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Buchvorstellung: Eine Geschichte des Ezidentums (Meldung vom 09. Mai 2017)

Die Eziden und das Ezidentumvon Gunnar Sperveslage

Bei Karl May treten die Eziden in den ersten beiden Bänden des Orientzyklus, "Durch die Wüste" und "Durchs wilde Kurdistan", und später noch einmal in "Im Reiche des Silbernen Löwen II" auf. May beschreibt den Glauben dieser religiösen Minderheit sehr ausführlich und mit viel Empathie. Er stellt sie durchweg positiv dar und nimmt sie gegen Vorurteile in Schutz.

Lesern von Karl May sind die Eziden deshalb seit jeher ein Begriff. Doch obwohl in Deutschland die weltweit größte ezidische Diaspora beheimatet ist, ist allgemein recht wenig über die Eziden, ihre Geschichte, ihren Glauben und ihre schwierige Lebenssituation bekannt. Dies begann sich erst zu ändern, als der IS 2014 einen systematischen Völkermord unter den Eziden beging und darüber weltweit in den Medien berichtet wurde.

Der Psychologe Sefik Tagay und der Jurist Serhat Ortaç, beide Vorsitzende der "Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen" (GEA), haben 2016 im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg ein Buch über die Eziden vorgelegt. Darin geben sie einen ausführlichen Überblick über die Geschichte des Ezidentums und die gegenwärtige Situation.

Das Buch ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Das erste beschreibt die Geschichte, den Glauben und die Traditionen der Eziden, das zweite die Geschichte der ezidischen Diaspora in Deutschland und das dritte ist dem 2014 durch den IS begangenen Völkermord gewidmet.

Das Buch ist eine Veröffentlichung der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und steht kostenlos als PDF zur Verfügung.

Sefik Tagay und Serhat Ortaç: Die Eziden und das Ezidentum. Geschichte und Gegenwart einer vom Untergang bedrohten Religion. Hamburg 2016. 217 Seiten. ISBN: 978-3-946246-03-9





 

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