Lehnsgericht nach Spandau, wo von Holtzendorff durch ein Urteil seiner Güter verlustig geht. Nach der Teilnahme am Konzil von Kostnitz (Konstanz ?) und der Ernennung zum KURFÜRSTen VON BRANDENBURG durch Kaiser SIGISMUND kommt es bei Angermünde zu einer entscheidenden Schlacht mit F.s Gegnern, die von den HERZÖGEn VON POMMERN angeführt werden. Auf Seiten F.s nehmen die meisten Haupthelden des Romans, SUTEMINN (OTTO VON MOLTKE), HENNING VON BISMARCK, DIETZ und CUNO VON QUITZOW und HANS VON UCHTENHAGEN teil. Nach dem Sieg F.s belohnt er Dietz und Cuno von Quitzow, die gegen ihren Vater gekämpft haben, mit den Burgen Stavenow und Plaue. (historisch: 1371-1440; als Friedrich I. von 1415-40 Kurfürst von Brandenburg - der im Roman als Sohn von F. v. Z. benannte Johann v. Z. ist historisch nicht dessen Sohn, sondern sein Enkel.) (QUITZOWS: 148f, 166f, 179, 212, 243ff, 342 / 610f, 628ff)


2) JOHANN V.Z. (PRINZ JOHANN): späterer KURFÜRST VON BRANDENBURG; Sohn von 1); kaum fünfzehn Jahre alt; als er in Begleitung NYMAND VON LÖBENs zufällig auf den auf der Flucht befindlichen, verkleideten DIETRICH VON QUITZOW trifft, entführt dieser ihn, um ihn als Geisel nach Pommern bringen. Bei Werbellin treffen die beiden auf DETLEV, der den Prinzen befreit. (J. v. Z. wird im Roman fälschlich als Sohn von 1) bezeichnet, historisch korrekt müßte es ›Enkel von 1)‹ heißen.) (historisch: 1406-64) (QUITZOWS: 212f, 324, 327, 338, 341 / 535, 646)


UP ZOOM, FREED: Bure (BOER-GR: 81)


ZUCKERKRACH: Schriftsteller; Autor »eines sehr schönen Gespensterromanes«; der Kantor emerit. MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL fragte bei ihm um ein Libretto für seine Heldenoper nach. Z. lehnte ab. (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 43)


DER ZÜNDENDE BLITZ -> PEPE DORMILLON


ZWEI FEDERN -> KITA HOMOSCHA (Comanche)


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ZWIEBEL: Jongleur; Deckname des FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT) (VS III: 1348)


ZYKYMA (BLÜTE DES OLEANDERS): Tochter eines kaukasischen Stammeshäuptlings; sie »war eines jener dunklen, üppigen Wesen, welche nur im Orient geboren werden können. Wie sie so da stand, ganz in rothe Seide gekleidet, das aufgelöste, reiche Haar über die Schultern herab fast bis auf den Boden wallend, mit blitzenden Augen und hoch erhobener Peitsche, schien sie zur Königin geboren zu sein. Ihre feinen, rosig angehauchten Nasenflügel zitterten unter der Erregung des Augenblickes; ihre Lippen hatten sich leise geöffnet, um die kleinen, schmalen, leuchtenden Zähnchen durchblicken zu lassen«; ihre Füßchen sind »außerordentlich niedlich« (72). Z. wurde, als sie es nach dem Tod ihres Vaters ablehnte, einen für sie bestimmten, ungeliebten Mann zu heiraten, als Sklavin nach Konstantinopel verkauft und gelangte dort in den Harem IBRAHIM PASCHAs. Dieser liebt sie, doch sie widersteht ihm mit Hilfe eines vergifteten Dolches. Ein Diener des Paschas, SAID, ist ihr Helfer und Vertrauter. Auf einer Spazierfahrt gehen die Zugstiere ihres Wagens durch; HERMANN VON ADLERHORST rettet Z. Er verliebt sich in sie und macht ihren Aufenthaltsort ausfindig. Sie erwiedert seine Gefühle, doch glaubt sie, einem anderen Mann, den sie im Kaukasus kennengelernt hatte - es stellt sich später heraus, daß dies GEORG VON ADLERHORST war - zur Treue verpflichtet zu sein. Zusammen mit TSCHITA VON ADLERHORST, die ebenfalls in den Harem Ibrahim Paschas verkauft wird, und derer sich Z. beschützend annimmt, wird sie vom Pascha mit auf eine Reise nach Tunis genommen. Dadurch scheitert eine Befreiung der beiden Frauen in Konstantinopel durch Hermann von Adlerhorst und PAUL NORMANN, der Tschita liebt. Beide folgen dem Pascha nach Tunis, können dort aber nur Tschita befreien. Z. erlangt ihre Freiheit erst nach einem Wüstenabenteuer bei den Beni Halaf durch OSKAR STEINBACH. Erst im Schlußkapitel des Romans nimmt Z. wieder am Romangeschehen teil. Sie lebt in Bad Wiesenstein im Hause des Ehepaares Tschita und Paul Normann. Als sie erfährt, daß Georg von Adlerhorst sich in Sibirien verlobt hat, steht Z.s Liebe zu Hermann von Adlerhorst nichts mehr im Wege. Zusammen mit Tschita muß sie sich am Schluß des Romans zum Schein von Ibrahim Pascha und FLORIN auf Schloß Grafenreuth in ein Verlies sperren lassen, was dazu dienen soll, rechtliche Handhabungen gegen die beiden Verbrecher zu erlangen. (DH-DH: 25, 45, 65, 72, 82, 202f, 206ff, 390, 775, 2377, 2381, 2531f)



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