Verdiente Ehrung für Joachim Biermann
von Michael Rudloff
Im Verlauf des 6. Freiburger Karl-May-Symposiums, das Mitte März stattfand, ließ es sich der Karl-May-Freundeskreis Freiburg nicht nehmen, erstmals eine öffentliche Ehrung vorzunehmen. Gedacht war hierbei an eine Auszeichnung, durch die herausragende Leistungen für unseren Lieblingsschriftsteller Karl May eine Anerkennung finden sollten. Die Zusammensetzung der in Freiburg anwesenden Referenten und Zuhörer brachte es nun allerdings mit sich, dass mindestens ein Dutzend Karl-May-Kenner und –Forscher anwesend waren, die es verdient hätten, für ihren Einsatz um Karl May und dessen Werk geehrt zu werden. Da es letztendlich aber nur eine Person treffen konnte, lag kurzfristig Spannung in der Luft. Wie sollte eine Person herausgegriffen werden, ohne andere zu verprellen?
Nun, dies gelang dem Karl-May-Freundeskreis hervorragend, da alle Anwesenden die Begründung nachvollziehen konnten, weshalb gerade Joachim Biermann für diese Ehrung vorgesehen war. Er erhielt diese nämlich ausdrücklich nicht in seiner Eigenschaft als Schriftführer der Karl-May-Gesellschaft oder weil ihm etliche Aufsätze und Registerbände der Sekundärliteratur zu verdanken sind. Geehrt wurde er auch nicht für seinen Einsatz als Redakteur der Mitteilungen und der Sonderhefte der KMG, sondern aus einem anderen Grund. Der Karl-May-Freundeskreis Freiburg war der Meinung, dass es der Einsatz von Herrn Biermann als geschäftsführender Herausgeber der HKA rechtfertigt, ihm als ersten im Rahmen der Freiburger Symposien-Reihe eine derartige Ehrung zukommen zu lassen. 1987 begannen ja die Herren Wiedenroth und Wollschläger, eine historisch-kritische Ausgabe der Werke Karl Mays herauszugeben. Diese Edition erschien im Laufe der Zeit in verschiedenen Verlagen und in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten. Und je länger diese Edition lief, desto mehr war die Frage erlaubt, ob sie jemals zu einem befriedigenden Abschluss gebracht würde. Recht häufig enthielt man den Subskribenten ja gerade jene Bände vor, in denen sich der historisch-kritische Apparat befinden sollte.
Im Jahr 2007 kam dann die große Wende. Karl-May-Stiftung, Karl-May-Verlag und Karl-May-Gesellschaft schafften den Schulterschluss und Herr Biermann übernahm das Amt des geschäftsführenden Herausgebers der HKA. Seither koordiniert er die Arbeit der Bandbearbeiter und sorgt dafür, dass ein Band der HKA mittlerweile aus zwei spannenden Teilen besteht. Vorne stehen Karl-May-Geschichten drin und hinten ein editorischer Bericht, der nicht minder spannend zu lesen ist als Karl Mays Texte.
Als Herrn Biermann nun in Freiburg für den hier angesprochenen Einsatz eine Urkunde überreicht wurde, zeigten die spontanen Reaktionen der am Symposium Teilnehmenden, dass die vorgenommene Ehrung auf breiteste Zustimmung stieß und als längst verdient betrachtet wurde.
Lieber Herr Biermann, noch einmal im Namen des Karl-May-Freundeskreises Freiburg und aller Abonnenten der HKA: besten Dank für jeden einzelnen Band, der schon bislang und auch noch künftig unter Ihrer Federführung entstand bzw. entsteht!