Mai 2014

Archiv, Neuerscheinungen

HKA-Band IV.9 – Im Lande des Mahdi I erschienen

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Mit dem ersten Band der Mahdi-Trilogie „Im Landes des Mahdi I“ (KMW IV.9) ist eine weitere der klassischen Reiseerzählungen Karl Mays im Rahmen der HKA erschienen. Mit diesem 1891-1893 zunächst in zwei Teilen in der Zeitschrift „Deutscher Hausschatz in Wort und Bild“ erschienenen Roman griff May mit dem Mahdiaufstand der 1880er Jahre ein Ereignis der Zeitgeschichte auf und bettete die Figur des „Mahdi“ Muhammad Ahmad (1844-1885) in seinen Roman ein – wobei die Handlung der Erzählung nicht den Mahdi-Aufstand selbst, sondern die Bekämpfung von Sklavenjagd und Sklavenhandel zum Thema hat. Mit der Figur des Aufschneiders Selim, des „Schleuderers der Knochen“, schuf May auch in diesem Roman eine seiner zahlreichen komischen Nebenfiguren.

Der Band weist sämtliche Varianten zur Zeitschriften-Erstfassung des Werkes nach. Eine umfangreiche Textpassage dieser Erstfassung, die May für die Buchausgabe gestrichen hat, ist als Anhang beigefügt. Auch die Varianten sämtlicher Auflagen dieser Erzählung im Rahmen der „Gesammelten Reiseerzählungen“ Karl Mays werden erfasst und im editorischen Bericht ausführlich dokumentiert.

May, Karl: Im Lande des Mahdi. Erster Band. Reiseerzählung von Karl May. Herausgegeben von Ralf Gehrke und Johannes Zeilinger. Bamberg und Radebeul: Karl-May-Verlag 2014 (Karl Mays Werke. Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung. Abt. IV, Bd. 9). ISBN 978-3-7802-2060-8. 572 Seiten. € 39,90. Zu beziehen direkt im Online-Shop des Karl-May-Museums und im gut sortierten Buchhandel.

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Sonderheft 151 erschienen

2014-05-20Christopher Schulze legt mit seiner Arbeit zur erzählerischen Gestaltung und Funktion des China-Bildes Karl Mays eine umfassende Gesamtschau des Themas vor und nimmt sämtliche Romane und Erzählungen, die China oder Chinesen thematisieren, in den Blick. Dabei geht er davon aus, dass China als Schauplatz geradezu idealtypisch die ‚Fremde‘ darstellt, wie sie May überhaupt für seine Abenteuerromane zum Schauplatz wählte. Ausgehend von einer Definition der thematischen Leitbegriffe ‚Fremdheit‘, ‚Stereotyp‘, ‚Vorurteil‘ und ‚Bild‘ untersucht er, inwieweit May auf solche Modelle zurückgreift, welche Aspekte chinesischer Kultur er aufgreift und welche er ausspart. Zudem überprüft er, ob und wie sich Mays China-Bild im Laufe seines Schaffens verändert hat und inwieweit er der imperialistischen Politik des Kaiserreichs Vorschub leistete. Darüber hinaus wird Mays China-Bild in dasjenige der deutschen Literatur eingeordnet. Dabei kommt Schulze zu dem Schluss, „dass sich Karl Mays Darstellung der chinesischen Kultur und Gesellschaft weitaus mehr aus Versatzstücken als aus umfassenden Beschreibungen oder Reflexionen zusammensetzt“, May gleichzeitig aber seine Stereotype kritisch hinterfrage. Zudem widerlegt er die bisher gängige These, May habe mit Et in terra pax eine plötzliche Wendung seines China-Bildes zum Positiven vollzogen, während es zuvor von negativen Vorurteilen geprägt gewesen sei, und kommt zu dem Schluss, es sei von einer „diskursiven Kontinuität“ geprägt gewesen.

Christopher Schulze: Karl Mays China-Bild. Erzählerische Gestaltung und Funktion der Fremde. 71 S., brosch. Preis: € 5,00 zzgl. Versandkosten.

Bestellungen bitte an: vertrieb[ät]karl-may-gesellschaft.de

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