Martin Schulz: Über einen herzlichen Gruß aus „Aethiopien“, den gesuchten »Welthandel«, Plöhns Freundschaftsdienst und Streitigkeiten mit Fischer. Kleine bibliografische Nachträge (II)
Uwe Lehmann: Die „Mutter“. Zum 175. Geburtstag und zum 80. Todestag von Karl Mays Schwester Karoline Selbmann
Martin Schulz: Gereimte Fundstücke (I): Aus „einer alten Chronik“. Karl Mays »Schleiferlied« in Bonn
Thomas Pramann: Eine Episode aus dem Leben eines Kolportageverlegers. Münchmeyers Kosmos (I)
Martin Schulz: Winnetou trinkt Instant-Kakao. Werbung für die Karl-May-Spiele Bad Segeberg
Jenny Florstedt: Neuigkeiten aus Hohenstein-Ernstthal
Manfred Orlowski und Thomas Braatz: Henner Kotte. Rückblick auf ein Leipziger „Alleinstellungsmerkmal“
Michael Kunz: Festhalten, bevor er in Vergessenheit gerät. Die Winnetou-Filme als Chiffre der eigenen und der kollektiven deutschen Geschichte
Thomas Harbach: Robert Krafts Romane »Die Rätsel von Garden Hall« und »Novacassas Abenteuer« in neuer Ausgabe bei Dieter von Reeken (I)
Kurz notiert
Alexander Krell: Der Landrichter. Eine Geschichte vom Lande. Teil 17
Henning Franke: „Geben Sie uns das Leben eines jungen geistreichen Indianers.“ Franz Joseph Börger, Leiter einer Jugendgruppe, regt eine Gestalt in Winnetou IV an
Hans Grunert: Aus Dresden auch eingeladen: 4 sehr anständige unverheiratete Herren. Neues zur Familie des Hofrats Peschel
Gunnar Sperveslage: Karl Mays Aufenthalt in Massaua (Eritrea)
Hans-Dieter Steinmetz: Ein hilfsbereiter Eidgenosse. Josef Breitschmid und Karl May
Martin Lowsky: Abdahn Effendi, Merhameh und die Themen Naturalismus und Österreich. Über zwei Novellen des späten Karl May
Jürgen Seul: Am Anfang stand der Namensstreit. Eine Geschichte aus der Gründungszeit des Karl-May-Verlags
Joachim Biermann u. Hans-Dieter Steinmetz: Eine bengalische Karl-May-Ausgabe und das Abenteuer ihrer Beschaffung
Joahnnes Zeilinger: Der Mahdi. Der Gottesstaat im Sudan 1881–1898. Osburg Verlag, Hamburg, 2025. 400 Seiten, Hardcover. ISBN: 978-3-95510-364-4. Preis: 29,00€
VerlagstexEnde des 19. Jahrhunderts erschütterte eine Rebellion den Sudan. Der Sufi-Mönch Muhammad Ahmad rief sich dort zum Mahdi aus, zum Erlöser, der nach islamischer Überlieferung die Welt vor ihrem Untergang im Glauben einen und befrieden soll. Beherrscht wurde der Sudan bis dahin von einer korrupten ägyptisch-osmanischen Verwaltung. Muhammad al-Mahdi verband geschickt religiöse, politische und soziale Impulse zu einer revolutionären Bewegung, der Mahdiyya, die schließlich unter dem Banner des Islam den Sudan von kolonialer Fremdherrschaft befreite. An deren Stelle errichtete der Mahdi eine Theokratie, die kompromisslos den reinen Glauben verwirklichen wollte und als erste Etappe einer weltweiten Islamisierung gedacht war. Kurz nach seinem Sieg allerdings starb Muhammad Ahmad unerwartet und unter seinem Nachfolger wandelte sich der Gottesstaat zu einer gewöhnlichen Despotie, die 1898 Opfer der imperialistischen Ambitionen Europas wurde. Das britische Empire schlug zurück und eine ägyptisch-britische Streitmacht vernichtete vor Omdurman das Heer der sudanesischen Glaubenskrieger. Vorbereitet wurde der Feldzug durch eine mediale Kampagne, an der im Deutschen Reich auch Karl May prominent beteiligt war und die noch heute das Bild des Mahdi im Westen prägt und verfälscht. Zeilinger entdämonisiert in seiner Biografie den sudanesischen Rebellen und schildert einen charismatischen Menschen. Um die Mission eines Mahdis erklären zu können, skizziert der Autor seine Bedeutung im islamischen Glaubenskanon. Muhammad Ahmad al-Mahdi befreite sein Land und schuf im Sudan den ersten islamischen Gottesstaat der Moderne.
Das Buch ist eine Deutschlandpremiere, nie zuvor wurde hier das Leben des Mahdi derart ausgewogen, detailreich und spannend geschildert.
Die Biografie öffnet den Blick in die komplexe Gedankenwelt des Islam.
Bis zum 25. März kann der Band zum Subskriptionspreis von 20€ (statt 26€) vorbestellt werden.
Verlagstext:
Karl May (1842–1912) ist einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren – die Gesamtauflage seiner Bücher wird auf über 200 Millionen Exemplare geschätzt. Seine Erzählungen und deren einzigartige Rezeptionsgeschichte sind ein Zeugnis für die Macht der Literatur, kulturelle Barrieren zu überwinden und universelle Werte zu vermitteln. Einst stand Karl May für Freiheit, Pazifismus und Antikolonialismus. May erweckte in Millionen jugendlicher Leser:innen Bewunderung und Respekt für die indigenen Völker und Kulturen Nordamerikas. Winnetou, der edle Häuptling der Apachen, ist eine der positivsten Figuren der Weltliteratur. Und heute soll derselbe Winnetou die Verherrlichung kolonialistischer Fremdbestimmung und Identitätsdiebstahl symbolisieren? Im Sommer 2022 lösten zwei Kinderbücher und ein Kinofilm eine heftige Diskussion mit mehr als 100.000 Medienbeiträgen – darunter 3.200 Artikel in Tageszeitungen und Magazinen – aus. Dieser Band untersucht das literarische Werk Karl Mays und dessen Bedeutung unter der Perspektive von kultureller Aneignung, Auswanderung und europäischem Kolonialismus. Mit Beiträgen von Andreas Brenne, Christian Feest, Gunnar Sperveslage und Johannes Zeilinger.
Inhaltsverzeichnis:
Karl May: Winnetou
Klaus Farin: Einführung. »Als Kind wäre ich gern Indianerhäuptling geworden«
Christian Feest: »Gibt es viele Indianer in Europa?« Anmerkungen zu einer langen Geschichte
Andreas Brenne: Karl May und die Indianer. Ein sächsischer Utopist imaginiert Möglichkeitsräume
Johannes Zeilinger: Karl May kämpft gegen die Versklavung. Zum historischen Hintergrund und der kolonialen Debatte seiner Afrika-Romane
Gunnar Sperveslage: Kara Ben Nemsi in Mekka. Europäische Überheblichkeit und koloniales Denken in Karl Mays Orientzyklus
Nunmehr liegt auch der vierte Teil von Karl Mays Orientzyklus im Rahmen der Historisch-kritischen Ausgabe in zweiter Auflage vor. Auch in diesem Fall wurde der Text nicht nur noch einmal kritisch durchgesehen, sondern der Band um einen ausführlichen editorischen Bericht erweitert.
Dieser editorische Bericht enthält neben der Editionsgeschichte von „In den Schluchten des Balkan“ einschließlich einer Bibliografie aller zu Mays Lebzeiten erschienenen Ausgaben und Auflagen auch wieder ein detailliertes Variantenverzeichnis. Darüber hinaus beinhaltet der Bericht diesmal eine Übersicht über alle zu Karl Mays Lebzeiten erschienenen fremdsprachigen Ausgaben des Orientromans. Hinzu kommt, wie in allen Teilen dieses Sechsteilers, eine ausführliche Darstellung der Textgeschichte des Bandes.
Herausgeber: Joachim Biermann
Bearbeiter: Gunnar Sperveslage und Matthias Brokmeier
Erscheinungsjahr: 2024
583 Seiten, Halbleinen-Band mit Lesebändchen, Graphitschnitt, Buntpapierbezug und Silberprägung
Karl May: Dans les gorges des Balkans: Souvenirs de voyage. Übersetzung von Jean-Louis Detandt und Daniel Zdacek. Selbstverlag. 2024. Broschiert. Preis: ca. € 21,40 (als Kindle: € 5,00)
Französische Übersetzung von Band 4, In den Schluchten des Balkan als Fortsetzung der von Juliette Charoy begonnenen französischen Übersetzung von Karl Mays Orientzyklus. Mit 60 Zeichnungen von Willy Moralt, Peter Schnorr und Josef Ulrich sowie einem Personenverzeichnis.
Volker Griese/Wolfgang Sämmer: „[…] es [ist] lächerlich […], über den schwindelnden Old Shatterhand zu eifern“. Der Abenteurer und Schriftsteller Erwin Rosen über Karl May
Joachim Biermann: Zwei Abdrucke von Karl Mays Ave Maria aus dem Jahr 1897. Eine bisher unbeachtete und eine bekannte Version von Karl Mays Gedicht
Stefan Schmatz: Einfach, ernst, doch hell und freundlich. Die Varianten von Karl Mays Buch Babel und Bibel
Christoph Blau: Ein „altes Buch mit einer geradezu magischen Ausstrahlung“. Überlegungen zum Einband eines bekannten Widmungsexemplars von Karl Mays Friede-Roman
Volker Wahl: seine Gestalt […] wankte auf dem Kamele wie eine Pagode hin und her. Eine ›Lesefrucht‹ aus Im Reiche des silbernen Löwen und ihre Auflösung mit weiteren historischen Bezügen
Malte Ristau: Ein ausgezeichneter Ornithologe. Was veranlasste Karl May, Ignaz Pfotenhauer in den Sudan zu schicken?
Manfred Moßmann: Karl May als Freund und Helfer an der Front. Anmerkungen zu einigen Zeitungsartikeln aus der NS-Zeit (2)