Verschollener Gemälde-Zyklus von Sascha Schneider wiederentdeckt

Nicht lange vor seiner Bekanntschaft mit Karl May hat Sascha Schneider für das Foyer des 1902 eröffneten neobarocken Kölner Opernhauses einen Gemälde-Zyklus geschaffen, der die Menschheitsgeschichte und das Weltschrifttum darstellt. Während der Nazizeit wurden Foyer und Zuschauerraum 1937/38 umgestaltet. Seitdem galten Sascha Schneiders Gemälde als verschollen.

1958 wurde das ganze Gebäude, obwohl es während des Kriegs nur geringen Schaden erlitten hatte, abgerissen, weil es als unzeitgemäß galt und die Stadtplaner die kulturellen Bauten näher zum Dom hin ansiedeln wollten.

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[Quelle: Deutscher Hausschatz in Wort und Bild. 29. Jahrgang 1902/1903, S.717]

Nun hat Christoph Molitor aus Köln, der seit mehr als 20 Jahren über die alte Oper forscht, herausgefunden, dass Schneiders Gemälde im Depot des Stadtmuseums aufbewahrt werden. Die Instandsetzung würde etwa 70000EUR kosten.

Molitor hofft auch noch die Treppengeländer und die dekorativen Gemälde aus dem Zuschauerraum wiederzufinden. „Zuerst aber muss für die Schneider-Gemälde ein passender Rahmen gefunden werden. Mein Traum wäre es, das ehemalige Foyer als Kammermusiksaal komplett zu rekonstruieren. Die Baupläne habe ich gefunden. Daran kann es nicht scheitern. Es müssen sich eben Sponsoren finden, aber wenn es klappt, dann hätte Köln ein Jugendstiljuwel.“

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