Stefan Schmatz: Sonnenstrahlen. Das wohl am meisten unterschätzte Karl-May-Buch (II)
Wolfgang Bickel: Ich gebe zu, daß ich wie jeder Reiseschriftsteller meine Berichte stilisiere. Überlegungen zum Thema ›Handlungszeit der Erzählungen und historische Fakten bei Karl May‹ (Teil 1)
Stefan Schmatz: Seger und Seegerkasten in Oberbayern
Joachim Biermann: Zum Erscheinungstermin der Rose von Kaïrwan
Eckehard Koch/Gerd Hardacker: Noch einmal: Das Thema Blutsbrüderschaft bei Karl May (Teil 1). Erneut weitere Erkenntnisse zu unserem Jahrbuch-Beitrag von 2016
Christoph Blau/Wolfgang Hermesmeier: Der Band muß ein hochfeines Aussehen haben. Zur buchgestalterischen Ausstattung der Erstausgabe von Karl Mays Himmelsgedanken (Teil 1)
Malte Ristau: Ermutigendes Interesse an Karl May. Junge Autoren überraschen bei Berliner Volksbühne und Suhrkamp
Enis Maci, Mazlum Nergiz: Karl May. Suhrkamp Verlag, Berlin 2024. 200 Seiten. Paperback. ISBN 978-3-518-12806-0. Preis: 18,00€
Verlagstext:
Karl May – Kleinkrimineller, Hochstapler, Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller. Millionen sind mit Winnetou und Old Shatterhand aufgewachsen. Enis Maci und Mazlum Nergiz nicht. In diesem Band gehen sie der Sache auf den Grund: Was hat es auf sich mit dem Lügen und dem Überleben? Was trennt den Fake von seinem Vorbild? Und wann steht sie endlich, die Autobahn vom wilden Kurdistan bis ins Land der Skipetaren?
Mit dabei: ein Autor, der sich für den Helden seiner eigenen Romane hält. Gebirge, die in Sachsen liegen, aber Utah meinen. Und ein nichtabreißender Strom von Zerrbildern über das Fremde.
Karl May zoomt rein in Landschaften, die schöner nicht sein könnten. Alles Show, alles wahr.
Der Tagungsband mit den Vorträgen des Potsdamer Symposiums ist soeben erschienen!
Andreas Brenne, Florian Schleburg, Laura Thüring (Hrsg.): Wer hat Angst vor Winnetou? Karl May im Spannungsfeld postkolonialer Diskurse. Ein interdisziplinäres Symposium der Karl-May-Gesellschaft, der Karl-May-Stiftung und der Universität Potsdam. kopaed Verlag, München 2024. 342 Seiten. Paperback. ISBN 978-3-96848-141-8. Preis: 22,80€
Mitglieder der KMG erhalten das Buch zum Sonderpreis von 17,80€ (inkl. Versand), Bestellungen bitte unter Angabe von Anschrift und Mitgliedsnummer über vertrieb@karl-may-gesellschaft.de
Verlagstext:
Von den Apachen über den islamischen Orient bis nach China – keiner hat die Vorstellungen der Mitteleuropäer von exotischen Völkerschaften so nachhaltig geprägt wie Karl May. Wirken seine Geschichten und ihre multimedialen Fortschreibungen heute noch als Plädoyer für Toleranz und Verständigung oder sind sie substanziell und somit unrettbar durch koloniale Vorurteile und Rassenstereotype geprägt? Kann man dem Selbstverständnis indigener Kulturen auf der Bühne, im Museum und in der Gesellschaft überhaupt gerecht werden? Diesen Fragen sind die Karl-May-Gesellschaft, die Karl-May-Stiftung und die Universität Potsdam im März 2023 auf einem interdisziplinären Symposium nachgegangen.
Inhaltsverzeichnis:
Oliver Günther: Geleitwort des Präsidenten der Universität Potsdam
Laura Thüring: Zur Einführung. Winnetou im Spannungsfeld (post-)kolonialer Diskurse
Florian Schleburg: »No one is to stone anyone«. Eine Formsache zur Begrüßung
Holger Kuße: Repräsentation und Respekt. Ein Grußwort aus der Karl-May-Stiftung
Andreas Brenne: ›Lichte Höhen‹. Eine Gratwanderung über den Schluchten zeitbezogener Diskurse
Jens Balzer: Wunsch, Indianer zu werden. Versuch über eine Ethik der Appropriation
Helmut Schmiedt: Karl May als Autor
Florian Krobb: Plenitudo potestatis. Karl Mays Ordnung des Orients durch Binden und Lösen
Gunnar Sperveslage: Zwischen Aneignung und Vermittlung. Der Auftakt zu Karl Mays Orientzyklus
Bernhard Leistle: Der Tod Karl Mays. Literatur-phänomenologische Betrachtungen zum Autor
A[lina] Dana Weber: Vom Zerhacken der Bilder. Kulturelle Aneignung oder kultureller Transfer bei Karl-May-Festspielen?
Lisa Pychlau-Ezli: »Sehen wir auf die Farben der Herzen, und nicht auf die Farbe der Haut«. Die Rezeption Karl Mays im Spiegel antirassistischer Diskurse
Nina Reuther: »My culture is not a costume«. Warum bezeichnen Indigene Nordamerikas ›Indianer‹-Kostüme eigentlich als herabwürdigend?
Jörg Jewanski: Musik für Winnetou. Kulturelle Bezüge der Musik Martin Böttchers in den Winnetou-Filmen der 1960er Jahre
Markus H. Lindner: Wechselnde Beziehungen. Museen und ›indianisches‹ Wissen im Laufe der Zeit
Frank Usbeck: »Verschwommene Bilder aus alten Büchern«. Wie Museen seit 1900 mit der ›Indianerbegeisterung‹ umgehen
Robin Leipold: Das Karl-May-Museum neu denken. Ein Gespräch mit Andreas Brenne
Gundula Stoll: Decolonize? Indigenize! The point of view of Shoshana Wasserman, First Americans Museum, Oklahoma City
Ruppe Koselleck: Postkolonialer Ablass. Ein Gespräch mit Jenny Florstedt von Karl May & Co.
Allison Aldridge-Sauer: Decolonizing Winnetou
Bernhard Schmid: Als ob wir keine wichtigeren Probleme hätten …
Christian Dawidowski: Karl May im Kontext der Schule und der Debatten zur ›kulturellen Aneignung‹. Eine Stellungnahme aus der Perspektive der Literaturdidaktik
Der als nächstes vorgesehene Band der HKA, Im Reiche des silbernen Löwen I, wird aller Voraussicht nach Ende Mai 2024 an die Subskribenten ausgeliefert werden. Für die Zeit danach sind wir zum ersten Mal seit der Übernahme der Herausgeberschaft der HKA durch die Karl-May-Gesellschaft in der Lage, mehrere mehr oder weniger druckfertige HKA-Bände „auf Lager“ zu haben. Damit ist es auch erstmals möglich, konkretere Strategien zur Abfolge der künftigen Bände ins Auge zu fassen. Die Karl-May-Stiftung, für die die HKA ja herausgegeben wird und die sie vorfinanzieren muss, hat den Wunsch ausgesprochen, nach dem Band Im Reiche des silbernen Löwen I zunächst einmal den Orientzyklus möglichst rasch zu Ende zu führen. In der zweiten Jahreshälfte 2024 soll deshalb der Band In den Schluchten des Balkan erscheinen. Durch das Land der Skipetaren ist dann für die erste Jahreshälfte 2025 eingeplant. Danach soll mit Der Schut der Orientzyklus endgültig abgeschlossen werden, und mit den beiden Bänden Im Lande des Mahdi III und Im Reiche des silbernen Löwen II ist auch der Abschluss zweier weiterer Serien vorgesehen. Damit sind wir aber dann auch bereits bei den Planungen für 2026.
Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass die Lage auf dem Büchermarkt es notwendig macht, für jeden einzelnen Band eine neue Kalkulation vorzunehmen und der augenblickliche Preis pro Band für die Zukunft nicht garantiert werden kann. Auch macht uns die Tatsache zu schaffen, dass aufgrund der langen Editionszeit der HKA nicht wenige der Abonnenten, die von Anfang an die HKA subskribiert haben, ihr Abonnement aus Altersgründen beenden oder versterben und so als Abonnenten ausscheiden. Es würde der Edition wesentlich helfen, wenn neue Abonnenten hinzukämen und so deren Zahl auf einem gewissen Niveau gehalten werden könnte – je weniger feste Abnehmer die Reihe hat, um so schwieriger wird die Preiskalkulation.
Dabei zeigt sich immer mehr, wie wichtig die HKA gerade für die Zukunft Karl Mays wie auch der Karl-May-Forschung ist. Sie sichert die authentischen Texte Mays für eine lange Zukunft, und die Forschungen der Bandbearbeiter zeitigen immer mehr neue Ergebnisse, wie sie in den Mitteilungen und den Jahrbüchern der Karl-May-Gesellschaft nachzulesen sind. Allen Mitgliedern der KMG und allen an einer seriösen May-Forschung Interessierten sollte es deshalb ein Anliegen sein, die Historisch-kritische Ausgabe weiterhin zu fördern.
Matthias Brokmeier: Neu- oder wiedergefundene und noch nicht verzeichnete Nachdrucke der kleinen Spätschriften Mays. Zugleich eine kleine Nachlese zum Dortmunder Kongress der KMG
Joachim Biermann: ›Saxonia‹ und ›Patriotischer Hausschatz‹. Einige Ergänzungen
Stefan Schmatz: Sonnenstrahlen. Das wohl am meisten unterschätzte Karl-May-Buch (I)
Werner Thiede: Über theosophische Anklänge bei Karl May
Roy Dieckmann: Bachmanns lesen Karl May
Malte Ristau: Staying West – Karl Mays Enkel. Eine Neuvermessung von Comics nach Karl May
Hartmut Schmidt: Karl May in Amerika. Karl-May-Verlag Bamberg/Radebeul. 32 Seiten. Geheftet. ISBN 978-3-7802-3110-9. Preis: 5,00€
Verlagstext:
Begleitbroschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung im Karl-May-Haus Hohenstein-Ernstthal vom 24. Februar 2024 bis 16. Februar 2025. In seiner Fantasie erlebte Karl May alias Old Shatterhand in zahlreichen Büchern Abenteuer im Wilden Westen Amerikas. Die notwendigen Kenntnisse und Hintergrundinformationen dazu bezog er aus Reisebeschreibungen, die in seiner umfangreichen Bibliothek standen. Aber erst im Jahre 1908 bereiste May, 66-jährig, mit seiner zweiten Frau Klara die USA. Ihr Aufenthalt beschränkte sich auf Bundesstaaten an der Ostküste und dauerte nur knapp sechs Wochen – von Abenteuern keine Spur. Das Ehepaar übernachtete in komfortablen Hotels, fuhr auf dem Hudson stromaufwärts von New York nach Albany mit einem luxuriösen Dampfer und bevorzugte für die Wege von Stadt zu Stadt bequeme Eisenbahnwagen der Pullman Palace Car Co. Um sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden, diente dem Schriftsteller der Baedeker Nordamerika aus dem Jahr 1904 als Hilfe. Das Buch befindet sich heute im Bibliotheksraum der Villa „Shatterhand.“ in Radebeul. Beim Blättern darin stellt man fest, dass May zahlreiche Stellen angestrichen hat, seine Markierungen beziehen sich ausschließlich auf Stationen der Reise von 1908. In der 2024 stattfindenden Sonderausstellung des Karl-May-Hauses Hohenstein-Ernstthal mit dem Thema „Karl May in Amerika – Fantasie und Wirklichkeit“ wird erstmalig die Reise des Schriftstellers mit seiner Frau umfassend in Wort und Bild vorgestellt. Die begleitende Broschüre von Hartmut Schmidt bietet einen guten Überblick über den damaligen Verlauf.