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T e x t k r i t i s c h e r  A n h a n g

M a n u s k r i p t e  u n d  V a r i a n t e n

Inhalt

Vorbemerkung 307
I. Synoptischer Abdruck: "Inn-nu-woh" und "Winnetou", zwei Fassungen einer frühen Erzählung 308
II. Das Manuskript zu "Ein Rätsel" (SL II, S. 453-628) 315
III. Das Manuskript zu "In Basra" (SL III, S. 1-66) 324
IV. Die Textzeugen zu "Am Tode" (SL III, S. 67-266) 329
V. Das Manuskript C (SL III, S. 266-636) 337
VI. Das Manuskript D (SL IV, S. 1-175) 351
VII. Das Manuskript E (SL IV, S. 177-Schluß) 364
Bibliographie 394


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Vorbemerkung

Die folgende Zusammenstellung ausgewählter Varianten zu Mays Werk, weitgehend den verschiedenen Teilmanuskripten zu "Im Reiche des silbernen Löwen" entnommen, erhebt keineswegs den Anspruch, eine historisch-kritische Ausgabe von Mays Werk vorwegzunehmen oder gar zu ersetzen. Sie will vielmehr die Unterschiede zwischen den Manuskripten vor und nach 1900 deutlich machen und zugleich anhand konkreter Beispiele Schlaglichter auf Mays Arbeitstechnik werfen.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Handschriften selbst, nicht auf den Unterschieden zur Druckfassung oder gar auf dem Vergleich der verschiedenen Auflagen und Ausgaben. Die im Fortschreiten der "Silberlöwen"-Niederschrift immer zahlreicher und bedeutungsvoller werdenden Überklebungen Mays werden dabei, soweit entzifferbar, vollständig mitgeteilt; die in den Manuskripten durchgängig vorhandenen Streichungen, die Wortwiederholungen auf dem engen Raum weniger Zeilen vermeiden sollen, werden dagegen nur anhand ausgewählter, begrenzter Textausschnitte vorgestellt. Diese weitgehend mechanisch ablaufenden Korrekturen (wohl Ergebnis der Stilübungen im Lehrerseminar) bilden die Hauptmasse der Varianten in den Manuskripten vor 1900 (z.B. in "Am Jenseits", wo allerdings sicher auch die Eile, in der der Roman geschrieben wurde, eine weitere Durcharbeitung verhinderte).

Am Anfang der Variantendarbietung steht ein Versuch, der durch die synoptische Gegenüberstellung der ersten Erzählsequenzen einer frühen, in zwei Fassungen vorliegenden Indianererzählung exemplarisch Tendenzen in Mays früher schriftstellerischer Entwicklung vor Augen führen und damit die im darstellenden Teil dieser Arbeit getroffenen Aussagen über Mays rasche schriftstellerische Entwicklung in den Jahren 1875 bis 1882 belegen und stützen soll.


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I. Synoptischer Abdruck: "Inn-nu-woh" und "Winnetou", zwei Fassungen einer frühen Erzählung

1. Vorbemerkung

Durch den synoptischen Abdruck, d.h. die parallele Darstellung von zwei oder mehr Fassungen eines Textes, lassen sich die Unterschiede und die Ähnlichkeiten, ebenso wie ggf. die Entwicklung des Autors oder seines Texts, anschaulicher darstellen als durch einen lemmatisierten Variantenapparat, bei dem die Abweichungen anderer Fassungen als gesonderter Anhang dargeboten werden. Da die Varianten aus den Manuskripten zum Roman "Im Reiche des silbernen Löwen" hier notgedrungen als Variantenauflistung geboten werden müssen, soll durch das erste Beispiel ein alternatives Darbietungsmodell zumindest andeutungsweise vorgestellt werden. Das synoptische Verfahren erscheint besonders geeignet für Mays frühe Erzählungen, da die Texte sehr eng aneinander anschließen, die Textbewegung in der Regel durch Erweiterungen in den späteren Fassungen bestimmt ist, und da schließlich, nachdem die Manuskripte verloren sind, keine Manuskriptvarianten zu berücksichtigen sind.


2. Die Vorlagen

Karl May: Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling. (=Aus der Mappe eines Vielgereisten, Nr.1). In: Deutsches Familienblatt. Jg. 1 (1875/76), H.1 (zit. nach KMG-R "Deutsches Familienblatt")

Karl May: Winnetou. Eine Reiseerinnerung. In: Omnibus. Illustrirtes Wochenblatt. 17.Jg. Hamburg 1878, Heft 40 und 41. (Reprint in KMG-R "Der Krumirl', S. 182 - 188)


Im edierten Text verbesserte Druckfehler der Vorlagen werden am Fuß der Seiten mit * im Originalwortlaut mitgeteilt.

I = Inn-nu-woh         W = Winnetou

Worte oder Satzzeichen, die - bei sonst übereinstimmendem Kontext -
< > nur in der "Inn-nu-woh"-Fassung
[ ] nur in der "Winnetou"-Fassung enthalten sind.

Linke Spalte: "Inn-nu-woh"-Text Rechte Spalte: "Winnetou"

Mittelspalte: gemeinsamer Text


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3. Text

<Inn-nu-woh>[Winnetou]
Ich war nach den Vereinigten Staaten gekommen, um "Land und Leute kennen zu lernen", hatte den civilisirten Osten zur Genüge durchstreift und befand mich nun in New Orleans, von wo aus ich zunächst nach St.Louis dampfen und dann durch die Prairieen das Felsengebirge gewinnen wollte. Meine Ankunft in der Metropole des Südens
Diefiel grad in die diejenige
Jahreszeit, in welcher der [»]gelbe Jack [ª] und das schwarze Fieber den Aufenthalt
in New -Orleansam unteren Missisippi
für den Weißen gefährlich machen
,war eingetreten, und wer.Wer
nicht von der eisernen Nothwendigkeit festgehalten wurde, der beeilte sich, die dünste-schwangere Atmosphäre
des unteren Missisippides sumpfigen Flußdelta's
zu verlassen
und die Niederungen des Stromes mit,um sie mit der reineren Luft von
<Absatz>höher gelegenen Orten zu vertauschen.

Die vorsichtige Aristokratie der Stadt hatte sich längst unsichtbar gemacht. Diejenigen, welche aus

Rücksicht für ihr Geschäftgeschäftlichen Rücksichten
noch zurückgeblieben waren,
beeilten sichsuchten
fortzukommen, denn schon erzählte man sich von mehreren plötzlichen Sterbefällen, und
so faßte
auch ich
hatte meine wenigen Habseligkeiten zusammengepackt undgar bald den Entschluß, meinem Verweilen keine längere Ausdehnung zu geben, sondern vielmehr schon die nächste Gelegenheit zur Reise nach der Hauptstadt von Missourie zu benutzen. So
stand
,das Dampfbootich denn, das Steamboot
erwartend, am Landeplatze
um nach St. Louis zu gehen, wo Verwandte meiner Ankunft warteten. und
<Absatz>Ned, der alte <,> grauköpfige Neger, welcher als Factotum meines Hotels mir seine besondere Zuneigung geschenkt und jetzt den Koffer getragen hatte, lehnte neben mir an einem der Eisenkrahnen,


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<Inn-nu-woh>[Winnetou]
welche bestimmt sindmit deren Hülfe
die ungeheuersten Lasten an und
vomvon
Bord
zu hebengehoben werden,
und machte
mitunter
grinsendem Zähnefletschen seine drolligen Bemerkungen über die verschiedenartigen Gestalten, welche geschäftig um uns wogten <.>
oder, wie wir*, harrend am Ufer standen.
Da plötzlich packte er mich am Arme und gab mir eine
andere Stellung, so daß ich den Blickso kräftige Wendung, daß ich mich
nach rückwärts
werfen mußte.drehte. Dann erhob er den Arm und deutete mit demselben in das vor uns wühlende Gedränge hinein.
"Sehen Master dort Indian?"
frug er in seiner gebrochenen Art und Weise.
"Welchen? Meinst Du den
finstern Kerl,finsteren Patron,
welcher grad auf uns zusteuert?"
"Yes, yes,*Master! Kennen Master Indian?"
"Nein."
"Indian sein groß Häuptling von
Sioux,Pimo*,
heißen
Inn-nu-wohWinnetou und
sein best' Schwimm in
United States."(Vereinigte Staaten).United Staates."
"So? Dazu gehört viel!"
"Well, well, Sir, aber
so sein, actually (wirklich) so sein!es sein so, es sein actuelly so! Oder glauben Master, daß Ned Lügen sagen?"
Ich entgegnete Nichts und sah mir den Mann, welcher jetzt
, den Blick weder rechts noch links wendend,
in stolzer Haltung an uns vorüberschritt, genau an. Sein Name war mir nicht unbekannt
, oft sogar hatte ich; ich hatte im Gegentheile viel
von ihm erzählen hören, aber immer an der Wahrheit der wunderbaren Geschichten <:> [,] welche über
ihn und ganz besonders über
seine Fertigkeit und Ausdauer im Schwimmen coursirten, gezweifelt.

*mir <=wir> WManer <= Master> W*Pimo" <=Pimo> W


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<Inn-nu-woh>[Winnetou]
Winnetou war der berühmteste Häuptling der Apachen,deren bekannte Feigheit und Hinterlist ihnen unter ihren Feinden den Schimpfnamen "Pimo" zugezogen hatte; doch seit er zum Anführer seines Stammes gewählt worden war, hatten sich die Feiglinge nach und nach in die geschicktesten Jäger und verwegensten Krieger verwandelt, ihr Name wurde gefürchtet bis über den Kamm des Gebirges herüber, ihre Unternehmungen waren stets vom besten Erfolge begleitet, sie unternahmen in geringer Männerzahl und mitten durch feindliches Gebiet hindurch die kühnsten Streifzüge, und es gab eine Zeit, in welcher an jedem Lagerfeuer und im kleinsten Boarraume ebensowohl wie im Salon des feinsten Hotels Winnetou mit seinen Streichen den stehenden Gegenstand der Unterhaltung bildete. Da plötzlich war er am Missisippi erschienen, um, nach seiner eigenen Ausdrucksweise, die "Hütten der Bleichgesichter" zu sehen und mit dem "Vater der weißen Männer, dem Präsidenten zu sprechen. Seine wenigen Begleiter hatte er in die am westlichen Ufer des Flusses gelegenen Wälder zurückgeschickt und die Reise nach Washington ganz allein unternommen. Das war vor einigen Monaten gewesen, und nun kehrte er zurück, um die gewaltige Entfernung von dem "Vater der Strömellbis an die Küsten des stillen Weltmeeres von Neuem zu durchmessen, ein Vorhaben, welches ihn mit tausenderlei Gefahren in Berührung bringen mußte.
Er war von nicht gar zu hoher Gestalt; aber der Bau seines gedrungenen Körpers und insbesondere die Breite seiner Brust machten mich in meinem bisherigen Unglauben doch Etwas wankend.Er schien im Anfange der fünfziger Jahre zu stehen; seine nicht zu hohe Gestalt war von ungewöhnlich kräftigen und gedrungenem Bau, und insbesondere zeigte die Brust eine Breite, die einen hoch aufgeschossenen und langhalsigen Yankee in die respectvollste Bewunderung zu setzen vermochte. Der Aufenthalt im civilisirten Osten hatte ihn genöthigt, eine dort weniger auffällige


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<Inn-nu-woh>[Winnetou]
Kleidung anzulegen, aber das dichte, dunkle Haar hing ihm in langen, schlichten Strähnen bis weit über die Schultern herab, im Gürtel trug er ein Bowiemesser nebst Kugel- und Pulverbeutel, und aus dem Regentuche, welches er malerisch um die Achsel geschlungen hatte, sah der verrostete Lauf einer Büchse hervor, die vielleicht schon manchem "Westmanne" das letzte Valet gegeben hatte.
In diesem AugenblickeDa
kam eine offene Equipage, in welcher ein ältlicher Herr und eine junge, verschleierte Dame saßen, dahergerollt. Mit etwas
ungewöhnlicherauffälliger
Rücksichtslosigkeit drängte der reich gallonirte Kutscher das Geschirr durch die Menge und knallte mit der Peitsche um die Ohren der im Wege Stehenden. Erschrocken fuhren die Leute auseinander, und nur der Indianer schritt ruhig
und unbekümmert um den hinter ihm *entstehenden Lärmen
weiter und wich kein Haar breit von seiner ursprünglichen Richtung ab. War ja doch zur Seite Raum genug für den Wagen, welcher ebenso gut drüben auf dem kurzen Setzpflaster wie hier auf den glatten, breiten Quadern fahren konnte.

"Weg da vorn, Rothhaut! Oder bist Du etwa taub?"
rief der Rosselenker. Und als der Angeredete trotz barschen und lauten Zurufes seinen Weg, ohne sich umzudrehen, fortsetzte, fuhr er, die Peitsche schwingend, fort: "Troll' Dich bei Seite, Nigger, oder meine Peitsche zeigt Dir den Weg!"

Obgleich

das Wortder Ausdruck
"Nigger" die größte wörtliche Beleidigung für einen Indianer enthält, schien der Voranschreitende dieselbe doch nicht zu beachten, sondern ging langsam weiter. Da knallte die Peitsche, und der
scharfe
Riemen derselben strich dem rothen Manne grad über das Gesicht, so daß die Spuren des Hiebes sofort zu bemerken waren. In demselben Augenblicke aber stand der Getroffene auch schon auf dem Bocke, riß dem ungezogenen Burschen mit einem von unten nach oben geführten
HiebeStoße der geballten Hand
Lippe und Nase auf, hob ihn dann vom Sitze
empor
und schmetterte ihn mit solcher Wucht herunter auf die Steinplatten, daß er

*enstehenden <=entstehenden> W


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<Inn-nu-woh>[Winnetou]
alle Viere von sich streckte, Arme und Beine von sich streckend,
laut-
losund regungslos
liegen blieb.
Die Pferde standen still.Es war dies
Diese Bewegungen warenAlles
so schnell geschehen, daß der im Wagen sitzende Herr nicht Zeit
gefunden
hatte, seinem Untergebenen zu Hülfe <Hilfe> zu kommen; jetzt aber riß er einen Revolver aus der Tasche und
rief,
denselben auf den Indianer richtend [:]
, rief er:
" Zounds, <(alle Wetter)> Canaille, das ist für Dich, wenn
er nicht inder Mann nicht binnen
einer Minute wieder auf dem Bocke sitzt!"
<Absatz>Ohne[Absatz]
mit der Wimper zu zucken oder eine Miene zu verziehen, nahmeine Miene zu verändern oder auch nur mit der Wimper zu zucken, zog
der Bedrohte
mit blitzesschneller Bewegung
die Büchse
von der Schulter, legte siehervor und legte
auf den Yankee an<,> [,]
der Hahn knackte,
und ganz gewiß wäre es zwischen den Beiden zu einer ernsten That gekommen, wenn <sich> nicht einige
schnell hinzugetretene Policemans dazwischengestellt undrasch herbeigeeilte Policemens
durch ihr Bitten den Besitzer der Equipage bewogen hätten, die Waffe an sich zu nehmen.
<Absatz>"Bitte, fahrt weiter, Sir," mahnte der[Absatz]
eine von ihnen.[.] "Euer Kutscher hat sich
wieder
erhoben und wird wohl, das zerrissene Gesicht abgerechnet, keinen
großen
Schaden genommen haben.
Der UnvorsichtigeEr
mußte
doch
wissen, daß nach den Gesetzen der
IndianerIndsman
ein
solcher
Schlag nur mit dem Tode gesühnt werden kann!"
[Absatzl "Well, well; aber mischt Euch nicht in meine Angelegenheiten, ihr Leute! Was Ihr da von den Gesetzen dieser rothen Kerle sagt, das mag meinetwegen ganz wahr sein, mich aber gehen sie ganz und gar Nichts an. Ich bin der Colonel Webster aus


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<Inn-nu-woh>[Winnetou]
Lindsfort und weiß ganz genau, wie ein freier Amerikaner mit solchen Burschen umzuspringen hat. Tretet vom Wagen zurück; ich werde mit dem *Scalpmanne auch ohne Euch fertig!"

[Absatz] Die Situation schien eine gefährliche und also auch interessante zu werden.

Nach Art und Weise der Amerikaner, welche sich
nienur selten
in die Händel Anderer mischen und ihr[e]
InteresseTheilnahme
an einem Streite
meist
nur dadurch
bethätigen,an den Tag legen,
daß sie Raum zum Ausfechten desselben geben, hatten die Umstehenden einen Kreis um den Wagen gebildet, um zu sehen, wie die
interessante
Begebenheit enden werde<;> [.]
als jedoch in diesem AugenblickeDa ertönte
die schrille Pfeife des herandampfenden
Steambootes ertönte und der wieder aufgestiegene Kutscher auf den drängenden Zuruf seines Herrn das Gespann in der Richtung nach der Landungsbrücke leitete, löste sich der Kreis Steamers, und sofort nahm die Angelegenheit eine friedliche Wendung.

[Absatz] "Steig auf, Jim!" rief der Colonel. "Das Boot ist schon da."

[Absatz] Winnetou zog den Lauf seiner Büchse zurück, setzte den Hahn in Ruh und sprang herab. Das Geschirr rollte der nahen Landungsbrücke zu; der Kreis der Neugierigen löste sich

schnell auf, und ein Jeder beeilte sich, auf dem
BooteDampfer
einen
möglichst
guten Platz zu erobern.

*Sealpmanne W


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II. Das Manuskript zu "Ein Rätsel" ("Im Reiche des silbernen Löwen", Band II)

1. Die Probleme der Textkonstitution

Vom 1. Oktober bis zum 29. November 1898 findet sich in den erhaltenen Briefen Mays an Fehsenfeld kein Hinweis auf "Im Reiche des silbernen Löwen", so daß die Entstehungsgeschichte von "Ein Rätsel" weitgehend nur durch Mutmaßungen erschlossen werden kann. Am 29. 11.1898 mahnt May jedenfalls beim Verlag "die Correctur zum Schluß des 27ten Bandes" an; die Druckerei Krais habe "das Manuscript dazu schon seit dem 10ten in den Händen. Wann soll da 'Am Jenseits' fertig werden?" (Brief an Fehsenfeld, 29.11.1898). In der Zeit von Anfang/Mitte Oktober bis kurz vor dem 10. November hatte May also offenbar den aufgrund eines Umrechnungsfehlers noch benötigten Schlußteil des zweiten "Silberlöwen"-Bandes fertiggestellt. Das Manuskript zu diesem Text, "Ein Rätsel" in der Buchausgabe überschrieben, ist im Karl-May-Archiv Bamberg erhalten, allerdings nur mit den paginierten Manuskriptseiten 37 - 220. Der Umfang der nicht überlieferten Anfangsseiten 1 - 36 entspricht umgerechnet ziemlich genau den 27 einleitenden Druckseiten in der Erstausgabe (S.453-479). Dabei ist allerdings auffallend, daß diese Seiten eine aus uneinheitlichen Elementen zusammengesetzte Einleitung enthalten, während die eigentliche Handlung erst kurz vor dem Beginn des erhaltenen Manuskripts mit dem Gespräch zwischen dem Ich-Erzähler und Hadschi Halef Ornar (S.479) einsetzt. Diese Einleitung besteht aus drei sehr inhomogenen Teilen, an deren Anfang May, ganz ähnlich wie zu Beginn von "Am Turm zu Babel", eine Betrachtung über Schicksal und Zufall stellt; die Taten des Menschen in verschiedenen Lebensaltern stünden in einem engen Zusammenhang. Anschließend folgt eine zwar im Wortlaut veränderte, inhaltlich aber weitgehend identische Paraphrase des 'Salbengesprächs' vom Beginn der Kalendergeschichte "Die 'Umm ed Dschamahl'", gefolgt von einer knappen Inhaltsangabe dieser im "Regensburger Marien-Kalender 1899" publizierten Erzählung.

Den dritten Teil des Vorspanns bilden schließlich Betrachtungen über die angeblich "räuberischen" Kurden, die in Wirklichkeit


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gastfreundlich und aufrichtig seien, ganz im Gegensatz zu den heimtückischen Armeniern. Als Beleg für diese Unterscheidung dient ein ausgedehntes, ohne Verfassernennung eingefügtes Zitat aus einem Artikel des evangelischen Geistlichen und liberalen Politikers Friedrich Naumann (1860-1919). Es ist wörtlich einer Folge von Naumanns Berichten über die Seereise deutscher Theologen in den Nahen Osten entnommen, die parallel und begleitend zur berühmten Palästinareise Wilhelms II. stattfand. Die von May zitierte Passage erschien unter dem Titel "Hinter Konstantinopel" in der von Naumann herausgegebenen Zeitschrift "Die Hilfe" (Nr. 45, 6. November 1898, S.5-7). Gerade dieser Beitrag mit dem schroff abwertenden Urteil über die Armenier war von besonderer Aktualität und Brisanz, da es bereits in früheren Nummern der "Hilfe" und auch in der deutschen Öffentlichkeit zu einer Diskussion über die 'Armenierfrage' gekommen war: angesichts der türkischen Massaker an den Armeniern in den neunziger Jahren erklärten sich viele Stimmen gegen einen Konstantinopel-Besuch des deutschen Kaisers und der ihn begleitenden Reisegesellschaften ("Die Hilfe", Nr.32, 7.8.1898.- Nr. 38, 18.9.1898 u.ö.) Speziell die von May zustimmend zitierten Aussagen in Naumanns Artikel fanden zudem nach ihrer Publikation ein derart lebhaftes Echo in der Öffentlichkeit und unter den Lesern der "Hilfe", daß sich Naumann mehrfach genötigt sah, seinen Standpunkt zu rechtfertigen und zu präzisieren ("Die Hilfe", Nrn. 48, 50, 51, 52, wo neben Rechtfertigungen Naumanns auch zahlreiche Leserstimmen zu Wort kommen).

Alle diese einleitenden Teile von "Ein Rätsel" sind für die Handlung bedeutungslos; die wesentlichen Angabe zur Vorgeschichte hätte May in knappster Form referieren können, wie er es in anderen Fällen auch tat. Dies legt, in Verbindung mit dem Fehlen der ersten Manuskriptseiten, den Schluß nahe, daß hier entweder ein begonnenes, aber noch nicht abgeschlossenes Manuskript mit einem Vorspann und einem Schluß,versehen oder daß ein bereits vollendeter Text durch eine Einleitung erweitert wurde, um auf die benötigte Seitenzahl zu kommen.


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Eine weitere Auffälligkeit bietet die Handschrift selbst: während May bei anderen Texten in der Regel die benötigten Blätter vorher bereitlegte und paginierte (zumindest die ungeraden Seitenzahlen), hat er bei "Ein Rätsel" offenbar nur den ersten Teil, die Handschriftenseiten 37 - 146 auf sein übliches Manuskriptpapier geschrieben. Für den zweiten Teil, ab S. 147, verwendete er wechselnde Blätter, z.T. auseinandergetrennte Bogen mit vorgedruckten Texten auf der Rückseite (s.u. Manuskriptbeschreibung).

Abgesehen von der Möglichkeit, daß diese Situation aus Mays Zeitnot im Oktober/November 1898 herrührt, erscheint eine andere Schlußfolgerung wahrscheinlicher, nämlich, daß "Ein Rätsel" oder dieser erste Teil der Erzählung bereits vor dem Oktober 1898 entstanden war. Angesichts der Ähnlichkeiten in der Handlungsstruktur ist dabei eine Entstehung im Anschluß an das Schreiben der MarienKalendererzählung "Die 'Umm ed schmah'" naheliegend, deren Schlußsatz deutlich die Absicht einer Fortsetzung im nächsten Marienkalender, dem für 1900, erkennen läßt:

Die Zelte wurden abgebrochen, und dann begann die Wanderung, von der ich einstweilen sagen darf: sie nahm einen so außerordentlichen, unvorhergesehenen Verlauf, daß ich ihn meinen lieben Lesern nicht vorenthalten kann und das nächste Mal von ihm erzählen werde. - - (RMK 1899, Sp.200)

Besonders das Stichwort vom "außerordentlichen Verlauf" trifft genau auf das Wiedersehen mit Marah Durimeh in "Ein Rätsel" zu; noch weitere Gründe sprechen dafür, daß May noch im Sommer 1898 versuchte, eine Erzählung für den übernächsten Jahrgang des "Regensburger Marien-Kalenders" (1900) zu schreiben. Neben finanziellen Erwägungen, deutlich in den im Fehsenfeld-Briefwechsel immer wieder auftauchenden Hinweisen auf die großen für die Orientreise benötigten Summen, fügt sich der von May möglicherweise ursprünglich intendierte Umfang von 110 Manuskriptseiten, entsprechend ca. 80 Seiten im Fehsenfeld-Satz, in die Entwicklung des Umfangs bei den für Pustet geschriebenen Marienkalendererzählungen ein. Ihre Seitenzahlen zeigen eine quantitative Zunahme: die Umfänge steigern sich, bezogen auf den Satz der "Gesammelten Reiseerzählungen", von 50 Seiten ("Blutrache", RMK 1895) über die 66 Seiten von "Old Cursing-Dry" (RMK 1897) und "Scheba et Thar" (RMK 1898) bis zur "Umm ed Dschamahl" (RMK 1899), die zwar in der Fehsenfeld-Ausgabe nicht erschien,


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aber mit 1.968 Marienkalender-Zeilen (gegenüber 1.876 Zeilen von "Scheba et Tharl ca. 70 Seiten im Fehsenfeld-Satz gefüllt hätte. Für diese letzte Erzählung erhielt May auch mit 500 Mark ein gegenüber den Vorgängern (je 300 Mark) deutlich erhöhtes Honorar; die 110 einheitlich angelegten Seiten 37-146 der "Rätsel"-Handschrift hätten mit ca. 80 Fehsenfeld-Seiten einen noch größeren Umfang ergeben. Dabei ist nicht auszuschließen, daß May an eine Aufteilung der Erzählung auf zwei Jahrgänge dachte, wie sie in den Vorjahren bereits in anderen Marienkalendern erfolgt war ("Der Kys-Kaptschiji", Benzigers Marienkalender 1896 und 1897; "Mutterliebe", Einsiedler Marienkalender 1898 und 1899). Roland Schmids Annahme, "Ein Rätsel" stelle den ersten Manuskriptteil des von May ab 1896 geplanten und mehrfach in Briefen angekündigten "Marah Durimeh"-Romans dar (Nachwort zu F-R KMV "Jenseits"(XXV), N 51 f.), ist m.E. aus mehreren Gründen sehr zweifelhaft. Zwar erscheint es durchaus möglich, daß Überlegungen zur Eröffnung dieses Romans in "Ein Rätsel" verarbeitet wurden, aber Roland Schmid weist selbst auf die "Emmeh"-Erwähnungen in "Ein Rätsel" hin, die eine Niederschrift zu der Zeit, als May Fehsenfeld den "Marah Durimeh"Roman ankündigt (Brief vom 6.10.1896), ausschließen. Außerdem läßt auch der von Roland Schmid faksimiliert mitgeteilte Vermerk Mays in seinem Handexemplar des "Silberlöwen II" erkennen, daß für die Seiten 1-36 der Handschrift offenbar kein ursprünglicher, bei der Einrichtung für den "Silberlöwen" ausgeschiedener Text zur Verfügung stand ("Wie steht es mit pag.456 bis 473. Vielleicht ganz anderer Text?" Zit. nach: F-R KMV "Jenseits" (XXV), N 52). Den überzeugendsten Beweis aber bietet das Manuskript selbst: der Hinweis auf einen noch zu schreibenden gesonderten "Marah Durimeh"-Roman ist in der Handschrift im ersten, einheitlich gestalteten Teil enthalten, wurde also nicht nachträglich eingefügt und schließt damit aus, daß das Manuskript ein Teil ebendieses geplanten Romans ist. ("Silberlöwe II", S. 542 = Manuskript S.119).


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2. Manuskriptbeschreibung

Vom Manuskript sind die Seiten 37-220 (Paginierung durch May) im Karl-May-Archiv Bamberg erhalten; es fehlen ein Titelblatt sowie die Seiten 1-36. Die Handschrift befindet sich in einem Briefumschlag, der auf einem aufgeklebten Etikett mit Maschine beschriftet ist: "Ein Rätsel ( Fragment der Handschrift von 1897 ( durchnumeriert von S.37-220 ( Urausgabe Fehsenfeld Band 27, S.479-628 ( 22.6.58.".

Es lassen sich fünf unterschiedliche Gruppen nach der Papierbeschaffenheit feststellen; die Blätter sind teilweise nur auf einer Seite beschrieben.


1. S.37-146 der Handschrift (H) (=SL 11, 479, Z.4 v.u.-563, Z.16) Sehr dünne, stark vergilbte Blätter, an den Längskanten unregelmäßig beschnitten, wodurch das Format leicht differiert. In der Regel liegt die Breite um den Mittelwert 14 cm; sie kann allerdings auch stark differieren (z.B.oben 14,7 , unten 13,8 cm), was möglicherweise auf eiliges Vorbereiten des Manuskripts hinweist. Die Höhe dagegen beträgt konstant 20,9 cm und ist offenbar maschinell geschnitten. Die Blätter sind beidseitig mit 25 Zeilen pro Seite beschrieben; Anmerkungen stehen in Fußnoten.


2. S.147-220 H (SL II, S.563, Z.16 - Schluß, S.628)

Hier verwendet May Blätter mit etwas höherem Format (Höhe 22,2 cm) und schreibt bis zum Schluß des Manuskripts mit 27 Zeilen pro Seite. Die Blätter enthalten teilweise auf der Rückseite gedruckte Danksagungstexte bzw. Mitteilungen an Leser.

a. S.147-164 H (SL II, S.563, Z.16-S.578, Z.15)
Neun beidseitig beschriebene Blätter, offenbar von den folgenden abgetrennt (14,8 x 22,2 cm).

b. S.165 -175 H (SL II, S.578, Z.16 - S.589, Z.8)
Elf Blätter, auf der Vorderseite beschrieben, auf der Rückseite Drucktext "Auf tausende von Anfragen" (14,5 x 22,2 cm).

c. S.176 - 181 H (SL II, S.589, Z.9 - S. 594, Z.16)
Drei Blätter, offenbar von den folgenden abgetrennt, beidseitig beschrieben (14,8 x 22,1 cm).

d. S. 182 - 220 H (SL II, S. 594, Z.17 - Schluß)
Neununddreißig Blätter, einseitig beschrieben, auf der Rückseite Text "Entschuldigung und Bitte" (14,5 x 22,1 cm).


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Bei allen Blättern des zweiten Teils differiert die Papierbreite, da May offenbar die Bogen einzeln zerschnitt und dabei unregelmäßig arbeitete.

Das Manuskript enthält nur wenige über die Zeile geschriebene Korrekturen, sondern fast nur Sofortkorrekturen auf der gleichen Zeile. Es weist allerdings verhältnismäßig viele nicht verbesserte Schreibversehen und Flüchtigkeitsfehler auf, die z.T. auch in die Buchausgabe übernommen wurden. Dies deutet - neben dem Schriftduktus, der Züge großer Eile aufweist - darauf hin, daß der Text unter großem Zeitdruck geschrieben und gesetzt wurde. Wahrscheinlich hat May nur flüchtig oder gar nicht Korrektur gelesen; auch den Korrektoren der Firma Krais entgingen inhaltliche und sprachliche Fehler.

Im folgenden werden für die Seiten 37-154 sowie 206-219 der Handschrift alle Manuskriptkorrekturen und alle Abweichungen zwischen handschriftlichem und gedrucktem Text verzeichnet; vermerkt werden dabei auch Schreibversehen bzw. Druckfehler in beiden Texten. Die restlichen Teile des Manuskripts (H 154-205) wurden nur stichprobenartig auf die übereinstimmung mit dem Drucktext überprüft, wobei sich keine Abweichungen ergaben. Auch für diesen Teil werden allerdings die Korrekturen in der Handschrift vollständig erfaßt.

Bezugstext ist die Erstausgabe in den "Gesammelten Reiseerzählungen", 1.-15.Tausend, Freiburg: Fehsenfeld 1898. Die Seitenund Zeilenzahl dieser Ausgabe werden jeweils am linken Rand angegeben; eckige Klammern bezeichnen von May gestrichenen Text, Winkelklammern Ergänzungen des Editors.


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3. Variantenverzeichnis

Das Manuskript setzt auf H 37 ein mit:

mich zu verstehen?" (SL 11; 479, Z.4.v.u.)

482,7 das] da[ß]s ist ja eben <H 40>

482,10 v.u. ] Ich glaube [an] [fr] daran, wie ich <H 40>

486,11 nicht mit Hochwald aber mit ziemlich reichlichem Buschwerk] nicht mit Hochwald aber doch mit ziemlich reichlichem Buschwerk <H 45>

487,10 ]Krümmung des [Sei] Hauptthales <H 47>

487,13 unser Abendessen bestand aus [kla] kaltem Fleische <H 47>

487,5 v.u. die sich durch ihre Kleidung als Kurden kennzeichneten] die durch ihre Kleidung als Kurden kennzeichnet wurden <H 47>

487,1 v.u. Antaris] Antari's <Pluralform; H 48>

488,1 Hüften hingen krumme Säbe1] Säbels <H 48>

488,3 v.u. ] Vollbärte trugen. [Obgleich sie das wohl ganz unbewußt thatenj Ihre Haltung zu ihm zeigte von Respect und Unterwürfigkeit <H 49; SL II ebenfalls: "zeigte" statt "zeugte">

490,14 v.u. seine vollen Lippen] seine[n] vollen <H 51>

491,10 Kalifen] Khalifen <H 52>

492,6 hohe Herren <SL II und H 52>

493 <Anmerkung zu "Musucha" in H ohne Ziffer, nur als Fußnote>

493,9 v.u. Mesucha <SL II und H 56>

495,3 von dieser Stelle abgeholt zu werden] von dieser Stelle hier abgeholt zu werden <H 56; "hier" folgt in der näch sten Zeile>

497,8 wir dich wieder belügen] wir Dich doch wieder belügen <H 60>
9 ]nicht gesagt, [d] wer wir sind <H 60>
11 giebt <SL II und H>
13 wegen ehrlosem Verhaltens <SL II und H 61>

498,5 Großwesir] Großwessir <H 61>
1 v.u. nach den Kampfes- und Kriegsregeln des Landes Dschermanistan verhalten] an den Kampfes- und Kriegsregeln des Landes Dschermanistan verhalten <H 63>

499,6 ihre Namen leben] ihre Namen lieben <H 63>
17 Ehrerbietung" sprach] Ehrerbietung sprach <H 63>

500,7 ]So müßten wir sie sehen <"wir" über der Zeile eingefügt; H 65>

501,12 fiel ihm der Hadschi rasch in die Rede] fiel ihm der Hadschi in die Rede <H 65>


- 322 -

501,9 v.u. "Der oberste Scheik der Haddedihn --- ? Vom großen Stamme der Schammar?"
"Natürlich!" ]
"Der oberste Scheik der Haddedihn --- ?"
"Vom großen Stamme der Schammar. Natürlich!"
<H 65; Absatzeinzeichnung durch May>

503,16 ] nenne mich [Add] Adsy; <H 68>

504,8 gern so wenig wie möglich spreche] gern so [viel] <darüber verbessert:> wenig wie möglich spreche <H 69>
14 Hamawands] die [Dawu] Hamawands<H 70>
11 v.u. wahr, unbestritten war] wahr, unbestritten wahr <H 70> <recte: wahr>

505,5 in jedem Augenblicke] an jedem Augenblicke <H 70>

507,11 v.u. ] Diese Bäume und sonstigen Gewächse [wa] gedeihen
<H 74; "wachsen" im vorhergehenden Satz>
4 v.u. Thälern] Thalern <H 74>
<H 74 mit korrigierter Seitenzahl:> [8] 74

511,8 sondern ließ ihn ungestört in seiner Rede fortfahren]
sondern ließ sie ungestört in seiner Rede fortfahren
<H 78>
13 dauern würde und er also ungefähr wiederkommen müsse
<SL II und H 79; "wann" fehlt>

512,16 erwiderte er ausweichend] erwiderte sie ausweichend <H 80>
7 v.u. sondern hat einen andern Namen] sondern er hat einen andern Namen <H 80>

513,13 v.u. im Tone der Besorgnis] im Tone der der Besorgniß <H 82>

518,13 Auch haben wir vor] Auch [wartet] [d] haben wir vor <H 88>

519,13 wenn ich meine] wen ich meine <H 89; recte: wen>
16 meine Breite] meine [Länge] <darüber:> Breite <H 89>
9 v.u. antwortete er, sichtbar frappiert] antwortete er, hörbar frappirt <H 90>

521, 7 bewiesen-"] bewiesen." <H 91>

524,17 glaubhaft] glaubhafter < H 96>

525, Anm. Wachturm] Wachtthurm <H 97>

533,9 ]das,wa[ß] <darüber> s <H 107>

536, 1 v.u. ] verschiedenen [Personen] Dawudijehs <H 112>

537.9 v.u. Adsy <statt: Schevin> <SL II und H 113>

538, 10v.u. Hamawands <statt: Dawudijehs> <SL II und H 114>

540,5 ] [Adsy] <darunter:> Schevin <H 116>

541,6 Seid also] Seit also <H 117>
15 v.u. ]nichts Wichtiges mehr zu [erzählen] sagen <H 118>

542, Anm.1 ] <in H 119 nur im Text beziffert, aber nicht am Fuß der Seite erläutert>

542,18 Ruh 'i Kulian <SL II und H>

544,5

544,19 Ruh 'i Kulyan <SL II und H>


- 323 -

545, 1 v.u. Ruh 'i Kulian <SL II und H 124>

546:,2 v.u. gelegen] ge[schlafen] <darüber:> legen <H 125>

547,5 ]daß man die <"man" über der Zeile eingefügt> <H 125>

548,13 ] die [Hamawands] <darüber:> Dawudijehs <H 127>

550,3 unzähligemale] unzähliche Male <H 129>

551,4 ] der langen Wimpernhaare <"langen" in H 130 über der Zeile eingefügt>
5 ] Gewohnheit der morgenländischen Frauen <"der" in H 130 über der Zeile eingefügt>

560,14 unzähligemale] unzähliche Male <H 143>

563,4 Galläpfel <SL II und H 147> <recte Singular>

566, 1 v.u. du süße ---- !" <SL II und H 151; Anführungszeichen ist falsch>

567,1 Doch ehe ich den Namen nenne] Doch, ehe ich den Namen sage <H 151; in der folgenden Zeile "sage">
12 ff. <Das Selbstzitat aus "Durchs wilde Kurdistan" ist im Manuskript fortlaufend geschrieben; auch die Punkte finden sich dort. H 153 ff.>

568, 18 Freien!........" <SL 11 und H 153; Anführungszeichen ist überflüssig>

569, 1 v.u. Haltung] [Unter]Haltung <H 154>

573,4 ] Marah [urimeh] <darüber:> Durimeh <H 158>

575 5 ] Es wurde [beschlossen] <darüber:> bestimmt <H 161>

578:7 v.u. ] Sie muß [wirklich] möglich sein <H 165>

606, 11 v.u. ] [dies] es <H 195>

607, 12 v.u ] wie Du [ihn] <darüber:> mir <H 196>

616, 12 v.u. ]von zwei Hamawands Ivollstän] sorgfältig geführt <H 206>

620, 10 v.u. ] "Du kannst. [Paß] [auf] [diese] Dränge Dich an diesen Männern vorüber <H 210>

624, 1 v.u. am Schlusse unserer persischen Reise, die uns ja voraussichtlich wieder nach Kurdistan brachte] am Schlusse unserer persischen Reise, der uns ja [nach] voraussichtlich wieder nach Kurdistan brachte <H 215>

627,14 ] so wie die da oben [geht] <darüber:> schwindet <H 218>
15 v.u. Heute] Heut <H 218>

628,8 bezeichnen [K] kann <H 218>
11 v.u. ] Es kommt die [Müdigkeit] <darunter:> Ermüdung <H 219>

<Am Abschluß des Manuskripts:>

Schluss! <H 220>


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III. Das Manuskript zu "In Basra" ("Im Reiche des silbernen Löwen" Band III)

1. Manuskriptbeschreibung

Das Manuskript zu "In Basra" besteht aus 57 Einzelblättern, die auf der Vorder- und Rückseite beschrieben und von Mays Hand paginiert sind (S.1-114). Es handelt sich um glattes Schreibpapier ohne Wasserzeichen im Format 16,5 x 20,9 cm; die ersten Blätter sind teilweise etwas beschmutzt. Die erste Seite enthält 15, die folgenden Seiten durchweg 20 Zeilen pro Seite (mit Ausnahme der Seiten mit Fußnoten); Erläuterungen stehen durchweg in Fußnoten (S.1-100).

Es lassen sich im Manuskript zwei Schriftarten Mays unterscheiden: während die Seiten 1 - 100 eine breitere, etwas blassere Schrift aufweisen, findet sich ab S.101 ein steilerer und engerer Schriftduktus mit etwas kleineren Buchstaben und dunkler Tinte. Mit dieser dunklen Tinte sind auch im ersten Manuskriptteil Korrekturen durchgeführt, die sich durch die Farbtönung und die dünnere Feder deutlich vom ursprünglichen Text abheben; sie entstanden, als May den Text für die Buchausgabe einrichtete und ergänzte.

Darüber hinaus sind im ersten Teil auch einige wenige Bleistiftkorrekturen, durchweg Streichungen, zu beobachten; ihre Provenienz ist nicht mit Sicherheit festzustellen.

Des weiteren wurden in der Handschrift Änderungen mit blauem Farbstift angegeben, die dann auch in den Drucktext übernommen wurden. Derselbe Blaustift wurde auch verwendet, um die Bogenanschlüsse einzutragen; diese Korrekturen, in der Regel Eindeutschungen von Fremdwörtern, gehen also mit Sicherheit nicht auf May, sondern auf Fehsenfeld oder (wahrscheinlicher) die Druckerei Krais zurück. Die Setzernamen sind mit Bleistift eingetragen.

Die Seitenzählung läuft auch nach der Seite 100 auf den ungeraden Seiten (101 bis 113) mit der blasseren Tinte und der ursprünglichen Schrift weiter. Nur bei Seite 101 ist die erste Ziffer, wohl auf radierter Stelle, mit dunklerer Tinte neu geschrieben; bei Seite 111 ist die ganze Zahl auf radierter Stelle neu. May hat also offenbar die Seiten im voraus beziffert; der ursprüngliche Text von 1898 endete auf Seite 100 oder 101/102 (radierte Stelle!). Beim Neuansatz


- 325 -

wurden die Seiten 1 - 100 durchgesehen, die letzten Zeilen auf Seite 100 gestrichen und Seite 101/102 ersetzt. Dann wurde der neue Text auf den noch vorhandenen alten Blättern (S.103-114) geschrieben; die Zeilenzahl pro Seite beträgt hier 22 Zeilen. Die Seitenzahlen auf den Rückseiten der Blätter (gerade Zahlen) wurden erst jetzt eingetragen.*

Im folgenden werden alle Korrekturen im Manuskript und alle Abweichungen zwischen dem Manuskript und der Buchausgabe verzeichnet. Nicht erfaßt werden die Normalisierungen, die die Druckerei Krais regelmäßig vornahm (vgl.oben Anh.2).

Zuerst wird jeweils der gedruckte Text angegeben, soweit er von der Handschriftfassung abweicht; Bezugstext ist dabei die Erstausgabe von "Im Reiche des silbernen Löwen", Band III, in der Reihe der "Gesammelten Reiseerzählungen" (Band XXVIII), 1.-5.Tsd., Freiburg: Fehsenfeld o.J. (1902) (=E). Die Zeilenzählung am linken Rand bezieht sich auf diese Ausgabe.

Von May im Manuskript gestrichene Wörter werden in eckige Klammern gesetzt; wenn keine weiteren Angaben erfolgen, handelt es sich um Sofortkorrekturen auf gleicher Zeile.

Ergänzungen des Editors stehen in Winkelklammern. Die Korrekturen mit dunklerer Tinte werden durch die Sigle H' bezeichnet; die Änderungen mit Blaustift mit b.


E = Druckfassung der Erstausgabe
H = Handschrift
H2 = Handschriftkorrektur mit dunklerer Tinte(durch May)
b = Korrekturen mit Blaustift (nicht von Mays Hand)
[ ] Streichungen im Manuskript
<> Ergänzungen des Herausgebers


*NB: Zur Paginierung und zum Papierkonvolut des "Basra"-Kapitels, das May später für das Manuskript C verwendete, vgl. unten die Manuskriptbeschreibung zu C (IV.1., S.337 ).


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2. Variantenverzeichnis

<Im oberen Teil der Seite H 1 ist ein Zettel aufgeklebt (16,5x5,8 cm) mit Tinte (Mays Hand) beschriftet>

Erstes Kapitel.
In Basra.

<Rechts daneben mit Bleistift und anderer Schrift, weder von May noch vom Setzer, in lateinischen Buchstaben>

Silberlöwe III,1

<Unter der Überklebung ist der ursprüngliche Titel noch lesbar>

Der Löwe von Farsistan.

1,4 ] [läßt]<darüber, H2> ließ <H l>

4,7 in Basra gewesen bin.] gewesen [war] <darüber, b> bin <H 6>

4,13 Heute] Heut <H 6>
4 v.u. in diesem Falle] in diesem, unsrem Falle <"unsrem" gestr., b> <H 7>

5,13 die] [weiche] <darüber, H2> die <H 8>
17 der gegen Abendl [welcher in zwei Stunden] <darüber, H2> der gegen Abend <H 8>
7 v.u. in das Café] in das Kaffee <H 9>

6,12 ]war eine Person, [der] die <H 10>
5 v.u. Zugstiefeletten] Zeugstiefeletten <H 11>

7,9 das Gleichgewicht] [die Balance] <darüber, b> das Gleichgewicht <H 11>
16 ] [Kahw] "Tschibuk!" <H 11>
4 v.u. ] Maul[e] <Streichung b> <H 12>

10,18 Lagen] [Situationen] <darüber, b> Lagen <H 17>

15,15 Zeichen] [Signal] <darüber, b> Zeichen <H 26>
12 v.u.] [sah] bemerkte <H 26>
10 v.u. die beiden auf] die beiden sogar auf <H 26>
8 v.u. sie für die Schnecke in einen 2anz unmuselmännischen Rausch zu versetzen] [ihnen]<darüber, H2>sie für die Schnecke <eingefügt,H2>sie in einen ganz unmuselmännischen Rausch [anzuwidmen] <darüber,H'> zu versetzen <H 26>

18,9 vorderen] vordern <H 31>

20,9 Extravaganz] [Extravaganz] < in H 34 gestrichen<H 2> und durch darübergeschriebenen, aber, da erneut durchstrichen, unleserlichen Ausdruck ersetzt>


- 327 -

21,19 ] [bemerken] erkennen <im vorherigen Satz: bemerkte> <H 37>
11 v.u. thönerne E und H 37

23,12 v.u. ] Mußte also eigenen Weg nehmen: EDresden,] Wien, Triest mit der Bahn <H 40>

26,1 ] wohl [wohl] <Streichung mit Tinte und Blei> <H 44>

27,4 v.u. selbst ja auch zu den ] selbst ja zu den <H 47>

29,16 "Hier giebt es keine Postchaisen."] "Hier giebt es keine Postchaisen [und Mail-coaches."] <Streichung und Ergänzung des Anführungszeichens, b>
13 v.u. "Wer sagt das?" frage ich wieder.] "wer sagt das? frage ich wieder." <H 50>
12 v.u. "Ich--" antwortete er.] "Ich-- antworte [ich wieder]. <Streichung mit Tinte und b; darüber, b:> er <das falsche Tempus ist in H 50 nicht korrigiert>
6 v.u. einer besonderen Beauftragung] einer besonderer Beauftragung <H 51>

32,8 ] ich [aber] reise <H 55>
13 ]denn meine Bücher sollen zwar Reisebeschreibungen, [sein,] aber in dieser Form Predigten der Gottes- und der Nächstenliebe sein. <H 55>
15 v.u. ] ändern <in H 55 über Zeile eingefügt:> Willen

36,15 Ohrensausen] Ohrensaußen <H 62>

37,11 geradezu] gradezu <H 63>
18 "Sehr zufrieden!"] "Sehr zufrieden?" <H 64> <recte: !>

43,8 Der ruht am Ufer des Flusses] [sitzt] <darüber:> ruht <H 74>
4 v.u. viereckig zusammengefaltetes und mehrfach versiegeltes Papier] [mehrfach] zusammengefaltetes <über der Streichung:> viereckig <H 75>

47,1 ]daß ich 1/ dieser Mann 2/ sei3 / <darüber ein efügt, d> 1/ vorgab 2/ zu 3 /n (H 81)
4 ]habe <ergänzt,H2> zu haben <H 81>

49,3 v.u. ] die <eingefügt,d> betreffende <H 86>

50,6 v.u. geheimes und regelmäßig benutztes Versteck geheimes und regelmäßiges <sofort unter Zeile eingefügt, ohne das "-es" bei "regelmäßiges" zu streichen> benutztes <H 87>

52,13 v.u. im strengsten Tonej im strengstem Tone <H 90>

56,4 ] konnte. <In H 96 unter überschreiben der ursprünglichen Anführungszeichen angefügt, H2> Er erkannte nicht einmal seinen Gast in mir!"


- 328 -

57,7 Zollpächter."] Zollpächter.[,vermuthlich ein Unterpächter, dessen Pacht sich auf die zwi schen Buschehr und Schiras liegende Strecke bezieht. Der Kahwedschi sprach ja noch zuletzt von einer Straße und hat gewiß nur diese gemeint.]"
<Das ursprüngliche Komma wurde in einen Punkt geändert; Streichung mit der Tinte der ersten
Niederschrift; H 98>

<Nach 58,9 sind am Schluß von H 100 nach "in die Tasche zu stecken." sechs Zeilen gestrichen, H2>

[Hierauf verließen wir das Kaffeehaus, in welchem wir so lange Zeit die einzigen Gäste gewesen waren. Eine Goldgrube schien es für den Besitzer nicht zu sein.
Wir kamen eine halbe Stunde vor Abgang des Dampfers an Bord und wurden von dem Capitain,1

<Der Text endet mit dem Schluß der Seite; eine Fortsetzung auf einer nicht erhaltenen Seite 101 (evt. auch 102) ist wahrscheinlich>

58, 11 v.u. Blicke anzusehen] Blicke deutlich anzusehen <H 101>
1 v.u. bemerken das sofort."] <Anführungszeichen fehlt H 102>

61,19 lieber Vetter] lieber [Freund] <darüber> Vetter <H 105>
7 v.u. Jes! <E und H 106>

64,13 abzugehen, doch] abzugehen, [und] doch <H 110; es folgt noch ein weiterer "und"-Satz>
nach wenigen Minuten] nach [ku] wenigen <H ll0>

65,9 v.u. ]zu trinken [hatten] bekamen <H 112>
<H 114 nach einem Schlußschnörkel:>
Ende des ersten Kapitels.



Nachbemerkung:

Auffallend ist im gesamten Text die unterschiedliche Schreibung des Ortsnamens Buschehr, die auch im Druck übernommen wird:

E S.23, 29, 39, 46 Buschehr
E S.45 Buschir
E S.61 Buschihr
E S.61 Bischihr

Andrees Handatlas 18994 hat "Buschir", daneben findet sich um 1900 aber auch die Form "Abu Schehr" u.a.


- 329 -

IV. Die Textzeugen zu "Am Tode" ("Im Reiche des silbernen Löwen", Band III)

1. Die Textzeugen

Für das zweite und den größten Teil des dritten Kapitels von "Im Reiche des silbernen Löwen", Band III, die Kapitel "Ueber die Grenze" (SL III, S.67-178) und "Am Tode" (SL III, S. 179-266) gibt es zwei von May geschriebene bzw. überarbeitete Vorlagen.

Das für den Fortsetzungsabdruck im "Rhein- und Moselboten" geschriebene Manuskript ist im Karl-May-Archiv, Bamberg, erhalten. Es ist ohne Überschrift; über der ersten Seite trägt es den Bleistiftvermerk "A:168", darunter mit anderer Schrift und dünnerem Bleistift "II.Kap. Bd.28". Beide Vermerke stammen nicht von Mays Hand. Die Handschrift (H) besteht aus Einzelblättern aus dünnem Schreibpapier, beidseitig beschrieben; die Seitenzählung (1 - 321) stammt von Mays Hand (161 BIl.). Das Papierformat ist nicht ganz gleichmäßig; bei gleicher Breite von 14 cm schwankt die Höhe zwischen 21,8 und 22,0 cm. Die Handschrift enthält keine Setzerzeichen, dinete [diente] also nicht als Vorlage für die Buchausgabe. Alle Blätter sind in der Mitte (horizontal) geknickt. Der Text weist eine Korrektur auf überklebter Stelle auf (SL III,S. 86, Z.10).

Der Abdruck im "Rhein- und Moselboten" folgt dem Manuskript weit genauer als die Buchausgabe; er gibt den Handschriftentext fast buchstabengetreu wieder, wobei allerdings auch hier kleine Änderungen vorkommen (z.B. E 78: keinesweges H 19 > keineswegs e; E 79: erschrack H 22> erschrak e). Andererseits setzen die Drucker des "Rhein- und Moselboten" in der Regel wie May vor "sondern" kein Komma, was die Buchausgabe durchweg tut, und sie übernehmen fast alle besonderen Schreibungen Mays (z.B. Heerden, ein Wenig u.a.).

Das Manuskript enthält durchweg 23 Zeilen pro Seite; Erläuterungen stehen in Fußnoten, nicht in Klammern (Ausnahme: E 235, 6 v.u.= H 271, "Peder (Vater)").


- 330 -

Die ausgeschnittenen 55 Folgen des Zeitungsabdrucks dienten als Druckvorlage für die Buchausgabe; sie wurden von May mit Tinte korrigiert und sind jeweils am Beginn jeder Fortsetzung durch Zahlen mit runder Klammer ("1)" usw.) numeriert.

Außer den Tintenkorrekturen Mays finden sich auf den Blättern auch mit Bleistift eingetragene Korrekturen der Druckerei Krais und vor jeder Fortsetzung die Angabe des Setzers; unleserliche oder schwer lesebare Stellen sind z.T. nachgezogen. Die Bogenanschlüsse sind mit Farbstift (rot oder blau) bezeichnet.

Wiedergegeben werden im folgenden die Korrekturen Mays in Auswahl: bis zur Seite 30 des Manuskripts (E 84) sind alle Abweichungen zwischen den drei Fassungen und alle Korrekturen Mays verzeichnet; bis zur Seite 60 der Handschrift werden alle Korrekturen Mays in der Handschrift wiedergegeben, anschließend nur noch Korrekturen im Manuskript, die über die stilistische Sofortkorrektur einzelner Wörter, um Wiederholungen zu vermeiden, hinausgehen. Die Korrekturen, die May im Zeitschriftenabdruck vornahm, werden dagegen sämtlich verzeichnet.


H = Handschrift
e = Abdruck im "Rhein- und Moselboten"
(bezeichnet durch Angabe der Folge und der Spalte)
E = Erstausgabe in Buchform; wie oben beim Kapitel "In Basra".

Die Zeilenzählung am linken Rand verweist auf E als Bezugstext.


- 331 -

2. Variantenverzeichnis

E 67 <Die erste Fortsetzungsfolge von e trägt auf einem aufgeklebten Zettel eine neue Überschrift von Mays Hand:>

2tes Kapitel
Ueber die Grenze.

("Im Reiche des silbernen Löwen" Band III)

<Gestrichen wurde der ursprüngliche Titel:>

[Am Tode. / Reiseerzählung von Karl May. / (Nachdr. verb.)]

<In den nächsten Folgen sind die Überschriften von Folge 2/3 ebenfalls gestrichen, die weiteren nicht mehr.>

67, 7 v.u. "Er ist <e 1,1.Sp. + E>] Er ist <H l>

68, 1 besonderen <e 1, 1.Sp. + E>] besondern <H 2>

zwischen 9/8 v.u. <Streichung einer Passage in e durch May:>

[Sollte jemand <H 3: Jemand> fragen, wer dieser mein Hadschi Halef eigentlich war? Jeder meiner Leser hat ihn nicht nur kennen gelernt, sondern auch von Herzen liebgewonnen. Früher mein Diener, jetzt der Scheik eines mächtigen Beduinenstammes. Früher ein strenger, zelotischer Muhammedaner, jetzt im Innern wahrer Christ und seelensguter <!> Menschenfreund. Stolz, eigenwillig, ehrgeizig, dabei aber mir treu und opferwillig, zu jedem, selbst dem schwersten Dienst bereit. Es gab keinen Zweiten, der in Beziehung auf die orientalische, bilder- und blumenreiche Ausdrucksweise sich mit ihm messen konnte. Wenn er von Etwas begeistert war, ging ihm das Maß verloren. Dann war es höchst ergötzlich, ihm zuzuhören. In solchen Augenblicken glaubte er so fest an seine eigenen Übertreibungen, daß es bei seinem heißblütigen Temperamente nicht gerathen war, sich in Widerspruch zu ihm zu setzen.]

69,14 Tau <E>] Thau <H 5 + e 1, 3.Sp.>

zwischen 14/15 v.u. <Streichung einer Passage in e 1,3 durch May:>

[Es waren edle Pferde, zwei Rappen. Assil Ben Rih hieß der meinige. Der Hengst Halefs hieß Barkh, was "Blitz" bedeutet. Ueber die Eigenschaften und den Werth dieser beiden Thiere habe ich bereits an anderer Stelle das Nöthige gesagt.*]

<Dazu Fußnote, ebenfalls gestr.> [ *Siehe im "Reiche des silbernen Löwen" Bd.I pag. 359 u. ff.]


- 332 -

71,14 Reichtum] Reichthum <H 8 + e 2,2> Herden] Heerden <ebd.>
5 v.u. anderen Leben <e 2, 2 + E> ] andern Leben <H 9>

72, 2 - 5 <In H 9, Z.13-15 neben den mit Tinte eingetragenen Kommata auch Eintragungen mit Bleistift, die z.T. wieder durchgestrichen sind. Die Zeichensetzung der Drucke folgt den Tinteneintragungen in H>

73, 13 besaß <e + E>] [hatte] <darüber> besaß <H ll>

73,1 v.u. lagen <E>] lagerte <H 12 + e 2,4>

74,6 Nomaden <E + e 2,4> ] Nommaden <H 12; diese Schreibung in H durchweg>

74,1 Die Leute sprangen auf <E>] Sie sprangen überrascht auf <H 12 + e 2,4> ] <Korrektur Mays in e:> [Sie] <darüber> die Leute sprangen [überrascht] auf,
5 Bergbewohner <E>] Leute <H 12 + e; Korrektur Mays in e:> [Leute] <darüber> Bergbewohner

75,2 ] aber [es] [fiel] sie gestatteten sich nicht <H 14>

76,10 v.u. ein wenig <E>] ein Wenig <H 16 + e 3,3>

78,12 keineswegs <E + e 3,4>] keinesweges <H 19>

79,10 anderen <E + e 4,1>] anderen <H 21>

80,12 v.u. "Halef, weißt du wer ich bin?" <H + e + E ohne Komma>
3 v.u. vermutet hatte <E + e 4,32 vermuthet [und] hatte <H 23>

81,3 fragte ich ihn weiter. <in e hs. ergänzt; fehlt in H>

83, 2 v.u. unsern /unserem <E>] unseren/ unserem <e 5,2>( unsern/ unserm <H 28>

84,9 unserem <E + e 5,3>] unserm <H 29>

85,17 weil der Wind <E>] <in e 5,4 fehlt: weil; hs. von May wieder eingefügt>
13 v.u. und also <E + e>] also <in H 31 unter der Zeile eingefügt>

86,10 <nach "die Thiere" 8 Zeilen auf aufgeklebtem Zettel, unter dem noch ca. 6 Zeilen des ursprünglichen Texts stehen; sie sind unleserlich. Die Überklebung reicht bis zum Ende von H 32. Der neue Text auf H 33 setzt ein mit:> auch meine eigene Kurbatsch
7 v.u. verdient <E + e>] <"ve" vor "dient" eingefügt in H 33>

93,14 v.u. ist <E + e>] [befindet sich] ist <H 44; im Satz vorher "Wir befinden uns. . .">
5 v.u. Abal Abbus <e 7> <hs. von May korrigiert in:> Abul Abbas

94,4 Basra[h]<e> <Streichung des "h" durch May>] Basrah <H 45>
3 [M]einer Leute <H 45; "M" zu "m" verbessert>

95,8 ] [eben] grad <H 46> <Zeile vorher: eben>


- 333 -

99,1 gefunden haben <E + e>] <"haben" in H 53 über der Zeile eingefügt>

102,10 Gelingt <E + e>] [Erfa] Gelingt <H 58>
<Ab hier werden die stilistischen Korrekturen, durchgeführt, um Wortwiederholungen zu vermeiden, nicht mehr verzeichnet.>

108, 2v.u. "Ah, wer brummt jetzt? <E>] "Ach, wer brummt jetzt? <H 69 + e 12,1; in e hs. korrigiert>

123,13 dennoch fuhr er fort <E + H 92>] danach fuhr er fort <e 16,1; von May hs. korrigiert in "dennoch">
14 v.u. Trotzdem <E>g Dennoch <H 92 + e 16,1; in e hs. korr.>
12 v.u. Reinheit <E + H 92>] Reinlichkeit <e 16,1; von May hs. korrigiert>

125,8 doch mangelte uns jetzt die Ruhe <E>] doch fehlte uns jetzt die Ruhe <H 95 + e 16,3; in e hs. korrigiert in "mangelte", da im gleichen Satz kurz vorher "fehlte" steht.>

126, 12 v.u. Jetzt hatten wir <E>] Nun hatten wir <H 97 + e 17, 2; in e hs. korr., da im nächsten Satz "nun" folgt.>

131,2 weil sie [ja] rings <e; gleich darauf "ja">

133,12 weil ich mich zu hüten hatte <E>] weil ich mich hätte hüten müssen <e 18,1; hs. korr. in die E-Fassung>] weil ich mich hüten mußte <H 100>

146,17 unerwünschte <E und H 129>] unverwünschte <e 22,3; hs. korrigiert>

147,17 Es war schon hell, <E + H 131>] Es war schon hell <e 22, 4; Komma in e hs. eingezeichnet>

150, 14 nie um etwas bitte <E + H 135>] nur um etwas bitte <e 23,4; hs. von May korr.>

155,9 u.4 v.u. ] [Ph]antasia <H 143: "Ph" in "F" korr.>

158, 5 v.u./159,7 Fantasia <H 148 + e + E>

171,3 Daraeh-y-dschib <E + H 167>] Darah-y-Dschib <e, 29,4; hs. korr.>

173,4 v.u. Dscharmanistan <e; hs. korr.> ] Dschermanistan <E + H>
3 v.u. <Fußnote zu "Hamdullilah" = "Gott sei Dank!" in e hs. gestrichen>

174, 14 Gieb <E + H>] Gib <e; hs. korr.>

175,2 Daraeh <E + H>] Darah <e; hs. korr.>

178, Schluß des Kapitels ("...erwartet hatte.")
<Korrekturen in e:>
- - - <ergänzt>
[(Fortsetzung folgt)] <gestrichen>
<danach Schlußschnörkel eingefügt; darunter:>
Schluß des 2 ten Kapitels.


- 334 -

179 <Überschrift auf aufgeklebtem Zettel in e>

3 tes Kapitel.
Am Tode.
("Im Reiche des silbernen Löwen". Band III)

179,10 v.u. Gieb <E + H>] Gib <el; hs. korr.>

189, Anm. Scheitan */; <Anm.dazu als Fußnote mit Bleistift in H 196 eingetragen:> Teufel, böser Geist <in e ist zwar das * im Text vorhanden, aber die Fußnote selbst fehlt.
Hs. von May ergänzt:> Teufel <so auch 5

201,1 giebt <E>] gibt <e 38,1; ohne Ergänzung des "e" durch May>] giebt <H 214; das "e" ist mit Bleistift gestr.>

203,2 aus reinem Ehrgefühl <E + H 217>] aus einem Ehrgefühl <e; von May hs. korr.>
2 und nur aus <E>] sondern nur aus <H 217 + e; e ohne hs. Korrektur in "und">

204,4 v.u. Rappen <E>] Pferde <H + e; in e hs. korr.>

205,4 zu erst <e; hs. korr. in:> zuerst <H + 5>

205, 7 v.u. sprachst <E + H 222>] sprichst <e; hs. korr.>

208,15 spaßhafte <E + e>] spashafte <H 226; mit Bleistift korr.>

209,1 es <E + H 229>] er <e; hs. korr.>

210,16 Engel <E + H 230>] Englein <e; hs.korr.>
9 v.u. thun! <E + H 230] thun? <e; hs. korr.>

215,13 v.u. umkreisen mußten <E>] [zu umkreisen hatten] <H 238 + e; in e hs. korr.>
12 v.u. ]Unten angekommen, [verengte sich das T] sahen wir, daß das Terrain sich zunächst so sehr verengte, daß <H 238>
11 v.u. gezwungen waren, langsam zu reiten <E>] [langsam reiten mußtenl (H 238 + e; hs. korr.>

216 Anm. <Anmerkungssternchen in e rot unterstrichen>
7 "Die Dschamikun!" <H 238 + e 42,1 + E; recte: Dinarun>

217,10 hinteren <E>] hintern <e + H; in e hs. korr. in:> hintren
12 ]kein sich bewegendes Thier [hinter] sich <H 241; Streichung mit Bleistift; darüber> unter <e + E>

219,5 Viertelminute <E>] Viertelstunde <H 243 + e; dort hs. korr. in> minute

220,1 v.u. Dschinni <E>] Dschini <e 43,3; hs. korr.in> Dschinn

222,17 gewesen <E + H 249>] geweser <e 43,4; hs.korr.>
11 v.u. ]Diebstal <H 249; mit Bleistift korr.> -hl


- 335 -

223,1 der beiden Fukara so despektierlich <E>] der beiden Fukara, so despectirlich <e 44,1; Komma hs. gestr.> ] der beiden Fukara so despectirlich <H 250>
4 wollte vermeiden <E>] [werde mich hüten] <e 44,1; hs. korr., offenbar ohne Zuhilfenahme von H> 1 mußte mich hüten <H 250>

224,12 eine Lüge seist. <E>] eine Lüge gewesen. <e 44,2; von May hs. ergänzt:> seist. ] gewesen bist <H>

225,6 v.u. kamt <E + H>] kommt <e 44,4; hs. korr. in "kamt">

226,16 also <E>] darum <H + e 44,4; in e hs. korr., da in der nächsten Zeile "darum" folgt>

231,14 v.u. nur um religiöse Dinge <E>] nur für religiöse Dinge <H + e 46,2; in e hs. korr.>

233,7 v.u. Leben <E>] Loben <e; hs. korr.> <H: Leben>

235,18 Instruktionen <E>] instructioen <e 47,2; nicht korr.>] Instructionen <H>

236,3 nun <E + H>] um <e 47,2>
5 v.u. Mich? <E>] Ich? <H + e 47,3; in e hs. korr.>
3 v.u. vorstellen <E + e>] [denken] <darüber> vorstellen <H 273>

237,14 v.u. ] [einige] Reiter <darüber> mehrere <H 274>

241,10 um <E + H>] nun <e 48,4; hs. korr.>

242,9 v.u. ]Blick auf mich [richtete] <darüber> lenkte <H 283>

243,17 ] Freuden der Schöpfung theilzunehmen, [weicher er sich, so lange er lebt, niemals entz] <Korr. Auf gleicher Zeile> welche auf ihn, solange er lebt, niemals verzichten wird <H 284> <"entziehen" im vorhergehenden Satz>

244,12 Wo lebten die Giganten <E + e>] Wo [waren] <darüber> lebten <H 285>
18 ]Zwischenräume der [Stein] gewaltigen Steinbrocken <H 285>

245,9 v.u. Büsche solcher Arten, die <E>] [an O]rten, [welche] <e 50,1; hs. korr.in> solcher Arten, die] solcher Arten, die <H 286>

247,8 ]einer Stelle, [felche ich für ihn als] <Korr.auf gleicher Zeile> welche ich zum Lagern für die beste fand <H 290>

256,6 v.u. ][morgen früh] <darunter> in unauffälliger> <H 306:> Weise <H 305 f.>
4 v.u. ] zwar [in einer Weise] <darüber> derart <H 306>

257,5 fühlte <E + H>] fühle <e 53,1; mit Bleistift korr.>

260,11 scherzen: <E + H>] scherzen! <e 54,1; hs. korr.>


- 336 -

261,13 Erst jetzt fiel mir <E>] <"jetzt" in e 54,2 eingefügt>

265,9 wurde Schakara gefragt. <In e 55,3 eingefügt:> Das war dieselbe tiefe, wohllautende Männerstimme, welche ich schon gehört hatte. <Der Satz fehlt in H>

266,4 <Schlußworte "Am Tode --- Am Tode!" auf eigener Zeile in e 55 gestrichen; stattdessen auf fortlaufender Zeile eingetragen> "Am Tode --- am Tode--- !" --
<In e 55 am Rand Bemerkung:> Von hier aus wird gleich auf der nächsten Zeile das geschriebene Manuscript pag. 1-26 weitergesetzt!
May.


- 337 -

V. Das Manuskript C ("Im Reiche des silbernen Löwen, Band III, S. 266 - 636)

1. Manuskriptbeschreibung

Das Manuskript besteht aus Einzelblättern eines glatten Schreibpapiers ohne Wasserzeichen. Das Format ist bei gleichbleibender Breite (16,4 cm) in der Höhe geringfügig schwankend (20,9-21,0 cm). Die Blätter sind beidseitig mit schwarzer Tinte beschrieben; die Zeilenzahl pro Seite beträgt 22 Zeilen, mit Ausnahme der Seiten mit Fußnoten oder Überklebungen.

Die Seitenzählung (1-520) stammt von May. Dabei ist auffallend, daß die Paginierung der Vorderseiten (ungerade Zahlen) ab S.115 offenkundig mit derselben Tinte geschrieben ist wie beim Manuskript "In Basra"; das Papier der beiden Manuskripte ist gleich. Einzelne Seiten sind allerdings auch im Manuskript C neu paginiert: S. 127, S.173 (überklebtes Blatt aus anderem Papier), 291, 347, 389, 461 (überklebt), 465-467, 473, 495 unklar (wahrscheinlich alte Paginierung mit nachgezogener -5), 499. Bei den Seiten 501-509 ist die Zuordnung nicht eindeutig zu entscheiden, während ab S.511 endgültig eine neue Paginierung vorliegt. Das Blatt 501 wurde von May möglicherweise für das Manuskript "In Basra", S.101, verwendet, wo die erste Ziffer auf radierter Stelle steht. Das letzte Blatt, S. 521 f., besteht aus zwei Teilen, die wahrscheinlich in der Setzerei getrennt wurden, da der Rand der einen Hälfte genau zum oberen Rand der auf dem anderen Blatt aufgeklebten Seite paßt. S.29 der Handschrift fehlt.

Setzervermerke und Bogenanschlüsse sind durch die Hoffmannsche Druckerei bis S.317 mit Blei- und Rotstift, dann mit Blei- und Blaustift eingetragen.

Das Manuskript wurde nicht in einer vollständigen Vergleichslesung auf die Übereinstimmung mit dem Drucktext überprüft; festgehalten werden dagegen im folgenden bis S.347 der Handschrift (SL 111, 511) alle Korrekturen im Manuskript sowie evt. gelegentlich aufgefallene Unterschiede zum Drucktext. Ab dieser Seite werden stilistische Korrekturen einzelner Wörter, die Wiederholungen vermeiden sollen, nicht mehr verzeichnet.


- 338 -

Stichproben legen die Vermutung nahe, daß die Buchausgabe - von den üblichen orthographischen Normalisierungen der Druckerei abgesehen - den Manuskripttext wortgetreu wiedergibt.

Als Sigle für die Handschrift wird die von Hans Wollschläger eingeführte Sigle C verwendet; E bezeichnet die erste Buchausgabe (Im Reiche des silbernen Löwen. 3.Band. Reiseerlebnisse von Karl May. 1.-5.Tsd. Freiburg i.Br.: Friedrich Ernst Fehsenfeld o.J. (1902) (Gesammelte Reiseerzählungen, Bd. XXVIII)).

<> Korrektur über der Streichung
<> Korrektur unter der Streichung auf gleicher Zeile
<-> Fortsetzung bzw. Korrektur

Soweit nichts anderes angegeben, sind alle anderen Korrekturen Sofortkorrekturen auf gleicher Zeile.

Bei überklebten Texten wird links jeweils der ursprüngliche, überklebte Text, in der rechten Spalte der neu geschriebene Text mitgeteilt. Dieser wird nicht in allen Fällen vollständig angegeben, sondern nur soweit, wie es für den Vergleich mit der abgebrochenen Fassung notwendig ist. Die Anschlußsätze vor Beginn der Überklebung werden spaltenübergreifend verzeichnet, um den Zusammenhang zu verdeutlichen.


- 339 -

Das Manuskript setzt ohne Überschrift ein E 266, Z.6.

267,18 ] [Sauberlkeit <>Reinlich <C 3>

270,1 ] [Ober [körper] <> leib <C 6>
11 v.u. ][dann] <> aber <C 7>

279,13 v.u. <unleserliche Streichung, auf gleicher Zeile Korrektur: von ihr <C19>

280,11 [bei] <> von <C 20>
13 allerlei [Capriolen] drolligen [Cap], aber unendlich rührenden Capriolen <C 20>
10 v.u. [beim] vor dem Schlafen <C 21>

281 6 v.u. daß der <über Zeile eingefügt> Leib <C 22>

284,8 ein [T] nach allen Seiten offener Tempelbau <C 25>
8 v.u. [beginnende] <> leise schreitende <C 26> <im Satz vorher "begonnen">

285,3 v.u. [erklang] <> ertönte <C 26> <Satz vorher "klang">
5 [erwartet habe] <> hoffen konnte <C 27>

286,14 um deren [Ha] baumlose Häupter <C 28>

289,7 v.u. [von dem Du sprichst] <> den Du meinst <C 32> <im gleichen Satz "sprechen">

290,5 [könnte] <äl> dürfte <C 32> <im Satz vorher "könnte">

291,14 [es] eine Religion gebe <> existire <C 34> <kurz vorher "Giebt es ... ">

292,13 v.u. [am großen Tage] über die Seligkeit oder Verdammnis der Sterblichen zu bestimmen haben <C36>
10 v.u. <Bis Unterkante der Manuskriptseite reichender Zettel mit neuem Text aufgeklebt; der überklebte/neue Text beginnt nach> Glocken läuten und den Segen

geben? Oder glaubt Ihr etwa, daß dieses Geläut und dieser Segen ihn in die Hölle führen werden, weil diese letzten Ehren ihm von Leuten erwiesen wgrden, die nicht derselben djani 1/ <?> angehören. Ich frage Dich nicht, um eine Antwort von Dir zu hören, denn ich dünke mich nicht klug genug, einen Mann, wie Du bist, examiniren zu dürfen. Meine Fragen sollen Dir nur sagen, was und wie wir glauben und welche Thaten wir aus diesem Glauben wachsen lassen. Isa Ben Marryam 2/ sagt, daß Gott nur Liebe sei. Sein Chawaril2 [3]/ lehrt, daß er auch der Gott der Heiden sei. Wie können wir beide, Christen und Heiden, von einander unterscheiden? 1/ Religion, Dogma.2/Jesus. 3/ Apostel. geben? Ich frage Dich nicht, um eine Antwort zu erhalten, denn ich weiß, daß Du sie mir nicht geben darfst."
Als er jetzt schwieg, blieb ich still. < ... >

<Der überklebte Text reicht auf C 36 bis zum Ende der Seite; ob er auf einer ausgeschiedenen Seite 37 weiterlief, ist nicht mehr zu entscheiden>


- 340 -

293,12 [erwartet] <> vermuthet <C 37> <kurz danach "Erwartung">

294,16 v.u. [die mir gemeldet haben] von denen ich erfuhr <C 38>

295,2 [diel<> seine <C 39>

304,13 v.u. [gingen] <> schritten <C 53> <kurz vorher "gingen">

308,8 daß sie [weiß] sagen kann <C 58>

309,11 v.u. [erhielt] <> bekam <C 59>

317,16 hochgelegener, <über Zeile eingefügt:> offener <C 71>

323,15 v.u. nicht <ä eingefügt> vom
4 v.u. [vierte] <> dritte <C 80>

324,2 [kein] <> ein Wort weder lesen noch verstehen kann <C 80>

327,14 [besserer] <> guter <C 85>

329,13v.u. [erwache] <> die ersten <auf Zeile> Zeichen gebe, <C 88>
4 [während] zu dieser Zeit <C 89> <in der Umgebung der Stelle mehrfach "während">

330,6 [geht]<> wird selbst [während der tiefsten Ohnmacht fort] <> durch die tiefste Ohnmacht nicht beendet, <C 89>
7 [ununterbrochen fort] <> unaufhörlich weiter <C 89> <"unterbrochen" im folgenden Satz>

332,7 [zwischen] <> nach <C 92>

337,13 v.u. [wie das] daß auch <C 99>

338, Schluß <Schlußschnörkel am Ende der Seite und Vermerk:>

Schluss des dritten Kapitels!

339
<Überschrift> Viertes Kapitel.
Ein Bluträcher.

340,17 [geistlichen] seiner dominirenden Würde <C 102> <"geistlich"eine Zeile vorher>

341,9 <Die Seite C 104 ist insgesamt überklebt; überdeckt wurden 17 Zeilen und 2 Worte in Zeile 18. Der überklebte Text ist nur mit Mühe entzifferbar; die Zeilen 9 -18 sind nicht lesbar. Der Anfang des überklebten Texts stimmt mit dem endgültigen Text noch überein.>

Vor christlicher Zeit wurde der Jude von Räubern über-

fallen, beraubt und fast erschlagen. Jetzt, nach zwanzighundert Jahren, fallen Christen über Christen her, um sie ihres guten Namens zu berauben, um sie mit der Zunge und mit der Feder öffentlich todtzuschlagen! Wäre es ein Wunder, wenn da auch heut, wie damals, ein sogenannter Ketzer erschiene, um denen, welche sich einbilden, <unleserliche Stelle> Glaubens fallen, beraubt und fast erschlagen. Jetzt, nach zwanzighundert Jahren, steht es nicht besser um diese und ähnliche, oft intellektuelle und moralische Wegelagerei. Jetzt fallen Christen über Christen her. Besonders wer es wagt, nicht den von jedermann betretenen sondern seinen eigenen Glaubensweg von oder nach der heiligen Stadt zu gehen, der kann sehr leicht


- 341 -

344,12 [stehen] sehen <C 108>

345,6 [Frage]Ausrufezeichen <C 108>

345,14 v.u. [lieb]1eben bleiben will <C 110>

349,16 [drehte] wendete <C 115> <kurz vorher "drehte">
1v.u. [Thater] Dieb <C 116> <kurz vorher "Thäter">

357,1 <mit der Manuskriptseite 127, die neu paginiert ist, beginnt offenkundig ein Neuansatz mit anderer Schrift.>

364,1v.u. [So viel] </> jene <C 137>

367,1 v.u. [sichl etwa aus Höflichkeit [besiegen zu lassen] freiwillig auf den Sieg zu verzichten <C 142>

369,15v.u. [sie]<> diese <C 144>
9 [entgehen] <ä) entrinnen <C 144> <"gehen" im Satz vorher>

371,14 v.u. [Halef ha] Kara hielt <C 147>

375,1 über Karas Lippen <E>][über] <> um <C 151>

380,6 v.u. <eingeschobene Zeile:> "Ja." <C 159>

381,4 v.u. [schn]rasch <C 161> <kurz vorher "schnell">

390,15 v.u. <C 173 ist neu paginiert; C.174 ist auf der ganzen Seite überklebt, wobei der überklebte Text durch starke Klebstoffverwischungen nur fragmentarisch lesbar ist.>

nahm die Mütze vom Kopfe und

zu sein, zu zeigen, daß der Mensch ohne diese Einbildung
<Rest unlesbar; der überklebte Text bricht offenbar mitten im Satz ab.>
an sich selbst erfahren, was Lucas 10 Vers 30 zu lesen ist.<...>
schwang sie in so auffälliger Weise über sich, daß der Scheik der Kalhuran ganz unbedingt besonders auf ihn aufmerksam werden mußte. [Er] <> Dieser <auf gleicher Zeile:> war gezwungen, sich zu fragen, warum [dieser] <>der <auf gleicher Zeile> Reiter <unlesbare Streichung= 3 Wörter> sich solche Mühe gebe, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und <Rest nicht lesbar> schwang sie in so auffälliger Weise über sich, daß der Scheik der Kalhuran <E: Kalhuraa> ganz besondders [besonders]auf ihn aufmerksam werden mußte. Zur großen Freude des "Kindes" ließ der Erfolg der gegebenen Winke auch gar nicht lange auf sich warten; Hafis Aram lenkte wieder in die vorherige Richtung ein, und man sah trotz der noch großen Entfernung deutlich, daß er den Arm in die Höhe hob, um Antwort zu geben. < ... >

391,8 v.u. [später] <> nachher <C 175> <"spät" kurz vorher>

393,4 [nun] <> bald <C 177>

398,4 v.u. [das] von Kara ben Nemsi <C 186>

402,8 v.u. nach [rechts] <> dieser <auf gleicher Zeile> und bald nach [links] <> jener <auf gl. Zeile> Seite <C 191>


- 342 -

413,10 v.u. [So] <> daher <C 208> <"so" eine Zeile vorher>

415,2 denn <mit dünnem Bleistift eingefügt:> er <C 210>

418,4 v.u. lehre Flaschen <"h" mit Bleistift in "e" verbessert; C 215>

419,1 [wußte nur] erinnerte sich nur

423,9 v.u. Tifl <eingefügt:> ebenso <C 222>

424 <Anmerkung fehlt in C; mit Bleistift Eintrag:> 1) ? -----

431, 12 wie mein [Auge] <> Blick <C 233, Zeile vorher "Augen">

434,12 <Vier Zeilen auf Überklebung, wobei die letzte Zeile des überklebten Texts nur z.T. gefüllt ist, also abgebrochen wurde:> <C 237>

Sie hielt inne, denn oben auf den Stufen erschien jetzt Schakara und winkte ihr, indem sie zurück nach dorthin deutete, wo Halef lag. Hanneh wurde also wohl da oben gebraucht. Sie eilte fort von mir. Sie hielt inne, denn Schakara kam zur Thür herein. Sie hatte mit ihr zu sprechen und winkte sie von Halefs Lager zu sich hin. Ich ging hinaus, vor die Säulen, wohin inzwischen meine Kissen nach dem gewohnten Platz geschafft worden waren. Dort setzte ich mich nieder.

435,11 den Wald [vor lauter] <> wegen der vielen <C 238; "vor lauter" folgt>

435,2 v.u. mit Schakara <eingefügt> erschrocken <C 239>

436,9 Er ging zunächst hinein, um / nach seinem Vater zu sehen <eingefügt mit /> zunächst <Das eingefügte "zunächst" fehlt in E> <C 239>

437,17 In sofern, [daß] <> als <C 241; "daß" folgt gleich darauf>
12 v.u. daß [er] <> man ihn <wieder auf gleicher Zeile> als solche[r] <> n <auf gl.Zeile> behandelt [worden ist] <> hat. <C 241>

438, 19 Es [ist] <> giebt <C 243>

444,9 [das] <> die <wieder auf gleicher Zeile> gegenwärtige [Dasein] <> Existenz <C 251; "Dasein" drei Zeilen später>

450,4 v.u. <C 261 stark beschmutzt; wahrscheinlich Deckblatt einer Manuskriptlieferung>

453,10 v.u. [Du] <> Ihr <auf gleicher Zeile> erklärtet <C 265>

454, 16 [bestimmt] <> beordert <C 266; im gleichen Satz "bestimmte Anzahl">

456,1 v.u. Sie [warf] <> schickte ihnen <C 270>

457,9 [Es war] Grad als <C 270>

460,3 [summiren] <> addiren <C 274; Subjekt des Satzes "Summe">

465,1 [ih] unserer Ahnen <C 281>
7 [ich] ein großer, hochentwickelter Geist <C 281>


- 343 -

466,12 v.u. [unbefangene] <> unverdorbene <C 283>

468,14 unerzogen <E>]un[ge]zogen <> er <C 285>

472,1 ff. <C 291 ist neu paginiert, weist aber im Schriftduktus keinen Unterschied zu C 290 auf; möglicherweise wechselte May das Blatt aus und verwarf den ursprünglichen Text>

474,11 [welche] <> die <C 294; kurz vorher "welche">
13 [wenn] falls <C 294-, kurz vorher "wenn">
10 v.u. Die [Harmonie] <> Harmonisirung
eine [ganz] <> sehr <C 294; "ganz" folgt unmittelbar>

478,8 v.u. [das Bewußtsein] <> die Vorstellung <C 299>
9 [aber es wäre gewiß undankbar gegen diese guten Leute gewesen] aber ich konnte doch unmöglich so undankbar sein <C 300>

479,14 v.u. [musikalisch] <> harmonisch <C 301>
11 v.u. Worte [haben] <> sprechen <C 302; im gleichen Satz "hatte">

483,4 [auf] <> in <wieder gl. Zeile> einfacher, natürlicher Weise <C 306; Sofortkorrektur, da die Adjektivendungen in einem Zug mit dem Wort geschrieben sind>
10 v.u. Wenn [das] die höchste Stufe der Kunst <eingefügt> die <auf gleicher Zeile> ist <C 307; Satz vorher "Ist das auch...">

487,17 [warf] <> richtete <C 313>

491,1 <C 318 bis auf vier Zeilen unten überklebt; der neue Text beträgt nur etwas über 11 Zeilen, so daß bis zum Anschluß nach der Klebestelle ca. 6 Zeilen freibleiben.>

Ein Kampf zu dem Zwecke, fehlerhaft zu bleiben,

würde die allergrößte Dummheit sein, die ich mir in meinem Leben vorzuwerfen hätte. Das kann ich hier an dieser Stelle ruhig sagen, da die vorliegenden Reiseerzählungen doch weiter nichts als Etüden oder Vorstudien sein sollen, durch welche ich erfahren will, wie ich mich in jeder Beziehung bei dem aus ihnen herauswachsenden Hauptwerke zu verhalten habe. Wer sie für mehr als Uebungsstücke hält, dem kann ich nur den guten Rath ertheilen, sich durch ebenso fleißiges Ueben ein besseres Urtheil anzueignen! Wer sich noch in den geistigen Jahren <?> befindet, in denen ihm die Verwechslung von Vorarbeiten mit dem fertigen Werke verziehen werden darf, dem ist es doch wohl eigentlich untersagt, durch unzeitige Vorschriften die außerhalb seines würde die allergrößte Thorheit sein, die ich mir einst vorzuwerfen hätte. Der menschliche Körper ist, wenn er begraben wird, allerdings für die Würmer bestimmt. Aber die Seele, der Geist? Giebt es vielleicht auch geistige Maden, welche in den ethischen Fäulnisstoffen prassen, ohne die wir Sterbliche nicht mehr Menschen sondern Götter wären? Arme, arme Made, wie bist Du zu bedauern! Welcher Ordnung der Lebewesen mag Dein Organismus angehören, da er dazu bestimmt zu sein scheint, sich an moralischen Leichen vollzumästen! Ich hoffe zu Deinem eigenen Heile, daß Du nicht in Wirklichkeit, sondern nur in Halefs Traume vorhanden bist!


- 344 -

Begriffsvermögens schaffende Hand irre machen zu wollen. Von einem Urtheile verlangt man vor allen Dingen, daß es sich Zeit genommen habe, reif zu werden.

492,4 v.u. [Christlich] <> menschlich<C 321>

493,7 <Die untere Hälfte von C 321, 11 Zeilen, auf Überklebung; überklebt sind 8 Zeilen>

Man grüßte ihn heut an-

ders wohl als sonst. Warum auch nicht? Wenn ein deutscher Sangesbruder sein Werktagsgewand mit dem Frack und 9 ein <?> Schaboh klack <?> / vertauscht, wird er ganz ebenso mit andren Augen angesehen. Ich habe auf einem deutschen Vogelschießen die zehn höchsten Chargen <unlesbare Stelle> miteinander sprechen hören. Ihre Kragen waren mit Golde gestickt, ihre Schulterstücke mit goldenen Troddeln behängt, und golden glänzten alle ihre Knöpfe. ders als wohl sonst. Warum auch nicht? Dünken nicht auch wir uns, ganz andere Menschen zu sein, sobald wir unsere Lenden durch den Frack entblößt und unsere gesellschaftliche Bedeutung in dunkelcylinderhafter Weise "behauptet" haben? Das Festkleid stimmt den Menschen feierlich, und in feierlicher Weise geschah alles, was "unser Kind" am heutigen Tage that.

1 / Fußnote fehlt

495,9 v.u. [bringen] <> führen <C 325; Satz vorher "bringen">

498,2 [in der Weise] <> so <-> sprach, [in welcher]<> wie <-> ich seine Äußerungen hier niederschreibe <C 328>
9 Ich [hatte] <> mußte <-> zwar vieles [zu] erraten <C 328; Satz vorher "hatte">
14 v.u. [zog] <> ausbreitete <C 328>

499,7 was <eingefügt:> sich als <-> unschön oder auch nur überflüssig [war] zeigte <C 330>

503, 9 v.u. [je [näher] <> mehr <-> der Geist <darüber eingefügt:> sich von <-> dem Stoffe [tritt] <> trennt] <ganze Zeile gestrichen; Korrektur am Fuß der Seite:> Je mehr der Geist den Stoff beherrscht, <C 336>

504,15. [Souterrain] Erdgeschoß
12 v.u. [Das Gesimse lag unter dem Dach] Die beiden Pfeiler, welche <C 337>

505,8 Von den letzteren gingen nach den Seiten Flügel aus, [deren je zwei mit ihren Spitzen sich in der Mitte] um das Architrav zu bilden. <C 338>
15 [sprechen] <> reden <C 338; nächste Zeile "gesprochen">

506,15 [seit] von Anfang an <C 340>
20 [dieser] <> der erwähnte <C 340>


- 345 -

506,10 v.u. schien eine Säule [gewesen] zu sein
1 v.u. [War] Hatte <-> der "allanwesende EI" da unten im Erdgeschoß nicht [mächt] <> Macht <-> genug [gewesen] <> besessen, <C 341>

507,13 [fast] <> beinahe <C 341; gleich danach "fast">

508,6 [Gedanken] <> Idee <C 342>
12 zwei einander [sehr] nahe stehende <C 343; gleich darauf "sehr">
14 [zwischen ihnen] <> von ihnen <-> eingeengt <C 343; gleich darauf zwischen">

509,7 Gottes <eingefügt > ebenem <-> [Erdb] Boden <C344>
12 [emporsteigenden] <> bergan kletternden <C 344; 5 Zeilen später "stieg empor">

511,4 <C 347 neu paginiert; ab hier keine Verzeichnung von Korrekturen mehr, die nur dazu dienen, Wiederholungen zu vermeiden>
<Bis zum Schluß des Kapitels finden sich im Manuskript nur wenige Korrekturen und Verschreibungen>

534 <Überschrift:>
Fünftes Kapitel.
Ein At jaryschy.
<C 379; im Schriftduktus Neuansatz deutlich erkennbar>

537,12 v.u. <C 383, unten, sechs Zeilen auf überklebung, ebenso C 384, oben, die ersten drei Zeilen. >

Dann aber kommt des Windes zarter Hauch von Ost und West, von Nord und Süd und nimmt, was ertönt und intervallt, auf seine Schwingen. [Des Kindes ersten Laut senkt er ins Mutterherz. Der Jungfrau süßes zögerndes][<ein oder zwei Worte unlesbar>] [er dem Jüngling zu] Er trägt es durch die ganze Menschenwelt, <C 384:> damit, was der <3 Worte unlesbar>. Jeder Ton, der aus dem Herzen klingt, wird von ihm aufgenommen, um ihn zu verwandten Tönen zu gesellen. Wie aber klingt so himmlische Musik? Die Winde sagen es. Sie lauschen überall. Und wo ein frommer, heiliger Ton sich hören läßt, da nehmen sie ihn auf, um ihn zur großen Harmonie zu tragen, die betend aufwärts steigt, um als Lob und Dank zu dem zurückzukehren, aus dessen Mund sie einst als erster Ton erklang. Die Harfen schwiegen. Ich schlug die Augen wieder auf. Die vier Spielerinnen legten ihre Instrumente fort. Der Chodj=y=Dschuna zögerte, dies auch zu thun. Er schaute mit za-
<Neuer Text:> genden Augen zu mir her.


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540 <Die ersten vier Zeilen der dritten Strophe des Gedichts stehen auf einer Überklebung>

<überklebter Text:>

In ewgem Frieden kreisen Deine Sterne.
Des Himmels Licht küßt freundlich unsre Erde.
[O daß sie doch an diesen]
O daß sie doch

<Neuer Text>
In ewgem Frieden kreisen Deine Sterne.
Ihr Licht umfließt die ganze, ganze Erde,
O daß sie doch von diesem Lichte lerne
Und endlich, endlich menschenfreundlich werde!

541,10 <C 388 stehen die letzten beiden Zeilen der Seite auf einer Überklebung; der Text hatte sicher auf einem (oder mehreren)ausgeschiedenen Blättern eine Fortsetzung. C 389 ist neu paginiert, nicht dagegen C 391, so daß der eliminierte Text wahrscheinlich nicht mehr als zwei Seiten betrug.>

Nächsten achtet. Sie waren gekommen, vergossenes Blut zu rächen. Wer ists
<Der Text reicht bis zum Ende der Seite>
Nächsten achtet. Dann hätte der zum Menschenherzen trachtende Himmelsklang hier, am Beit=y=Chodeh der Dschamikun

552,13 <C 404 unten sechs Zeilen auf Überklebung; der überklebte Text reicht nicht bis zum Ende der Seite, sondern bricht nach dem ersten Wort der vierten Zeile ab.>

"Ja, das war Alles."
"Ich bitte, Dich genau zu erinnern! Sagte er: [das ist] Mein Sterbetag ist heute, oder: Mein Sterbetag war heute
"Alles! Aber war das nicht genug, mehr als genug, Effendi? Muß es nicht fürchterlich für einen Menschen sein, zu wissen, an welchem Tage er sterben werde?"
"Noch ganz anders ist es, wenn ein Mensch weiß, daß er gestorben ist!"
"Das ist unmöglich. Kann er denn leben und doch wissen, <C 405:> daß er todt sei?

553,9 <C 406 acht Zeilen überklebt; auf der Überklebung stehen sieben Zeilen. Die letzte Zeile der Erstfassung ist nicht zu Ende geschrieben.>

"[So] <> Also <-> meinte er, daß er schon gestorben sei?"
"Ja."
"So war sein Wort ein Räthsel!"
Das allerdings. Du wirst es niemals lösen!"
"Aber Du? Kannst Du das?"
"Nein. Hier kann man noch nicht wissen sondern nur ahnen.
"Also meinte er, daß er schon gestorben sei?"
"Ja."
"So war sein Wort ein Räthsel?"
"Allerdings."
"Wer kann es lösen? Ich nicht!"
"Ich auch nicht. Kein anderer Mensch kann es lösen, als nur er allein. Wem der Tod oder vielmehr das Sterben über-


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575,oben <C 437 stark beschmutzt und verknittert; möglicherweise Deckblatt einer Manuskriptlieferung>
<Im folgenden wenig Schreibfehler und Sofortkorrekturen>

592,9 <C 461 stehen acht Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind sieben Zeilen, wobei das aufgeklebte Blatt sich im unteren Teil der Seite befindet; der Text setzt sich unter der Überklebung auf der folgenden Seite C 462 fort, auf der 11 Zeilen überklebt sind, während auf dem auf geklebten Blatt 15 Zeilen stehen. Der überklebte Text auf C 462 bricht -in der Zeile mitten im Satz ab.>

Er schaute zu dem Ustad hinüber, in dessen Gesicht sich eine seltsame Veränderung vollzogen hatta [hatte]. Seine Hände lagen <eingefügt> gefaltet <-> in einander. Wenn er wirklich betete, so sprach er still in sich ein Dankgebet, denn über seine ehrwürdigen und doch so jugendlichen Züge [breitete] [sich] <> lag <-> der Ausdruck einer Freude, der sich auf keinen irdischen Gegenstand beziehen konnte. Und nun hob er erst den einen und dann den andern Arm empor, breitete bei-

<C 462:> de aus, als ob er das ganze Thal seiner geliebten, treuen Dschamikun mit Allem, was darüber draußen lag, umfassen wolle, um es segnend an das Herz zu drücken, und sprach: "Und doch und doch ist Isa Ben Marryam der Erlöser aller Welt. Aber wer auch nur einen einzigen Menschen hassen kann, den hat er nicht gesandt. Er, der [selbst] <> sogar <-> die Teufel liebte und zu ihnen in die Hölle stieg, um sie zu erlösen; er, dem die Nächstenliebe so hoch stand wie die Gottesliebe und der den reuigen Verbrecher vom Kreuze weg mit sich nach Chodeh's Himmel nahm; er sendet nicht Apostel oder Jünger aus

Er schaute zu dem Ustad hinüber, in dessen Gesicht sich eine auffällige Veränderung vollzogen hatte. Der Herr des "Hohen Hauses" hatte seinen Blick aus der Ferne zurückkehren lassen. Seine Hände lagen jetzt gefaltet ineinander. Betete er? Wenn er es that, so konnte es nur ein Gebet des Dankes sein, welches er still und unhörbar zum Himmel sandte, denn seine ehrwürdigen und doch so jugendlichen Züge wurden von dem Ausdrucke einer Freude verklärt, die sich auf keinen irdischen <C 462:> Gegenstand beziehen konnte. War ihm dort, wohin er geschaut hatte, ein Blick in jene Welt geöffnet worden, in welcher tausend Jahre sind wie eine kurze Erdenstunde? War ihm dort die Erkenntniß aufgegangen, daß in den beiden schnell verflogenen Erdenstunden, welche seit Christi Kreuzestod verflossen sind, doch auch noch Anderes geschehen ist, als Ahriman Mirza zu erwähnen für gut befand? Fast schien es so, denn indem er jetzt seine Hände trennte, hob er erst den einen und dann den andern Arm empor, breitete beide aus, als ob er das ganze Thal seiner geliebten, treuen Dschamikun mit allem, was darüber draußen lag, umfassen wolle, um es segnend an das Herz zu drücken, und sprach:

"Und doch und doch wird einst die Zeit erscheinen, in der alle irdische Kreatur erkennen muß, daß Isa Ben Marryam im Geist und in der Wahrheit ihr Erlöser <E 593:> ist! Er ging voran. Wir


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593,8 v.u. <Die letzten acht Zeilen von C 463 stehen auf Überklebung; überklebt sind zwei Zeilen, die mitten in der Zeile abbrechen.>

Das Himmelreich des Einen wird ihr nur immerfort ver-

heißen <unlesbare Stelle> der Andere regiert in diesem meinem <?> Hause. Was soll der Teufel beben heißen; das Reich des Andern aber ist schon da! Der Eine thront in ewiger Himmelsliebe, die aber hier auf Erden unaufhörlich haßt. < ... > <Seite C 463 reicht bis E 594, 3:> habe ihn versucht.

594,13 v.u. <Die letzten sechs Zeilen von C 464 stehen auf einer Überklebung; überklebt sind sechs Zeilen, die am Ende der Seite enden, also mit Sicherheit eine Fortsetzung hatten, die wahrscheinlich drei bis vier Seiten umfaßte, da die Seiten 465/467 neu paginiert sind. Durch die Doppelüberklebung ist der ursprüngliche Text der Seiten C 463/464 schwer zu lesen.>

<Bezugswort ist "die Hölle", die einen Menschen zu finden trachtet,> der nicht mit den andern Schäflein auf des Hasses Weide aeht. An

diesen wird sie sich hängen, <ca. 4-5 Worte unlesbar> flohen. Auf ihn wird sie sich mit dem ganzen Hasse der Erde werfen, um ihn zum Gegenhaß, zur Rache zu verleiten. Auf ihn wird sie die ganze Meute Derer hetzen, die ihr gehören oder ihr verfallen sind. Ihn wird sie durch die Straßen und Gassen schleppen, damit der Hohn aus allen Thüren diesen wird sie sich, zunächst in ihrer verführerischsten und dann, wenn dies nichts fruchtet, in ihrer abschreckendsten Gestalt zu hängen wissen, um ihn entweder zur Herde zurückzulocken oder durch den Haß zum Gegenhaß, zur Rache zu verführen. Wo wäre der Mensch, der ihr widerstehen könnte? Ich will ihn sehen!" <C 465:> Er sah den Ustad auffordernd an, doch dieser antwortete nicht. < ... >

595,8 ein Beit=y=chodeh werde [wie] [das] <Korrektur als Fußnote:> unendlich größer und unendlich herrlicher als das,

596,9 v.u. <Die letzten sieben Zeilen von C 467 stehen auf einer Überklebung; überklebt sind fünf Zeilen.>

Ich war der Erste, der den Herrn

betrübte. Nun will ich auch der Allererste sein, der mit Dir kommt von allen den Verlornen. <Unlesbare Streichung> <> Nun schaute er empor. <-> Da kam der Abendstern. Es dufteten ringsum die süßen Nachtviolen. Da schloß der Abgrund sich. Der Himmel that sich auf und mit dem Duft der Blumen schwanden beide." betrübte. Nun will ich auch der Allererste sein, der reuig wiederkehrt mit der Erlösung!" Er schaute ätherwärts. Da kam der Abendstern. Süß dufteten ringsum die Nachtviolen. Da schloß der Abgrund sich. Der Himmel that sich auf. Und mit dem Duft der Blumen schwanden Beide." Ahriman Mirza war Wort für Wort dem Märchen mit immer wachsender Spannung gefolgt. Jetzt zischte


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598,11 v.u. <Zwischen "finden." und "So stehst" zwei Sätze von May gestrichen:>
[Schau Dich im Lande um und sieh, wo und wie sie leben! Höre, was sie vom Volke fordern!]

609,8 Aber niemand sprach [ein Wort]. <> Tiefe Stille <> herrschte rundum.<-> Auch der Pedehr <C 485>

625,3 v.u. <Die letzten neun Zeilen von C 508 stehen auf einer Überklebung; überklebt sind zwei Zeilen, die im Satz abbrechen.>

Du beichtest mir ja Dein eigenes Bild hinein. Warum thust Du das nicht daheim, sondern im fernen Kurdistan? [Giebt es bei Euch] <"mir" fehlt in E>
ja Dich selbst hinein! Oder nicht?"
"Ja, Pedehr, ich beichte!" gestand ich ihm. < ... > <bis 626,7> zu sich nieder und sprach:

629,8 v.u. <Die ganze Seite C 514 ist auf einer Überklebung neu geschrieben; überklebt sind 11 Zeilen, wobei der Text innerhalb der Zeile abbricht. Der überklebte Text ist schwer lesbar.>

Zu ihnen trat Ahriman, der Unzufriedene, der Niemand über sich anerkennen will. Er will sein, gleich wie Gott. Und da er das nicht im Himmel sein kann, so hofft er, es auf Erden schon zu können. Er will sie für sich haben, selbst um den höchsten Preis, den Preis der Seligkeit. Er kennt die Erde nicht, doch in seine[r] <> m [Begehrlichkeit] <-> Wahn, Gott gleich zu sein, hält er sich für weise und mächtig genug, sie schöner noch als Gottes Himmel zu gestalten. Er tritt hin vor den Herrn und fordert sie. Sein Antlitz ist verzerrt in wartender Begierde. Doch des Gebieters Angesicht ist göttlich, wie es war, und wie es ewig bleibt. Der Herr spricht: Nimm sie hin! Zu ihnen tritt Ahriman, der Empörer, der sich dünkt, Gott gleich zu sein. Er will hinab, doch nicht allein. Er sucht sie zu verführen, den Himmel zu verlassen und mit ihm ein Reich zu gründen, in dem der Herr nichts zu befehlen habe. Um sie dem ewigen Gebieter abwendig zu machen, spricht er zu ihnen in jener Weise, welche man heut diabolisch nennt. Er bethört sie mit Aftergründen und <E, 630:> trügerischen Schlüssen, wie heut Ahriman Mirza es mit uns zu thun versuchte. Und erstaunlich ist es wohl: der Ahriman auf meinem Bilde glich ganz genau dem Mirza, der dort am Waldesrande vor uns stand. <... > <bis E 630, 16:> die flimmernden Steine <C 515:> des Mirza sind wohl auch nicht echt!"

634,11 Tempel, der [wie droben das Marmorzelt] <-> drüben hell im Sternenlichte stand <C 520>


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635,4 v.u. <May beschrieb zunächst C 522, die Schlußseite, bis zum Ende der Seite, wobei der Text wahrscheinlich auf einem ausgeschiedenen Blatt noch weiterging; dann überklebte er den unteren Teil der Seite mit einem Blatt, durch das das Format von C 522 etwas länger wurde als das der anderen Blätter des Manuskripts. Auf diesem aufgeklebten Blatt stehen 11 Zeilen: der endgültige Schluß von "Im Reiche des silbernen Löwen", Band III>

Er hörte auch, was Du da drüben zum Pedehr gesagt. Ich

weiß, Du wirst es thun, Du wirst es halten! Nun weiß ich aber auch, daß Du der wirklich bist, als den ich Dich bei mir erwartet habe. Du [wohnst v] <-> sahst vielleicht, daß Deine Lagerstätte da in der Halle fehlt. Du wohnst von jetzt bei mir./ In dem Gespräch mit dem Pedehr bist Du in eine andre Welt getreten. Es ist die meinige. Was hinter Dir liegt, wird Dich nie mehr erreichen können. Steig niemals wieder da hinab. Laß Dich durch keinen
<Der Schrägstrich wurde von May mit einem dicken Tintenstrich eingetragen.>
weiß, Du wirst es thun; Du wirst es halten! Und noch eines weiß ich darum auch, nämlich daß Du der wirklich bist, als den ich Dich bei mir erwartet habe. Bis jetzt stand Dir der <E 636:> Raum der Dschemma offen, weil Du der kranke Gast des ganzen Stammes warst. Von heute an wohnst Du bei mir, in meinem stillen, lieben Heim, wo Du, vom Alltag nicht gestört, dem Klange der Glocken näher bist als hier. Du sahst wohl schon, daß Deine Lagerstätte hier in der Halle fehlt. Es ist bei mir schon alles für Dich vorbereitet. Gieb mir die Hand! - - - - - - -


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VI.Das Manuskript D ("Im Reiche des silbernen Löwen", Band IV, S. 1-175)

1. Manuskriptbeschreibung

Die Handschrift umfaßt ein Titelblatt und 119 Blätter. Sie ist von May durchpaginiert von S. 1 - 234; zwischen den Seiten 218/219 sind zwei Blätter eingelegt, die als 219 A - D bezeichnet sind.

Für die Seiten 1 - 148 verwendete May stärkeres, fast kartonartiges Papier ohne Wasserzeichen im Format 17,0 x 21,0 cm, für die Seiten 149 - 234 (einschließlich S. 219 A - D) dünnes Schreibpapier ohne Wasserzeichen im Format 17,2 x 21,1 cm. Bei beiden Papieren schwankt die Breite, bei gleichbleibender Höhe, geringfügig (um ca. 1 - 2 mm). Alle Blätter sind jeweils an einer Längs- und einer Schmalseite gezackt beschnitten; sie sind offenbar aus größeren Bogen des Formats 34 x 42 cm hergestellt, die mit dem Messer geschnitten wurden.

Das Schreibmaterial ist durchweg schwarze Tinte; neben den Korrekturen mit Tinte finden sich in einzelnen Fällen auch Streichungen von Einzelwörtern (meist versehentlich doppelt geschriebenen) mit Bleistift, wobei meist Doppelstreichungen (mit Bleistift und Tinte) vorliegen (z.B. Handschrift S. 25,34,35,41,73,95). Pro Seite stehen 22 Zeilen.

Das Manuskript enthält mehr Sofortkorrekturen und Überklebungen als die vorhergehenden Manuskripte zu "Im Reiche des silbernen Löwen". Im folgenden werden bis zur Handschriftenseite 100 alle Korrekturen im Manuskript wiedergegeben; anschließend werden Änderungen, die Wortwiederholungen auf dem Raum weniger Zeilen vermeiden sollen, nicht mehr verzeichnet.

Eine Vergleichslesung Manuskript/Drucktext wurde nicht systematisch vorgenommen; Stichproben ergaben keine Abweichungen in den untersuchten Textbereichen.

Die Vermerke der Druckerei sind im Manuskript mit Blei- oder Farbstift eingetragen (meist blau, seltener rot).


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Verwendete Zeichen:

E Erstausgabe: Im Reiche des silbernen Löwen, 4.Bd., Reiseerlebnisse von Karl May. 1.-5.Tsd.. Freiburg i.Br.: Friedrich Ernst Fehsenfeld o.J. (Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXIX)

D Handschrift (Die Siglenbezeichnung übernimmt Hans Wollschlägers Siglierung; JbKMG 1979)

<> Ergänzungen des Editors

<> Korrektur(en) über der Streichung

<> Korrektur(en) unter der Zeile

<-> Korrektur oder Fortsetzung auf gleicher Zeile

[ ] Streichungen Mays im Manuskript

<?> unsichere Lesung

in der linken Spalte steht bei Überklebungen jeweils der überklebte, in der rechten der endgültige Text, nötigenfalls unter Angabe der Abweichungen zwischen Manuskript- und Druckfassung. Die Anschlußsätze vor bzw. nach der überklebung werden spaltenübergreifend zitiert.


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2. Variantenverzeichnis

Titelblatt Im Reiche des silbernen
Löwen.
Band IIII.
<vgl.Faksimile>
<Setzervermerke, Bleistift:>
<linke obere Ecke> Nr.1180
<rechts oben> 26/00 <darunter> S.1-72
1 <Überschrift>Erstes Kapitel.
Im Grabe.

2,15 verschwand dann hinter der Thür <E>] hinter mir <D 2>
11 v.u. [durfte] <> konnte <D 3>

4,9 v.u. <Die letzten 6 Zeilen von D 5 und die ersten 9 Zeilen von D 6 stehen jeweils auf einer überklebten Stelle;
überklebt sind in D 5 sechs Zeilen und in D 6 neun Zeilen, deren Text schwer lesbar ist, da der ursprüngliche Text stark durch Klebstoff verwischt ist. Es handelt sich um zwei getrennte Korrekturvorgänge: zunächst wurde der Text auf D 5 mit dem Satzende abgeschlossen, dann überklebt und der neue Text von D 5 geschrieben, den der überklebte Text auf D 6 fortsetzt. Anschließend wurden dann auch diese neun Zeilen überklebt und neu geschrieben.>

Es giebt noch ganz andere Kostgänger, die von dem wohlgedeckten Tische des Himmels speisen, obgleich ihre Berech-

<erste zwei Zeilen unlesbar> sonnt sich [nur das winz] <> nur ein <?> kleines Geisterlein, welches <beim> Oele des Rübsaamens und des Rapses sich einbildet, von seinem <Tische> aus am Ende das ganze All begreifen zu müssen! <D 5>

<D 6> ausgelassen <?> haben sollte, so stehen Tausende der Kleinen auf der Lauer, ihm selbst noch diese Lampe auszublasen. Auch dieses Letztere verstand ich <damals?> <nicht>, das Leben aber hat es mich gelehrt, den Rektor zu begreifen. Und als ich jetzt im "Hohen Hause" vor diesem

tigung dazu nur eine angemaßte ist. Im göttlichen Astrallichte wandeln nur erhabene Geister. Im Lichte dieser Lampen aber sonnen sich meist nur die winzig kleinen Geisterlein, welche sich bei dem Oele des Rübsaamens und des Rapses einbilden, von ihrem Tische aus das ganze All ergründen zu können. Und wenn sich ja einmal ein bedeutender Mann an diesem Tische

niedergelassen haben sollte, so stehen tausende der Kleinen auf der Lauer, ihm selbst auch diese Lampe auszublasen! "

Ich verstand dieses Letztere ebenso wenig wie das Vorhergehende; aber das Leben hat mich dann gelehrt, den alten, erfahrenen Rektor zu begreifen. Und als ich nun hier im hohen Hause vor der Lampe des Ustad stand, da war es mir, als ob es ein


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Tische stand, da war es mir, als ob der Ustad plötzlich unsichtbar hinter mir stehe und mir zuraune<?>: Mas ist die, weiche man mir ausgeblasen <?> hat. Ich habe sie für Dich von Neuem angezündet. Nun wird sich zeigen, <wer> und was Du bist: <Zeile nicht ganz gefüllt> vielgestaltiges Weben von lauter, lauter Geisterwinzigkeiten um mich her gebe und als ob eine unsichtbare, hundertstimmige Schadenfreude mir in die Ohren raune: "Da steht sie noch, die wir ihm ausgeblasen haben. Wir dulden Geister, aber <Neuer Text> keinen Geist!"

7,9 fruchtbarsten <eingefügt > Zeiten <D 9>
10 [zugebracht] <> verlebt <D 9>
14 Brummana <E>] Brummada <D 9>
15 Berut <statt: Beirut> <D 9 + E>

8,8 [Soeben erst] <> im jetzigen Augenblicke <D 10>

9,6 körperlich zwar

9,2 v.u. <rechts unten unter letzter Zeile angefügt, mit dünnerer Feder, also möglicherweise nachträglich:> Geiste <D 12>

12,6 v.u. <unter letzter Zeile von D 16 eingefügt:> mit absoluter Notwendigkeit
[nach "doch" folgt die Einfügung; das in D anschließende [so]" ist gestrichen>

14,10 versiechende <D 18 + E>

16,15 v.u. Emmahus <D 21 + E>

17,2 v.u. [ihres] <> seines <D 23>

19,14 v.u. [Gestalt] <> Figur <D 25; eine Zeile vorher "Gestalt">
^2 ^1 ^3
6 v.u. "Schmeichle Dir nicht selbst <D 26>

21,1 [legte] <> schlang <D 27; eine Zeile vorher "legte">
3 v.u. gebärdet <E> | geberdet <D 28>

23,6 v.u. [sprechen] reden <D 31; eine Zeile vorher "sprechen">

25,4 v.u. [herrlich] <> prächtig <D 34; eine Zeile vorher "herrlich">

27,4 [das Paradies] <> diesen Himmel <D 35>
9 Doch als ich an dem [dem] Baum der Neugierde <D 36>
9 v.u. [mögen] können <D 36>

28,12 v.u. [Man weiß ja] <->Wie bei den Menschen <D 38>

29,5 v.u. vorzugsweise [vorzugsweise] <zweimal geschrieben; D 39>

30,1 im tiefsten Schmutze <darunter eingefügt> geborenes <D 39>
8 für die sie die Qualen zu dulden und sich schweigend zu opfern hatten! <E>] für die sie [der]<> die <-> [Jammer] <> Qualen<-> zu dulden und <P eingefügt> sich <-> schweigend zu opfern sich hatten! <D 40>


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30,14 v.u. für [dies Paradies besonders werthvoll sind] <-> die Zwecke solcher Paradiese besonders werthvoll sind <D 40>

31,6 [grinste mich aus [off] <->tiefen Augen]<-> weinte mir aus tiefen Augenhöhlen zu. <D 41>
6 v.u. [Kameel- oder Eselsreiter auf; aber diese nur auf ihren Mann dressirten Tiere] Reiter auf, welche <D 42>

31/32, Anm. <E 31> 1) Wüstenfuchs <E 32> 1) Hyäne | <Die Fußnoten fehlen im Manuskript; die Wörter sind im Text mit Blaustift markiert, mit dem auch am Fuß der Seite auf die fehlenden Anmerkungen verwiesen wird:> 1) ? 2) ? <D 43>

36,6 [ihn] das Urbild <D 48)

37,17 [der Stoff zu reden hat und nur das <verbessert aus "der"> [Stoff zum] <-> Material zum Worte kommt?] <-> die Materie zu sprechen hat und nur der Stoff zum Worte kommt? <D 50>
3 v.u. [ja Zweck] <-> die Absicht des Verlegers ist <D 50>

39,3 v.u. [Ich aber]<-> Bei mir aber <D 53>

41,14 mit dem Ganzen [ist]<-> begriffen und weiß <D 55>
12 v.u. klaren, reinen, [staublos]<-> keine Mißgunst kennenden <D 55>

44,10 [get] <-> nicht etwa getäuscht?" <D 58>
11 Er hat ihn <eingefügt > doch heute am Nachmittage <-> durch den ganzen Duar <D 58>

44,13 v.u. zu erfahren, [was für eine] <-> welcher Art die sei <D 59>

45,15 angekommen [ist] <-> sei <D 60>
12 v.u. Von den nördlichen [K] Dschamikun <D 60>

47,15 Diese <eingefügt > drei, welche ich meinte, <-> schlichen <D 62>
18 Er war [Ein] <-> einer von den Dreien." <D 62>
7 v.u. huschten quer [zwischen den beiden Häusern] hinüber <D 63>

50,3 in meiner [N] neuen Wohnung <D 66>
5 v.u. "[Was] Wo Hadschi Halef liegt; <D 67>

51,6 v.u. Genügt [für he] vollständig." "Für heut<...> <D 68>

52,5 v.u. [Nieman] Keinen. Niemand kann <...> <D 70>

53,11 v.u. müssen <eingefügt > im Hausgange <-> einige Personen <D 71>

54,10 daß ich [mich entferne]<> Euch verlasse <D 72; Zeile später "Er entfernte sich.">
13 an der Hinterwand <eingefügt > nieder( <-> (setzten <D 72>

55,9 nicht [vorbereitet] <> gefaßt war <D 73; zwei Zeilen später "vorbereitet">
10 v.u. die drei Bogenöffnungen <eingefügt > des Einganges <-> zwar <D 74>
5 v.o.<!> daß ich [ich] den Multasim <D 73>

57,5 [Muhas]<-> Multasim <D 75>


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58,13 v.u. [unmöglich]l <-> vergeblich <D 77>
3 v u. [Hierauf] <-> Nun <D 78>

64,11 [Sachen] <-> Gegenstände <D 85; gleich danach "Sachen">

67,4 <...>Old Shatterhand?" <eingefügt > fragte er.<-> Ich habe < ... > <D 88>
16 v.u. In diesen [beiden] <> zwei <-> Namen <D 89; Zeile vorher "beiden">
14 v.u. das [aus] <> von seinen psychologischen [Gefängnissen] <-> Fesseln <-> befreite Menschheits-Ich <D 89>

68,9 des <aus "der" korr.> geistigen [Armuth] <-> Unvermögens <D 90>
10 bettelnd an die Thüren zu klopfen, [sondern es ist hinaus in alle Welt gegangen, um aller Welt zu zeigen,]<-> denn von dieser geistigen Armuth leben ja grad <D 90; der gestrichene Gedanke wird kurz darauf <E 68,14> aufgegriffen: "und ging hinaus in alle Welt---">
7 v.u. Ich bin ja [doch] <-> noch nicht fertig <D 91>

69,5 den er in mein[e] [Augen] <> Gesicht <-> förmlich bohrte? <D 91>

71,9 v.u. wiederholte er lächelnd meine Worte.[wiederholte] "Also, <D 95>

72,9 verzichte auf Dich selbst, und [wirf Dich jedem Laffen vor die Füße!'3 <-> gieb ihr Deinen Geist <D 95>

74,11 wenn die[se] Zweifel schlafen <D 98>

76,11 v.u. <Die Seite D 102 ist vollständig überklebt; der überklebte Text (22 Zeilen) läuft bis zum Ende der Seite und bricht im Satz ab, d.h. er hatte sicher eine Fortsetzung unbestimmten Umfangs>
Aber ich sehe auch noch andere im Schatten stehen:
< ... > Die Schleicherei hinter der

Demuth, die Prahlsucht hinter der Selbsterkenntniß, den Völler hinter dem Esser, den Säufer hinter dem Trinker, den Vagabunden hinter dem Reisenden, den Verleumder hinter dem Richter. Soll ich noch weiter fortfahren, Ustad?"

"Nein, es ist genug", antwortete er. "Ich höre, daß Du mich verstanden hast. Also auch die übersinnliche Welt hat ihre Schatten, vielleicht noch mehr und noch dunkler als unsere sinnliche. Jede Geistesströmung ruft ihr Gegentheil hervor, und wenn irgend Jemand aufwärts

Demuth, die Prahlsucht hinter der Selbsterkenntniß, den Völler hinter dem Esser, den Säufer hinter dem Trinkenden, den Vagabunden hinter dem Wanderer, den Verleumder hinter dem Richter. Soll ich noch weiter fortfahren, Ustad?"

"Nein; es ist genug," antwortete er. "Deine Aufstellung war sehr interessant, wahrscheinlich ohne daß Du weißt, warum ich dies meine. Du brachtest Tugenden und Untugenden, Zustände und Regungen. Wie kommt es, daß Du hieran dann Personen geschlossen hast? Ist <E 77:> das absichtlich geschehen?Wolltest Du etwa hiermit aus dem Gebiete 'des Geistes' hinüber nach dem Reiche 'der Geister' deuten? Hast Du an das für


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strebt, so erscheint sofort Jemand als Schatten hinter ihm, der ihn nach unten zieht. Sage mir, Effendi, hast Du Dich schon <?> einmal umgeschaut, ob Du [unten] einen Schatten hast? Sicher hast Du einen! Vielleicht befindet er sich nicht unter Deinen Feinden, sondern unter denen, die Du liebst. Der meine war mein eigenes Weib! Diese Schatten sind alle, alle jenem Könige unterthan, von dem das vorhin erwähnte Märchen spricht. Hier siehst Du das bestätigt, was ich vom Märchen sagte. Es ist eine Wahrheit, welche nicht verstanden würde, wenn sie nicht ein Märchen wäre! Du hast nur von einer Gesellschaft der Sillan gesprochen. Ich sage Dir, es giebt ein ganzes, großes, unermeßliches Sillan-Reich, welches mehr Millionen Bewohner hat, als unsere Erde zählt! Frage Deine und uns unsichtbare Land gedacht, an dessen Pforte die sterbende Unwissenheit ihre letzten Worte 'Von hier giebt es keine Wiederkehr' ruft? Stand Dir jenes Reich vor Augen, welches der Aberglaube mit Gespenstern bevölkert, obgleich er, er, er das allereinzigste Gespenst ist, welches existirt?"

"Ich gab Beispiele," erwiederte ich. Eine Unterscheidung lag mir fern."

"Wohl! Schauen wir also nicht hinüber, sondern bleiben wir bei den Menschen! Jeder, der in der Sonne steht, kann, wenn er sich von ihr abwendet, seinen Schatten sehen. Das ist physikalisch. Aber es giebt auch noch andere Schatten. Ich will

<neuer Text> ihre Arten nicht aufzählen.

<D 103 setzt diesen Text nicht fort, sondern ist die Fortsetzung des auf der Überklebung stehenden Texts>

78,10 [das um uns liegende Halbdunkel] <> den nur matten Schein desselben. <D 104>

83,5 Sie [zuckte] <> sprühte <-> gen Himmel in [sprühenden] <>zuckenden <-> Blitzen.
^2 ^1
7 mit Funken die Berge <D 110>

85,10 <Die untere Hälfte der Seite D 113 (11 Zeilen) steht auf einer Überklebung; überklebt sind 9 Zeilen, die nicht bis zum Ende der Seite reichen.>

"Ja, sie konnte es. Aber ich bitte Dich: denke nie an concrete Personen, sondern abstrahire! Sei vornehm, sei edel! Der Bauer reißt die Giftpflanzen aus der Erde und wirft sie auf den Dünger. Der Chemiker aber zieht auch aus ihnen wohlthätige Extracte. Auch ich kenne sogenannte 'Erdengötter', die großen Einfluß haben. Die Denkfaulheit der "Ja; sie konnte es. Aber ich bitte Dich: denke nicht an concrete Personen, niemals, nie! Sondern abstrahire! Der Bauer reißt die Giftpflanzen aus der Erde und wirft sie auf den Dünger. Der Chemiker aber zieht auch aus ihnen wohlthätige Extracte. Auch ich kenne sogenannte 'Erdengötterl. Ich meine da nicht etwa die wirklich großen Menschen, sondern eben die 'Götter' der Denkfaulheit und


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Andern hat sie emporkommen lassen. Dort hüllen sie sich in die Urtheilslosigkeit der gewöhnlichen Menge ein und schmeicheln ihr, um nicht durchschaut zu werden. Urtheilslosigkeit. Für mich aber sind sie nur wie jene Pflanzen: Ich koche ihre Seelen für mich aus, damit die meinige an diesem Trank sich <E 86:>stärke. Andere Gründe ihrer Existenz kenne ich nicht. Sie gedeihen nie im geistigen Sonnenscheine, sondern immer nur da, <D 114:> wo das Reich der Schatten eine seiner Provinzen errichtet hat.

91,5 [werthlose] <> Unbedeutende <D 120>

93,7 v.u. die [beiden] <-> drei ersten Siegel <D 123>

108,14 einige Worte [geschrieben] <> gekritzelt, <-> die <D 143; Streichung nur mit Bleistift, Korrektur mit Tinte>

112,8 v.u. |Ustad| </> Multasim <D 149; Streichung mit Bleistift, Korrektur von Mays Hand mit Tinte>

115,9 v.u. Den <eingefügt /> wohlgesinnten <-> Schmeicheldemokraten <D 153>

121,10 v.u. "Hat er Kinder?"
["Kinder nicht, aber zwei Enkel. Die Enkelin, welche Sefa heißt]
"Eine Tochter und zwei Enkel." <D 161>

125,10 <Auf D 166 stehen die letzten 10 Zeilen der Seite auf einer Überklebung; überklebt sind 5 1/2 Zeilen, so daß die Seite nicht bis zum Ende gefüllt ist.>

"Ich bitte Dich, das mir zu überlassen! Leg Deine Hand getrost hier in die meine! Wer auferstehen will, muß neu geboren werden! Fühlst Du die Kraft, die große Kraft in Dir, als geistige Geburt Dich mir zu schenken, so steh ich als Dein neuer Mensch vor Dir: zwei Seelen, die zur Eins zurück sich denken! "Ich bitte Dich, das mir zu überlassen! Leg Deine Hand getrost hier in die meine! Und nun höre, was ich sage: Fühlst Du den Mut, den Heldenmut in Dir, mir Deine Seele, Deinen Geist zu schenken, so feiern wir die Auferstehung hier, indem wir ineinander uns versenken!"

Da schlug er beide Arme um mich, zog mich so fest, so fest an sich, als ob unsere Körper nur einen einzigen Leib zu bilden hätten, und antwortete:

"Ich habe den Muth; ich bin Dein; nimm mich hin!"

Da verlöschte plötzlich das Licht. Es war vollständig her- <D 167> abgebrannt gewesen.

140,13 v.u. <Auf der Seite D 188 stehen unten 17 Zeilen, die bis zum Ende der Seite reichen, auf einer Überklebung; überklebt sind nicht ganz 9 Zeilen, die im Satz abbrechen.>
Als der Pedehr bis hierher gekommen war, ergriff der Ustad < ... > mit neu erwachter Lebendigkeit

das Wort: "Es war die schlimmste Wegelagerei, die man sich unter <?> das Wort: "Es war die schlimmste Wegelagerei, die man sich unter


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Menschen denken kann, und Niemand war hier seines Lebens und seines Eigenthumes sicher. Es gab bei dem Gesindel kein Bedenken und keinen Unterschied. Heut fiel man über einen Reichen her, und morgen wurde in ganz derselben Weise ein armer Schelm bis auf das Letzte ausgeplündert. Selbst die Obscurität gab keinen Schutz. Am wenigsten war die Berühmtheit sicher. Denn der Massabi ist ein Menschen denken kann, und Niemand war hier seines Eigenthumes <E: Eigentums> sicher. Es gab bei dem Gesindel kein Bedenken und keinen Unterschied. Heut fiel man über einen Reichen her, und morgen wurde dann in ganz derselben Weise ein armer Schelm bis auf das Letzte ausgeplündert. Ich glaube fast, man hätte nicht einmal das geistige Eigenthum geachtet und selbst die Manen eines Schiller, Göthe, um ihre 'Jungfrau', ihren 'Faust' beraubt! Am liebsten hielten sich die Massaban da drüben in den alten Mauern auf, in denen einst die Frömmigkeit verschwundner <E: verschwundener> Völker wohnte. In diesem Schutze wußten sie sich sicher. Und wie sie dort gehaußt, das kannst Du sehen, wenn Du hinüber gehst, um Heiliges zu suchen. Du findest nichts, als nur die Ueberbleibsel der Zerstörung, die alles einst Erhabene vernichtet hat!"

Jetzt warf er einen forschenden Blick auf mich und fragte: <D. 189>

142,6 <Unten auf D 190 stehen 15 Zeilen (= ca.zwei Drittel der Seite) auf einer Überklebung; der überklebte Text (15 Z.) reicht bis zum Ende der Seite. Er endet mit einem Satzschluß, an den allerdings der Folgetext auf D 191 nicht anschließt, so daß anzunehmen ist, daß May hier Fortsetzungsblätter ausgeschieden hat.>

Das ist so ganz, so recht die Weise dieser Leute, die ich zwar nur als Massaban, als 'Unglückselige' bezeichnen lasse, weil ich auch noch im Feind den Men-

schen sehe, doch dürften auf sie wohl auch andre Namen passen, die nicht nach solcher Nachsicht klingen! --Nachdem es mir gelungen war, sie aus ihren Schlupfwinkeln in den Ruinen zu vertreiben und mein jetziges Gebiet von ihnen zu befreien, -bemerkte ich sehr bald, daß ich mit diesem Säuberungswerke noch nicht ganz fertig sei. Die Tempeltrümmer schienen ihre schen sehe, doch dürften auf sie wohl auch noch ganz andre Namen passen, die weniger als dieser den Klang der milden Nachsicht haben! --- Es war kein leichtes Werk, ihr einstiges Gebiet von ihnen ganz zu säubern. Sie gaben es ja nicht freiwillig auf. Wir hatten schwere Kämpfe zu bestehen. Und als sie mit Gewalt nichts mehr erreichen konnten, da griffen sie zur List. Ich bin nie den Gedanken los geworden, daß hier in den Ruinen noch Etwas steckt, wovon sie angezogen werden. Vielleicht so etwas Aehnliches wie


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Anziehungskraft für allerlei Gesindel noch nicht ganz verloren zu haben. Zwar siedelten sich von Tag zu Tag immer mehr Dschamikun hier bei mir an, denn es wurde bald weithin bekannt, daß es vortheilhafter sei, hier seßhaft zu werden, als sich in jedem alten, abgewohnten Schmökerzelte herumzutreiben, aber es stellte sich auch gar Mancher ein, den ich lieber fern gesehen hätte. Diese Sorte von Anhängern erregte besonders dadurch mein Mißtrauen, daß sie nicht nur unten im Duar wohnen, sondern sich auch hier oben in meinem Hause heimisch machen wollten. Ich beobachtete sie.

<Der Text schließt am Zeilenende>

[dort] <> unten <-> im Birs Nimrud, was dort von Euch gefunden und an das Tageslicht gezogen wurde. Wir haben noch nach langer Zeit die Spuren fremder Füße im alten Bau gesehen, und noch bis in die Gegenwart kam es zuweilen vor, daß sich hier Leute niederlassen wollten, die ich nach stiller Prüfung wieder gehen hieß. Es waren auch Verwandte von einigen der Dschamikun dabei, die mir es, wie es scheint, nicht ganz vergessen können, daß ich den fremden Anhang nicht

<D 191:> [nicht] <-> geduldet habe.

143, 2 v.u. <Auf D 192 stehen 10 Zeilen auf einer Überklebung, die nicht ganz bis zum Ende der Seite reicht; überklebt sind 9 Zeilen.>

"Es war die Geisteswüste, genau wie jenes Para-

dies, von dem ich Dir erzählte."

"In dieses Paradies der Schemen, in dieses Schattenland kamst Du. Weißt Du, wer mit Dir kam?"

"Ich weiß es nicht genau, doch war es mir, als ob der Frühling bei mir sei."

"Er war es auch --- der Frühling und die Jugend!"

"Die Jugend!" rief er aus. "Wie kommst Du wohl grad hier auf dieses Wort! Ich liebe es. Ein Andrer würde es an meiner Stelle hassen!"

dies, von dem ich Dir erzählte, ein flaches, ödes, wüstes Schemenland! Der Stumpfsinn kroch im tiefen <E 144:> Bodenstaube. Der Groll schlich zähneknirschend nachts umher. Der arbeitsscheue Müßiggang schlug frömmelnd sich die Brust und schnappte gierig nach der Dummheit Brocken. Stumm lag der ausgenutzte Fleiß in dürrem Sande. Und über diesen und noch tausend andern Schatten gab es ein unhörbares Flattern dunkler Flederhäuter, für welche Du den rechten Namen, Vampyr, hattestSo, so war es um die Bewohner dieses traurigen Gebietes und also auch um meine jetzigen Dschamikun beschaffen, als ich <Ende der Überklebung> zu ihnen kam.


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148,5 v.u. <D 199 stehen 10 Zeilen in der Mitte der Seite auf Überklebung; überklebt sind ebenfalls 10 Zeilen.>

Darf ich ihm da sagen, in welcher Gefahr er sich befindet?"

"Ja. Nur soll er die größte Verschwiegenheit und Vorsicht bewahren, daß Ahriman ja nichts er räth. Du weißt, daß Dschafar dem Mörder zugeführt werden soll. Die That hat hier zu geschehen. Folglich wird Ahriman Mittel und Wege finden, Dschafar zu bestimmen, mit hierher zu kommen."

"Vielleicht sieht er aber davon ab und bestimmt für den Mord einen andern Tag!"

"Dann ist aber Dschafar durch Dich gewarnt, und wir haben unsere Schuldigkeit gethan."

Ich soll ihm also nichts sagen?"

"Nein. Ich wünsche, daß er vollständig unbefangen sei, damit Ahriman Mirza gar nichts merke. Dieser wird ihn auf irgend eine Weise veranlassen, mit hierher zu reiten. Das giebt eine vortreffliche Gelegenheit, den <E 149:> Mord dann auf uns zu schieben, welche Ahriman sich ganz gewiß nicht wird entgehen lassen wollen. Du sagst Dschafar nur das eine, daß ich hier bin. Wenn er das hört, wird er sicher kommen. Dann sind wir wahrscheinlich genauer unterrichtet als jetzt und können ihm gleich Bestimmtes mitteilen, während er jetzt fast nur Vermuthungen hören würde."

158,10 v.u. <D 212 stehen in der oberen Hälfte der Seite 9 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 7 Zeilen, von denen die letzte nicht ganz gefüllt ist, aber offenbar mit einem Punkt abschließt. Der überklebte Text ist stark verwischt und schlecht lesbar.>

Er deutete auf eine Reihe Bücher, welche ganz gleich eingebunden waren, und erklärte <?> mir <?>:

Hier stehen sie, die Kinder ^2 meines 1sogenannten 3Geistes. Du hattest Recht, als Du vorher sagtest, daß es Menschen giebt, die ihren Geist erst dann erkennen, wenn sie von den Feinden auf ihn aufmerksam gemacht werden. Das war auch bei mir der Fall, wenn auch in anderer <?> Anwendung.

Er deutete auf eine Reihe von Büchern, welche ganz gleich eingebunden waren, und sprach weiter:

"Hier steht mein Geist, in Bände wohlzerspalten und richtig nummerirt, wie das so Sitte bei den Menschen ist. Schau Du hinein, und sage mir sodann, ob diese Bücher wohl auch eine Seele haben!"

Ich griff hin, um eines vom Gestell zu nehmen. Da bat er: "Nicht jetzt! Du hast ja dazu Zeit, wenn ich verreist bin und Dich Niemand stört. Ich habe Dir noch Weiteres zu zeigen. Ich wollte <Ende der Überklebung> Dir erzählen und erklären, zu welchem Zweck ich diese Werke schrieb.


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161,6 v.u. Batrachier, [welche über mich so wüthend waren, weil ich sie aus ihrer Pfützenbeschaulichkeit gestört hatte.] <-> die sich zum Platzen quälten. <D 216>

163,1 v.u. <Nach D 219 folgen zwei Einlageblätter mit separater Zählung (219 A-D) und vier Seiten neuem Text. Am Kopf von D 219 A vermerkt May:>
Seite 219, nach der Zeile :/ sollst Du sein. Der Körper sei --- der Docht!" / wird Folgendes eingeschoben.
-o-o-o----------------------------------------------------o-o-o-
"Der Docht!" wiederholte er nachdenklich < ... >
<D 219, Ende:> "< ... > bestimmt das kleine Wörtchen finden!" <= E 165, 1 v.u.>
-o-o-o----------------------------------------------------o-o-o-
<Hier weiterer Vermerk Mays:>
(Von hier aus geht es auf pag. 219 weiter:
Jetzt war ich noch deutlicher gewesen als vorher,....
<Auf D 219 fügte May zwischen den oben angegebenen Stellen einen Strich ein und erläuterte dazu in einer Fußnote>
siehe Seiten 219 A..., welche hier eingeschoben werden!
<Dem Schriftduktus nach sind die eingefügten Seiten in engem Zusammenhang mit D 219 entstanden; andererseits ist der ursprüngliche Text von D 219 auch ohne den Einschub stimmig, so daß die einzufügenden Seiten erst entstanden sein dürften, nachdem D 219 fertiggeschrieben war.>

164,10 konvuse <E>] konfuse <D 219 A>

170,6 v.u. <Die obere Hälfte der Seite D 226 steht auf einer Überklebung (13 Zeilen); überklebt sind 11 Zeilen, nicht ganz bis zum Ende der Klebestelle reichen und mutmaßlich in der Zeile abbrechen. Der ursprüngliche Text ist verwischt und deshalb sehr schlecht zu lesen.)
<D 225> Welch ein Wort! Dschanneh! Sein Geist begann, klar, [zu]

<D 226, überklebter Text>
werden. Ich sah und hörte, daß er den rechten Weg gefunden hatte. Er sprach weiter: "Sie suchte mich. Wie schwer wars, mich zu finden. Ich lag im tiefsten, fernsten Erdenwinkei, bei meiner bleichen Ahne, der Entbehrung, von den zerrissenen Fetzen ihres Mantels vollständig zugedeckt. Die Ahne war an frohen Märchen reich. So oft mich
<D 226, Text auf Überklebung>
bestimmt und rein zu denken. Ich hörte, und ich sah, daß er den richtigen Weg gefunden hatte. Er sprach weiter:

"Sie suchte mich. Wie schwer war ich zu finden! Ich lag im tiefsten, fernsten Erdenwinkel, bei meiner bleichen Ahne, der Entbehrung, von den zerrissenen <E 171:> Fetzen ihres Mantels vollständig zugedeckt. Mich hungerte. Es war so dumpf, so dunkel unter meiner


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hungerte, begann sie zu erzählen. Von Allem, was sie wußte, war mir am Liebsten jene süße <?> Kunde <vom ?> 'kleinen Seelchen'<?> und dem 'großen Geiste', weil es sich dann in Wahrheit offenbarte <Rest unlesbar, geht nicht bis zum Ende der Zeile> armen Decke. Da griff ein kleines, kleines Händchen unter sie herein, hob sie ein Wenig auf. Ein Sonnenstrahlchen kroch zu mir heran, und da, wo innerlich die Nerven des Gehöres enden, erklangen mir die leisen, lieben Worte: "Jetzt hab ich Dich! Ich bin ein Gruß aus Gottes Himmelreich und soll als Seele immer bei Dir bleiben. Doch, halt mich fest! Und komm aus diesem Winkel zu uns hinaus ans Licht! Willst Du mich nicht <Ende der Überklebung> verlieren, so richte Deinen Geist nach oben, nicht nach unten!

171,13 v.u. [Arbeitshand] <> Armuthshand <D 226>
<Von hier bis E 175 stimmen das Manuskript und E völlig überein mit Ausnahme der üblichen orthographischen Änderungen; der Text der Handschrift nach dem Gedicht <E 175, 7 v.u. = D 233 f.> weicht dagegen vollkommen von der Druckfassung ab. Der Manuskripttext wurde veröffentlicht im Nachwort zu F-R KMV "Im Reiche des silbernen Löwen", Bd. IV (XXVIII), N 9/10, wo der Handschriftentext auch faksimiliert mitgeteilt wird (N 11)>

<Der Text bricht am Ende der Seite D 234 mitten im Satz ab; eine Fortsetzung ist: nicht erhalten. Das Anschlußmanuskript (HE) beginnt ebenfalls mitten im Satz, wobei hier allerdings zwei Seiten Text fehlen. die in der Buchausgabe enthalten sind.>


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VII.Das Manuskript E ("Im Reiche des silbernen Löwen", Band IV, S. 177 - Schluß)

1. Manuskriptbeschreibung

Die Handschrift umfaßt 320 Blätter mit 639 auf Vorder- und Rückseite paginierten Seiten; S. 639 v ist unbeschrieben und unpaginiert. Der Text hat kein Titelblatt und keine Überschrift; er beginnt mitten im Satz.

Einzelne Blätter sind, wohl durch die Verwendung als Deckblatt der einzelnen Manuskriptlieferungen, beschmutzt; alle Blätter sind in der Mitte (horizontal) geknickt.

Der Schreibstoff ist schwarze Tinte; die Setzervermerke sind mit Bleistift eingetragen. Fremdkorrekturen finden sich in der Handschrift nicht. May selbst allerdings hat verschiedentlich den Text in einem zweiten Korrekturgang nach der Niederschrift überarbeitet, worauf gelegentliche Korrekturen mit dünnerer Feder hinweisen (z.B. E 43).

Das Manuskript besteht aus Papieren unterschiedlicher Beschaffenheit:

1. S.1 - 112: dünnes Schreibpapier ohne Wasserzeichen (( Papier D, 2. Teil, ab S. 149) im Format 17,2 x 21,1 cm; je eine Längs- und eine Schmalseite ist beschnitten.

2. S.113- 146, 151 - 246, 253 f., 407 - 640: festes, fast kartonartiges Papier mit Wasserzeichen (Reichsadler und aufsteigender Baum mit gezackten dreistrahligen Blättern) im Format 16,6 x 21,1 cm, wobei die S.406 - 640 im Format leicht differieren zwischen 20,9 und 21,1 cm Höhe; Büttenstruktur mit Längs- und Querstreifen.

3. S.147 - 150: festes, kartonartiges Papier ohne Wasserzeichen, glatte Oberfläche, im Format 17,0 x 21,1 cm; an je einer Längs- und einer Schmalseite beschnitten.

4. S. 247 - 250: festes Papier mit glatter Oberfläche, ohne Wasserzeichen, dünner als das Papier der S. 147 - 150, an je einer Längs- und einer Schmalseite beschnitten.


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5. S.251 - 264: festes Papier ohne Wasserzeichen, Format 16,6 x 21,1 cm, je eine Längs- und eine Schmalseite beschnitten.

6. S.265 - 376: dünnes Schreibpapier ohne Wasserzeichen, Format 16,6 x 20,9/21,0 cm (leicht differierend), je eine Längs- und eine Schmalseite beschnitten.

7. S. 377 - 406: dünnes Schreibpapier, glatt, ohne Wasserzeichen, grau getönt, je eine Längs- und eine Schmalseite beschnitten.

Im folgenden Variantenverzeichnis werden vor allem Korrekturen mitgeteilt, die über die Änderung eines Worts, um Wiederholungen zu vermeiden, hinausgehen. Für einzelne, ausgewählte Partien werden allerdings alle Korrekturen in der Handschrift verzeichnet (z.B. für den "Großen Traum", SL 314-352). Ein Vergleich des Manuskripts mit der Buchausgabe wurde nur stichprobenartig vorgenommen und ergab, von den in der Druckerei Krais üblichen orthographischen Änderungen abgesehen, außer den verzeichneten keine weiteren Abweichungen.


Verwendete Zeichen:

E Handschrift; die Siglenbezeichnung übernimmt Hans Wollschlägers Siglierung; JbKMG 1979.

SL Erstausgabe: Im Reiche des silbernen Löwen, 4.Band. Reiseerlebnisse von Karl May. 1.-5.Tausend. Freiburg i.Br.: Friedrich Ernst Fehsenfeld o.J. (Gesammelte Reiseerzählungen Band XXIX)

<> Ergänzungen des Editors

<> Korrektur(en) über einer Streichung

<> Korrektur(en) unter einer Streichung

<-> Korrektur oder Fortsetzung auf gleicher Zeile

<?> unsichere Lesung

[ ] Streichungen Mays im Manuskript

Einfügungen Mays am Rande der Zeile oder als Fußnote

In der linken Spalte steht bei Uberklebungen/Textänderungen jeweils der überklebte/ursprüngliche, in der rechten Spalte der endgültige Text. Die Anschlußsätze vor bzw. nach der Überklebung werden spaltenübergreifend angegeben.


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2. Variantenverzeichnis

177,1 <Das Manuskript beginnt mitten im Satz mit dem Text des 12.Bogens der Buchausgabe, SL 177, 1:>
ich meine Feinde aufzufordern < ... >
<Für den Text der beiden Seiten SL 175, Z. 7 v.u.,bis 176, unten, ist keine Manuskriptvorlage erhalten; vgl. oben zu SL 171,13 v.u. = D 226 die Feststellungen zu Manuskript D>

178,12 v.u. An der Stelle , [wo Du Deine Arbeit unterbrachst] <Korrektur als Fußnote:> Deiner Arbeit, wo Du sie unterbrachst <E 3>
<Im folgenden Text kaum Korrekturen>

182,2 hinter [ihm sich birgt] <> diesem liegt <E 7>

183,3 v.u. <Auf der Manuskriptseite E 10 stehen 17 Zeilen (Dreiviertel der Seite unten) auf einer Überklebung; überklebt sind 9 Zeilen, deren Text mitten im Satz und in der Zeile abbricht und nicht bis zum Ende der Seite reicht. Auf dem Blatt, das May zum Überkleben benutzte,
steht rückseitig ein Satzrest:>
zur auszunutzenden Sache wird.
<Überklebter Text><Endgültiger Text>
An diesem Fleiße wächst sodann sein eigner Geist empor und
lernt den andern nach und nach begreifen. Doch eben der gedankenschwache Thor, der seine ganze Welt stolz in der Westentasche bei sich führt und Alles, was sich nicht in ihr befindet, für werthlos oder gar verdächtig hält, der will und kann ja überhaupt niemals Etwas begreifen, was in seinem kleinen Sinn zu groß und edel ist. Er fühlt die Ohnmacht seiner armen Kräfte und spielt in diese[r] <> m [Ohnmacht] <> Ungenügen <-> dann den Fuchs mit seinen Trauben, die plötzlich sauer sind, weil sie zu hoch ihm hängen. Für ihn ist Alles, was den Geist betrifft, lernt den andern nach und nach begreifen."

"So ungefähr, wie ich zu wachsen habe," fiel da der Ustad ein.

<SL 184:> "Wer aber nicht so lautern oder gar Herzens ist," fuhr ich fort, "und triftge Gründe hat, den reinern Geist zu hassen, der stürzt sich wüthend auf das arme Wort und auf die unwillkommene Gestalt und giebt sich Mühe, beide zu vernichten. Gelingt ihm dies, so prahlt er laut, den Geist besiegt zu haben, und wird von seinesgleichen hoch auf den Schild gehoben. Gelingt es aber nicht, so wirft er um die Blöße, die er sich gab, den Mantel frechen Spottes und greift anstatt des Geistes nun auch den Menschen an, um Nichts an ihm zu lassen, was ihn zum Menschen machte. Welch ein Jubel nun für alle, die ebenso niedrig denken wie er! Sie fallen mit derselben Gier über den Verhaßten her. Er wird verhöhnt, geächtet, ausgestoßen,

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und wehe ihm, wenn er nichts Andres wäre als eben nur der Mensch, der an dem Pranger steht! Weißt Du nun, Ustad, wie undankbar, ja wie gewagt es ist, mit der 'Geisterhandl schreiben zu wollen?

189,9 v.u. Anderes übrig, [sind und später um so klüger] <Streichung bis Ende der Zeile, Korrektur mit der folgenden Zeile> als daß wir jetzt ganz ruhig sind und später anders als wie er verfahren. <E 18>

193,13 v.u. <E 23 schließt> "Ich verlangte zu viel von Deinem noch nicht
<Der Schluß des Kapitels steht auf einer zweifachen Überklebung.

Zunächst wurden die letzten fünf geschriebenen Zeilen, etwas über der Mitte von E 241, mit einem ca.1 mm schmäleren Blatt überklebt. Von dem dadurch getilgten Text sind nur die drei Schlußzeilen lesbar; die ersten beiden Zeilen sind nicht zu entziffern. Schließlich überklebte May die ganze Seite E 241 einschließlich des aufgeklebten Blatts E 242 mit einem weiteren Blatt, E 243. Die beiden aufgeklebten Blätter, E 242 und E 243, enthalten auf den Rückseiten jeweils älteren Text.

E 242 enthält rückseitig, auf dem Kopf stehend, zwei Zeilen:>

<Behal-> ten wir diesen Ausdruck noch einmal bei: Ich wohne in Deiner Gruft, in Deinem Grabe.

<E243 trägt auf der Rückseite, ebenfalls auf dem Kopf stehend, die Seitenzahl "17" und drei Zeilen älteren Text, der nach einem Satz in der nicht ganz gefüllten Seite abbricht. Diese Passage läßt sich weder der Seite D 17 (SL IV, 12,5 v.u.) noch der Seite E 17 (SL IV, 188, 13 v.u.) zuordnen; sie entstammt wohl einer von May ausgeschiedenen Fortsetzung des Gesprächs zwischen dem Ich-Erzähler und dem Ustad, das im endgültigen Text unvermittelt abbricht (SL IV 186, 5):>

hest <evt. auch "fest">, und Du jetzt 'Tiefen' nanntest, würde es Dir von jetzt an wohl nicht möglich sein, auch fernerhin nur auf der Oberfläche zu bleiben. Das prophezeie ich Dir.

<Die Zeile ist nicht ganz gefüllt>

<Der neue Text auf E 241 ist nicht zu entziffern; er umfaßt zwei Zeilen. Lesbar ist dagegen (bis auf zwei Zeilen) die Erstfassung:>

Ich verlangte zu viel von Deinem noch nicht

genesenen Körper. Darf ich Dich für kurze Zeit wecken, ehe ich aufbreche, Effendi?"

"Ja, unbedingt! Ich habe vorher mit Agha Sibil zu sprechen und

genesenen Körper. Darf ich Dich für kurze Zeit wecken, ehe ich aufbreche, Effendi?" <" fehlt in SL>

"Ja, unbedingt! Ich habe vorher mit Agha Sibil zu sprechen und dann


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dann den Brief nach Bagdad zu schreiben." Er zog mich an sich, um mich auf Stirn und Mund zu küssen. Dann wandte er sich zum Gehen. An der Thür schaute er noch einmal zurück und sprach, indem er mir heiter zunickte:

<Die folgenden zwei Zeilen sind unlesbar>

ich Dir von ganzem, ganzem Herzen!"

Nun war er fort. Ich wendete mich dem Morgen zu. Der erste Sonnenaufgang hier, in diesem vermeindlichen <!> Grabe

den Brief nach Bagdad schreiben."

"So nimm jetzt meinen Dank, und schlaf am Herzen der Liebe ein, die Dich und mich bewacht, indem sie uns wie eine einzige Seele umschließt!"

Er zog mich innig an sich, um mich auf Stirn und Mund zu küssen. Dann ging er hinab. Kaum war er fort, so trat die lang zurückgehaltene Schwäche ein. Es überkam mich eine so große Müdigkeit, daß ich schnell <SL 194:> mein Lager aufsuchte und mich niederlegte, gleich so, wie ich war. Das Fenster stand offen. Ich richtete den letzten Blick hinaus. Am Himmel begannen die Strahlen, <SL: Komma fehlt> in goldenen Funken zu blitzen. Dann war es wie ein Meer des Lichtes, welches mich plötzlich über und über umfluthete. Nun schloß ich die Augen und schlief ein, doch ohne daß es um mich dunkel wurde. Wie war das sonderbar! - - -

195 <Überschrift> <E 25>

Zweites Kapitel.
Unter den
Ruinen.

<Vom Schriftduktus her Neuanfang.>

197,13 v.u. [Da] <>Ich <-> stand [ich] <äl> also <-> auf <E 28>

201,8 [ziehe] <> lege <E 33>
11 [gehe] <> spaziere <E 33; "spaziere" in E mit "ie"!>

205,14 Er [kehrte] <> wendete <-> sofort <E 39>
9 v.u. mich [nur] [w] <-> jetzt wiederniederlegen <E 39>

208,16 so [blieb] <> hat <-> [ihr] <> sie <-> auch die Kraft <E 43>
17 daß sie Ueberschuß [besitze."] <-> an Lebensvermögen besitze." <Korrektur auf Zeilenfreiraum mit kleinerer dünnerer Schrift> <E 43>
9 v.u. [erzählt] <> gesagt <E 43>
4 v.u. den [Reiter für die wahre Bruderliebe] <> nach der fernen Heimath suchenden <E 44>

209,8 [tief hinab] <> niederwärts <E 44>
so [wieherte der Rappe zornig auf] <-> tranken Roß und Reiter von dem Bronnen <E 44>


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209, 16 <Die letzten zwei Zeilen von E 44 stehen auf einer Überklebung:>

Des Rosses düstre Mähne aber wehte, im Winde flatternd wie zerfetzte Strophen, schwarz auf des Mantels dämmerlichten

Grund. Und was am Tage sich allein dem Ohre, nicht auch dem Blick des Auges offenbarte, die Kraft von dort gab sich Grund. Und jene wunderbare Kraft von oben, die aus den höchsten aller Sonnen stammt, sprang in gedankenreichen Funkenschwär<E 45:> men

<Auf der Rückseite des aufgeklebten Blatts findet sich ebenfalls Text, mutmaßlich aus dem Zusammenhang der ausgeschiedenen Seite E 45 (ff.):>

Sie ist schon da, Du brauchst sie nur zu sehen. Sie hat sich selbst zu zeigen <?>. Mir ist es nur erlaubt, sie anzudeuten. Du

210,7 v.u. zu lassen, [wie es ihnen] <-> daß sich Jeder <E 46> <jeder: SL 210>

214,5 [groß] <> licht <-> und hehr <E 50>

220,6 Brief [erhalten] <> bekommen <-> hatte <E 59>

223,16 Nach einer Weile fuhr er fort <E 63; "einer" in kleinerer Schrift am Zeilenanfang eingefügt>

226,13 v.u. [haben] [diese] [beiden] <-> wurde er von Ahriman und Ghulam in die Mitte genommen <E 68>
8 v.u. getraute er [es] sich nicht <E 68>

229,4 v.u. [aus] <> mit <-> rothem Pferdehaarbusch <E 72>

233,12 v.u. nach einem schattigen Ort um, [um] <-> mich für kurze <E 78:> Zeit auszuruhen. <E 77 f)
[such] <-> sah ich mich < ... >um <E 77>

234,13 v.u. von keinem Menschen unterwegs <E 79>

235, 10 v.u. <Auf E 80 eine Dreiviertelseite unten überklebt; auf der Überklebung 17 Zeilen neuer Text, wobei 15 Zeilen überklebt sind, die nicht ganz bis zum Schluß der Seite reichen>

"Erlaubst Du, Effendi, daß ich Dich für einige Augenblicke

störe?" fragte der Gesangslehrer.

"Du störst mich nicht, sondern bist willkommen," antwortete ich. "Setze Dich zu mir." Er stieg aus, der Ruderer auch. Dieser Letztere blieb stehen. Das Ebenbild des großen Reichskanzlers aber folgte meiner Einladung und nahm mir gegenüber Platz. Es war ihm deutlich anzusehen, daß er ein Anliegen hatte. Darum fragte ich:

"Du hast einen Wunsch, wie es

störe?" fragte der Gesangslehrer, indem er ausstieg, während der Andere beim Ruder sitzen blieb. "Du störst mich nicht," antwortete ich." Es ist mir vielmehr eine Freude, daß Du Dich wieder einmal bei mir sehen lässest. Nimm bei mir Platz!" "Ich komme in einer sehr wichtigen Angelegenheit. Es gab für mich einen Grund, mit Dir zu sprechen, ohne daß man darauf


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scheint. Ich bitte Dich, ihn mir zu sagen."

"Ich sah Dich vorüberreiten und dachte mir, daß Du bald ruhen würdest. Darum nahm ich das Boot. Da konnte ich mit Dir sprechen, ohne Dich daheim stören zu müssen. Ich habe Besuch. Ein entfernter Verwandter. Der brachte mir dieses Buch.

merkte, daß ich Dich im hohen Hause besuchte. Ich überlegte soeben, wie ich dies anzufangen habe, da sah ich Dich bei mir vorüberreiten und ging sogleich zum Boote, um hier auf Deine Rückkehr zu warten. Da trifft es sich gut, daß Du grad hier abgestiegen und gar nicht weitergeritten bist. <": in SL, nicht in E>

"So ist es etwas heimliches, was Du mir zu sagen hast?"

"Ja."

"Aber wir sind doch nicht allein!"

"Du meinst meinen Begleiter hier? Der ist ein treuer <E 81:> Dschamiki und darf Alles hören. < ... >

239,17 v.u. <Am Schluß von E 85 zwei Zeilen auf einer Überklebung; die Fortsetzung auf E 86 wurde erst nach der Überklebung geschrieben, so daß der ursprüngliche Text sehr wahrscheinlich auf (einer) ausgeschiedenen Seite(n) E 86 ff. weiterlief.>

<Die Höflichkeiten der Takikurden haben nur den Zweck, den Ustad> betrunken zu machen, damit er sich zu ihrem wil-

lenlosen und verächtlichen Werkzeug erniedrige. Nein, zu dem Ueberpfiffigen von Chorremabad bringt <l Wort unlesbar> der Ustad nicht! <evt. auch: den Ustad nicht!> lenlosen und verächtlichen Werkzeug erniedrige! Er wird sich nie in fremde Dienste stellen. er ist sein eigener Herr und wird es

<E 86:> bleiben, < ... >

244,13 der felsige Arm <eingefügt > sich <-> frei in die Lüfte [greifen] <- > [strecken] <-> dehnen <E 92>

248,2 v.u. <Auf E 98 rechts unten in der Ecke mit dünnerer Tinte Anfügung, wobei der ursprüngliche Punkt in einen Strichpunkt geändert wurde:>

sofort aufhorchend [.] ; "doch nicht persönlich."

<E 99 fährt mit der dünneren Tinte der Korrektur von E 98 fort: möglicherweise Neuansatz>

251,16 <Auf E 102 sind zwei Drittel der Seite unten überklebt; auf der Überklebung stehen 14 Zeilen, überklebt sind ebenfalls 14 Zeilen, die bis zum Ende der Seite reichen und wahrscheinlich eine Fortsetzung auf (einer) ausgeschiedenen Seite(n) E 103 (ff.) hatten.>

Wenn Weiteres gegeben werden soll, ist dann, wenn ich es sage,auch noch

Zeit."

"Wen von den Dschamikun soll ich bestellen? Man ehrt die Gäste

Zeit. Zugegen sein werden nur Du, der Chodj-y-Dschuna und ich. Er ist der Einzige, mit dem Du Dich


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durch die Anwesenheit der Ältesten."

"Bestellen? Ich bestimmte doch soeben, daß Du gegen Jedermann schweigen sollst. Bestellt wird Niemand. Halte ich die Dschemma für nöthig, so sende ich einen Boten, der sie zusammenruft." Da stand er langsam von der Bank auf, machte ein sehr ernstes Gesicht und sagte:

"Du hast bestimmt, Du, Du! Und ich habe wohl nichts zu bestimmen? Effendi, ich bin der Pedehr, der Scheik der Dschamikun! Das hast Du wohl vergessen!"

Da erhob ich mich auch, legte ihm die Hand auf die Achsel und antwortete:

<Schluß der Seite E 102>

besprechen magst. Ob ich noch andere Dschamikun brauchen werde, das kann ich jetzt nicht wissen; es hat sich erst zu zeigen. Hast Du vielleicht einmal vom 'besten Pferd von Luristan' gehört?"

"Schon oft. Es gehört dem Scheik ul Islam und ist der schnellste und ausdauerndste Renner aus der Taki-Zucht. Er wurde nie besiegt, und der Besitzer hat schon manschen Preis mit ihm gewonnen." "Wie kam er zu diesem Thiere?" "Der Stamm machte es ihm zum Geschenk, um seine beispiellose Frömmigkeit und Glaubensstrenge zu belohnen. Es gab noch keinen Taki, der so hoch gestiegen ist wie dieser Mann. Darum sind sie stolz auf ihn und halten es für eine Ehre, ihn den Ihrigen nennen <E 103:> zu dürfen.

253,7 [Strophe] <-> Strafe <E 104>

258,2 Schakara <eingefügt, > saß <-> neben ihm <E 111>

259,8 [hörbare] <-> tiefe, innige Verwandtschaft <E 112>

261,9 v.u. <Die untere Hälfte von E 116 ist überklebt, wobei 12 Zeilen überklebt sind und der neue Text ebenfalls 12 Zeilen umfaßt; das aufgeklebte Blatt enthält rück seitig ebenfalls 14 Zeilen Text.>

Man hat ihnen dort im

Duar <?> befohlen <?>, die Waffen abzugeben, alle!"

"Wo?"

"Am Eingange zum Duar."

"Aber, Effendi! Es ist der Scheik ul Islam!"

"Mir gleich! Ich habe meine Gründe! Lassen sie mich durch einen Boten um die Erlaubniß bitten, sie behalten zu dürfen, so gestatte ich es ihnen vielleicht. Besorge das, und laß es mich wissen, wenn sie sich in der Halle niedergesetzt haben."

"Was soll geschehen, wenn sie die Waffen nicht ablegen und aber <?> auch nicht bitten wollen?"

"So werden sie von fünfzig Berittenen an die Grenze gebracht, ganz wie die Massaban, ohne daß

Duar gesagt, daß kein Fremder ohne die besondere Erlaubniß des Ustad bei uns Waffen tragen dürfe, sondern sie abzugeben habe, sobald er das Gebiet der Dschamikun betritt. Sie haben sich aber geweigert, dies zu thun."

"Nun, was dann? Hat man sie gezwungen?"

"Nein. Man hat geglaubt, nicht streng verfahren zu dürfen, weil es der Scheik ul Islam sei. Natürlich werden sie auch hier am ersten Hause angehalten. Wenn <SL 262:> Du willst, werde ich sie unbedingt entwaffnen lassen. Wollen sie es sich nicht gefallen lassen, so mögen sie umkehren, und ich lasse sie von einer Reiterschaar begleiten, bis sie über die Grenze sind."


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Du be-

<Der Text bricht am Ende von Zeile und Seite mit der Worttrennung ab>

"Recht so, Pedehr! So gefällst Du mir! Es giebt keinen <E 117> einzigen Menschen, vor dem wir Ursache, uns zu fürchten, hätten <... >

<Der rückseitige Text auf dem aufgeklebten Blatt umfaßt 14 Zeilen, die möglicherweise aus der ausgeschiedenen Fortsetzung von E 117 ff. stammen, einer von May verworfenen Fassung der Begrüßungsszene, die in der endgültigen Fassung erst mit E 134 bzw. SL 275 beginnt: Vor die Begrüßung der Gäste fügte May die Verschwörungsszene mit Tifl, Pekala und dem angeblichen 'Schreiber' des Scheik ul Islam.>

Es giebt unter uns Keinen, der sich für Etwas ausgiebt. Was wir von uns sagen, das sind wir wirklich!<">

"So bist Du also der Scheik ul Islam, kein Anderer!"

"Ja. Warum lässest Du uns so lange warten?"

"Ihr konntet gehen, wenn Ihr nicht warten wolltet. Ich wußte aber, daß Ihr noch morgen und auch übermorgen hier sitzen würdet, denn Euch bringt ja nicht einmal das Gebot der Höflichkeit, des Grußes vom Platze!" "Wer war zuerst der Unhöfliche? Wer hat uns die Zeichen der Freiheit und der Männlichkeit, die Waffen abverlangt?" "Das Gesetz, nicht ich!"

"Welches Gesetz? Es giebt kein solches!"

"Es giebt wohl eines, und zwar hier bei uns!"

264,14 v.u. einen [ganz] <> sehr <-> gewöhnlichen Taki-Anzug <E 120>
2 v.u. [Indem] <> Weil <-> hierdurch <E 120>

269,4 Den Ustad kenne ich. [Er kennt mich auch, sonst weiter Niemand hier] <-> doch den Effendi nicht <E 126>
<Von E 126 bis E 142 keine Korrekturen>

281,9 um <eingefügt, > dann <-> zu den Pferden <E 142>

282,18 <Die untere Hälfte von E 144 ist überklebt; auf der Überklebung stehen 10 Zeilen neuer Text. Überklebt sind ebenfalls 10 Zeilen, die bis zum Schluß der Seite reichen und sehr wahrscheinlich eine ausgeschiedene Fortsetzung hatten, da der Text mit einem getrennten Wort abbricht.>

Mich umschauend, sah ich, daß es Tifl

war. Er ritt ungesattelt. Wie es schien, wollte er an mir vorüber; ich streckte aber die Hand aus; da mußte er an meiner Seite bleiben.

Sein Pferd war ächtes Blut, wenn auch nicht allererstes, schon ziemlich alt, schlecht gehalten und dabei vollständig verritten, ein Schwarzer.

"Wem gehört dieser Rappe?" fragte ich.

war. Er ritt die ungesattelte Sahm und jagte an mir vorüber, ohne anzuhalten und zu fragen, ob es ihm erlaubt sei,mit bei den Gästen zu sein. Er hätte das gewiß nicht gewagt, wenn er nicht von irgend Jemand aufgefordert worden wäre, unbedingt mit nach dem Beit-y-Chodeh zu kommen. An mir vorbeigeritten war er, weil er befürchtet hatte, von mir zurückgeschickt zu werden. Eigentlich war es richtig,


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"Mir," antwortete der Lahme. "Das Pferd ist mein Eigenthum."

"Ich sah es noch nicht. Von wem hast Du es?"

"Vom Ustad. Er hat es verkauft, und ich kaufte es wie-

dies nachträglich zu thun, und zwar vor aller Augen; aber es lag ja in meiner Absicht, nicht für scharfsinnig und energisch zu gelten, und so hielt ich es für gerathen, zu schweigen.

283,1 [Der Pedehr] <> Kara u.der Chodj <E 145>
<E 144 = SL 282, 14, "Ich winkte Kara und den Chodj" ohne Korrektur: May hatte offenbar durch die Fortsetzung der dann ausgeschiedenen Tifl-Episode den Faden verloren.>
3 Der [Pedehr] <> Chodi <-> antwortete <E 145>
7 v.u. <Nach "verrathet aber ja das Richtige nichC wurden die folgenden Zeilen ersatzlos gestrichen:>

["Noch Eins vorher, Effendi! Ich bin in Sorge und - - -" "Und ich habe keine Zeit," unterbrach ich ihn. "Ich wiederhole Dir, daß Alles gut steht. Seid höflich und paßt auf Alles auf; aber laßt es Euch nicht merken, daß Ihr sie beobachtet!"] <E 146>

<Möglicherweise stellte sich May bei dieser Dialogpassage noch den Pedehr als Gesprächspartner vor; als er den Irrtum bemerkte und die Personenangaben korrigierte, strich er auch diese schroffe Antwort.>
<Im Manuskript folgt auf die Streichung der Anschlußtext der Druckfassung: "Ich ritt über den Tempelplatz hinüber < ... >">

<Die Manuskriptseiten E 147-150, die auf anderem Papier stehen (vgl. oben die Manuskriptbeschreibung), enthalten das Gespräch der beiden Perser (SL 284-287).>

<Im folgenden öfter kleine Korrekturen: Austausch und Einschiebung(en) einzelner Wörter>

314 ff. <Die Manuskriptkorrekturen SL 314 - 352 ("Der große Traum") werden im folgenden vollständig mitgeteilt.>

320,3 von dessen [Lebenskraft] <> Uebermacht <E 195>

321,3 v.u. daß <eingefügt, > so <-> ein entlarvter Lügner <E 197>

322,11 v.u. <Eine Variante zu SL 322, 11-4 v.u., findet sich auf der Rückseite des auf E 216 aufgeklebten Blatts; den Text s.u. bei SL 335,17.>

331,12 v.u. Liliputelektrizitäten SL] Liliput-Electricitäten <E 211>

332,11 v.u. <Neuer Schriftansatz mit E 213 "Ich bin der erste Fluch, der hier erschallte.">

333,13 waren starr [au] <-> herauf nach uns <E 214>

335,17 <Die letzten 5 Zeilen von E 216 stehen auf einer Überklebung; überklebt wurden ebenfalls 5 Zeilen, die wahrscheinlich auf einem ausgeschiedenen Blatt E 217 eine Fortsetzung hatten. Die erste Zeile von E 217 schließt an den neuen Text an.>


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<Der Text von E 216, zu SL 335:>

Hast Du gehört? Und hast Du auch verstanden?"

Ja. Und weil ich gehört und verstanden habe, so frage ich noch einmal: Ihr seid gezwungen, die Zeilen auszuführen, die ich sage?"

"Gezwungen, unbedingt gezwungen!"

"So will ich sie Euch sagen. Also hört!"

"Beides. "

"So sprich nun Du!"

Ich folgte dieser Aufforderung sehr gern, stand auf, lehnte mich, um nicht hinabzuschlüpfen, an die Figur des Beters und begann:

"Heut ist der erste Tag des neuen Mondes, der Tag, an dem <E 217:> er aus dem dunkeln Schatten der Erde tritt, um wieder ihr zu leuchten.

<Das aufgeklebte Blatt enthält auf der Rückseite rechts oben die Seitenzahl "199" und 6 Zeilen Text; E 199 findet sich allerdings kein Hinweis auf eine Korrektur oder auf eine ausgeschiedene Vorstufe.>

<E 216, Rückseite> <E 199 2 SL 322, 11-4 v.u.>

<Der Ausgang ist verschwunden; ein anderer "am Südende" ist als einziger Ausweg vorhanden.> Auch

dieser führte zum Sturz hinunter, in das Bassin. Er war weder vermauert noch verschüttet, sondern [sah] <-> bestand aus einer hölzernen, unverschlossenen Thür, welche durch einen leisen Druck geöffnet werden konnte. Das sah ganz so aus, als ob man durch sie in ein weiteres Gemach oder Gewölbe trete; aber wehe Dem, der diesem Truge traute! dieser führte zum jähen Sturz hinunter in das Bassin. Er war weder vermauert noch verschüttet, sondern bestand aus einer hölzernen, unverschlossenen und unverriegelten Thür, welche durch einen leisen Druck geöffnet werden konnte. Das sah so unschuldig aus, ganz genau so, als ob sie in ein weiteres Gemach oder Gewölbe führe; aber wehe dem, der diesem Betruge traute!

339,12 [klang] <> ertönte <E 221>
9 v.u. und dieser [Schatten] <Einfügung als Fußnote:> Tag, so hoff ich, <E 222>

343 <E 227 Fußnote Mays:>
Obige 4 Gedichtszeilen sind mit denselben Typen und in derselben Zeilenweite zu setzen wie der Text, doch ohne Spatien!

May.

345,10 v.u. <Die untere Hälfte von E 230 ist überklebt; sie enthält 11 Zeilen neuen Text. Überklebt wurden 8 Zeilen, die nicht bis zum Ende der Seite reichen und im Satz abbrechen.>


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"Licht, Licht, Licht!" wiederholten alle die Geister, und "Licht - - Licht - - - Licht - - - -

Licht!" klang es hinaus bis in den tiefsten Winkel, und alle Säulen zitterten und bebten.

Ich wartete, bis der letzte Wi[e]derhall verklungen war, dann forderte ich sie auf: "Gebt jetzt da unten Raum für mich und ihn! Wir schwimmen Euch voran und [und führen Euch hinaus] - - - Heut ist der erste Tag des neuen Mondes. Ihr sollt ihn licht am Himmel stehen sehn. Folgt mir getrost! Ich bin schon hier gewesen, und

< : hier beabsichtigte May offenbar eine Korrektur der Streichung als Fußnote, die dann wegen der überklebung nicht mehr ausgeführt wurde.>

Licht!" klang es hinaus bis in den tiefsten Winkel, und alle Säulen zitterten und bebten.

Da plötzlich war die lichte Schicht verschwunden, die auf der dunkeln Fluth gelegen hatte, und Finsterniß lag wieder um uns her. Doch es erklang ein Ton, so weich und doch so hell, so lind und mild und doch so siegreich klar. Wo kam er her, und wo ließ er sich nieder? Aus einer andern Welt - - - im Bilde neben mir. Erst war er nur zu hören, doch bald dann auch zu sehen, <SL 346:> ein wunderbarer, heilger Farbenton! Wie Sonnengold, vermählt mit Himmelsblau! Wo seine Quelle lag? Im Alabaster! Das Bild ward nicht von außen her beschienen. Es trug

<E 231:> das Licht in sich < ... >

350,1 <E 236 Fußnote Mays:>
Obige Strophe ist mit denselben Lettern und in derselben Zeilenweite zu setzen, doch ohne Spatien.

May.

354,8 v.u. <Die letzten 4 Zeilen von E 242 stehen auf einer Überklebung; überklebt sind drei Zeilen, die bis zum Schluß der Seite reichen und wahrscheinlich eine Fortsetzung auf einem ausgeschiedenen Blatt E 243 hatten:>

Die Allmacht aber wird wohl noch ganz andre Gründe haben, warum sie Finsterniß und Licht vermählte und

es erlaubte, Schatten zu erzeugen."

Weiter kamen wir nicht. Wir mußten dieses Gespräch unterbrechen, so ungern wir es auch thaten. Wir sahen nämlich

Beiden die Erlaubniß gab, im Zwielicht unfaßbare Schemen zu erzeugen und an der Sonne jene äffenden Gebilde, die uns als Schatten sagen, daß wir sind."

Nun schlug sie die Augen auf, sah mir so lieb, so herzlich <E 243:> in die meinen < ... >

<Vgl. zu diesem Abbruch SL 356, 10 v.u., wo das Gespräch unterbrochen wird: "Hier wurde unser Gespräch unterbrochen. Drüben in den Ruinen, im obern Theil derselben, erschien nämlich Kara Ben Halef.">

366,13 v.u. <E 258 Fußnote mit Nachtrag:> / eine Wette einzugehen


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371,3 <E 264 am Schluß der Seite 7 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 3 Zeilen, die nicht bis zum Ende der Seite reichen und mitten in der Zeile abbrechen:>

Es war der zweite Tag des neuen Mondes, die Sichel am Himmel schon breiter und heller als

gestern. Sie leuchtete uns. [wir gingen] <-> Hierauf stiegen wir den schon früh erwähnten breiten Weg nach den Steinbrüchen hinauf gestern. Sie leuchtete uns. Nun benutzten wir den schon früh er wähnten, breiten Steinbruchweg, von welchem aus die hier ebene Fläche bis zu dem Quaderthurm hinüberführte. Da dieser eingestürzt war und also oben offenstand, war es auch in ihm mondeshell. Für den Nebenbau, durch welchen wir mußten, hatte Kara ein Talglicht mitgenommen, welches angebrannt wurde.

373,5 v.u. die Fesseln ab- und der Knebel aus dem Munde ge nommen. <E 268>
<Fußnote Mays:> nebst der Augenbinde
<Die Änderung wurde in der Buchausgabe nicht berücksichtigt!>

375,3 und alle Zeit gegeben [, zu hören] <-> für das <E 270>
12 [Gerippe] <> Skelett <E 270>

376 <Schlußschnörkel am Kapitelende; E 272>

377 <Im oberen Teil der Seite E 273 Kapitelüberschrift auf überklebter Stelle:>

Drittes Kapitel.

Vor dem Rennen.
<Schnörkel>
<Überklebt wurde der ursprüngliche Titel:>
[Drittes Kapitel.]
[Wettrennen.]

<Die Handschrift enthält keine Korrekturen bis E 286 = SL 387>

384,10 v.u. entgegengsetzten SL] entgegengesetzten <E 282>

387,16 an sich zog und [mit der Hand die Wange mir liebkoste und] <-> mir das Haar mit Mutterlippen küßte." <E 286>
<Im folgenden bis E 344 (SL 431) keine Korrekturen in der Handschrift außer den verzeichneten>


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392,4 v.u. Sie sind [v] schon belauscht worden." <E 293>

403,15 [mitgetheilt] <> berichtet <E 307>

412,8 [Büchern] <> Schriften <E 319; kurz vorher "Büchern">

414,6 v.u. denen es nicht einfiel, [denen es nicht einfiel] <E 322; Streichung der Wiederholung mit Bleistift>

419,5 [hierauf] <> dann <E 328; "r" mit Bleistift unterstrichen, das Wort mit Tinte durchgestrichen und dann mit sehr dünner Feder korrigiert>

421,8 v.u. [Ustad] <> Pedehr <E 331>

426,13 v.u. [konnte] <-> wollte mich retten <E 338>

431, 16 <Die letzten 8 Zeilen von E 344 auf einer Überklebung; überklebt wurden 7 Zeilen, wobei nicht ganz sicher zu entscheiden ist, ob sie bis zum Ende der Seite reichen. Die letzte Zeile schließt zwar mit einem Satzende, aber die Seite umfaßt in dieser Form nur 21 Zeilen, während alle anderen Seiten des Manuskripts 22 Zeilen pro Seite aufweisen.>

Du steigst

jetzt allein hinauf und wirst dann wiederkommen. Täuschte ich mich in Dir und Du kehrst nicht zurück, so hätte ich nichts verloren sondern eine Erfahrung gewonnen, Dir aber wäre dann besser, Du wärest drin in Deiner Finsterniß geblieben, wo es doch immer noch Gnade gab, die es nun aber nicht mehr geben könnte. Denn des sei überzeugt: Entgehen würdest Du mir nun für kurze Zeit; schon morgen vor dem Abend wärest Du wieder mein! jetzt ganz allein hinauf und wirst dann wiederkommen. Grad Deine Warnung giebt mir die Gewähr, daß ich Dir mein Vertrauen schenken darf. Mich zu täuschen, warst Du niemals fähig, und von jetzt an kommt es Dir auch gar nicht in den Sinn!"

Da sank er in den Sand des Ufers nieder, griff nach meiner Hand, drückte sie an sein Herz und an seine Lippen und sprach:

"So holt sich Allah den Verlornen wieder, den die Gerechtigkeit des Menschen noch tiefer in den Abgrund stoßen würde! Effendi, ich bin

<E 345:> gar wohl im Stande, Deine Güte in ihrer ganzen Tiefe zu wiegen und zu wägen.

444,3 <Ab E 361 dünnere Feder, allerdings mit ähnlichem Schriftduktus wie das Vorhergehende>

446 <E 364 mit falscher Seitenzahl paginiert:> 664

447,1 v.u. <Im oberen Teil von E 366 stehen 12 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 10 Zeilen, die nicht ganz bis zur Anschlußstelle reichen:>

Welch eine Vereinigung! Die Frommen mit den Gottesleugnern, die Grundehrlichen

mit den Fälschern und Betrügern, die Aristokraten des Glaubens mit den Fälschern und Betrügern, die Auser-<SL 448:> wählten


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und der Religiosität mit denen, welche von ihnen bis e er stets entweder als Farmasonha1 / oder als <l Adjektiv (?) unlesbar> ketzerisches Gesindel bezeichnet worden sind. Effendi, ich bitte Dich, mir diese Dokumente als Beweise für einige Stunden zu <überlassen?>! Warum schaust Du mich so an? Thust Du es nicht gern?"

"Ich gestehe, daß ich sie nicht aus meiner Hand geben wollte," antwortete ich. "Sie sind <für mich?> auch persönlich von größter Wichtigkeit. <Der Rest, 2 Zeilen, ist unlesbar>

Gottes mit den Auserkorenen des Teufels! Die Einen haben sich stets als die Aristokraten des Glaubens und der Religiosität und die Andern als Farmasonha1 /, als niedrige Demokraten, als ketzerisches Gesindel bezeichnet; nun aber schließen sie mit ihnen Bruderbund, um sie zum Dank dann anzuspein und wieder wegzuwerfen! Effendi, ich bitte Dich, mir diese Beweise anzuvertrauen, nicht für immer sondern nur für einige Stunden. Ich weiß, wie werthvoll sie Euch zur Entlarvung Eurer persönlichen Gegner werden können; aber ich muß sofort einen Bericht für den Scha-in-Schah <!> anfertigen und dabei ihren Inhalt vor mir liegen haben. Wirst Du mir diese Bitte gewähren? Sie sind in meinen Händen sicher, und Du bekommst sie dann sogleich zurück."

<Auf der Rückseite des aufgeklebten Blatts ist die Seitenzahl "377" lesbar, sonst aber kein Text enthalten. E 377 ist auf schmälerem (16,5 cm), festem Papier geschrieben, das sich vom vorhergehenden Format deutlich abhebt. Wahrscheinlich war E 377* das letzte (paginierte) Blatt des breiteren Formats, das May deshalb zum Überkleben nahm.>

454,14 [Glaubst] <> Denkst <E 373; Zeile vorher: glaubte>

457,6 v.u. <Auf E 378 stehen 15 Zeilen, ca. zwei Drittel der Seite unten, auf einer Überklebung; überklebt sind 11 Zeilen, die nicht bis zum Schluß der Seite reichen:>

Die Festjungfrau nahm ihr

Herzenskind wieder in Empfang. Da dachte ich mir: Was wird nun wohl aus der Kalteschale werden!

Sie war aber gut. Wir aßen sie oben beim Ustad, nämlich Dschafar und ich, und hörten von ihm, daß er Tifl verziehen habe. Der Verführte hatte gebeichtet, freiwillig und unaufgefordert. Die vier Tage bei den Taki-Kurden waren hinreichend gewesen, ihn, den nach Pekala's eignem Ausspruch Dummen, klug zu machen.

Herzens- und Schmerzenskind wieder in Empfang. Das war eine neue Aufregung für sie, in Folge deren die ebenso bedenkliche wie berechtigte Frage in mir auftauchte: Was wird nun wohl aus der Kalteschale werden?!

Als ich dann wieder vor auf den Hof kam, stand Kara mit den Kameelen zum Aufbruche bereit. Er war <SL 458:> gut bewaffnet. Einer von Dschafars Reitknechten sollte ihn begleiten. Der Bericht an den Herrscher war aber noch nicht fertig. Der


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Ein guter Anschauungsunterricht klärt sogar Tifls auf! Und nun erfuhr ich auch, was es mit dem Pferd Kiss-y-Darr für eine Bewandtniß hatte. Ustad stand auf seinem Balkon; er winkte mir, hinaufzukommen. Tifl lehnte an einer der Säulen vor der Halle. Als ich an ihm vorüber wollte, sagte er:

"Effendi, unser Ustad hat mir verziehen; ich darf hierbleiben. Willst Du nicht auch so gütig sein wie er?"

"Hat er vergeben, so habe auch ich es gethan," antwortete ich. "Wie Du über den Scheik ul Islam denkst, das hast Du mir

<E 379:> gesagt, < >

462,15 <Auf E 384 stehen die letzten 11 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 11 Zeilen, die bis zum Ende der Seite reichen und höchstwahrscheinlich eine Fortsetzung hatten, da der Text mit einer Worttrennung schließt.>

Dieses Pferd ist eigentlich mein, ja, ohne allen Zweifel mein;

und nun man es vollständig niedergeritten hat, will man mich mit ihm blamiren und beschimpfen. Laß Dir erzählen!"

Sein bisher heiteres Gesicht beschattete sich, als er begann:

"Für den Orientalen ist das Pferd mehr als blos nur Pferd. Es wird Familienmitglied, oft auch noch mehr. Er schreibt ihm Geist und Seele zu. Er verbindet diesen Geist und diese Seele mit seinem eigenen Innenleben. Das edle Pferd wird sein Freund, sein Vertrauter, sein Orakel. Er identificirt es schließlich mit sich selbst und nimmt als sicher an, daß zwischen dem, [ad] <-> was er und was das Pferd erlebt, geheimnißvolle Fäden hin- und herhergezogen seien. Ich bin in dieser Beziehung selbstverständlich Nicht-

man hat mich darum betrogen, und nun es vollständig niedergeritten worden ist, will man mich mit ihm beschimpfen und blamiren. Laß Dir erzählen, Effendi!"

Sein bisher heiteres Gesicht beschattete sich, als er begann: Mer Name lautet eigentlich nur 'Kiss', bekanntlich das arabische Wort für 'Roman'. Warum ich das Pferd, als es geboren wurde, grad so und nicht anders genannt habe, brauche ich nicht Dir zu erklären, der Du auch Bücher schreibst. Das 'y-Darr', den 'Schund', hat man erst jetzt hinzugefügt! Kiss stammte von edeln Eltern. Er war ein Hellbrauner von besten Eigenschaften und versprach, diesen Eltern und auch mir Ehre zu machen. Eben, als er sich zu einem reitbaren Pferde entwikkelt hatte, traf ich mit <E 385:> einem Scheik der Kutubikurden zusammen < ... >

463,13 derartige Pferde <eingefügt, > höchstens <-> nur gegen <E 385>


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465 <In E 388 fehlt die Fußnote zu "Balapuschi"; die Ziffer ist zwar im Text eingetragen, aber nicht die Fußnote selbst.>

466,8 es drängt [jetzt] <> nun <E 389>

469,9 v.u. selbstwollen dürfen muß. <Ergänzung als Fußnote:> Das war mein Winnetou. <E 394>

470,7 v.u. Da gab er es dem Schinder! [Das ist ja immer die Folge, auch bei den Menschen.] <E 395; ersatzlose Streichung>

474,1 Zügel [zu ben] <-> aufzunehmen <E 399>

479,4 reichte nicht [aus] <> hin, <->von unsrer <E 406>

484,1 indem [indem] <-> Ihr das Hohe bekämpft <E 413>
16 Ist das vorüber, [zerfleischen wir] <-> so beginnt der Kampf <E 414>

489 <Am Schluß des Kapitels Schlußschnörkel; E 420>

490 <Überschrift>

Viertes Kapitel.
Zusammenbruch.
<Schnörkel>

(Dem Schriftduktus nach im Anschluß an das dritte Kapitel entstanden>

493,3 "Er ist wirklich fort; <durch Fußnote ergänzt:> ich sehe ihn schon nicht mehr. <E 424>

494,unten <Ab E 426 stark veränderter Schreibduktus; wohl neuer Schreibansatz>
6 v.u. und über die neue Zugbrücke <als Fußnote ergänzt:> die Dinarun <E 426>
3 v.u. sie [Dschamikun] <-> rund um den See <"sie" auf Rasur, wohl vorher "die"; E 426>

501,5 Scheik <durch Fußnote ergänzt:> ul Islam <E 435>

503,9 Er hatte mein <eingefügt, > spätes <-> Heimkommen <E 438>

507,11 denn [Kara, sein Sohn war dabei] <> Hanneh <-> war im Hofe <E 443>
13 Der Ustad ist dem Mir Alai <durch Fußnote ergänzt:> mit Dschafar Mirza <E 443>

509,12 Krieger stellen konnte. [mit herzlicher Freude bemerkte ich, daß unser Kara Ben Halef neben dem Pedehr saß. Es bedeutete eine seltene Ehre und Anerkennung für den jungen Haddedihn, daß er zu dieser Versammlung der Ältesten herbeigezogen worden war! ] <ersatzlos gestrichen, da Kara zu diesem Zeitpunkt noch auf seiner Mission beim Schah ist; E 446>


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514,12 fütterte den Syrr und [er] <> dann auch <-> den Assil <E 453>

516,13 <Die letzten 8 Zeilen von E 456 stehen auf einer Überklebung; überklebt sind 7 Zeilen, die nicht bis zum Ende der Seite reichen und mitten im Satz abbrechen:>

Sehr erfreulich war es mir, daß der Ustad sich über mein Befinden höchst befriedigend äußerte, doch behauptete er, mich

erst Freitag, also übermorgen, aus seiner Behandlung entlassen <eingefügt, <> zu <-> können. Ich hatte mich zu fügen. Es war noch nicht Abend, so schlief ich wieder ein. Der Schlaf war fest und traumlos. Aber in der Nacht wurde ich durch irgend etwas mir bisher Unbekanntes für kurze Zeit aufgeweckt. Es war, als flüstre mir Jemand in das Ohr, nicht in das äußere sondern in das innere: erst Freitag, also übermorgen, aus seiner Behandlung entlassen zu können. Ich hatte mich zu fügen und that es gern.

Als es dunkel werden wollte, nahm ich mein Abendessen ein und sank dann dem auch in Kurdistan und Persien sehr wohlbekannten Morpheus in die Arme. Er hielt mich möglichst fest, konnte es aber doch nicht verhindern, daß ich, grad wie gestern, in der Nacht einmal für kurze Zeit erwachte.Das geschah auf eine ganz eigenthümliche Wei-

<E 457:> se.

518,17 [und der] <> unter <-> Dschafars Wohnung <E 459>
13v.u. und wurde von [dem Schah-in-Schah] <> ihm <-> gesandt <E 459>

519,10 v.u. <In der Mitte von E 461 stehen 8 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind ebenfalls 8 Zeilen, wobei der anschließende Text vor dem Überkleben, im unmittelbaren Anschluß an den überklebten Text, geschrieben wurde. Die Oberlängen der Buchstaben dieser Fortsetzung reichen nämlich unter die Überklebung und wurden nach dem Überkleben nachgezogen; dabei zerlief die Tinte im noch feuchten Klebstoff.>

Von ihm ausgehend der Glockenpfad hinauf zum

Alabasterzelt. Indem ich dieses Blatt betrachtete, kam mir der Gedanke, es zeige viel zu viel und dennoch fehle Alles! Ich griff also zum zweiten.

Was sah ich da? Denselben Berg. Dasselbe Alabasterzelt auf seinem Haupte. Aber alles Uebrige war verwandelt. Die Ruinen fehlten. Nur die Cyklopenmauer lag noch auf festem Felsen. Auch das Haus des Ustad war verschwunden, mit ihm der

Alabasterzelt. Indem ich dieses Blatt betrachtete, kam mir der Gedanke, es zeige viel zu viel und dennoch fehle Alles! Ich griff also zum zweiten.

Was sah ich da? Nicht mehr die massige Materie <,> sondern an ihrer Stelle das Geistige, das Seelische. Die Veränderung erstreckte sich nur auf die Ruinen, und doch hatte sie alles Fehlende gebracht. Die Hand des Menschen hatte dem Gestein


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ganze, jetzige Duar. Da, wo jetzt der Lande- eine andere Gestalt und mit ihr ein neues Leben gegeben. Da, wo jetzt der Lande-

<Ende der Überklebung> platz <SL 520:> lag, führten hier sehr breite Stufen durch die geöffnete Mauer nach dem freien Platze, der durch den Wegfall der Etagen entstanden war.

523,7 um sich <eingefügt, > herum <-> eine ganze <E 466>

524,15 <Die ganze Seite E 468 (mit 22 Zeilen neuem Text) ist überklebt, wobei der ursprüngliche Text 15 Zeilen, also etwa zwei Drittel der Seite umfaßt:>

Als er <der Ustad> wiederkam, reichte er Syrr einen der Aepfel hin.

Das Pferd roch die Frucht gar nicht einmal an. Es legte die Ohren nach hinten und wich einige Schritte zurück. Der Ustad folgte und legte einen zweiten Apfel zu dem ersten. Syrr ging abermals rückwärts, und der Ustad avancirte wieder, ihm die Aepfel hinhaltend. Da drehte sich der Rappe um und hob den hintern Fuß, zum Zeichen, daß er sich nun wehren werde.

"Zwinge ihn nicht!" bat ich.

"Ich bin überzeugt, daß er sich auch von mir zu nichts zwingen lassen würde, was er nicht thun will. Er will Dir zeigen, wenn er gehorcht, wenn aber nicht."

"Also doch noch edler als Assil, der keinen Unterschied macht zwischen mir und Dir!"

"Ja. Der wahre Adel besteht <oft ?> <darin?>, daß er distinguirt, nicht aber in den Fransen und Quasten, mit denen der Herr ihm Zaum und Sattel schmückt.

Das Pferd roch die Frucht gar nicht einmal an. Es legte die Ohren nach hinten und wich einige Schritte zurück. Der Ustad that einen zweiten Apfel zu dem ersten und folgte nach. Syrr ging abermals rückwärts, und der Ustad avancirte wieder, ihm die Aepfel hinhaltend. Da drehte sich der Rappe um und hob den hintern Fuß, zum Zeichen, daß er sich wehren werde.

"Was? Schlagen will er mich!" verwunderte sich der Ustad. Er ist also wirklich edler als Assil, der keinen Unterschied macht zwischen mir und Dir!"

"Ja. Der höchste Adel zeigt sich eben darin, daß er distinguirt, nicht aber in den Fransen und Quasten, mit denen der Herr ihm Zaum und Sattel behängt. Theilen wir die Früchte zwischen beide Pferde!"

Wir thaten es. Der Ustad gab Assil die eine Hälfte; die andere bekam Syrr von mir. Er nahm sie jetzt ohne Weigern, und ich liebkoste ihn dafür. Indem wir dann fortgingen, sagte der Ustad:

"So; nun gehst Du wieder hinauf, doch nicht, ohne <SL 525:> daß ich Dich für Deine Folgsamkeit belohnen werde. Du sollst Dich am Tage so wenig wie möglich zeigen; aber heut Abend reiten wir im Dunkel mit Kara zusammen nach dem Dschebel <E 469:> Adawa

< ... >


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526,8 [glauben] <> vermuthen <E 470>
<Im folgenden keine Korrekturen bis:>

538,11 v.u. schlich [sich] unhörbaren Schrittes <E 487>

546,12 [wieder] <> schnell <E 498>

549,14 v.u. <am oberen Rand von E 503 Einfügung:> ? er brachte das Pferd des Hauptmanns mit
3 v.u. der [St] <-> sich Entzweienden <E 503>

551,5 v.u. und bedeckte [vorn] <-> die Stirn <E 506>

553,9 <Zweidrittel der Seite E 508 unten sind überklebt; darauf stehen 15 Zeilen neuer Text, während 9 Zeilen überklebt sind, die nicht bis zum Ende der Seite reichen:>

Nun kamen die Drei

heran. Sie blieben vor ihnen stehen. Ein eigenartiges Zusammentreffen! Es wurde zunächst kein Wort gesprochen; aber Auge tauchte sich in Auge. Dann [drehte sich Schakara] <-> begann die Prinzessin zu fragen:

"Von wem werden wir hier empfangen? Wer bist Du?"

Ihre Stimme klang hart, hochmüthig, verächtlich.

"Ich bin der Ustad der Dschamikun," antwortete er gelassen.

"Wer ist das Geschöpf an Deiner Seite?"

"Geschöpf?" wiederholte er ihren beleidigenden Ausdruck, indem er seinen Blick in ihr Gesicht bohrte. "Ja, Du hast Recht, sie ist ein Geschöpf; wie Du. Du aber bist keines, denn

heran. Sie blieben vor ihnen stehen. Ein eigenartiges Zusammentreffen! Es wurde zunächst kein Wort gesprochen; aber Auge tauchte sich in Auge. Dann begann die Prinzessin,zu fragen:

"Von wem werden wir hier empfangen? Wer bist Du?"

Ihre Stimme klang hart, hochmüthig, verächtlich.

"Ich bin der Ustad der Dschamikun," antwortete er gelassen.

"Und wer ist das Geschöpf an Deiner Seite?"

"Geschöpf?" wiederholte er ihren beleidigenden Ausdruck, aber lächelnd. "Ja, Du hast recht gesagt, ohne es zu wollen: Sie ist ein Geschöpf Gottes, des Allerhabenen, des Allreinen; sie wurde von ihm erschaffen in seiner Weisheit und Güte. Du aber bist kein Geschöpf, Du wurdest nicht von dieser Weisheit und Güte erschaffen, sondern von sündigen Menschen in Sünde erzeugt und geboren. Darum wird sie, die körperge<E 509:> wordene Reinheit der Frauenseele, sich jetzt von und entfernen, weil die Tugend geht, sobald das Laster naht!"

560,14 [gieng] <> stieg <E 518>
11 v.u. haltlosen Massen aus irgend einem Grunde <als Fußnote ergänzt:> rechts und links von ihm <E 518>


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561,10 v.u. <E 520 stehen oben an der Seite 4 112 Zeilen auf einer Überklebung, wobei 3 1/2 Zeilen überklebt wurden. Der Anschlußtext wurde erst nach der Korrektur geschrieben:>

Die Erfahrung hat mich ge-

witzigt. Ich kenne den Werth dieses Lobes. Der Triumphbogen, welchen die Selbstsucht dem von ihr Gefeierten baut, wird schnell zum caudinischen Joch, unter welchem er den eben noch so stolzen Nacken sofort zu bücken hat. witzigt. Ich kenne das Lob der Menschen, welche nur rühmen, um auszunützen. Die Huldigung wird schnell zur Eloge, der Triumphbogen zum caudinischen Joch, welches den soeben Gefeierten zwingt, beim nächsten Schritte den stolzen Nacken vor <Ende der Überklebung> ihnen zu beugen.

563,15 machten wir halt <als Fußnote ergänzt:> an einem Wasser <E 522>

564,12 hatte er sich [auf da] <-> später auf das Pferd <E 523>

567,3 v.u. Glaubst Du das? Ich komme doch zu Dir <... > <als Fußnote ergänzt:> Schließ dreifach Dich in Deinem Zimmer ein, und lege leiblich Dich zum Schlafen nieder! <E 528>

569,10 er hatte <eingefügt, > zunächst <-> drüben <E 530>
14 ff. <Das Manuskript bietet hier eine vom Drucktext abweichende Fassung, die offenbar bei der Fahnenkorrektur geändert wurde, wobei die deutlichen Parallelen zu Texten von Hermann Cardauns abgeschwächt wurden:>

Er <Ghulam el Multasim, der Henker> war mit seinem Anhange bald hier, bald da im Thale aufgetaucht und <Drucktext>

hatte immer ganz genau dieselbe einstudirte Rede gehalten, in welcher der Ustad als ein Heuchler, Aufschneider, Lügner, Schwindler, überhaupt als ein gemeingefährlicher und zugleich lächerlicher Mensch bezeichnet wurde. Man solle ihn ja nicht für den edlen [Menschen] <> Mann <-> halten, für den er sich ausgebe, sondern doch einmal seine alten Schriften lesen, wegen denen er aus der Gemeinschaft aller wohldenkenden Menschen ausgeschlossen worden sei. In diesen Büchern gähne eine so gräßliche, abgrundtiefe Unsittlichkeit, daß er - nämlich der Henker - es für seine Pflicht [halte] <> erachte, diesen höchst gefährlichen <E 531:> Verführer hatte immer ganz genau dieselbe einstudierte Rede gehalten, in welcher der Ustad als ein Mensch bezeichnet wurde, vor welchem man Andere nur warnen müsse. Dieser Ustad gebärde sich als ein treuer Anhänger des Schahin-Schah, sei es aber nicht. Auch gebe er sich den Anschein, daß ihm nur das Wohl der Dschamikun am Herzen liege, sei aber in Wahrheit nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Vor solchen Leuten habe man sich mehr zu hüten, als selbst vor den allerschlimmsten Massaban, und so möge man sich nicht darüber wundern, daß er - nämlich der Henker - es für seine Pflicht erachte, diesen höchst gefährlichen Verführer des Volkes


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des Volkes endlich einmal zu entlarven. endlich einmal zu entlarven.

<Ab hier weiter wie Drucktext>

573,11 <Auf den beiden Seiten E 535 f. stehen 10 Zeilen auf Überklebungen: auf E 535 unten die letzten 5 Zeilen, auf E 536 oben die ersten 5 Zeilen. überklebt sind je 5 Zeilen:>

<Der Henker spricht> "< ... > Ich frage Euch: Was thut er

wohl, indem ich ihn vernichte und zermalme? Er lauscht - - - er lauscht - - - und lächelt vor sich hin! Ich weiß, dies Lächeln soll Euch imponiren, jedoch bei mir verfehlt es diesen Zweck! Ich sage ihm dies grad ins Angesicht. Was thut er da? Er schweigt - - - er schweigt - - - er schweigt in sieben Sprachen! <E 536:> Jawohl, in sieben Sprachen! Und das hat er schon jahrelang gethan! Er wird wohl noch in allen Sprachen schweigen! Denn was ich ihm - - -"

Er kam nicht weiter. Der Hauptmann der Leibgarde, der sich mit einigen seiner Leute dem Ausruferstande unauf-

wohl, indem ich ihn vernichte und zermalme? Er lächelt, lauscht und schweigt! Ich weiß, dies Lächeln soll Euch imponiren, jedoch bei mir verfehlt es diesen Zweck. Es soll den Anschein geben, als ob er mich verachte, ist aber nichts, als nur Verlegenheit! Und warum dieses Schweigen? Wozu hat er den Mund? Wer ange- <E 536:> griffen wird und sich nicht schuldig fühlt, der hat doch wohl die Pflicht, sich zu verteidigen! Er aber sagt kein Wort. Er hat geschwiegen und schweigt immerzu weiter, als ob - - - "

Er kam nicht weiter. Der Hauptmann der Leibgarde, der sich mit einigen seiner Leute dem Ausruferstande unauf-

<Ende der Überklebung> fällig genähert hatte, sprang jetzt zu ihm hinauf, faßte ihn beim Genick und rief: < ... >

575,4 Ahriman halten, [starrte] [griff] <> fuhr sich <-> mit der Hand <E 538>
5 als ob er da [einen Hieb erhalten habe] <-> geschlagen worden sei <E 538>

576,5 sich [auf sein war] <-> ganz unerwartet auf sein Pferd zu werfen <E 539>

579,4 <Auf E 544 stehen oben 4 Zeilen auf einer Überklebung, wobei die fünfte Zeile teilweise noch auf das aufgeklebte Blatt reicht, also erst nach dem Überkleben geschrieben wurde. überklebt sind 4 Zeilen, die nicht ganz bis zum Ende der vierten Zeile reichen:>

Er faltete beide Hände und hob sie flehend empor. Wie stand er jetzt so ganz anders da als vorher, da er seine vorwitzigen, naseweisen Reden hielt und sich als den Liebling des Schah-in- Er faltete beide Hände und hob sie flehend empor. Was bildete er doch jetzt, hier unten, für eine ganz andere Figur als vorhin dort oben, wo er auf der schamlos angemaßten, hohen


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Schah und des heiligen Islam geberdete Stufe stand und wie eine unfehlbare Gottheit vom Him-<Ende der Überklebung> mel niederschmetterte!

579,17 <Die letzten 10 Zeilen und eine Fußnote stehen auf E 544 auf einer Überklebung; überklebt sind 7 Zeilen, die nicht bis zum Ende der Seite reichen:>

Nur der Stand hatte sie verhüllt; in ihrer jetzigen, entlarvten Blöße aber war sie weniger, viel weniger als

- - nichts!

"So bin ich mit Dir fertig," sagte Kara. "Geh hin zu Deinem Richter!"

Er trieb ihn mit einem letzten Hiebe zum Hauptmann hin und wendete dann sich dem "Schundroman" zu, um ihm liebkosend zu danken. Das Pferd war heiß geworden, darum ließen sich die aufgeklebten Pflaster leicht und ohne Schmwerzen lösen. Dann zeigte es sich

- - nichts! "So bin ich mit Dir fertig. Marsch, fort zu Deinem Richter!" sagte Kara, indem er ihn mit der Peitsche hin zum Hauptmann trieb, welcher ihn mit den Worten empfing:

"Die Prügel hast Du bekommen. Du holtest sie Dir selbst. Nun geh zum Scheik ul Islam, Deinem Beschützer! Der zieht Dich wieder an, um den "Ehrenmann" von Neuem herzustellen. Dann hängen wir Dich auf. Der Mir Dschassab 1/ steht schon bereit - - der Henker für den Henker!"

Das brachte eine seltsame Wirkung auf den Multasim hervor. <E 545:> Sein bisher angstverzerrtes Gesicht nahm einen ganz anderen Ausdruck an < ... >

1 / Persischer Militärscharfrichter

580,13 abtrünniger Christ <"Christ" in E 545 mit Bleistift unterstrichen>
15 v.u. <Auf E 545 unten stehen die letzten 4 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 4 Zeilen, die bis zum Schluß der Seite reichen. Vor der Überklebung änderte May nach "sprach" den ursprünglichen Doppelpunkt durch Radieren in ein Komma.>

und sprach:

"Das also, das ist der Lohn, den Du mir mit dem heiligsten Schwure gelobtest. Das ist der Dank, mit welchem Du Menschen verführst, um Kreaturen zu schaffen! Den Strick um den Hals, nur um Dich selbst zu retten! Wie hoch steht der Aemir-y-Sillan,

<und sprach>,

in Folge seines nicht zu überwältigenden Grimmes in die unbeschränkteste Offenheit verfallend:

"Ja, Du hast Recht; ich bin ein Verräther, ein Verräther überhaupt! Ich habe nicht nur die Menschen verrathen, sondern auch <E 546:> Gott und mich selbst.


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<Die Rückseite des Blattes, E 546, läuft ohne Rasur oder Überklebung mit der Fortsetzung des neuen Texts weiter. Die Überklebung ist also entweder eine Sofortkorrektur vor dem Beschreiben der neuen Seite oder May hatte den Text von E 545 versehentlich auf einem anderen Manuskriptblatt fortgesetzt, das er dann ausschied, wofür es allerdings keine Anhaltspunkte bei der Paginierung gibt.>

588,3 der [letzte] <> hinterste <-> Gegner <E 557>

590,6 v.u. Scheick <SL> ] Scheik <E 559>

592,4 lies <statt: ließ> <SL + E 561>

593,13 v.u. aber sie [konnte nichts er-] <> kam gegen unsern <E 564:> Rappen <E 563 f.>

594,14 v.u. dem Sieger [dieses d] <-> dieser letzten Tour <E 565>
13 v.u. zu gehören [hätte] <-> habe. <E 565>

596,1 v.u. mit dem Du [immer] prahlst <E 568>

597,15 v.u. verrückt! [Es gehe also los!] Fast sollte ich mich schämen <... > <E 569>

605,14 Wenn [diese] <> sie <-> so thöricht <E 580>

606,13 die Decken <eingefügt, > über uns erkennen <-> [sehen] <E 582>

607,4 dem Weideplatze [außerhalbl <-> zwar nahe <E 583>

608 f. <Auf E 586 stehen 7 1/2 Zeilen oben auf einer Überklebung, wobei die ganze Seite überklebt ist; ebenso wurden die ersten 8 Zeilen von E 587 überklebt, ohne daß neuer Text an die Stelle des ursprünglichen trat. Stattdessen markierte May(nach den 7 1/2 Zeilen neuem Text auf E 586) durch Schrägstriche und durch eine An weisung an den Setzer den Anschluß an die Fortsetzung auf E 587, die folglich vor dem Überkleben schon nie dergeschrieben war. Das aufgeklebte Blatt auf E 587 enthält nur rechts oben die Seitenzahl "587", den mar kierenden Schrägstrich sowie den Anschlußsatz "Man hatte während des ganzen Tages wieder Reißig und". Über die Streichung selbst hinaus zeigt auch die Paginierung der Seiten E 586 bis E 600 einige Merkwürdigkeiten: E 587 ist auf der Überklebung neu paginiert, wobei die ursprüngliche Ziffer schwer lesbar ist; sie könnte sowohl 587 wie 589 lauten. Bei E 587 verso stehen nämlich die letzten beiden Ziffern auf einer Rasur: 588.

Bei E 589 wurde zwar nicht radiert, aber die bei den letzten Ziffern sind wesentlich dicker geschrieben als die "5". Ab E 589 v folgen falsche Seitenzahlen: 490, 491, 492, 493, 494. Die "4" wurde dabei jeweils mit Bleistift in "5" geändert. Bei E 595 steht die erste "5" auf einer Rasur, ebenso bei 596 und 599. E 597 f. und E 600 ff. sind dagegen wieder regulär paginiert.>


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(608,3 v.u.) Wenn dies gelang, konnten die

Eingeschlossenen keine andere als nur noch eine höchst lächerliche Rolle spielen, und es sei gleich hier gesagt, daß es so gut gelang, wie es gar nicht besser gelingen konnte.

Hiermit waren diese Feinde kalt gestellt. Es handelte sich also nur noch um die Massaban und Schatten, und vor diesen war es uns ebenso wenig bange wie vor jenen; wir hatten sie ja nun fest und konnten sie erdrücken, sobald es uns beliebte. Aber es sollte sich sogar noch besser für uns gestalten, und zwar in folgender Weise. Ich stand mit dem Ustad und Schakara im Hofe, da kam ein Reiter zum Thore herein, den wir, obgleich es nicht mehr Tag war, sofort erkannten - - - der Aschyk. Er hatte sich in den letzten Tagen nicht sehen lassen.

"Sehr gut, daß ich Euch gleich treffe!" sagte er in eiligem Tone. "Ich habe keine Zeit. Ich bin ein Bote des Fürsten der Schatten an die Khanum Gul."

Ich wollte ihm mit einer Frage dazwischenfallen; da fuhr er aber rasch fort:

"Fragt jetzt nicht! Er traut mir nicht ganz und zählt die Minuten, die ich zu meiner Botschaft brauche. Ich war mit Ibn el Idrak beim Scheik von Schohrd und traf da Jemand, dem ich von Euch und mir erzählte Alles,

Alles. Dieser

<E 587:> <der Text enthält hier eine Lücke in der Satzkonstruktion beim Seitenanschluß!> dem Liebling, einen Gruß zu bringen!"

Bei diesen Worten wendete er das Pferd und ließ uns in unserer Freude stehen. Schakara sagte nichts.Hatte sie gewußt, daß Marah Durimeh kommen werde? Wir beiden Andern aber reichten uns froh die Hände und sahen der uns drohenden Nacht nun mit noch ganz andren Augen entgegen als vorher.

Man hatte während des ganzen Tages wieder Reißig und

Eingeschlossenen keine andere als nur noch eine höchst lächerliche Rolle spielen, und es sei gleich hier ge-<SL 609:> sagt, daß es so gut gelang, wie es gar nicht besser gelingen konnte.

Hiermit waren diese Feinde also kalt gestellt, und es handelte sich nur noch um die Massaban und Schatten, vor denen es und ebenso wenig bange wie vor jenen war, denn wir hatten sie ja fest und konnten sie er drücken, sobald es uns beliebte.

<schräg über die Seite geschrieben:>

weiter pag.587 Man hatte während ...

<E 587:>

[Linie von links oben nach rechts unten]
Man hatte während des ganzen Tages wieder Reißig und

Holz auf sämtliche Häupter und Vorsprünge der Berge geschafft.


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610,3 <E 588 stehen 3 Zeilen Text und 2 Zeilen einer Einfügung in einer Fußnote auf einer Überklebung; auf dem aufgeklebten Blatt integrierte May die ursprünglich in der Fußnote angefügte Passage in den fortlaufenden Text, fügte aber zu einer Stelle in der Mitte der Seite eine weitere Ergänzung als Fußnote an.>

<Mitte von E 588:> Dinarun und Kalhuran, Je weiter < ... >

610, 11 Schon diese Geschütze allein genüg-

ten, uns die Schatten vollständig fern zu halten. Als sich der bisher klare Himmel mit Wolken zu bedecken begann, ließ der Ustad [den ganzen Vorrath von ] <> hinreichend Die übrigen acht waren zu beiden Seiten des Sees auf dominirende Punkte vertheilt, um die ganze Rennbahn zu beherrschen. ten, den Schatten ihre Ohnmacht gegen uns zu beweisen. Die übrigen acht waren zu beiden Seiten des Sees auf dominirende Punkte vertheilt, von denen aus wir mit ihnen die ganze <E 589:> Rennbahn beherrschten.

welche sich bei ihren Stämmen befanden und genau wußten, wie sie zu handeln hatten.

611,9 v.u. <Auf E 590 ("490") stehen die letzten 3 Zeilen auf einer überklebung; überklebt wurden nicht ganz zwei Zeilen, die mitten im Wort enden:>

Sie glaubten den Duar im friedlichen Schlafe und zogen vorüber, ohne daß Etwas

geschah, was ihnen diesen Glauben benahm. Da kehrten unsere [Zurückgewichenen] <-> Leute in ihre frühere Stellung zu geschah, was ihnen diesen Glauben benahm. Wir kehrten also in unsere vorherige Stellung zurück. Einige Zeit später erklang in den Ruinen über uns ein lauter, aber kurzer <E 591 ="491":> abgerissener Schrei.

613,7 höchst bezeichnend!" "Früchte auflesen < ... >
<Ergänzung als Fußnote:> sagte der Pedehr, der bei uns stand. <E 592 = "492">
2 v.u. <Auf E 593 (="493") stehen unten 3 Zeilen auf einer Überklebung; der überklebte Text ist eine Zeile:>

<Es sei besser für den Aschyk,> zu ihm <Ahriman> und zur Khanum Gul, als zu dem Scheik

ul Islam zu stehen. Er nahm mehrere Massaban mit. ul Islam zu stehen, der sich grad eben in seinem Zelt befand. Er <SL 614:> ließ dieses von den Massaban umzingeln und trat mit den Anführern hinein. Ich durfte mit. Da ich die Unterre- <E 594:> dung dieser beiden Männer <... >


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616,6 v.u. <Auf E 598 stehen oben 4 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 1 3/4 Zeilen:>

<Wir sahen sie drüben stehen,> fast Kopf an Kopf, den ganzen See

entlang - - - auch eine Lawine, welche bereit war, herniederzufahren. Wehe dem, den sie traf! entlang - - - auch eine Lawine, welche bereit war, hernieder zu fahren, in den ethischen Abgrund, in das Heer der [Heer der Schatten] <ä, über "Schatten"> Sillan <-> hinein. Diese Gefahr für die Feinde war zwar von hier oben, aber noch nicht von unten aus

<Ende der Überklebung> zu sehen.

617,13 draußen [gen Mor] <-> gegen Aufgang <E 598>

620,14 v.u. <Bei E 603 ist die untere Hälfte der Seite überklebt; auf der Überklebung stehen 11 Zeilen, überklebt sind 1 1/2 Zeilen:

Die Sterbestunde Deines Reiches naht [,]. <Punkt auf Rasur>

ein neues aber bricht für Dich nicht an. Du willst dem Schah-in-Schah die Herrschaft stehlen Die Mauern unter Dir beginnen schon, zu wanken, und über Dir will die Lawine stürzen; man gab von dort das Zeichen, daß sie kommt. Du willst dem Schah-in-Schah die Herrschaft stehlen und - - -"

Ein schmetterndes Gelächter schnitt ihm die Rede ab. Aber nicht der Mirza lachte, der sich immer noch nicht regen zu können schien, sondern die Gul war aufgesprungen, um in dieser Weise [ihre Stimme erschallen zu lassen] <-> zu zeigen, daß das Weib in den Augenblicken der Gefahr oft hoch über dem Manne stehe. Sie riß [dem Mirza d] <-> dem vollständig Rathlosen den Säbel aus der Scheide, trat bis ganz <E 604:> an den Rand der hohen Mauer vor und schrie herab: < ... >

622,2 über [schauen] <> sehen <E 605>
13 v. u. [ein] , <-> von allen <E 606>

624,3 [Lawine] Moräne <E 608>
18 welches [unter] <> bei den hier <-> gegebenen Verhältnissen <E 609>

628,6 v.u. und [ihnen] sagte, daß <E 615>

630,2 Rachen auf, [spie die verborgenen Wasser hoch in die Lüfte] <-> und begann, die Ruinen mitsamt den herabgestürzten Höhenmassen zu verschlingen! <E 617>
9 u.13 <"Leviathan" und "InhalC auf Rasur; E 617>


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630,19 verwandelt, [wie es die Kirchenzeichnung des Ustad darstellte] <-> fast genau so, wie es von der Kirchenzeichnung des Ustad dargestellt wurde. <E 618>
9 v.u. der Nische [hervorgehoben] <> uns doppelt hell gezeigt
2 v.u. <Auf E 618 stehen unten 2 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 2 Zeilen, die bis zum Ende der Seite reichen, so daß der Text wahrscheinlich auf einem ausgeschiedenen Blatt weiterlief:>

<Das Licht der Sonne kam,> wie auf Engelsschwingen getragen, die sich hold

und froh zur Erde senken. Kein Thurm, kein Gebäude, keine Mauer hielt es mehr ab, des Beters Seele zu und froh zur Erde senken. Sie küßte die Stirn, die Wangen, den Mund des genau unter <Sl 631:> dieser Krone ste- <E 619:> henden Gebetes und floß dann über das ganze Thal < ... >

632,2 v.u. <Auf E 622 stehen oben 8 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 7 112 Zeilen, die nicht ganz bis zur Anschlußstelle reichen. Dabei steht das letzte Wort von E 621, "wurde", auf einer Rasur, deren Form vermuten läßt, daß es aus "konnte" verbessert wurde.>

Und dieses psychologische Präparat

<konnte> <E 622:> nun weiter nichts mehr thun, als die bisher verheimlichte Wahrheit in einem fort vor sich herleiern!

Als wir aus dem Hause traten, kam Agha Sybil, mit all den Seinen, um vor seinem Zelte zu sehen, ob es von den Sillan beschädigt worden sei. Sie hatten sich vor den Schatten hinauf in des Ustad Haus geflüchtet, doch nur sich allein und ihre Thiere, nicht auch die Waaren; denn diese waren alle Verkauft <!>,

wurde

<E 622:> nun durch die Macht des Verhängnisses gezwungen, nichts <SL 633:> und nichts weiter mehr thun, als die bisher so sorgfältig verhüllte Wahrheit ganz offen und nur immer und immer vor sich herzuleiern!

Als wir aus dem Hause traten, trafen wir auf Agha Sybil und die Seinen, welche vor dem Nahen der Schatten ihr vollständig ausverkauftes Zelt abgebrochen und sich hinauf zu uns geflüchtet hatten. Sie kehrten [nun] <-> zu dem <Ende der Überklebung> verlassenen Platz zurück.

634,4 v.u. und ging [an die Thür] <> zum Eingang, um <E 624>

635,14 v.u. [Es schadet nichts] <> Ich vermuthe <E 625>

636,4 v.u. als diese kurze soeben <als Fußnote ergänzt:> Besprechung <E 627>
2 v.u. [machte] <> hatte <-> einen Vorschlag <eingefügt, /> gemacht, <E 628>

637,15 was [nur] <-> sehr [langsam] <> schnell<E 628>


- 392 -

638,8 v.u. zu taxiren und [die] rund dann zu bestimmen hatte, wem sie zufallen sollten.1 <-> gerecht zu vertheilen hatte. <E 630>

639,8 v.u. <Auf E 632 steht das untere Zweidrittel der Seite (= 14 Zeilen) auf einer Überklebung; überklebt sind 4 3/4 Zeilen, die nicht bis zum Schluß der Seite reichen:>

Der Ustad war noch da. Er sagte, daß er soeben erst mit dem Lesen

fertig geworden sei und auch noch Anderes als nur Papiere gefunden habe, nämlich Gold, viel Gold, in zwei eisernen Cassetten, die unter dem Divan lagen.Es scheine das seine Kriegskasse zu sein, um nach gelungenem Massacer an die Schatten und Massaban fertig geworden sei und mir erst morgen mittheilen werde, was er hier so ganz unerwartet gefunden habe. Ich erzählte ihm, in welcher Weise die Schatten entwaffnet und untergebracht worden waren, und dann kam der Kurier, welcher das Schreiben abgab.

Es war inzwischen so dunkel geworden, daß wir im Zelte Licht anbrannten, damit der Ustad es lesen könne. Es enthielt zwei Bogen, beide mit dem Siegel und der <SL 640:> eigenhändigen Unterschrift des Beherrschers. Den einen gab er mir mit dem Bemerken, davon Gebrauch zu machen, sobald es mir beliebe. Es war - - - die volle, bedingungslose Begnadigung des Aschyk. Den andern steckte er ein, ohne jetzt schon über seinen Inhalt zu sprechen. Es war ihm zunächst um den Transport <E 633:> der Truhe zu thun, die er unmöglich hierlassen könne.

640,12 v.u. Bettler dem [jede] Herberge <als Fußnote ergänzt:> die kleinste <E 633>
7 v.u. <Auf E 634 stehen oben 7 Zeilen auf einer Überklebung; überklebt sind 5 1/2 Zeilen. Der Anschluß wurde nach dem Überkleben geschrieben.>

Darum war der Tag ihrer Befreiung von

Schatten und Schemen nicht blos für sie, sondern auch für mich ein Freudentag, und ich horchte froh auf, als jetzt ganz da vorn eine krachende Salve von allen Kanonen ertönte und mit ihrem lodernden ^2 Flammen
Donner ^1 die der Berge und Höhen erweckte. Es leuchtete überall auf; es
Schatten und Schemen nicht blos für sie, sondern auch für mich ein Freudentag, und ich horchte froh auf, als jetzt ganz da vorn eine krachende Salve von allen Kanonen ertönte und mit ihrem Donner die Feuer der Höhen erweckte.

Wir ritten langsameren Schrittes, um den sich entwickelnden


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Anblick hastlos zu genießen. Da stiegen zuerst <SL 641:> drüben am <Ende der Überklebung> Beit-y-Chodeh die Flammen auf < ... >

643,6 v.u. zeigte [nach unten] <> hinab <E 638>

644 <E 639 = letzte paginierte Seite:>

<Schlußschnörkel>
! ! ! Ende ! ! !

<Rechts unten, klein:>

10. / 9. 3


Karl Mays Werk 1895-1905

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