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Winnetou – Ein nie erschienenes Kartenspiel

Rudolf Schweinitzer: Winnetou. Ein nie erschienenes Kartenspiel. Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul, 2024. 80 Seiten, Hardcover. ISBN: 978-3-7802-3112-3. Preis: 15,00€

Verlagstext:

Spiele rund um Karl May und seine Helden gab es einige im Lauf der Jahre – sowohl Brett- als auch Kartenspiele. Manches erschien in großer Auflage, anderes blieb Plan und Projekt, ohne das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken. So gestaltete im Winter 1950/51 der Grafiker Rudolf Schweinitzer (1923–2012) 75 fertige Zeichnungen zu „Winnetou I“ – ein Deckblatt, je ein Porträt von Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens, 70 Szenenillustra­tionen und die Kartenrückseite – für ein Spiel, das allerdings nie erschien. Schweinitzers farbenfrohe Originale aber sind über die lange Zeit erhalten geblieben und sollen nun nach mehr als 70 Jahren die Karl-May-Fans erfreuen.

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Alles Show, alles wahr. Karl May

Lesung und Konzert mit Enis Maci und Mazlum Nergiz im Schauspielhaus Wien am 13. September 2024, 20 Uhr

Karl May – Kleinkrimineller, Hochstapler, Schriftsteller. Millionen sind mit Winnetou und Old Shatterhand aufgewachsen. Enis Maci und Mazlum Nergiz nicht. Beide lesen aus dem Buch zu ihrem Theaterstück über Karl May. Es geht um Hochstapler und Bilderstürmer und um zwei Freunde, die sich im Hasenbau verlieren. Begleitet werden sie von Max Weber, der Lieder aus seinem Album Mount Ararat spielt – Musik, die er eigens für das Buchprojekt komponiert hat.

Was hat es auf sich mit dem Lügen und dem Überleben? Was trennt den Fake von seinem Vorbild? Und wann steht sie endlich, die Autobahn vom wilden Kurdistan bis ins Land der Skipetaren? Mit dabei: ein Autor, der sich für den Helden seiner eigenen Romane hält. Gebirge, die in Sachsen liegen, aber Utah meinen. Und ein nichtabreißender Strom von Zerrbildern über das Fremde.

Karl May zoomt rein in Landschaften, die schöner nicht sein könnten. Alles Show, alles wahr.

„Ich mal die Welt an meine Zellenwand. Ich mal und übermal sie tausendmal. Und jetzt – jetzt fließt der Euphrat durch die Börde. Und das Mittelgebirge meiner Kindheit wird zum Rückgrat Amerikas. Ich erreich, NEIN: ich erschreib mein Reich. Ich setz ein Wort aufs Papier und es fällt mir leicht.“

Kartenpreis: 10 €
Einheitspreis, keine Ermäßigungen

weiterer Informationen unter https://www.schauspielhaus.at/karlmay

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Die Projektoren – Roman von Clemens Meyer

Clemens Meyer: Die Projektoren. Verlag S.Fischer, Frankfurt a.M., 2024. 1056 Seiten, Paperback. ISBN: 978-3-10-002246-2. Preis: 36,00€

Verlagstext:

Der neue Roman von Clemens Meyer: Ein Epos über die Krisen Europas und die Kunst des Erzählens.

Von Leipzig bis Belgrad, von der DDR bis zur Volksrepublik Jugoslawien, vom Leinwandspektakel bis zum Abenteuerroman. Schonungslos und rasant erzählt »Die Projektoren« von unserer an der Vergangenheit zerschellenden Gegenwart – und von unvergleichlichen Figuren: Im Velebit-Gebirge erlebt ein ehemaliger Partisan die abenteuerlichen Dreharbeiten der Winnetou-Filme. Jahrzehnte später finden an genau diesen Orten die brutalen Kämpfe der Jugoslawienkriege statt – mittendrin eine Gruppe junger Rechtsradikaler aus Dortmund, die die Sinnlosigkeit ihrer Ideologie erleben muss. Und in Leipzig werden bei einer Konferenz in einer psychiatrischen Klinik die Texte eines ehemaligen Patienten diskutiert: Wie gelang es ihm, spurlos zu verschwinden? Konnte er die Zukunft voraussagen? Und was verbindet ihn mit dem Weltreisenden Dr. May, der einst ebenfalls Patient der Klinik war?

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Von Bagdad nach Stambul – Reprint der illustrierten Ausgabe von 1907

In der katholischen Wochenzeitschrift „Deutscher Hausschatz“ begann im siebten Jahrgang 1880/1881 unter dem Titel „Giölgeda padishanün. Reise-Erinnerungen aus dem Türkenreiche von Karl May“ Karl Mays großer Orientroman zu erscheinen, der seinen Erfolg als Abenteuerschriftsteller begründete. Fasziniert von Mays Romanen kontaktierte 1891 der junge Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld den Autor. Gemeinsam schufen sie die Reihe „Carl Mays gesammelte Reiseromane“, die wenig später in „Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen“ umbenannt wurde.

„Von Bagdad nach Stambul“ war der dritte Band dieser Reihe, die Karl May berühmt machte und finanziell absicherte. Als nach der Jahrhundertwende – auch aufgrund von Querelen in der Öffentlichkeit um Karl May – der Absatz der Bücher zurückging, versuchten Autor und Verleger u.a. mit dem Start einer illustrierten Ausgabe dem entgegenzuwirken.

Erstmals liegt nun ein Reprint dieses illustrierten Bandes vor.

erschienen bei Books on Demand

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Neuerscheinung: Gerade Gedanken – schiefe Gedanken

Rudi Schweikert: Gerade Gedanken – schiefe Gedanken. Gesammelte Studien zu Kurd Laßwitz und seinem Werk. Verlag Dieter von Reeken, Lüneburg, 2024. 400 Seiten, Paperback. ISBN: 978-3-945807-54-5. Preis: 25,00€

Verlagstext

Kurd Laßwitz (1848–1910), langjähriger Gymnasialprofessor in Gotha, war seit Ende der 1860er Jahre bis zu seinem Tode schriftstellerisch tätig. Neben bedeutenden naturwissenschaftlichen und philosophischen Schriften verfasste er vor allem »moderne Märchen«, Romane, Novellen und Kurzgeschichten, die man heute rückblickend als Science Fiction oder Fantasy, als überwiegend anspruchsvolle spekulative Erzählliteratur bezeichnen kann. Vor allem wegen seines umfangreichen Romans Auf zwei Planeten (1897) wird Laßwitz heute vielfach als ›Vater der deutschsprachigen Science Fiction‹ bezeichnet.

Rudi Schweikert, Lektor, Autor und Herausgeber, insbesondere bekannt durch seine Arbeiten über Arno Schmidt und Karl May, hat die wichtigsten seiner überwiegend ausgangs der siebziger und anfangs der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstandenen Studien zu Kurd Laßwitz für die Wiederveröffentlichung in diesem Band durchgesehen, teilweise erweitert beziehungsweise aktualisiert sowie bislang Unveröffentlichtes hinzugefügt.

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Neuerscheinung: Jules Verne entdecken

Jürgen Seul: Jules Verne entdecken: Von bekannten und unbekannten Welten aus dem Leben eines Erfolgsschriftstellers. Mur Verlag, Passau, 2024. 236 Seiten, Paperback. ISBN: 978-3945939314. Preis: 32,00€

Verlagstext

Der französische Bestsellerautor Jules Verne (1828 – 1905) gilt als ein Synonym für die Technikgläubigkeit des 19. Jahrhunderts, als ein Visionär und einer der Väter der Science-Fiction, der eine Vielzahl von Erfindungen „voraussah“, die erst Jahre später Realität wurden. Seine besondere Fähigkeit als Autor bestand darin, wissenschaftliche Fakten fiktional zu bearbeiten, sie zu verweben und in spannende Handlungszusammenhänge zu stellen.

Jules Verne stammte aus der Bretagne und entwickelte sein literarisches Talent gegen den Willen des Vaters, der ihn als Nachfolger für dessen Rechtsanwaltskanzlei sah. Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in seine Werke und seine Lebensumstände, die im deutschen Sprachraum weniger bekannt sind.

Nach einer biografischen Einführung werden besondere Aspekte in Vernes Leben beleuchtet: der Bogen spannt sich von Pierre-Jules Hetzel, seinem Verleger, Freund und Übervater, zum verschollenen Science-Fiction-Roman „Paris im 20. Jahrhundert“, den Hintergründen von Jules Vernes Bestseller „In 80 Tagen um die Welt“, dem Plagiatsstreit um die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, dem Attentat seines Neffen auf ihn bis hin zur Rezeption seiner Bücher im deutschen Sprachraum und dem Schicksal seines Nachlasses.

Ein Kapitel widmet sich auch dem Vergleich der Wirkungsweise und Persönlichkeiten von Jules Verne und Karl May, die beide auf ihre Weise ein Massenpublikum anzogen.

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Neuerscheinung: Warum Winnetou wichtig war

Ralf Junkerjürgen: Warum Winnetou wichtig war. Schüren Verlag, Marburg, 2024. 176 Seiten, Paperback. ISBN: 978-3-7410-0486-5. Preis: 18,00€

Verlagstext

Was als Reise nach Kroatien zu den Drehorten der Winnetou-Filme beginnt, vermischt sich bald mit Gedanken über die Bedeutung der Filmreihe für das Deutschland nach 1945 und weckt persönliche Erinnerungen, die stellvertretend für mehrere Generationen stehen. Die Poesie der Karstlandschaften mit ihren Wasserfällen und türkisblauen Flüssen und Seen lässt versunkene Bilder wieder auftauchen und entwickelt ein vielschichtiges Zusammenspiel aus Erlebnis, Nachdenken und Erinnern, das verständlich macht, warum Winnetou wichtig war und zu dem prägendsten populären Mythos Deutschlands seiner Zeit werden konnte.
Der Autor zeigt, wie Winnetou Held einer jungen Generation im Aufbruch aus dem Schatten der Nachkriegszeit werden konnte und wie viel Sehnsucht nach einer besseren Welt in dieser Begeisterung steckt.
Gerade die persönlichen Erinnerungen können dabei eine emotionale Brücke zur Generation der Gegenwart schlagen, die kaum Verständnis für diese Faszination mehr hat, in Winnetou kolonialistische oder gar rassistische Stereotype am Werke sieht und den Häuptling endgültig in die ewigen Jagdgründe schicken möchte. Vielleicht wird allein in der Mischung aus Erleben, Entdecken, Erinnern, Sehnsüchten und Gedanken das Wirken eines Mythos erkennbar, der wohl die wichtigste populäre Schöpfung der deutschen Nachkriegszeit war und zugleich die einzige Fantasie gewesen ist, die Ost- und Westdeutschland miteinander teilten und die damit beide ein Stück zusammenhielt.

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Neuerscheinung: Werther trifft Winnetou

Helmut Schmiedt: Werther trifft Winnetou. Über Goethe und Karl May. Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul, 2024. 360 Seiten, Hardcover. ISBN: 978-3-7802-0579-7. Preis: 25,00€

Verlagstext:

Es gibt mehrere gute Gründe, vergleichende Blicke auf die Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und Karl May (1842–1912) zu werfen.

  1. die Qualität ihres literarischen Werks: Goethe ist der größte deutsche Dichter schlechthin bzw., nach neuerem Urteil, einer der größten, und May reiht sich auf dem speziellen Gebiet des Erzählens ebenfalls in den Kreis der Besten ein
  2. die enorme Breite und Vielfalt ihrer Aktivitäten, nicht nur im literarischen Bereich, sondern auch im Leben: Es tun sich jeweils Welten auf, von denen schwer vorstellbar ist, wie ein Einzelner sie alle hat durchmessen können
  3. der hohe und einzigartige Bekanntheitsgrad ihrer herausragenden Figuren: Winnetou ist neben Faust wohl die berühmteste Figur der deutschen Literatur.
    Eine solche Konstellation schreit geradezu nach einer Untersuchung, die Leben, Werk und Wirkung Goethes und Mays gemeinsam inspiziert.
    Was bisher fehlte, ist der Versuch, die verschiedenen Mosaiksteine
    zusammenzusetzen und umsichtig zu ergänzen, sodass ein größeres Ganzes entsteht. Hier soll er unternommen werden.
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HKA IV.22 „Im Reiche des silbernen Löwen I“ erschienen

Die vier Bände von Im Reiche des silbernen Löwen weisen bekanntlich eine Zäsur nach dem zweiten Band auf, da Karl May die letzten beiden Bände erst nach seiner Orientreise und nach dem grundlegenden Wandel seines künstlerischen Selbstverständnisses geschrieben hat. Diesem Tatbestand trägt die Historisch-kritische Ausgabe Rechnung, indem sie die Bände III und IV der Tetralogie der Abteilung Spätwerk zuordnet, die Bände I und II hingegen der Abteilung Reiseerzählungen. Der erste Band liegt nunmehr in der historisch-kritischen Edition vor.

Dieser Band weist eine besonders langwierige Entstehungsgeschichte auf, hat Karl May den Anfangsteil doch bereits 1893 niedergeschrieben, den Schlussteil jedoch erst 1897. Dieser Entstehungsgeschichte der ursprünglichen Zeitschriftenfassung geht der Editorische Bericht des Bandes ausführlich nach. Ebenso dokumentiert er die Veränderungen, die sich für die spätere Buchfassung ergeben haben. Karl May integrierte zum einen die kurze Geschichte Scheba et Thar in leicht bearbeiteter Fassung in diese Reiseerzählung, zum anderen nahm er ab der 4. Auflage (1905 erschienen) bedeutende Veränderungen vor, die darin bestanden, dass er die Erwähnungen seiner mittlerweile von ihm geschiedenen ersten Ehefrau Emma (im Roman Emmeh) tilgte und stattdessen eine geistige Gefährtin (Dschanneh) erfand, von der nunmehr die Rede ist. Die HKA bringt den Text des Bandes in der Fassung letzter Hand, also der Dschanneh-Fassung, doch trägt sie der vielfach vertretenen Auffassung, die Emmeh-Fassung sei besser gelungen, insofern Rechnung, als sie auch das längere, von viel Wortwitz geprägte Gespräch zwischen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar über Emmeh aus der Erstfassung in einem Anhang zusammenhängend präsentiert.

Herausgeber des Bandes ist Gunnar Sperveslage und als Bearbeiter war Joachim Biermann tätig.

Der Band kann im Online-Shop des Karl-May-Museums erworben werden.

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Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe

von Joachim Biermann

Der neueste Band der HKA, Im Reiche des silbernen Löwen I, ist mittlerweile erschienen. Wir konnten für diesen Band noch einmal den bisherigen Preis halten, doch muss die Karl-May-Stiftung aufgrund der gestiegenen Produktionskosten nun leider ab dem folgenden Band den Preis pro Band um 4 Euro anheben; der Preis für Subskribenten liegt dann bei 50,90 Euro inkl. Porto, der Preis für Einzelbezieher bei 54,90 Euro zzgl. Porto. Diese Preisanhebung gilt nur für zukünftige Bände, für alle bereits erschienenen bleibt der bisherige Preis unverändert.

Solche Preiserhöhungen sind unerfreulich, lassen sich bei einem sich über eine so lange Zeit erstreckenden Unternehmen wie der Historisch-kritischen Ausgabe aber leider kaum vermeiden. Und noch immer, auch dies sei noch einmal betont, ist unsere HKA im Vergleich zu anderen kritischen Ausgaben vergleichsweise preiswert, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass alle Bandbearbeiter und Herausgeber aus den Reihen unserer Karl-May-Gesellschaft stammen und ehrenamtlich arbeiten.

Eine erfreuliche Mitteilung kann ich all denen machen, die seit vielen Jahren auf den Abschluss des Orientzyklus im Rahmen der HKA warten. Nicht nur wird In den Schluchten des Balkan aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr erscheinen, sondern auch die beiden abschließenden Bände Durch das Land der Skipetaren und Der Schut werden sich direkt anschließen und sollen noch 2025 fertiggestellt und ausgeliefert werden.

Die Bände, die für die Zeit danach eingeplant sind, sind schon jetzt weit fortgeschritten: Im Reiche des silbernen Löwen II, Im Lande des Mahdi III und Abdahn Effendi sollen ab 2026 nach jetzigem Planungsstand als nächstes folgen.

Für ein besonderes Projekt innerhalb der HKA haben wir lange nach geeigneten Bandbearbeitern Ausschau gehalten, nämlich den Band VII.3 aus der Abteilung der Nachlass-Schriften (Ave Maria), der Karl Mays Kompositionen enthalten wird. Hier war eine besondere Expertise vonnöten, und wir freuen uns, nunmehr zwei Musikwissenschaftler gefunden zu haben, die diesen Band vorbereiten, dessen Erscheinen allerdings im Augenblick noch nicht genau festzulegen ist.

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