Presseerklärung des Kuratoriums der Karl-May-Stiftung

Die Zukunft der Karl-May-Stiftung und ihrer Vision

Kuratorium und Vorstand der Karl-May-Stiftung haben sich am 13.05.2020 in einer gemeinsamen Videokonferenz mit den augenblicklichen kontroversen Entwicklungen rund um die Karl-May-Stiftung befasst.

Dabei wurde seitens des Kuratoriums der Vorschlag der amtierenden Vorstände angenommen, dass der Vorstand der Stiftung unter Vorsitz von Oberbürgermeister Bert Wendsche bis zur nächsten Kuratoriumssitzung, die satzungsgemäß am 27.06.2020 stattfindet, die Geschäfte der Stiftung weiterführen wird.

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Krise und den kommunikativen Einschränkungen von Videokonferenzen waren sich die Teilnehmer einig, dass die gesamten aufgeworfenen Themenkomplexe unter Beachtung der satzungsrechtlichen Vorgaben geordnet nur auf einer Präsenzsitzung am 27.06.2020 aufgearbeitet werden können. In diesem Zusammenhang ist in den nächsten Tagen und Wochen der Austausch und die Klärung mannigfacher Hintergrundinformationen notwendig.

Gleichwohl wiesen mehrere Kuratoren bereits jetzt darauf hin, dass auf der Kuratoriumssitzung am 27.06.2020 großflächige Umbesetzungen im Vorstand diskutiert und dann umgesetzt werden sollten. Geeignete neue Kandidaten und Kandidatinnen hätten bereits ihre Bereitschaft zur Mitwirkung im Vorstand erklärt. Die derzeitige Satzung der Stiftung sieht bis zu 7 Vorstandsmitglieder vor. Das Kuratorium wird Neubesetzungsvorschläge in den nächsten Wochen entgegennehmen.

Auch die Notwendigkeit von stiftungsrechtlich zulässigen Satzungsreformen insbesondere im Bereich des Verhältnisses von Museumsgeschäftsführung und Vorstand werden auf der nächsten Sitzung diskutiert werden müssen.

Das Kuratorium erklärt, an der angestrebten Umsetzung der Vision des Museumsneubaus unbedingt festzuhalten. Würde, wie in einigen Kommentaren zur Lage gefordert, die Repräsentation der Stadt Radebeul im Vorstand nicht mehr gewährleistet sein oder entsprechende Grundstückskäufe für die Durchführung des Neubaus ausfallen, so hätte dies voraussichtlich das Scheitern der Vision Museumsneubau zur Folge.

Das Kuratorium und der Vorstand betonten einheitlich und nachdrücklich, dass das Personal des Karl-May-Museums, das die Umstrukturierung des Museums in den beiden vergangenen Jahren bereits weit vorangetrieben hat, für die Umsetzung der Vision eine zentrale Rolle spielt und man die zukünftigen Ziele ohne weitere Spaltungen erreichen will. Man sei sich im Kuratorium der Leistungskraft des Personals und der erzielten Erfolge bewusst.

Das Kuratorium bedauert das vorzeitige Ausscheiden von Herrn Dr. Wacker. Er hat nicht nur wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Radebeuler Karl-May-Museums, sondern auch neue Akzente in den Bereichen Kommunikation und Kooperation gesetzt. Dies gilt es weiter zu führen. Das Kuratorium wünscht Herrn Dr. Wacker bei seiner neuen Aufgabe in Kuwait viel Erfolg.

Gleichwohl haben mehrere Kuratoren darauf hingewiesen, dass auch berechtigte Kritik bevor sie in die Öffentlichkeit getragen wird, in der Breite des Kuratoriums hätte besprochen werden müssen. In der augenblicklichen Lage ist man innerhalb weniger Tage von den Ereignissen überrascht und überrannt worden, ohne Probleme in der Tiefe besprechen zu können.

Das Kuratorium wird alle Vorgänge und Problemstellungen nunmehr im engen Informationsaustauch mit dem Vorstand aufarbeiten, auf seiner Sitzung am 27.06.2020 besprechen und entsprechende Beschlüsse fassen.

Das Kuratorium bittet um Verständnis dafür, dass die abschließende Sachverhaltsklärung eine gewisse Zeit braucht, die stiftungsrechtlichen Vorgaben eingehalten werden müssen und das Ganze auch noch in Zeiten der Einschränkungen durch die Corona-Krise erfolgen muss.

Das Kuratorium wird die Öffentlichkeit unmittelbar nach seiner Sitzung am 27.06.2020 umfassend informieren.

Gez. Dr. Robert Straßer

Präsident des Kuratoriums

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