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ERICH HEINEMANN

Die Karl-May-Gesellschaft nimmt Kurs
auf das Jahr 1999
Karl Mays Geburtsstadt Hohenstein-Ernstthal
lädt zum 15. Kongreß ein. Report 1996



I

Das Berichtsjahr 1996, zwischen zwei Tagungsjahren gelegen, verlief im ganzen ruhig und gleichmäßig, aber dennoch in gewohnter Geschäftigkeit. Zu Beginn des Jahres, vom 9. bis 11. Februar, kamen Vorstand und Mitarbeiterkreis, insgesamt 38 Personen, zu einer Klausurtagung in Weinähr bei Nassau an der Lahn zusammen. Hier wurden wichtige Beschlüsse, die Zukunft der Karl-May-Gesellschaft (KMG) betreffend, gefaßt.

   Mit der Wahl des Tagungsortes folgten wir einem Vorschlag von Annelotte Pielenz, die in Nassau wohnt. Frau Pielenz, seit langem eine der rührigsten Mitarbeiterinnen, ist zumindest allen Spendern wohlbekannt, die sie als Spendenbeauftragte betreut und mit den ›Spendendank‹-Bildern versorgt, einem inzwischen sehr begehrten, mehrere Serien umfassenden Sammelobjekt.

   Den Teilnehmern des Treffens gefiel der kleine Ort am Ufer der Lahn, zwischen Taunus und Westerwald, berühmt durch den Freiherrn vom und zum Stein, der hier geboren ist. Manche reisten aus dem sehr entfernten Erzgebirge an, bei Winterkälte, Schnee und Glatteis. Trotz voller Tagesordnung fand man Zeit, das idyllisch gelegene Städtchen, das einst so bedeutende Leute wie Sophie von La Roche, die Brüder Humboldt, Goethe und Ernst Moritz Arndt anzog, zu besichtigen.

   Der mit sieben Mitgliedern vollzählig vertretene Vorstand beriet in einer gesonderten Sitzung am Vorabend der Klausurtagung Kernfragen, vor allem die Nachfolge jener drei Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes (Vorsitzender, Geschäftsführer und Schriftführer), die sich aus Altersgründen 1999 nicht mehr zur Wahl stellen wollen. Der Vorstand sah sich, Rückschau haltend, durch die 13. Mitgliederversammlung in Bad Segeberg (Oktober 1995) in seiner bisherigen Arbeit bestätigt.

   Nach § 6 der Satzung mußte er sich mit dem Antrag des Mitgliedes Hans D. Schenk auf Ausschluß des Mitgliedes Lothar Schmid, Karl-May-Verleger, befassen. Über den Antrag wurde ausführlich gesprochen. Alle sieben Vorstandsmitglieder lehnten ihn ab.


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   Die Nachfolgefrage wurde am folgenden Tag auch im Mitarbeiterkreis erörtert. Dabei zeichnete sich bereits eine erfolgversprechende Lösung für die Besetzung der Stellen des Geschäftsführers und des Schriftführers ab. Schwieriger ist es einstweilen noch, einen Nachfolger für das Amt des Vorsitzenden zu finden, doch sind auch hier Lösungen in Sicht. Unter den jüngeren Mitgliedern wächst die Bereitschaft, Aufgaben im organisatorischen und leitenden Bereich zu übernehmen.

   Die Mitgliederversammlung 1999, in der diese wichtigen personellen Entscheidungen anstehen, wird zum erstenmal in Hohenstein-Ernstthal, der Geburtsstadt Karl Mays, stattfinden. Die Einladung des Oberbürgermeisters Erich Homilius, nach Hohenstein-Ernstthal zu kommen, die Wolfgang Hallmann überreichte, wurde von den Anwesenden freudig begrüßt. Sie unterstreicht die Bedeutung dieses 15. Kongresses der Karl-May-Gesellschaft an der Schwelle des neuen Jahrtausends. 1999 begeht die KMG zugleich ihr 30-jähriges Bestehen.

   Auch die künftige Publikationsstrategie wurde in Nassau ausführlich beraten. Der Mitarbeiterkreis regte an, die drei Periodika: Jahrbücher, Mitteilungen und KMG-Nachrichten, in ihrer Konzeption und der Auswahl der Themen schärfer voneinander zu trennen. Einige Teilnehmer sprachen sich dafür aus, das Umfeld Karl Mays stärker zu berücksichtigen. Für ›kleinere‹ Forschungsbeiträge bleiben die Mitteilungen zuständig, über das ›Tagesgeschehen um Karl May‹ informieren die KMG-Nachrichten.

   Der Vorstand bestellte Ruprecht Gammler, der sich durch die Bereitstellung einiger Druckvorlagen um unsere bisherigen Reprints in besonderem Maße verdient gemacht hat, zum Reprintbeauftragten und übertrug ihm die Koordinierung dieses wichtigen Bereichs.

   Unsere jungen Mitarbeiter Ralf Schönbach und Frank Starrost führten ihr Internet-Projekt vor, das den Internet-Teilnehmern künftig die Möglichkeit gibt, Texte von und über Karl May und Informationen über die KMG abzurufen – ein vielversprechendes, zukunftsträchtiges Medium, das der Vorstand, beraten von Prof. Reinhold Wolff, unbedingt nutzen will.


II

Eine Sendung des Deutschlandfunks am 27. Mai 1996 sorgte unter einigen Mitgliedern für Aufregung. Dr. Andreas Graf, unser Mitglied und Mitarbeiter, hatte von drei Personen, die in der Karl-May-Szene einen Namen haben, nämlich Prof. Claus Roxin, René Wagner und Dr. Hans Wollschläger, die Meinung zu schwebenden Fragen (Karl-May-Stiftung, Bearbeitungen) eingeholt. Titel der Sendung: ›Neue Abenteuer um Karl May – Der Streit um Rechte und Nachlaß geht weiter‹.(1) Weil


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Lothar Schmid vom KMV nicht nach seiner Meinung gefragt worden war, lud der Sender ihn und Hans Wollschläger zu einem Gespräch ein, das am 25. September in der Sendereihe ›Zur Diskussion‹ ausgestrahlt wurde und an dem auch Prof. Christoph F. Lorenz teilnahm, ebenfalls Mitglied und Mitarbeiter der KMG, auch Mitarbeiter des KMV; Lothar Schmid machte geltend, daß der Verlag mit Zustimmung der Witwe Klara May in den 20er Jahren eine ›Rückbearbeitung‹ der von Münchmeyer verfälschten Texte Karl Mays vorgenommen habe. Wie auch andere Forscher glaubt Hans Wollschläger nicht daran, daß Münchmeyer die von May immer wieder behaupteten Fälschungen an seinen Texten begangen hat. Erwiesen sei dagegen, daß vor allem externe Verlagsmitarbeiter des KMV diese Romane bei ihrer Angliederung an die Gesammelten Werke bis zur Unkenntlichkeit verändert hätten.

   Dem nicht eingeweihten Hörer wird es schwer gefallen sein, die Problematik voll zu erfassen. Für ihn war es vermutlich auch weniger ein Streitgespräch, als das es angekündigt war, sondern eine Diskussion um akademische Standpunkte.

   Um die Beziehungen zwischen KMG und Karl-May-Verlag ging es in einem Schriftwechsel, den Erwin Müller als Geschäftsführer der KMG und Lothar Schmid 1996 miteinander führten.(2) Um diese Beziehungen steht es seit einiger Zeit nicht zum besten. Daran sind verschiedene Umstände schuld, die Verärgerungen auf der einen wie der anderen Seite ausgelöst haben. Vielleicht bietet die Tagung in Erlangen (1997) Gelegenheit, etwas für die Verbesserung der Beziehungen zu tun.

*

Die KMG-Nachrichten dienten im abgelaufenen Jahr wiederholt als Austragungsort von Meinungsverschiedenheiten. Wenn sie sich abspielen wie der Briefwechsel zwischen dem Vorsitzenden und Klaus Eggert, Stuttgart,(3) nämlich im Geiste gegenseitiger Achtung und um Verständigung bemüht, ist dagegen gewiß nichts einzuwenden. Uns bekümmert es aber, wenn sie in persönliche Angriffe und Schmähungen ausarten. Die meisten Mitglieder möchten damit nicht mehr konfrontiert werden. Die Redaktion wird daher ins Persönliche ausufernde Auseinandersetzungen nicht mehr abdrucken und nur noch sachliche Beiträge annehmen. Leserbriefe sollen weiterhin erscheinen, allerdings behält die Redaktion sich die Nichtveröffentlichung einzelner Briefe oder deren Kürzung vor.


III

Neuer Pressebeauftragter ist Dietrich Schober, München. Die stetig anwachsende Organisationsarbeit machte es erforderlich, den Geschäfts-


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führer von der Öffentlichkeitsarbeit zu entlasten. Mit Herrn Schober, Mitarbeiter beim Bayerischen Fernsehen, hat die KMG einen kompetenten Medienfachmann gewonnen.

   Verschiedene unveröffentlichte Schriften über Karl May – Dissertationen, Diplom-, Magister- und Examensarbeiten und ungedruckte Manuskripte – stehen den Mitgliedern über den Leihverkehr zur Verfügung. Lange Zeit hat Karl Serden, Herausgeber der Materialienbände, diesen Leihverkehr abgewickelt. Nunmehr lösen ihn Heike und Reiner Pütz, Am Kelter 48, 53572 Unkel, ab.

   Die schon seit 1972 erscheinende Reihe der Sonderhefte (sie soll mit den laufenden Nummern der ›Mitteilungen‹ Schritt halten, sie nicht überholen) bringt Beiträge zu Spezialthemen der Karl-May-Forschung. Um noch mehr Interesse an dieser vielseitigen Publikationsreihe zu wecken, stellt Prof. Dr. Christoph F. Lorenz als Werbebeauftragter alle neu herauskommenden Sonderhefte in einer ständigen Rubrik der KMG-Nachrichten vor.

   Neuerdings erscheint auch eine ›Juristische Schriftenreihe der Karl-May-Gesellschaft‹, die Jürgen Seul herausgibt. In ihr sollen die noch erhaltenen Prozeßakten Karl Mays aufgearbeitet werden. Der 1. Band enthält die Akte ›Karl May ./. Emil Horn‹ (Redakteur des Hohenstein-Ernstthaler Anzeigers) als Faksimile und Umschrift mit einem umfangreichen Kommentar Jürgen Seuls und den zum Rechtsstreit gehörenden Zeitungsartikeln.

   Unter den Titelbildern der im Berichtsjahr erschienenen Mitteilungshefte fallen dem Chronisten besonders auf die Exlibris-Radierung ›Kara Ben Nemsi‹ von Jens Rusch, einem Schüler des bekannten Hildesheimer Künstlers Eberhard Schlotter, und Klaus Dills Szenenbild ›Karl May besucht Sascha Schneider in dessen Dresdner Atelier‹ (Nr. 107 und 108).

   Das von Bernhard Kosciuszko herausgegebene ›Große Karl-May-Figurenlexikon‹ (796 S.) erreichte schon nach wenigen Jahren eine erweiterte und korrigierte zweite Auflage.

   Das Jahrbuch 1996 ist besonders umfangreich geworden, mit 437 Seiten wird es nur von dem Jahrbuch 1988, das 448 Seiten umfaßt, übertroffen. Auf der Buchmesse in Frankfurt sind die Jahrbücher durch den Hansa-Verlag seit 25 Jahren ständig vertreten. Unser Senior, Heinz W. Hass, der die Reihe in seinem Verlag begründete, beging am 10. Oktober, zur Messezeit, seinen 85. Geburtstag.

   An KMG-Veröffentlichungen erschienen 1996 (Fortsetzung der Liste aus dem Jahrbuch 1996, S. 427f.):


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Sonderhefte

Nr. 107 Wolfgang Sämmer/Volker Griese: Der Fall Ruseler.
Ein Kapitel aus dem Leben Karl Mays
1996, 42 S.

Nr. 108 Till Hiddemann: ›Winnetou‹ und ›Der letzte der Mohikaner‹.
Das Indianerbild bei James Fenimore Cooper und Karl May.
1996, 46 S.

Nr. 109 Klaus Ludwig: Biographisches in Karl Mays ›Waldröschen‹
1996, 58 S.


Reprintausgaben

Karl May: Der Beobachter an der Elbe. 2. Jg. (1875). Einleitung Christoph F. Lorenz
1996, 352 S.
Der Reprint enthält die May-Erzählungen ›Wanda‹ und ›Der Gitano‹, den Roman ›Der Goldmacher‹ von Otto Freitag sowie eine umfangreiche Auswahl weiterer Texte aus dem teilweise von Karl May redigierten Jahrgang.


Materialien zur Karl-May-Forschung

Bd. 18 Hedwig Pauler: Deutscher Herzen Liederkranz. Lieder und Gedichte im Werk Karl Mays
Frontispiz Carl-Heinz Dömken
1996, 267 S.
Die drei Sonderhefte ›Deutscher Herzen Liederkranz‹ Nr. 41, 60 und 99 wurden zusammengefaßt und ergänzt.

Bd. 19 Ralf Harder: Karl May und seine Münchmeyer-Romane. Eine Analyse zu Autorschaft und Datierung
Frontispiz Carl-Heinz Dömken
1996, 260 S.
Seine jahrelange Arbeit über Karl Mays Münchmeyer-Romane hat Ralf Harder abgeschlossen; sie ist Anfang 1997 erschienen. »Harder machte sich seine Untersuchungen nicht leicht, gerade auch, weil sie seine ursprüngliche Meinung über den Haufen warfen. Ihr Ergebnis: Es gibt in den Münchmeyer-Romanen Mays keine Interpolationen von fremder Hand; niemand hat sie ›unsittlich‹ aufgepeppt.«(4)


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Sonstiges

Volker Griese (Hrsg.): Karl-May-Autographika Heft 2. Materialien aus dem Autographenarchiv der Karl-May-Gesellschaft
1996, 40 S.

Volker Griese (Hrsg.): Karl-May-Autographika Heft 3. Materialien aus dem Autographenarchiv der Karl-May-Gesellschaft
1996, 53 S.

Jürgen Seul: Karl May ./. Emil Horn. Juristische Schriftenreihe. Hrsg. von Jürgen Seul. Bd. 1 (s. o.)
1996, 66 S.


IV

›Die Karl-May-Szene in Deutschland‹ hat Erwin Müller anschaulich und informationsreich beschrieben.(5) Der Leser kann sich schnell ein Bild verschaffen von dem, was zu Karl May geboten wird, wobei die Freundeskreise und Vereine um Karl May ebenso dargestellt werden wie die KMG, das Karl-May-Haus wie das Karl-May-Museum, Stiftung, Verlag, Historisch-kritische Ausgabe, Archive, Freilichtspiele und Veranstaltungen. Alles von und über Karl May, »dessen Faszination bis heute ungebrochen ist«.(6)

   Zur Sicherung biographischer Dokumente, die nicht nur das Leben, sondern auch das Werk Karl Mays betreffen, unterhält die KMG seit geraumer Zeit ein Autographenarchiv (s. o.), das Handschriftenkopien von Karl, Emma und Klara May (bis 1912) sammelt (Anschrift: Volker Griese, Bahnhofstr. 32, 24601 Wankendorf).

   Dieses Archiv ist wichtig, da es auch viele in Privathand verstreute, oft unscheinbar wirkende Stücke zusammenführt und dadurch der Forschung zugänglich macht. Es sei hier die dringliche Bitte an alle Mitglieder wiederholt, in ihrem Besitz befindliche Autographen dem Archiv als Kopie zur Verfügung zu stellen. Die Forschung ist auf diese Dokumente angewiesen.

   Ende 1996 hat Volker Griese bereits das 3. Heft der ›Karl-May-Autographika‹ herausgegeben.

   Ferner ist ein Zeitungsarchiv (Anschrift: Wolfgang Sämmer, Zweierweg 52, 97074 Würzburg) im Aufbau. Alle Zeitungsartikel von und über Karl May – zunächst bis 1912 – sollen darin gesammelt, erfaßt und ausgewertet werden. Auch hier die dringende Bitte an die Mitglieder, dem Archiv Kopien aus den privaten Beständen in Kopie zuzusenden, um die teure und arbeitsaufwendige Beschaffung bei den Bibliotheken zu sparen.

   In den ›Mitteilungen‹ erfahren wir durch Hans Grunert, Kustos des


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Karl-May-Museums Radebeul, was es Neues von dort zu berichten gibt – über Ausbau, Einrichtung, über persönliche Gegenstände Karl Mays, so beispielsweise, wie Winnetous und Old Shatterhands Rappen zu ihrem Namen kamen und wo sich in der Villa ›Shatterhand‹ in den ersten Jahren die Bibliothek – bisher umstritten – befand.

   Auf dem Programm des Karl-May-Hauses Hohenstein-Ernstthal standen in der Zeit zwischen Mays Geburts- und Todestag (25. Februar und 30. März) die Themen ›Der Geist des Llano Estacado‹ und ›Jonas Vadeikis – der erste litauische Karl-May-Übersetzer‹.

   Die große Sonderausstellung des Jahres aber fand vom 5. bis 14. Juli im Saale des Gasthauses ›Stadt Chemnitz‹ statt und zeigte ›Karl May im Spiegel der Briefmarke‹. Das weit aufgefächerte Thema bot nicht nur einen Anreiz für eingefleischte Karl-May-Anhänger, sondern auch für die meisten Philatelisten.

   Das Karl-May-Haus konnte 14 der etwa 180 auf Karl May bezogenen Objekte des ehemaligen Heimatmuseums, die als verschollen galten, zurückgewinnen. Wie der Leiter André Neubert mitteilte, sollen die wiedergefundenen Stücke ab 25. Februar 1997, Karl Mays 155. Geburtstag, ausgestellt werden.

   Im März zeigte das Karl-May-Museum Radebeul die Sonderausstellung ›Karl-May-Spielstätten in Deutschland‹ aus der Sammlung von Sigrid Bensemann, Braunschweig. Die Landesbühnen Sachsen führten in ihrem Stammhaus Radebeul im April ›Das Waldröschen oder Die Verfolgung rund um die Erde‹ auf – nach der Bühnenfassung von Götz Loepelmann und Astrid Windorf. In Bad Segeberg war vom 22. Juni bis 25. August ›Winnetou und der Scout‹ zu sehen, in Rathen ›Old Surehand‹ vom 16. Mai bis 8. September und in Elspe vom 1. Juni bis 8. September ›Der Schatz im Silbersee‹ – um nur die wichtigsten Spielorte zu nennen.

In den ›Tegeler Seeterrassen‹ in Berlin fand vom 26. bis 28. Juli das ›Karl-May-Fest `96‹ statt. Dieses Festival, initiiert von unseren Mitgliedern Michael Petzel, Jürgen Wehnert und Thomas Winkler, ist inzwischen eine feste Einrichtung geworden.

   Über die zahlreichen Aktivitäten der Karl-May-Freundeskreise, die es in Radebeul, Hohenstein-Ernstthal, Leipzig, Cottbus, Hoyerswerda, in Berlin, im Ruhrgebiet, im Rheinland, zwischen Rhein und Neckar, in der Schweiz, in Österreich gibt, berichten fortlaufend die KMG-Nachrichten. Einzelne Kreise geben auch eigene Publikationen heraus, so ›Karl May & Co.‹ und ›Karl May in Leipzig‹.


V

Auch im Jahr 1996 hielt der Zugang neuer Mitglieder stetig an. Allerdings verloren wir auch eine größere Zahl von Mitgliedern. Es waren


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mehrere Todesfälle zu beklagen, einige Mitglieder meldeten sich ab; merklich höher als sonst aber war die Zahl derjenigen, die ihre Beiträge nicht zahlten bzw. unbekannt verzogen, so daß ihre Mitgliedschaft gelöscht werden mußte. Eine genauere Übersicht über den Mitgliederbestand ist immer erst nach dem 31. Dezember möglich. Am 31. Januar 1997 wies die Statistik 1823 Mitglieder aus. Um das angestrebte Ziel von 2000 Mitgliedern bis zum Jahr 2000 zu erreichen, müßten nach einer Berechnung unseres Geschäftsführers Erwin Müller 1997/98/99, einen jährlichen Verlust von 50 Mitgliedern einkalkuliert, jeweils etwa 100 neue Mitglieder hinzugewonnen werden.

   Der Chronist möchte seinen Jahresbericht schließen mit einem Wort, das er bei Hans Wollschläger las und das wohl die Erfahrung vieler Karl-May-Leser bestätigt: »Mays Bücher haben uns alle mit ihren listigen Strategien erstmals ins Lesen und Denken gezogen (...), aber sie haben uns keineswegs bei sich behalten, sondern weitergetrieben ins weitere, ›höhere‹ Lesen und Denken, und die Kraft, mit der das geschah, ist eine Qualität der Bücher selbst.«(7)



1 Der Autor der Sendung, Andreas Graf, stellt klar, daß es sich nicht um eine Live-Sendung handelte, sondern um eine Kombination von Ausschnitten aus Interviews, Zitaten und Autortext (vgl. KMG-Nachrichten Nr. 110, Dez. 1996, S. 50). Herr Graf nahm die Sendung als freier Autor, nicht als Mitarbeiter der KMG auf.

2 Die neun Briefe sind im vollen Wortlaut – mit Zustimmung von Herrn Lothar Schmid – abgedruckt in den KMG-Nachrichten Nr. 110, Dez. 1996), S. 8-12.

3 Vgl. Klaus Eggert: Das unbändige Verlangen. Offener Brief an den Vorsitzenden der KMG. In: KMG-Nachrichten Nr. 108 (Juni 1996), S. 7-11, und Ders.: Nicht befriedigend. In: KMG-Nachrichten Nr. 109 (Sept. 1996) S. 4, Roxin, ebd. 2, S. 5-8.

4 Ernst Seybold: Zu Mays ›Münchmeyer-Romanen‹. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 110/1996, S. 62

5 Erwin Müller: Die Karl-May-Szene in Deutschland. Ein Überblick. In: KMG-Nachrichten Nr. 108 (Juni 1996), S. 16-19

6 Ebd., S. 19

7 Hans Wollschläger: Menschheitsprobleme im Singular. Zweites Gespräch, das Gunter A. Ösler mit den Herausgebern Hans Wollschläger und Hermann Wiedenroth über den Fortgang der Historisch-kritischen Werkausgabe Karl Mays im Bücherhaus Bargfeld führte. In: die horen. 40. Jg. (1995). Nr. 178, S. 116f.

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Für die Hilfe beim Korrekturlesen dieses Jahrbuches danken wir Heike und Reiner Pütz (Unkel)

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Erfolgreiche Werber neuer Mitglieder im Jahre 1996:

Reinhard Aigner (München), Ekkehard Bartsch (Bad Segeberg), Thomas Bauer (Remscheid), Hubert Dörrenbächer (Sulzbach), Shaker El-Rifai (Bonn), Manfred Ettl (Leutenbach), Egon Felgner (Gera), Ekkehard Fröde (Hohenstein-Ernstthal), Thomas Grafenberg (Berlin), Heike Graupner (Hohenstein-Ernstthal), Hans Grunert (Dresden), Pe-


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ter Hofmann (Hannover), Günther Jährig (Teltow), Hans-Werner Jürgensen (Kiel), Ralf Kahlke (Weimar), Karl-May-Verlag (Bamberg), Reinhard Künzl (Nittendorf), Hans Langsteiner (Wien/A), Erwin Müller (Föhren), André Neubert (Hohenstein-Ernstthal), Uwe Richter (Freudenberg), Claus Roxin (Stockdorf), Bernhard Ruhnau (Reichelsheim), Ralf Schleicher (Ettlingen), Claus Schliebener (Straßlach-Dingharting), Ralf Schönbach (Köln), Walter Schönthal (Stutensee), Karl Serden, (Ubstadt-Weiher), Frank Starrost (Kiel), Jörg Tenckhoff (Augsburg), René Wagner (Mobschatz), Hermann Wiedenroth (Eldingen), Bruno Wigger (Stans/CH).

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100 DM und mehr spendeten 1996:

Arnold Aerdken (Ravensburg), Bernd Arlinghaus (Dortmund), Lutz Backes (Ladenburg), Hans-George Bähr (Hamburg), Ekkehard Bartsch (Bad Segeberg), Hans-Michael Baumgartner (Berg), Erich Berchem (St. Ingbert), Hans Biesenbach (Herborn), Wolfgang Böcker (Recklinghausen), Sabine Böhm (Norderstedt), Wilhelm Borgwardt (Berlin), Engelbert Botschen (Detmold), Josef Brachmann (Tholey), Klaus-Werner Bungert (Limburg), Adelheid Caspari-Wichler (Swisttal), Linny Claudius (Hamburg), Rainer Clodius (Hannover), Rolf Cromm (Kürten), Detlev Czernotzki (Hamburg), Joachim Dahlmann (Witten), Hans Dorfmann (Springe), Manfred Dreger (Herzberg), Rainer Dröge (Bad Rappenau), Irmgart Ebert (Berlin), Karlheinz Eckardt (Benningen), Harald Eggebrecht (München), Klaus Eggers (Köln), Klaus Eggert (Stuttgart), Johannes Ehmann (Mannheim), Roman Engesser (Stuttgart), Alfred E. Esslinger (Nagold), Walter K. Fassmann (Salt Lake City/USA), Rosemarie Feldmeier (Kaufbeuren), Matthias Feuser (Ratingen), Paul Friedrich (Darmstadt), Werner Fröhlich (Hamburg), Detlef Fuchs (Berlin), Bernhard Giering (Berlin), Dieter Gräfe (Tuchenbach), Thomas Grafenberg (Berlin), Volker Griese (Wankendorf), Dietrich Große (Siegen), Wolfgang Grunsky (Bielefeld), Josef Gulden (Grafrath), Gabriele Haefs (Hamburg), Hanswilhelm Haefs (Atzerath/B), Klaus Hänel (Hamburg), Wolfgang Hammer (Hildesheim), Norbert Haseloff (Wittenberg), Erich Heinemann (Hildesheim), Elisabeth Helm (Kronshagen), Heinz-Dieter Heuer (Neuenhaus), Hans Höber (Solingen), Gerhard Hoffstätter (München), Jürgen Holthoff (Overath), Volker Huber (Offenbach), Walther Ilmer (Bonn), Hans Ingenhoven (Düsseldorf), Rainer Jork (Radebeul), Norbert Karrenbauer (Schwalbach), Gudrun Keindorf (Bovenden), Günter Kern (Delmenhorst), Josefine Keuten (Simmerath), W. T. Klaren (Amersfoort/NL), Konrad Klaws (Marloffstein), Hans Hugo Klein (Pfinztal), Hanns H. Kluck (Winsen), Bettina Knopf (Bad Soden), Reinhard Köberle (Kempten), Jürgen Köhlert (Hamburg), Harald König (Bonn), Bernhard Kosciuszko (Köln), Martin Krammig (Berlin), Günter Krause (Werl), Karl-Heinz Laaser (Bad Schwartau), Michael Landgraf (Berlin), Walter Jörg Langbein (Lügde), Uwe Leyer (Neu Darchau), Heinz Lieber (Bergisch Gladbach), Dieter Lindner (Annaberg-Buchholz), Kurt Löffel-Pauli (Stockdorf), Martin Lowsky (Kiel), Klaus Ludwig (Dresden), Gerhard Lutzer (Neumünster), Ewald Maack (Celle), Dieter Mantz (Krummhörn), Günter Marquardt (Berlin), Jörg Maske (Reutlingen), Lorenzo Mateo de la Encarnacion (Valencia/E), Horst Mayerhofer (Passau), Wolfgang Mechler (Mudau), Heinz Mees (Wiesbaden), Rolf Mehring (Köln), Herbert Meier (Hemmingen), Hans Norbert Meister (Arnsberg), Klaus Metzmacher (Stuttgart), Harald Mischnick (Kronberg), Mischa Mleinek (Baden-Baden), Horst Müggenburg (Mönchengladbach), Günter Mühlbrant (Plauen), Edgar Müller (Leipzig), Erwin Müller (Föhren), Bettina Müller-Bollmann (Hamburg), Ulrike Müller-Haarmann (Bonn), Erna Münch (Nassau), Andreas Mundt (Crailsheim), Friedhelm Munzel (Dortmund), Peter Nest (Saarbrücken), Gerhard Neumann (München), Jürgen Nordmann (Neustadt), Bernhard Nuss (Bremerhaven), Andrea Orth (St. Wendel), Wilfried Ott (Offenbach), Edith Paintner (München), Hedwig und Klaus Pauler (Ebermannstadt), Helmut Paulsen (Rödermark), Annelotte Pielenz (Nassau), Heinrich Plaschke (Bonn), Ulrich Plath (Neustadt), Michael Platzer (Buchholz), Winfried Rabenstein (Frankfurt a. M.), Harald Rentsch (Kiel), Uwe Richter (Freudenberg), Claus Roxin (Stockdorf), Uwe Roxin (Wedel), Bernhard Ruhnau (Reichelsheim), Friedrich W. Rüther (Lünen), Wolfgang Sämmer (Würz-


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burg), Peter Schade (Hamburg), Volker Schanz-Biesgen (Mannheim), Claus Schliebener (Straßlach-Dingharting), Helmut Schmiedt (Köln), Thomas Schmitt (Imsweiler), Margot Schneider (Hamburg), Reiner Schneider (Berlin), Wieland Schnürch (München), Marie-Luise Schrader (Wiesbaden), Winfried Schreblowski (Wohltorf), Burkhard Schultze-Berndt (Köln), Reinhard Seidler (Cottbus), Sigrid Seltmann (Berlin), Karl Serden (Ubstadt-Weiher), Ernst Seybold (Herzogenaurach), Günter Sieweke (Detmold), Karl-Eugen Spreng (Hemer), Heinz Dieter Stodolkowitz (Celle), Helmut Styra (Köln), Wolfgang Szymik (Essen), Helmut Thiede (Wolmirstedt), Cornelia Thust (Erfurt), Anja Tschakert (Pegnitz), Josef Veit (Forst), Karin Vollrodt (Hannover), Thomas Vormbaum (Hagen), Erich Weigel (Eisenach), Andreas Wendt (Mörlenbach), Hans-Georg Westermann (Dortmund), Gregor Wiel (Langenfeld), Herbert Wieser (München), Klara Wilke (Berlin), Hanspeter Wohlschlegel (Bremen), Winfried Wolf (Celle), Joachim Wüstmann (Lüneburg), Stefan Wunderlich (Eichenau), Sabine Wussow (Fürstenau)

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Die Karl-May-Gesellschaft dankt allen Genannten.

Auskünfte über die Karl-May-Gesellschaft
erteilt der Geschäftsführer
Erwin Müller
Eitzenbachstr. 22
54343 Föhren


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