//195//

Franz Kandolf

Kara Ben Nemsi auf den Spuren Layards

Ein Blick in die Werkstätte eines Schriftstellers


Zu den spannendsten und in ethnographischer wie kulturgeschichtlicher Hinsicht interessantesten Romanen Karl Mays gehören unbestreitbar die ersten beiden Bände der 'Gesammelten Werke', die den Leser nach Mesopotamien und in die kurdischen Berge führen. Die Schilderung der dortigen Zustande wirkt so ursprünglich und unmittelbar, daß der Leser sich kaum von der Illusion frei machen kann, daß all die mannigfaltigen Erlebnisse auf Selbstgeschautem und Selbsterlebtem beruhen. Und doch sind sie alle freie Dichtung und Erfindung. May ist wahrscheinlich erst im Jahre 1899 in jene Gegenden gekommen und auch da hat er die kurdischen Berge nur von weitem gesehen.

   Woraus hat nun der Dichter die Fülle sprachlichen, geographischen und völkerkundlichen Materials geschöpft? Seine Bibliothek, die nicht weniger als 20 Werke über jene Gegenden enthält, könnte darüber Aufschluß geben. Unter diesen Reisewerken befindet sich beispielsweise eines, das May für die zweite Hälfte des ersten Bandes und für den ganzen zweiten Band besonders zur Vorlage diente.

   In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts weilte ein englischer Reisender, Austen Henry Layard (sprich: Leard), mehrere Jahre hindurch in jenen Gegenden. Der Zweck dieses Aufenthaltes war ein archäologischer: Layard leitete die Ausgrabungen in den Ruinenstätten von Ninive und Babylon. Dabei machte er weite Ausflüge ins Innere des Landes zu den Araber- und Kurdenstämmen. Die ersten Ergebnisse dieser Reisen und Ausgrabungen veröffentlichte er in dem Aufsehen erregenden zweibändigen Werk: Niniveh and its remains, London 1849, das in kurzer Zeit drei Auflagen erlebte. Eine deutsche Übersetzung besorgte Dr. Meißner unter dem Titel: Ninive und seine Ueberreste, nebst einem Berichte über einen Besuch bei den chaldäischen Christen in Kurdistan und den Jezidi oder Teufelsanbetern, Leipzig 1850. Diese Übersetzung ist es nun, die May vor allem als Quelle für Durch die Wüste und Durchs wilde Kurdistan diente. Und es mag nicht uninteressant erscheinen, die Zusammenhänge zwischen dem Werk Layards und Mays Schöpfung aufzudecken. Wir



Von der Internet-Redaktion wurden folgende Ergänzungen vorgenommen:
Probleme bei der Darstellung von diakritischen Zeichen wurden zunächst dadurch gelöst, daß sie vor den Buchstaben gesetzt wurden, sofern es nicht anders möglich war. Außerdem wurden dann beide Zeichen fett und in [ ] gesetzt. Wenn also ein Sonderzeichen und ein Buchstabe in [] und fett gesetzt sind, sind sie als ein Zeichen zu lesen.
Druckfehler wurden gegenüber der gedruckten Fassung korrigiert, indem der korrigierte Text in [ ] hinzugefügt wurde mit der zusätzlichen Kennzeichnung "IR", so dass man sowohl die Originalfassung der gedruckten Version sieht als auch die Korrektur. Bei einem getrennten Wort am Ende einer Seite wurde das Wort ohne Trennung auf der nächsten Seite auch in [ ] hinzugefügt.


//196//

werden sehen, daß May jenes Werk nicht nur als Quelle für ethnographische und geographische Schilderungen benützte, sondern daß er auch aus ihm Motive und Anregungen für seine abenteuerreiche Handlung schöpfte.

   Sind die Personen und Ereignisse, von denen wir in Band I und II lesen, Wahrheit oder Dichtung? - Layards Reise fällt in das Jahr 1846, während man sich die Erlebnisse Kara Ben Nemsis in Mesopotamien und Kurdistan aus verschiedenen Gründen, deren Aufzählung im nächsten Jahrbuch erfolgen wird*, im Jahr 1871 zu denken hat. Man kann also, da May ja diese Erzählungen nicht auf Grund eigener Anschauung, sondern eines eingehenden Quellenstudiums geschrieben hat, bei der Beantwortung obiger Frage in der Hauptsache nicht von absoluter, sondern nur von relativer Wahrheit sprechen. Erstere Bezeichnung verdienen vor allem die in den Text und in den Dialog sehr geschickt eingeflochtenen Bemerkungen geographischer, geschichtlicher und ethnographischer Natur. Wahr ist die Schilderung der religiösen Zustände bei den Teufelsanbetern und den chaldäischen Christen, die zu studieren Layard auf seinen Ausflügen reichlich Gelegenheit hatte, und deren Beschreibung von May, manchmal sogar wörtlich, in seine Erzählung herübergenommen wurde. - Wahr ist die Erzählung des Bei der Dschesidi (siehe Ges. Werke I, 555, 556) von ihrer Verfolgung und Vernichtung im Sindschar, die tatsächlich der damalige Gouverneur von Mossul, Mohammed Pascha, auf dem Gewissen hat. - Wahr ist das grauenhafte Blutbad, das Beder Khan Bei, Abd el Summit Bei und Nur Ullah Bei unter den Nestorianern anrichteten (II, 157 u.a.). Es hat sich tatsächlich, genau so wie May schildert, im Jahr 1843 ereignet. - Wahr ist die Geschichte von Scheik Sofuks Verrat, mit deren Kenntnis Kara Ben Nemsi den anfangs ungastlichen Mohammed Emin verblüffte (I, 342). May hat die Episode, die sich 1847 abspielte, wörtlich Layards Werk entnommen. - Wahr sind namentlich die topographischen Angaben Mays. Layard hat seinem Buch eine sehr genaue Karte beigegeben, die May ausgiebig benützte. Wenn sie auch auf Grund der damaligen geographischen Kenntnisse angefertigt und jetzt natürlich längst überholt ist, so gewährt es doch kein geringes Vergnügen, der Spur Kara Ben Nemsis Schritt für Schritt an Hand dieser Karte folgen zu kön-


*Franz Kandolf: Die Handlungszeit der May-Erzählungen. In: KMJb 1923, S. 238-258.


//197//

nen [können]. May läßt nämlich seine Helden ganz die gleiche Route nehmen, die Layard in Kurdistan einschlug - von Mossul über Baadri nach Scheik Adi, wo er am großen Fest ihres Heiligen teilnehmen durfte, von hier nach der ganz heruntergekommenen Festung Amadijah mit ihren zerlumpten Arnauten, dann über das Schloß Gumri des Abd el Summit Bei nach Lizan und Schohrd. Jedes von Kara Ben Nemsi besuchte Dorf, jeder Hügelzug, jeder Flußlauf ist auf der Karte Layards eingezeichnet, während die dazu gehörige topographische Beschreibung im Text zu finden ist. Ja, Mays Genauigkeit erstreckt sich sogar auf Kleinigkeiten: Es mag den Leser interessieren, zu erfahren, daß die in Bd. II, 512 erwähnte Zabbrücke bei Lizan zu Layards Zeit wirklich existierte. In seinem Werk befindet sich eine Abbildung dieses wackligen Bauwerks. Das Gesagte genügt zum Beweis, daß die örtlichen Angaben Mays genau der Tatsache entsprechen.

   Der gleiche Grad absoluter Wahrheit kommt freilich den bei May auftretenden Personen nicht mehr zu. May hat sie frei ersonnen, wenn auch in Anlehnung an sein Vorbild Layard. Dieser mußte sich natürlich, der Ausgrabungen wegen, mit den angrenzenden Araberstämmen auf guten Fuß stellen. Zu diesem Zweck befreundete er sich mit den Scheiks der Abu Salman- und Dscheburaraber. Einer ihrer Scheiks hieß Mohammed Emin. Mit ihm verkehrte Layard sehr viel, und ich bin überzeugt, daß May von diesem Scheik für den obersten Anführer der Haddedihn, die übrigens im Buche Layards nur ganz flüchtig gestreift werden, den Namen entlehnte. Auch die wunderbar schnelle Schimmelstute, die nach May (I, 359) Mohammed Emin gehörte, war in Wirklichkeit Eigentum Sofuks und hieß Kublah. Und Layard ließ sich von seinem Mohammed Emin erzählen, er habe Sofuk auf ihrem Rücken den wilden Esel des Sindschar matt jagen sehen (bei May I, 359). Für sie würde Sofuk seinen ganzen Reichtum und selbst Amscha (seine Lieblingsfrau) hingegeben haben. Auch die Beschreibung, die May vom Harem Mohammed Emins gibt (I, 347), stammt fast wörtlich aus Layards Schilderung vom Frauenzelt Sofuks und seinen Bewohnerinnen.

   In Mossul angekommen, hat Kara Ben Nemsi eine köstliche Audienz beim Pascha. May nennt seinen Namen nicht. Kann es auch nicht, weil er selbst nicht wußte, wer 1871 Gouverneur von Mossul war. Aber wer Layard gelesen hat, der weiß, daß der 'liebenswürdige' Mutessarif Mays ein getreues Konterfei Mohammed Paschas ist, den Layard besuchte. Die drastische Be-


//198//

schreibung [Beschreibung] durch Halef (I, 505) paßt genau auf ihn. Wir lesen bei Layard von seiner Instruktion an die Arnauten: "Geht, zerstreuet, mordet, aber bringt mir Geld!", und wir erfahren von dem Dishpa-rassi, der famosen Zahnabnützungssteuer, die der Pascha dafür erhob, daß er sich herbeiließ, von seinen Untergebenen Lebensmittel (NB. unentgeltlich!) anzunehmen.

   Wir betreten mit Kara Ben Nemsi das Gebiet der Dschesidi und treffen auf Mir Scheik Khan, das geistliche Oberhaupt der Teufelsanbeter, in dem uns May ein ziemlich genaues Abbild von Layards Scheik Nasr zeichnet. Das weltliche Oberhaupt dagegen, Ali Bei, könnte ganz gut historisch sein, denn Layard erzählt, daß während seiner Anwesenheit in Baadri Hussein Bei ein Stammhalter geboren wurde, und daß er, vom glücklichen Vater darum gebeten, dem Kind den Namen Ali gab. Es ist leicht ersichtlich, daß May, indem er den jungen Bei der Dschesidi den Namen Ali führen läßt, diesen Umstand benützte. Im übrigen schildert er das Äußere des jungen Mannes (I, 552) fast in denselben Worten wie es Layard mit dem Vater des Kindes getan.

   Das gleiche ist der Fall bei dem jungen Bei von Gumri, dem Sohn des berüchtigten Abd el Summit Bei. Sein Name wird uns zwar nicht genannt, wohl, weil auch Layard nichts von Kindern dieses Kurdenhäuptlings berichtet. Aber er beschreibt das Äußere des Sohnes, der uns übrigens nicht unsympathisch ist, fast in denselben Worten (II, 426), wie Layard den Vater.

   Bleibt der Mutesselim von Amadijah! Bei Layard ist dieser Herr ein alter, fieberkranker Mann, der unser Mitleid erregt, bei May dagegen ein Blutsauger. Eine Ähnlichkeit zwischen beiden ist nur darin zu finden, daß May vom Mutesselim Layards den Zug entlehnt, daß unter ihm "die Vermögenssteuer fast nichts mehr einbringt" (II, 199).

   Wenn den bisher genannten Personen eine gewisse, allerdings relative Wahrheit zukommt, so kann das von den übrigen handelnden Figuren nicht gesagt werden. Die einzigartige Gestalt Hadschi Halef Omars sowie Amad el Ghandur sind sicher, Pir Kamek, der Mir Alai Omar Amed und der Makredsch von Mossul wahrscheinlich von May frei erdichtet. Der originelle Lord David Lindsay ist ebenfalls Erfindung. Wie May auf ihn kam, läßt sich leicht erklären, wenn man bedenkt, daß drei Viertel von Layards Werk von den Ausgrabungen bei Kujjundschik und Nimrud handelt. Der Gedanke, eine Karikatur Layards in einem spleenigen Engländer zu schaffen, der die fixe Idee hat, einen


//199//

'Fowlingbull' zu finden und dem britischen Museum in London zu schicken, lag daher sehr nahe. - Ob Marah Durimeh eine bloße Phantasiegestalt des Dichters ist, kann jetzt noch nicht entschieden werden. Jedenfalls findet sich bei Layard kein Beleg für sie. Möglicherweise enthielt aber ein anderes Reisewerk einen Hinweis auf diese geheimnisvolle Persönlichkeit. Die Lösung dieses Problems ist in der Bibliothek Mays zu suchen.

   Kommen wir zur eigentlichen Handlung. Von ihr müssen wir sagen, daß sie von Anfang bis Ende der Phantasie des Dichters entsprungen ist. Das gilt sowohl von der Schlacht im Tal der Stufen, als auch vom Kampf der Dschesidi in Scheik Adi und von der versuchten, aber durch Marah Durimehs Einfluß vereitelten Erhebung der Nestorianer gegen die mohammedanischen Kurden. Trotzdem können wir eine Beeinflussung und Anregung Mays durch Layards Werk nicht leugnen. Layard erzählt soviel von den Kämpfen der Araber gegen die Pforte und untereinander, daß in May leicht der Plan entstehen konnte, seinen Helden in den Mittelpunkt eines ähnlichen Kampfes zu stellen. Wie ja auch sicher die öftere Erwähnung der edlen Araberpferde durch Layard den Dichter veranlaßte, seinen 'Rih' zu schaffen, und wie auch der Transport Amad el Ghandurs nach der türkischen Festung Amadijah sein Vorbild hat in der zeitweiligen Internierung von Scheik Sofuk in Konstantinopel.

   Dann die interessante Schilderung Layards vom großen Fest in Scheik Adi! Wie verführerisch mußte für May der Gedanke sein, seinen Helden an diesem Fest teilnehmen zu lassen! Freilich übertreibt er, wenn er Ali Bei (II, 10) zu Kara Ben Nemsi sagen läßt: "Es ist noch nie ein Fremder dabei zugegen gewesen", denn Layard hat 25 Jahre vorher auf der gleichen Stelle neben Scheik Nasr und Hussein Bei dem Fest zugesehen, wie Kara Ben Nemsi neben Mir Scheik Khan und Ali Bei. Aber diese Übertreibung läßt sich leicht als dichterische Lizenz entschuldigen. Ebenso hat die wiederholte Niedermetzelung der Dschesidi im Sindschar und am Ufer des Tigris unter den Toren Mossuls May dazu angeregt, daß er den Pascha von Mossul eine Expedition gegen die in Scheik Adi am Grabe ihres Heiligen versammelten Teufelsanbeter planen läßt, die dann mit Kara Ben Nemsis Hilfe vollständig vereitelt wird.

   Die große Christenschlächterei endlich im Jahre 1843, die in Layard ausführlich enthalten ist und die, wie May sagt (II, 637), "als Sujet einen Autor berühmt machen könnte", hat sicher im


//200//

Gehirn des Dichters den Gedanken geboren: ich lasse die Chaldäer, müde der ewigen Unterdrückung, sich endlich einmal aufraffen und zur Befreiung von der Sklaverei der Kurden erheben. Durch Marah Durimeh und Kara Ben Nemsi soll dann das drohende abermalige Blutbad verhindert werden.

   So sehen wir, wie wenn wir dabei gewesen wären, am Schreibtisch Mays seine spannenden Abenteuer in der Dschesireh und in Kurdistan entstehen. Freilich halten sie einer Kritik der Geschichte nicht stand. Aber wenn wir auch dem Erzählten die Realität absprechen müssen, so müssen wir anderseits zugestehen, daß ähnliche Vorgänge um die angegebene Zeit in den betreffenden Gegenden recht gut möglich gewesen wären. Die Schilderung Layards von den politischen Zuständen des Landes sprechen eine zu deutliche Sprache. Und die Vorgänge während des letzten Krieges, wo die Türken kalten Blutes ein ganzes Volk, die christlichen Armenier, der Vernichtung preisgaben, zeigen, daß auch heute noch dieselben unversöhnlichen, nationalen und religiösen Gegensätze herrschen wie vor 70 oder 80 Jahren. Deshalb trägt auch dieses Werk Mays, mit dem Maßstab objektiver Kritik gemessen, den Stempel innerer Wahrhaftigkeit an sich.

   May hat von Layard nicht abgeschrieben! Ein solcher Vorwurf müßte zurückgewiesen werden. 'Abschreiben' ist ein sehr ominöses, eindeutiges Wort. Man denkt dabei an einen Schüler, der aus Trägheit oder Gedankenarmut die Aufgabe seines Kameraden ganz oder teilweise wörtlich abschreibt und dann als eigenes Geistesprodukt abliefert. May hat sich zu seinen Lebzeiten selber noch gegen den Vorwurf verteidigt, er habe das geistige Eigentum anderer entwendet. Wohl hat er Quellen benutzt, wie wir gesehen haben, sogar ausgiebig benutzt, aber er hat sie in einer Weise verarbeitet, daß daraus ein ganz neues und eigenartiges, von der Quelle wesentlich verschiedenes Werk entstanden ist. Und das war sein gutes Recht. Das haben Tausende vor ihm getan und werden es nach ihm tun. Den Hauptanteil an Mays Schaffen hat also nicht die Quelle, sondern die Phantasie des Dichters. Dies läßt sich an einem anderen Beispiel überzeugend beweisen. In Mays Bibliothek befindet sich ein zweibändiges Werk: Moritz Wagner: Reise nach Persien und dem Lande der Kurden. Eine Stelle darin lautet: "Die Kosnafkurden scheiden sich in die Mir Mahmalli und Mir Yussufi. Diese sollen in alter, beständiger, gegenseitiger Fehde leben... nur ein kleiner Strom bildet die Grenzscheide zwischen ihnen." Am Rande hat May bemerkt: "Sujet".


//201//

Nehmen wir nun den Band Orangen und Datteln zur Hand, so finden wir, daß May diese drei Zeilen zu einer reizenden, 70 Seiten langen Erzählung ausgearbeitet hat: Mater dolorosa. 70 Seiten aus drei Zeilen! Ähnliche Nachweise ließen sich noch mehrere fuhren, ein glänzendes Zeugnis für Mays selbständiges dichterisches Schaffen!

   Freilich läßt sich bei ihm das Bestreben beobachten, möglichst alte Reisewerke und Karten zu benutzen, die längst vergriffen und darum nur wenigen bekannt sind. So diente ihm beispielsweise für Von Bagdad nach Stambul eine vom englischen Reisenden Rich im Jahre 1829 gemachte Reise in Persien als Unterlage. Indes kann ich mich ganz gut in den Beweggrund dieser Handlungsweise hineindenken. Es läßt sich niemand gern in die Karten sehen. Und für keinen Schriftsteller, besonders wenn er den Inhalt seiner Werke als Selbsterlebtes ausgibt, mag es angenehm sein, wenn jeder Leser imstande ist, mit dem Finger auf die Quelle oder die Karte hinzuweisen, die ihm bei Abfassung seiner Werke als Vorlage diente. Das ist psychologisch doch leicht begreiflich, und niemand kann ihm gerechterweise daraus einen Strick drehen. Im Gegenteil! Je mehr sich der geheimnisvolle Schleier lüftet, der die Persönlichkeit eines so rätselhaften Mannes wie May und seine schriftstellerische Tätigkeit verhüllte, desto weniger läßt sich einem Mann die Bewunderung versagen, der es verstanden hat, in genialer Vision vor unserem Geiste fremde Völker erstehen zu lassen, die sein Auge nie gesehen, und Länder, die sein Fuß nie betreten hat. - - -



Inhaltsverzeichnis


Sekundärliteratur


Übersicht Veröffentlichungen


Titelseite KMG

Impressum Datenschutz