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ERICH HEINEMANN

Die Arbeit der Karl-May-Gesellschaft




Am 24. April 1971 veranstaltete die Karl-May-Gesellschaft in Kassel ihre erste Mitgliederversammlung. Unter den mehr als 60 Anwesenden konnte der Vorsitzende, Prof. Dr. Claus Roxin, auch Vertreter der Presse und des Westdeutschen Rundfunks begrüßen. Die Veranstaltung, die den Charakter einer Arbeitstagung trug, wurde eingerahmt und geprägt von zwei, den Standpunkt der Gesellschaft zu Karl May wiedergebenden Vorträgen. Über Karl Mays frühen Roman »Waldröschen« sprach der Germanist Prof. Stolte (Hamburg), und »Vorläufige Anmerkungen zu den Straftaten Karl Mays« gab der Strafrechtslehrer Prof. Roxin (München). Beide Arbeiten sind im vorliegenden Jahrbuch abgedruckt.

Die bisherige Tätigkeit der Gesellschaft und ihrer Organe faßte Alfred Schneider in seinem lebendig vorgetragenen Geschäftsbericht zusammen. 1969/70 fanden 6 Vorstandssitzungen und eine gemeinsame Arbeitstagung des Vorstandes und des wissenschaftlichen Ausschusses statt. Als wichtiges Bindeglied zwischen den Mitgliedern erwiesen sich die vierteljährlich erscheinenden »Mitteilungen«. Sie sind schon jetzt, nicht zuletzt durch die darin wiedergegebenen Karl-May-Faksimiles, zu begehrten Sammelobjekten geworden.

Das Jahrbuch 1970 wurde in der Öffentlichkeit durchweg positiv aufgenommen. Die Presse würdigte insbesondere seinen wissenschaftlichen Charakter. Lebhaften Zuspruch fanden auch die von der Gesellschaft veranstalteten Reprint-Ausgaben von Karl-May-Zeitschriftendrucken. Sie werden gegen Selbstkostenpreis und nur an Mitglieder abgegeben. Innerhalb der Gesellschaft ist der »Aktionskreis Karl May« gegründet worden. Er will den Mitgliedern bei der Beschaffung unbearbeiteter May-Texte behilflich sein.


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Am Tag der Mitgliederversammlung zählte die Gesellschaft 313 Mitglieder, die sich auf 10 Nationen verteilen. Nach der Bundesrepublik wohnen die meisten Mitglieder in Österreich. Drei leben in den Vereinigten Staaten, darunter auch ein Großneffe Karl Mays. Der Anteil der Frauen beträgt etwa 10 %. Fast jeder Dritte ist Akademiker bzw. Student. Die Gesellschaft unterhält auch Kontakte zu May-Freunden in der DDR, in der Tschechoslowakei und in Rumänien.

Die Mitgliederversammlung beschloß einstimmig die vorgeschlagenen Satzungsänderungen, die eine Erweiterung des Vorstandes von 3 auf 5 Personen vorsehen, und wählte dann, ebenfalls einstimmig, in den Vorstand Prof. Dr. Claus Roxin (Vorsitzender), Hans Wollschläger (Stellvertreter), Prof. Dr. Heinz Stolte (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Erich Heinemann (Schriftführer) und Alfred Schneider (Geschäftsführer). Ursula Wardenga, Kurt Morawietz und Hartmut Kühne wurden in ihrem Amt als Kassenprüfer bestätigt. Dr. Ulrich Frhr. von Thüna und Kurt Morawietz verwalten weiterhin die Pressestelle.

Mit dem Ergebnis der bisher geleisteten Arbeit kann die Karl-May-Gesellschaft durchaus zufrieden sein. Die wichtigsten, für den ersten Abschnitt gesteckten Ziele sind erreicht. Das kam auch in den zahlreichen Berichten, die nach dem Kasseler Treffen in der Presse erschienen, zum Ausdruck. Die Karl-May-Gesellschaft will

Jeder, der sich für Karl May interessiert, ist herzlich eingeladen, mit der Karl-May-Gesellschaft e. V., 2000 Hamburg 72, Swebenbrunnen 8c, Tel. (04 11) 6 43 33 07 in Verbindung zu treten.


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